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Technik-Talk Alles was nicht Bootspezifisch ist! Einbauten, Strom, Heizung, ... Zubehör für Motor und Segel |
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Themen-Optionen |
#1
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Farbenhaut: Versuch u. Ergebnisse!
Hallo Freunde,
Ich stelle euch heute die Ergebnisse meiner Versuche vor. Wie wir von TomM gelernt haben, muss das Eindringen von Luft beim Aufrühren der Farbe vermieden werden. Das geht nur mit einem Rundstab und horizontaler Drehung. Meine Lösung: ich habe einen Rührstab aus Voll- Messing gebaut. SIEHE BILD 1 ! Der Stab ist 20 cm lang und am Ende 2 cm rechtwinklig abgebogen. Die Flächen sind plangeschliffen , die Löcher beidseitig angesenkt und alle Kanten gerundet. Die Anwendung: Eine Zweigangbohrmaschine mit dem Rühstab in einen Bohrständer einspannen, und mit ca. 3 hundert Umdrehungen pro Minute laufen lassen. SIEHE BILD 2 ! Hier sieht man, dass durch die Drehbewegung des Stabes ein kleiner Trichter entsteht, und darunter keinerlei Luftblasen zu sehen sind. Durch variieren der Drehzahl und dem hoch und runterfahren der Maschine und verschieben der Dose erreicht man jeden Winkel darin und die Farbe wird sehr gründlich durchmischt, ohne Lufteintrag. TomM hat auch empfohlen, trockenes Gas zu verwenden. Die Suche danach war schwierig und vergeblich. Der entscheidende Hinweis darauf kam von Thomas von der Elbe : Feuerzeuggas (für ca. 2.--€ ), schwerer als Luft, ist Butan - oder Propangas . Gas aus dem Feuerzeug allein, oder aus dem Lötbrenner funktionierte nicht. Erst mit der Nachfüllkartusche für Feuerzeuge gab es einen befriedigendes Ergebnis. Hier tritt das Gas unter hohem Druck und in flüssiger Form aus. SIEHE BILD 3 ! Hier sieht man auch, wie das ausströmende Gas auf der Oberfläche einen kleinen Krater bildet. Es entsteht kurze Zeit eine kleine Pfütze mit flüssigem Gas. Darüber befindet sich schon verdampftes Gas. Dabei wird Kälte frei, daher die Waschküche - als Nebel zusehen. Die vorher vorhandene Luft ist nun vollkommen verdrängt worden , und das ist es, was ich erreichen wollte. Wenn man das Gas entzündet, sieht man sehr schön, wie es von oben nach unten verbrennt, ohne Explosion oder etwas Ähnlichem. SIEHE BILD 4 + 5 Noch etwas zum Eintrag des Gases in die Dose. Das Röhrchen zum Einfüllen hat einen Durchmesser von drei Millimeter. Ihr seht die Schiene auf dem Glas? Die hat eine Bohrung von 2,5 mm und eine flache Senkbohrung von 3,5 mm D. Dies bewirkt ein düsenartiges Austreten des Gases in die Dose. Jetzt Deckel drauf und gut ist es. Die Dose einen Tag lang auf den Kopf stellen, wieder umdrehen ------ und vergessen!!! Später - beim Wiederöffnen. hört man ein leichtes Zischen, das ist der leichte Überdruck, den das Gas erzeugt hat. So, ich hoffe, ich habe einen vernünftigen Beitrag zu Papier gebracht. Ich hoffe auch, dass ihn möglichst viele lesen. Ein getrocknete Farbreste gehören dann der Vergangenheit an. Wie immer, liebe Grüße von der Weser, skip Schmiechen. Hier noch mal die Adresse des Ursprungsthemas: http://www.boote-forum.de/phpBB2/viewtopic.php?t=8716
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#2
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Hallo Peter
und die Bilder
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Gruß Wolfgang Eins kann mir keiner nehmen, und das ist die pure Lust am Leben |
#3
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Klasse Beschreibung, aber wo sind die Bilder???
