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#1
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Hallo Zusammen,
ich habe mal eine Frage zu dem obigen Thema. Ich plane einen Aufbau, bei dem ich auf eine Sandwich Konstruktion zurückgreifen will. Das heißt, Holzrahmen mit Schichtplatten beplankt. Die Aussenschicht würde ich mit Glasfaser abdichten wollen und dann mit Gelcoat glattziehen. Innen würde ich gerne mit Holz weiter arbeiten. Der Aufbau wäre also von aussen nach innen 1. Gelcoatschicht 2. Glasfaserschicht 3. Schichtplatte 4. Dämmung 5. Schichtplatte Das bedeutet, aussen gegen Feuchtigkeit sicher, innen aber nicht. Ist das eine Bauart die gehen würde ohne das ich mit Schimmelbildung innen rechnen muss? Gibt es eine Lösung um Schimmelbildung durch Kälte-Wärme Brücken zu vermeiden? Besten Dank! Oliver |
#2
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Hi Oliver,
was ist denn eine Schichtplatte? Was wird das für ein Boot? In welchen Gewässern wird es gefahren werden und in welchen Jahreszeiten? (Es geht um Wassertemperaturen, auch um Lufttemperaturen). Wie groß, wieviel Personen wie lange an Bord? Feuchteerzeugung: wird z. B. gekocht, abgewaschen, Gaskocher/-herd? usw.
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Gruß, Günter |
#3
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Hallo Heimfried,
Sorry, dass ich so wenig Infos gegeben habe, aber du hast recht. 1. Es soll ein Hausboot werden. Standard Katamaranrumpf. Aufbau Sandwich. 2. Gewässer (Süsswasser, Binnen) 3. Temperaturen sind Nordeuropäisch (-5 bis +30) 4. Größe ingesamt 12m x 4.50m 5. Aufbau 9m x 3.80m x 3.50m 6. Anzahl Personen auf dem Boot sind 4 (Zwei doppel Schlafkabinen) 7. Ja, es wird gekocht, geduscht und abgewaschen. 8. Kochen per Gas 9. Energieversorgung, per Solar 10. Abwasser per Bio-Klärwerk Schichtplatten, sind die verleimten, wasserabweisenden Platten. Habe gesehen, dass die häufig im Bootsbau angewendet werden. Da ich schon einmal ein Hausboot umgebaut habe und die Probleme erkannt habe, will ich nun Lösungen nehmen, die Haltbarkeit, Fahrbarkeit, Energieversorgung und Ökologie beinhalten. Da ich erst den Aufbau fertige und dann die Pontons bauen lasse, steht für mich im Vordergrund, dass der Aufbau so leicht wie möglich wird, aber dennoch so sicher gegen Feuchtigkeitsschimmel wie möglich sein soll. Da ich gelernt habe, dass Holz zwar prima Feuchtigkeit aufnimmt und wieder abgeben kann, aber man dann sicherstellen muss, dass es halt auch die Feuchtigkeit wieder abgeben kann, ist meine Frage dahingehend: Wenn ich eine Seite (Aussen) mit Gelcoat komplett Feuchtigkeitsundurchlässig, habe ich dann ein Problem innen? Viele Grüße Oliver |
#4
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schrumpf von polyester mitbedacht?
verzug durch einseitige Glasfaserbeschichtung bedacht? Möglichkeiten zum grossflächigen Auftrag von Gelcoat vorheanden? Welche "Schicht"platten?
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Bootslog und Refitblog Jeanneau Microsail https://microsail.wordpress.com/ |
#5
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Jetzt habe ich auch "Aufbau" verstanden: also das "Wohnhaus", welches auf einer Decksfläche/Konstruktionsebene steht, die von Katamaranrümpfen getragen wird, richtig?
Schichtplatten = dunkelbraunes filmbeschichtetes Sperrholz = Siebdruckplatten, richtig? Ich verstehe etwas von Bauphysik, aber nichts von Gelcoat. Für mich ist Gelcoat eine besonders dichte und feste Beschichtung, die Bootsrümpfe aus Kunstoff schützt. Warum willst du die im Überwasserbereich auf Holz anwenden? Warum willst du Glasfaser in diesem Bereich anwenden?
