1 Brille, 1 Turnschuh 1 Armbanduhr und ein bisschen Blut

[lapaloma]

waren die einzigen Verluste gestern am Spindrift Rest. im Delta, aber wie schnell haette es gehen koennen:
Wir, zu dritt und alle um die 73 Jahre alt, kamen nach 2 Bier aus dem Rest. und wollten zurueck aufs Boot. Der Eigner hatte, wie alle hier, das Boot am Steg festgezurrt, hinten mit einer Leine von Klampe zum Steg und zurueck. Die Leine war straff wie eine Gitarrensaite, ist hier so ueblich...
Der Eigner stolpert und schon ist er im Wasser, den linken Fuss zwischen den 2 Leinen, die jetzt noch mehr gestrafft werden. Das Gesicht unter Wasser, ich greife seinen linken Arm, wenigstens kann er wieder atmen.
Er ist wohl geschockt, von ihm kommt keine Hilfe.
Freund Nr. 3 kriegt den mind. 6-fachen Kreuzschlag mit irgendwelchen Zusatztuedeln nicht auf, ich kriege die 80 kg Freund nicht auf den Steg. Aber er kann atmen!
Der Steg ist so 60 cm ueber Wasser.
Hilfe kommt von einer resoluten Frau, die versucht erstmal den linken Fuss aus der Schlinge zu kriegen, geht nicht. Ich werde langsam muede, klitschig ist der Arm, an dem ich ziehe, auch.
Die arme Frau hat sich inzwischen den Arm aufgerissen, es blutet. Ein Jetskifahrer kommt hinzu, kann aber auch nichts tun.
Endlich ist der Knoten auf, Freund Nr. 3 kann jetzt den rechten Arm greifen, meine Last ist jetzt nur noch 40 kg oder so.
Aber so kriegen wir den niemals auf den Steg, er haengt da wie der sprichwoertliche nasse Sack. Aber die Frau hat die rettende Idee. Ueber die Badeleiter, die wird also runtergeklappt. Der Eigner versucht die 3 m zu schwimmen, aber wir sehen gleich, das wird nix, er taucht gleich ab. Wir greifen ihn wieder und gehen jetzt auf der Badeplattform mit ihm zur Badeleiter, da kommt er dann langsam hoch.
Jetzt haben wir endlich Zeit, uns zu erschrecken! Ich glaube, alleine haette er das kaum ueberlebt, wir, selbst zu dritt, 2 aeltere Herren und eine resolute Frau haben es nur mit Muehe gemeistert.
Was bleibt ist die Erkenntnis, "so schnell kann es gehen".
Brille und Turnschuh waren des Eigners, meine billige Armbanduhr wird billig ersetzt.
Gruss Norbert

[stefan307]

Du hast mich gerade daran erinnert das ich noch ein Messer füs Boot brauche! Danke!

MFG S

[Patrick R]

Naja Hauptsache das es doch noch relativ gut ausging
Aber ich denke so etwas fällt unter betriebsblindheit!!!
Das ist jetzt nicht böse gemeint sondern es ist einfach so wenn man manche Dinge tausendmal gemacht und es einfach im Fleisch und Blut übergeht

[Dete66]

puhhh... man kann echt nicht so dämlich denken, wie es manchmal passiert...

Hut ab

[Janus]

Steckt innen in der Plicht immer griffbereit.
Scharf wie ein Rasiermesser ... für alle Fälle!

[Quicky]

ABSCHNEIDEN den Tampen in so einer Situation,der ist Ersetzbar EIN MENSCHENLEBEN NICHT.

Gruß Jörg

[billi]

Da kann der Eigner nochmal Geburtstag feiern. Wegen eines kleinen Missgeschicks passieren meist die schlimmsten Unfälle.
Gut das ihr da wart und richtig reagiert habt.
Egal wie blöd es aussieht Hilfe kann nie verkehrt sein.

Ich denke die Verluste kann man verkraften in Anbetracht dessen was hätte passieren können.

Herzlichen Dank für die schnelle Hilfe von meiner Seite auch wenn ich euch nicht persönlich kenne und nicht dabei war.

[Methusalix]

Zitat von Janus

Steckt innen in der Plicht immer griffbereit.
Scharf wie ein Rasiermesser ... für alle Fälle!

Ich hab sowas auch griffbereit - sieht genau so aus, ist aber, wenn ich richtig schätze, vielleicht noch ein paar cm länger, die Klinge. Geschenk vom Sohn, und der weiß, was in dieser Hinsicht gut ist .
Frage: muss man sich eigentlich (zumindest theoretisch) Sorgen machen wg Waffengesetz? Schiff liegt (vermutlich längerfristig) in NL.

Ach ja, und natürlich Glückwunsch, dass es mit Schreck, aber ansonsten gut abgelaufen ist!!

[volvorider]

Als Sportschütze habe ich das mit den Messern nicht mehr ganz im Kopf aber es waren glaube ich 12cm Klingellänge, bei feststehender Klinge. ABER da gab es auch Ausnahmen. Da war auch "Sport" mit dabei. Wenn du ein Messer mit eine 14 cm langen klinge mit dir rumträgst, bist du dran. Im Boot, für den Sport, sollte das aber OK sein.

[Erposs]

Wenn der Besitz nicht verboten ist und Ihr das Messer nicht in der Öffentlichkeit führt ist doch alles gut.
Oder...wieviel Anzeigen wegen des Besitzes eines größeren Küchenmessers wurden in den letzten 30 Jahren geschrieben?