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handbreit .... Rolf |
#4
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Farbenhaut
Freunde , die kommen gleich mit edit.
Muß alle erst klein machen Gruß Peter !
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#5
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moin
das liest sich gut, aber 3 mal rührlöffel statt brennprobe - da ist wohl was schiefgegangen. ich dachte immer, es können nur zwei oder drei bilder an einen beitrag angehängt werden. wie haste es geschafft, auf die hohe zahl zu kommen? le loup |
#6
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Peter ist ganz geschaft !
Hallo liebe Freunde ,
das mit den Bildern ist ja Stress pur. Aber jetzt habe durch Versuch und Irrtum das Einstellen von weniger als 50 Kb. gelernt. PUUUUH! Hätte ich Euch vorher fragen sollen, aber bin ja ehrgeizig , immer alles alleine machen wollen, schrecklich. Aber es war auch der aufwendigste Beitrag in meiner "Karriere" bei Euch. Nun bin ich ganz gespannt auf Eure Kommentare ! Wie immer,leibe Grüße v.d.Weser, skip. schmiechen |
#7
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Super, Peter,
an dir ist ein Wissenschaftler verloren gegangen , sauberer Testaufbau und eine gewisse Risikobereitschaft beim Experimentieren, ich bin beeindruckt, Siggi
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Der Restothread für meine Condor 55 "marsvin": https://www.boote-forum.de/showthread.php?t=49473 |
#8
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Hallo Peter!
Gratuliere alter "Merlin"! Aber ernsthaft: meinst du das sich der Aufwand für ein halbes Kilo Farbe auszahlt? Also ich für meinen Teil verstreiche soviel als möglich von der Farbe, sollte ein halbes Kilo übrigbleiben und beim nächsten mal Haut gebildet haben, steche ich ein Loch in die Haut und leere die Farbe durch ein Plastiksieb. Danach wandert das Döschen mit Sicherheit in die Problemstoffsammlung. Ich hasse nichts mehr als eine Dosensammlung von Farbe, uralt, schlecht trocknend, selbstablösend oder sonstigen Marotten- daher einfach nach einem Jahr wegschmeißen und fertig Das Gas füll ich mir in mein Feuerzeug- bin ja unbelehrbarer Raucher! Grüße Andi
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Wer sein Leben so einrichtet, dass er niemals auf die Schnauze fällt, der kann nur auf dem Bauch kriechen. |
#9
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Farbenhaut.
Hallo Andi und alle Anderen,
ich freue mich über jeden Beitrag. Aufwand? Die Ampulle auf den Dosenrand stellen, Ventil kurz öffnen,( mit Pinselstiel oder Schraubenzieher) und fertig.!! Das geschilderte gründliche Aufrühren mit der Maschine macht man an sich nur bei neuen Dosen und zu hause, um den dicken Bodensatz zu verteilen und auch um die Konsistens richtig einzustellen .(Ich nehme jetzt grundsätzlich nur noch Owatrol-Öl zum Verdünnen aller Farben, besserer Verlauf und bessere Haftung). Nach Abschluß der Arbeit kommt noch ein Fingerhut davon obendrauf und dann das Gas . So habe ich aus der gleichen Charge zum Ausbessern immer die richtige Farbe an Bord. Oder / und ich kann die Farbe im Herbst weiterverwenden. Wie immer, freundliche Grüß v.d. Weser,skip.schmiechen
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Es grüßt Dich / Euch der PETER.
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#10
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Re: Farbenhaut.
Zitat:
mit Owatrol als verdünnung habe ich auch gute erfahrungen gemacht. allerdings hatte ich trotzdem das problem mit der haut auf der farbe. den tip mit dem feuerzeuggas werde ich bei der nächsten gelegenheit ausprobieren. bei www.pollin.de kosten 250ml derzeit 2,50 euronen. irgendwas billigeres bekannt? le loup |
#11
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Farbenhaut ! Das vergessene Thema ?