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Gruß, Günter
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#6
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wie willst du die Stösse und Anschlüsse an andere Bauteile lösen? ( Wand / Decke / Boden / Innenwände / Fenster / Lucken / etc. )
Genau in den Ecken bekommst du Probleme mit dem Schimmel. Prinzipiell sagt man, von Innen nach Aussen soll die Dampfdurchlässigkeit zunehmen. Das scheint mir bei deiner Konstruktion genau NICHT der Fall zu sein. Was sind Schichtplatten, gibts dazu eine richtige Bezeichnung? Wie löst du die Übergänge der tragenden Teile zum Oberdeck / Dach. Du musst so was richtig durchkonstruieren, nur mit ein paar Schlagwörtern geht das nicht. Ratschläge und Beurteilungen sind ebenso fast unmöglich. |
#7
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![]() Zitat:
Der Knackpunkt ist, dass die Wege des Wasserdampfes kontrolliert werden. Allein die Anwesenheit eines Menschen bringt Feuchte in die Luft eines Raumes ein: 30 g bis 40 g pro Stunde bei normaler Luft (20 ° C, 50 % rel. Luftfeuchte), wenn er nichts weiter tut. Duschen, Kochen, Abwaschen usw. bringt eine Stoßbelastung mit Wasserdampf. Das ist im Prinzip genauso, wie in einem Haus an Land, nur: selbst ein kleines Einfamilienhaus hat so etwa 250 m³ Luftvolumen in sich, dein Boot nur etwa 100 m³. Das heißt, du brauchst einen deutlichen Luftaustausch. Das ist im Sommer gewöhnlich wurscht, im Winter jedoch heikel. Wenn die Luft schneidend kalt reinkommt, macht man halt die Luken schnell wieder dicht und es ist viel zu wenig Wasserdampf rausgelüftet worden.
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Gruß, Günter
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#8
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Moin Oliver
Warum sollte ein Hausboothaus bauphysikalisch betrachtet anders gestaltet werden als ein freistehendes Wohnhaus?Der Unterschied kann doch nur in einer geringfügig höheren Schlagregenbelastung während des Fahrbetriebes liegen,Seegang ist über längere Zeit m.E. nicht zu berücksichtigen oder? Das Wohnklima in Gebäuden und auch Booten deren Aussenhülle komplet diffusionsdicht ist,steht und fällt mit einer hundertprozentig funktionierenden Dampfsperre VOR der Dämmschicht und einer durchdachten Zwangslüftung,da von kann jeder Metallbootseigner ein langes Lied singen. gruss hein
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#9
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Hallo Zusammen,
vielen Dank für die ausführlichen Antworten. Ich hatte mir das alles schon gedacht und wollte es gegen prüfen. Noch einmal zum Thema Dampfsperre. @Hein_MK: was genau meinst du mit VOR. Ist das von innen oder aussen betrachtet. Mit Dampfsperre meinst du sicher eine Folie, oder? Wäre das so richtig? Von innen nach aussen: 1. Siebdruck Platten 2. Dämmung 3. Dampfsperre 4. Aussenbelag (Siebdruck oder ähnliches) VG Oliver |
#10
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![]() Zitat:
Von Innen: Siebdruckplatten Dampfbremse (zB PE Folie, Stösse, Anschlüsse, Steckdosen, Schalter, Durchdrinungen etc. sauber verklebt, auf geeignetes Klebeband achten) Dämmung Hinterlüftung ca 25 mm Fassade, Material wetterfest Dampfbremse IMMER auf der wärmeren Seite! Dampfdruck ist immer von der warmen zur kalten Seite. Vor allem ist da der Winter massgebend.
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#11
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Außen GfK+Gelcoat und innen Dampfsperre geht schief. Auf mindestens einer Seite muß das ganze atmen können / dampfdurchlässig sein...
Wenn es nicht durchgehend bewohnt sein wird, würde ich auch auf die innenliegende Dampfsperre verzichten, sonst gibt es Probleme bei längerer Abwesenheit ohne Lüftung. Die Außenseite hinterlüften aber mit Edelstahlnetz gegen Insekten schützen - sonst brütet da mehr als einem lieb ist, auch Tierchen mögen 'Wassernähe'... Die Erfahrung bezieht sich auf im Wasser stehende Bootshäuser. Alle, die hier ohne Zwangslüftung Dampfsperren verbaut haben, haben Probleme mit Schimmel und Schwitzwasser. Daher meine Sichtweise, lieber auf eine Dampfsperre zu verzichten. Ganzjährig durchgehend bewohnt und beheizt ist wieder ein anderes paar Schuhe.
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