Bloß...im o.g. Fall hätte das Messer in der Plicht nix genützt. Gut daß genug Leute vor Ort waren.

[Elgar_2]

Hey endlich liest man mal was super erfreuliches
Ein geglückter Rettungsfall
Besser als anders rum
Glückwunsch dazu alles andere kann gekauft werden und der Dame spendiere ich ein Pflaster

[She's_a_Lady]

Glückwunsch das alles so gut ausgegangen ist.

Ein bekannter von mir hat in jungen Jahren so ähnlich seinen Vater verloren, da war keiner in der Nähe der helfen konnte und morgens schauten halt nur die Füße übers Süll.

Ich bin mir aber nicht sicher ob das Messer wirklich der schellste Weg ist.

Eine anständig belegte Klampe ist immer leicht zu lösen, auch unter Druck.
Ausserdem ist sie immer in der Nähe des zum lösenden Seils und für jeden fremden Helfer klar ersichtlich. Wenn man alleine in so eine Situation kommt wird es schwer sein einem Fremden Helfer zu erklären wo das Messer liegt.

Vielleicht zusätzlich zur Anschaffung des Messer auch darüber nachdenken immer sauber zu belegen und nicht die Klampe durch überfürsorgliches einwickeln vorm erfrieren zu schützen.

[murphys law]

Zitat von Methusalix

Ich hab sowas auch griffbereit - sieht genau so aus, ist aber, wenn ich richtig schätze, vielleicht noch ein paar cm länger, die Klinge. Geschenk vom Sohn, und der weiß, was in dieser Hinsicht gut ist .
Frage: muss man sich eigentlich (zumindest theoretisch) Sorgen machen wg Waffengesetz? Schiff liegt (vermutlich längerfristig) in NL.

Ach ja, und natürlich Glückwunsch, dass es mit Schreck, aber ansonsten gut abgelaufen ist!!

Ich glaube ich kann Dich beruhigen .
Mein Boot liegt in NL und ich habe mein altes Tauchermesser (so etwas wie das von Janus) an meinem Fahrstand (im Boot) befestigt.
Ich mußte es nur einmal benutzen in einer Schleuse, an der wir uns aufgehangen haben.
Die Gesetze seit 2011 sind über Messer in NL fast genau die gleichen wie bei uns in D.
Bei einer Kontrolle im Innenraum der Waschpo meines Bootes hat der Polizist es gesehen, gelacht, wußte sofort wofür es benutzt werden sollte und sagte nur "Nicht draußen damit rumrennen"

[Methusalix]

Danke (und Entschuldigung für OT!),
das betrachte ich damit als geklärt.
Jedenfalls war mein Gefühl wohl richtig, zu intervenieren, als die Liebste den Dolch in das WE-Pendelgepäck einsortieren wollte ("ist doch gefährlich, so was unbeobachtet an Bord zu lassen").
Ich bin übrigens seitdem schon einmal bei der Rückfahrt nach HH an der Grenze von der Bundespolizei "aufgebracht" und ziemlich genau inspiziert worden .

[bootefreddy01]

Zitat von stefan307

Du hast mich gerade daran erinnert das ich noch ein Messer füs Boot brauche! Danke!

MFG S

Hallo Stefan,

Tip: Das beste Messer taugt nichts wenns nicht SCHWIMMT!

Gruß,
Freddy

[lapaloma]

Ein Messer, ok, aber wo finden es die Bootsgaeste? Muesste also irgendwie sichtbar sein. Und zum festmachen: Hier zurren sie die Boote so fest, als wollten sie es in Stuecke reissen. Und eine unter starkem Zug stehende Leine kriegt ein Laie (Freund Nr. 3) auch nicht so leicht auf. Ich hatte ja keine Chance, an die Klampe zu kommen.
Danke fuer die Glueckwuensche, heute werden wir nach einer Runde Golf auf seinen 2. Geburtstag anstossen, keine Frage wer bezahlt!
Gruss Norbert

[Pusteblume]

Es zeigt wie wichtig ein richtiges Festmachen ist. Man muss die Festmacher nicht auf den Kammerton A stimmen, und man soll die Leinen so belegen dass man sie aufbekommt.

[lapaloma]

2. Geburtstag gefeiert, und der Turnschuh wurde im Fluss schwimmend gefunden................alles ist gut!

Gruss Norbert

[Conni]

Habe die Erfahrung gemacht, dass man Leinen am besten mit einem Brotmesser gekappt kriegt.

[Methusalix]

Zitat von Pusteblume

Es zeigt wie wichtig ein richtiges Festmachen ist. Man muss die Festmacher nicht auf den Kammerton A stimmen, und man soll die Leinen so belegen dass man sie aufbekommt.

Moin,
M.E. nicht nur so, dass man notfalls den Kopfschlag noch wieder aufbekommt, sondern, viel wichtiger, dass das Schiff "leben" (oder "atmen", oder wie Du das auch nennen willst) kann.
Hat sich schon mancher eine Klampe von Deck geholt, weil (möglichst noch mit gutem Höhenunterschied zwischen Steg und Deck) der Dampferschwell kam, und er so fest angetüddelt hatte, dass die Schiffsbewegungen nicht auslaufen konnten, sondern sofort und knallhart durch den Festmacher (möglichst Mittelklampe mit ganz kurzem Weg) gestoppt wurden.
Lernt man übrigens am besten im Tidengewässer, da kann die richtige Technik ganz erheblich zur Nachtruhe beitragen ...