Hallo Liebe LESER !!!!!
Ich möchte wieder nach OBEN !!! Ich bin so zufrieden mit meinen Beitrag ! Nun lest ihn bitte doch ALLE ! BITTE !!
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Es grüßt Dich / Euch der PETER. |
#12
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Peter,
ich glaube wir haben ihn alle gelesen und ich finde Dein Versuch erste Sahne. Aber nicht jeder gibt einen Einzeiler mit einem Komentar ab. Das ist auch gut so, denn das versaut so mach einen Thread.
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Mit sportlichen Grüßen ᴒɦᴚᴝϩ Mercruiser, Mercury, Mariner, Force, Westerbeke, Universal Propeller - Abgasanlagen - Generatoren Qualität zu kaufen ist die cleverste Art des Sparens. Siehe auch www.kegel.de Anfragen bitte telefonisch 04508/777 77 10 oder per WhatsApp 04508/777 77 10 stellen. Kontaktdaten und Impressum |
#13
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Cyrus,
du hast recht , aber machmal juckelt es in den Fingern. sorry !
Bis bald , per pn.
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Es grüßt Dich / Euch der PETER. |
#14
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Du brauchst Dich doch nicht entschuldigen.
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#15
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Cyrus,
ein gutes Klima im Forum ist mir wichtig , ich kann auf Zacken in der Krone gut verzichten.
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Es grüßt Dich / Euch der PETER. |
#16
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Re: Cyrus,
Zitat:
Och so ein paar Zacken tun gut!
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#17
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Um noch einmal Peters Experiment mit Butan/Propan defacto zu unterstützen:
hatte heute Gelegenheit meinen alten Herrn ausgiebig zu interwieven. Denn er hat jahrelang in der Farben- und Zulieferindustrie gearbeitet. Teilweise auch Lacke selbst entwickelt. Auch bei Polyester Ende der 50/Anfag60er hat er bei Reichhold (noch heute großer Lieferant)die Finger im Spiel gehabt. Dabei erzählte er mir, als Coronet die ersten Boote mit Polyester laminierte, er dort mehrfach als Anwendungsberater aufgetaucht ist. Die Welt ist doch klein. Nun zu Halbarkeit der Farben. Es wird noch heute in Farbsprühdosen als Treibmittel ein Butan/Propan Gasgemisch eingefüllt. Einmal als Treibmittel, aber auch als Verdünnung, da unter Druck ja das Gas flüssig ist. Dann hat er eine Sprüdose geöffnet, die er vor 10 Jahren bei seinem beruflichen Ausscheiden mitgenommen hat. Ergebniss: Mischkugel OK, Lack auch noch in Ordnung. Meint Ihr wie dem Alten seine Augen geleuchtet haben. Bei Kunstharzlacken wird normalerweise ein Antioxydationsmittel mit 0,2- 0.3% zugesetzt. z.B. Luaktin von BASF oder Asenin von Bayer (hoffentlich habe ich die Namen für die Fachleute richtig geschrieben). Der Alte meint , da könnten die Lacke auch in Anbruchdosen mehrere Jahre halten. Bei Acryllacken werden die Antioxydationsmittel nicht eingsetzt, sondern hier kommt es auf die unterschiedliche Zusammensetzung von Lösemittel an, d.h. unterschiedliche Siedepunkte. damit eben Luft von der Farbe ferngehalten wird. Das es heute Lacke gibt, die nicht so lange halten, liegt nach Aussagen meines alten Herrn auch an dem Preiskampf durch Baumärkte usw. Dann wird vom Hersteller der Farben und Lacke eben an den Zutaten gespart, z.B. die Antioxidationsmittel werden sparsamer eingestzt, die Lösungsmittel werden nicht optimiert oder Trockenstoffe werden sparsamer zugeben. Dann trocknet der Klarlack eben ein paar Stunden länger. Kannst Du als normaler Verbraucher garnicht so leicht prüfen. Höchtstens der Profi merkt, dass Lack A besser trocknet als Lack B. So würde es noch mehr Kniffe und Rezepte geben, die Qualität und oder den Preis zu beeinflussen. Ein Aussage war noch interresant: Selbst wenn man herausbekommt, bei welchem Lackhersteller Baumarkt X die Lacke herstellen, bzw. Kauft, ist nicht absolut sicher, dass dieser Lack der Orginalmarke der des Herstellers entspricht. Im Gegenteil, denn siehe oben. Es wurden auch Beispiele genannt. Wollte dieses Wissen der Gemeinde zugänglich machen, daher so lang. Wer es nicht braucht, kann ja diesen Beitrag nicht lesen.
