#1
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Magellanstraße oder Cap Horn?
Hallo,
werde in absehbarer Zeit zwar nicht in die Ecke kommen aber mich interessiert warum soviele Segler/Boote das Cap Hoorn runden und nicht die Magellanstraße nehmen Hätte jetzt gedacht, dass die Magellan Straße der leichtere Weg ist. Gruß Chris |
#2
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Ich habe als kleiner Binnenschiffer natürlich keine wirkliche Ahnung, aber ich könnte mir vorstellen, daß bei passender Wettervorhersage die harte Tour außen rum bessere Windverhältnisse bietet.
Außerdem macht sich der Begriff "Kap Hoorn" im Logbuch doch deutlich besser als "Magellanstraße"
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Der Hübi, zu allem bereit, aber zu nix zu gebrauchen |
#3
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...und zu Hause am Stammtisch macht es viel mehr her zu sagen 'um Kap Horn gesegelt'.
Nicht ohne Grund werden Segeltouren angeboten, und auch gebucht, die lediglich um das Kap gehen, und nicht weiter. Es gibt ja noch weitere Prestigetouren in der Welt. Nicht unbedingt für Wassersportler aber der Mount Everest ist z.B. auch ganz groß in Mode... Beste Grüße Dirk
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Datt Best fun Läbn is, watt jü met de Tään afreeten daut. (Alte norddeutsche Weisheit) |
#4
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Für Segler war und ist die Magellanstraße ein äußerst schwieriges Revier. Schnell wechselnde Wetterverhältnisse, plötzlich einsetzende Fallwinde in Sturmstärke usw. Daher war für die "echten Cap Honiers" wohl das "kleinere Übel, der Weg um Kap Hoorn.
Für mich heute noch ein Wunder, wie Magellan es damals geschafft hat.
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“I don’t feel very much like Pooh today," said Pooh. Gruß Volker
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#5
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Genau das wollte ich wissen, fahren die meisten ums Cap um es im Logbuch stehen zu haben oder ist das tatsächlich der bessere Weg für eine kleine Yacht.
Gruß Chris |
#6
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Nun, die Magellanstrasse habe ich nicht von Osten her besegelt sondern auf Empfehlung in den Handbüchern für die Rundung Südamerikas den Beagle Kanal gewählt der hiefür empfohlen wurde. Ich bin von den Falkland Inseln hersegeld nach dem Kap am südlichsten Teil der Osküste und Isla de Estados durchgelaufen und Schutz suchend und findend vor in einer Bucht nach dem Kap vor Anker gegangen. Dann nach Wetterbesserung zum Einklarieren nach Pto Williams. Ein französischer Kamerad ist mit seinem Boot aus dieser Bucht direkt nach Cabo de Hornos gesegelt was nicht den chilenischen Vorschriften entsprach die ich unbedingt einhalten wollte. Wir sind dann ein paar Tage später um Kap Hoorn gesegelt. Die Magellanstrasse haben wir nur im westlichsten Teil befahren als es durch die chilenischen Kanäle nordwärts mit Ziel Pto Montt ging.
Ein anderer schweizer Segler, ich traf ihn in Buenos Aires, wo er im Rahmen der Vorbereitung seines Segelbootes für den Kap Hoorn Törn, den mit seinem Budget unreparierbaren Motor an Land stellte. Ich traf ihn später wieder in Ushuaia wo er nach seiner Fahrt durch die Magellanstrasse eintraf. Er war durch die Magellanstrasse (ohne Motor!) gesegelt und hat sich in Ushuaia als Guide auf Touren mit Kreuzfahrtschiffen verdingt und damit seine Bordkasse aufgebessert. Ein offensichtlich hervorragender Seemann der trotz magerem Budget auf grosse Fahrt ging. Wer sich nautisch über die Magellanstrasse kundig machen wil dem seien die Admiralty Sailing Directions empfohlen (nur in Englisch) weiter ein Handbuch eines italienischen Seglerpaares dessen Titel ich aber vergessen habe (Ich bin z.Zt. nicht in meinem normalen zu Hause sondern in USA und habe keinen Zugriff auf meine Logbücher und nautische Literatur). Das sind meine zwei Cents, wie man hier zu sagen pflegt, zu diesem Thema. James
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#7
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An Chris: aus meiner Sicht geht es nicht darum nach Logbuch gut dazustehen und damit Kap Hoorn statt die Magellan Strasse zu wählen.
Es geht wahrscheinlich den meisten Seglern darum diese nicht sehr wirtliche Gegend möglichst sicher zu befahren und ohne Havarie durchzukommen. Wenn nun jemand die Magellanstrasse statt den Beagle Kanal wählt wird er seine Gründe haben und sei es "nur" dass ihm Seekarten fehlen oder er allenfalls sich die teuren Handbücher nicht leisten konnte und er nach Hörensagen segelt. Alles schon gesehen. Zitat: ich habe an der Algarve mal fünf junge Deutsche mit einem Segelboot getroffen die die Biskaya mit einem Hörensagen Wetterbericht überquert haben und dafür drei Wochen, ich mehrmals nachgefragt ja drei Wochen, gebraucht haben. Weiss der Teufel wo die überall hingesegelt sind, ich brauchte für die Strecke ab Golfe de Morbihan nach Cedeira (ca. 40 Meilen vor A Coruna) 2,5 Tage. Wenn man dann in den Admiralty Pilots liest, dass auf den Falkland Islands Zitat: "Gusts of more than 100 Knots are not uncommon" liest, hat man meist ganze andere Sorgen als im Logbuch gut dazustehen. Pardon, ich will dir damit nicht an den Karren fahren sondern bei allem Respekt, das meine Meinung. Mit Seglergrüssen James
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#8
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@James: Ich habe ja gar keine eigene Meinung - daher alles gut. Denke aber auch, dass der typische Langfahrtsegler eigentlich immer den sicheren Weg segelt. Mir ist nur nach lesen vieler Seglerberichte aufgefallen, dass man immer nur von Cap Horn liest aber nie von der Magellanstraße. Und auf der Karte sieht die Magelannstraße für mich als Laien einfacher aus da man unter Landabdeckung fährt und sich die Wellen nicht so hoch aufbauen können. Daher hat mich einfach der Grund interessiert.
Gruß Chris
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