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Gruß Thomas Ehre sei Gott in der Höhe. Er hat das Meer so weit gemacht, damit nicht jeder Lumpenhund, mit dem die Erde so reichlich gesegnet, dem ehrlichen Seemann da draussen begegnet. (abgewandelte Inschrift ehem. Marine Kaserne Glückstadt)
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#18
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Farbenhaut.
Hallo thomas ,
ganz spontan : dein Beitrag einfach Klasse, Danke ! Echt fachliche Aufarbeitung eines Themas , ist das Beste , was uns wirklich nützt. Genau dies ist auch mein Denkansatz. Nach genauer Verarbeitung Deiner Beschreibung möchte ich mich noch einmal äußern dürfen. Bis dahin .
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Es grüßt Dich / Euch der PETER. |
#19
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Nach einem Jahr................
Tja Freunde ,
ich versprach , nochmal zu berichten . Ich hatte im Januar 2005 mehre Dosen nach obigem Muster präpariert . Es waren : Sickens Super Gloss , Primocon v. International, Antifouling , Owatol-Öl , Kunstharzlack a.d. Baumarkt u. ......................! ERGEBNIS : in allen Dosen keine Farbenhaut und sofort weiter zu verwenden , selbst Benar UVR hat keine Haut gezogen. Allerdings waren auch alle Dosendeckel an den Rändern vorher gereinigt und wieder in die Lieferposition gebracht. FATIT : das fluten mit Feuerzeuggas verhindert die Hautbildung effektiv , ist also die preiswerte Lösung , teure Farben nicht wegschmeißen zu müssen und daher mehrfach , auch nach langer Zeit , zu benutzen . ( spart Geld )
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Es grüßt Dich / Euch der PETER. |
#20
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prima sache, peter!
wie oft hab ich mich schon über vergarstete farben geärgert. wenn man sie braucht sind sie hin....
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Ein segelboot macht aus einem hebeltiger noch lange keinen menschen.... |
#21
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Danke, Peter,
für den Bericht und Dein follow-up jetzt. Demnächst werde ich das alles gut brauchen können, wenn's ans Lackieren von Bootsmöbeln und Innenflächen geht. Gruß Gerd |
#22
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Zitat:
würde statt Feuerzeuggas auch Propangas direkt aus der Flasche funktionieren ???
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Es ist ein Jammer, dass die Dummköpfe so selbstsicher sind und die Klugen so voller Zweifel. Bertrand Russell |
#23
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Alter Thrööt, aber immer wieder aktuell !!!!
Moin Ralf,
logo geht das, Propan ist schwerer als Luft!! Gerade heute habe ich "Sickens SuperGlos" für Ausbesserungen verwendet, (Charge aus 2008) , keine Haut - Farbton wie NEU! LEUTE - ICH SCHREIBE KEIN MÜLL; DIE ANWENDUNG IST WIRKLICH ERPROBT - PROBIERT ES WIRKLICH SELBST !!!!!!!!
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Es grüßt Dich / Euch der PETER. |
#24
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dann werde ich es auch mal testen,
hatte ich schon wieder völlig vergessen
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Es ist ein Jammer, dass die Dummköpfe so selbstsicher sind und die Klugen so voller Zweifel. Bertrand Russell |
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