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Allgemeines zum Boot Fragen, Antworten & Diskussionen. Diskussionsforum rund ums Boot. Motor und Segel! |
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#27
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Ich habe in meinem bisherigen Leben 5 neue Boote übernommen und eines bauen lassen.
Das deutsche Recht sieht die Gewährleistung vor. Man kann zwei Jahre lang jegliche Herstellungsmängel melden und beseitigen lassen. Dies war auch bei allen neuen, direkt von der Werft gekauften Schiffen die Hauptbeschäftigung der ersten beiden Jahre. Alle Reklamationen wurde dann auf Kosten der Werft beseitigt. Wir hatten damit keine Probleme. Wir waren allerdings auch sehr auf die korrekte Abwicklung der Reklamationen bedacht (Photos, Zeugen, Logbuch, andere Dokumentationen). Bei meinem Auftragsbau war die Sachlage anders. Da ich keine Erfahrung im Schiffbau habe, hatte ich einen holländischen Sachverständigen verpflichtet, der die holländische Werft während der Bauphase begleitet hat. Damit hatte ich erstens Sachkenntnis auf meiner Seite und zweitens jemanden, mit dem ich meine Observationen vor einer förmlichen Reklamation vertrauensvoll besprechen konnte. Insgesamt war ich mit dem Neubauprozeß recht zufrieden und fahre das Boot jetzt seit 6 Jahren. Aber auch hier gab es viele Reklamationen innerhalb der ersten zwei Jahre, die auf Kosten der Werft behoben wurden. Also zusammenfassend: Bei einem neuen Schiff von der Hanse-Werft würde ich keinen Gutachter hinzu ziehen. Mir würden (allerdings auf Basis von umfangreichen Erfahrungen) die zwei Jahre ausreichen, innerhalb derer ich die Mängel bei der Werft rügen könnte. Wenn man keine Erfahrungen hat und keine erfahrenen Mitsegler hat, dann könnte diese Abwägung anders ausfallen, meint: edjm.
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#28
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Zitat:
Wenn man nun absoluter Laie ist warum sollte man da nicht einen Sachverständigen zu Rate ziehen ? Der Vergleich Luxuswagen zur Yacht hinkt , da hier tlws ganz andere Fertigungstechniken sind. Nach meinen Neukauferfahrungen würde ich immer dazu raten einen Sachverständigen mitzunehmen , sonst geht doch gleich das Gestreite los und der Gang zum Anwalt wird genommen. Das bringt aber beiden Seiten eigentlich nichts und verhärtet nur die Fronten. Dem unkundigen Metzgermeister kann der Verkäufer vielleicht noch erzählen das Gelcoat aussehen soll wie eine Apfelsinenhaut , dem Lackierermeister aber nicht ! Und dem Sachverständigen wenn er denn Sachverstand hat schon garnicht. Lieber vorab schon mal eine Liste machen , dann sind zumindest die Übernahmemängel bekannt . Was sich beim späteren Betrieb noch rausstellt wird sich zeigen und muß dann nachgebessert werden.
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#29
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Durch meine Neugier auch mal hier und da zu schauen.
Auf einem nicht verschlossenen Werftgelände stehen viele aufgepallte neue Boot. Sehen toll aus schaut man sich an logo wer nicht wenn schon mal die Möglichkeit da ist. Um eines dieser Boote geht ein älterer Herr rum und schaut sich den nagelneue Rumpf von unten sehr genau. Kiel Ruder usw. Der gesamte Rumpf frisch aus der Werft ohne Antifouling oder irgendwelche Beschichtungen. Und holt einen Fotoapparat heraus und macht Bilder von diesem und jenem an dem Boot. Neugierig wie man so ist und er wohl auch kein Problem damit hat das ich da rumschlich habe ich ihn mal angesprochen ob es sein Schiff währe. Nö war es nicht er war als Gutachter vom Eigner eingesetzt und begleitet den Bauablauf. Am Bootsrumpf dokumentierte er etliche seiner Meinung nach Problemstellen und meinte so nebenher diesen Rumpf können sie behalten selbst einer nachfolgender Reparatur bzw Verschönerung würde er nicht zustimmen. Liegt das Teil erst mal im Wasser sieht keiner mehr was oder kann nach X-Jahren mit Forderungen kommen. Es darf jeder selbst entscheiden ob er sich hinterher mit Firma XYZ rumärgert sinnlos Zeit verbrennt oder bei höherwertigen Spielzeugen mit einem begleitenden Gutachter sich all dieses erspart. Die Werft baut schon so einige Schiffchen im Jahr und ist kein Billigheimer. mfg andreas
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#30
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Ok, jedem das Seine, ich würde das Geld eines Gutachters lieber in weitere Ausstattung des Bootes investieren. Wenn sich ein Bootsneuling ein neues Boot bauen läßt, was ich als Ausnahme bezeichne, dann mag es von Vorteil sein einen Sachverständigen hinzuzuziehen. Im normalen Bootskaufalltag hat man aber bestimmt schon seine Erfahrungen gemacht und kann Orangenhaut und normales Gelcoat unterscheiden.
Ich wollte hier auch nicht meine Meinung als Ultima Ratio hinstellen, sondern nur klarstellen das man nicht immer mit Kanonen auf Spatzen schießen muss. Einen Gutachter kann ich im Falle des Gelcoats auch später hinzuziehen um mein Recht durchzusetzen. In diesem Sinne wünsche ich viel Spaß mit dem neuen Boot. Beste Grüße aus dem Emsland Oliver
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#31
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Generell bin ich auch „gegen“ Gutachter
ABER !!!! Die Welt ändert sich, immer mehr Hammerwerfer ! Ehre nur wenn es um Religion - oder die Mutter geht ! Ich bin aus einer Generation wo ein Handschlag und Wort noch zählt - Heute bei den meisten aber weniger wert als ne Red Bull Dose anner Tanke (Kost auch fast 7 Mark) Wenn du sicher gehen willst dann setzte Himmel und Hölle in Bewegung - Gutachter ! Sachverständiger - Jurist bei der Vertragsgestaltungen - und nen Bruder in einen Bekannten mc - falls es doch schief läuft- Aber auch dann kann es sein - das der Sachverständige keine Ahnung hat - der Jurist gar keiner ist - und der Bruder - plötzlich keiner mehr ist !? - also zu rtl2 ... Ich entscheide das was ich meine gut für mich ist - klar auch mit den Evtl Konsequenzen-! - leider wissen viele Blender wie sie es anstellen müssen .. Druck dir die Daumen - und nicht den Spaß verlieren !
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#32
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Die Vorteile "mit Gutachter" überwiegen doch eindeutig!
Nachteil wären ein paar hundert Euro und das lässt sich bei einer Investition in Höhe eines kleinen EFH wohl vernachlässigen! Ich könnte definitiv ruhiger schlafen mit der Gewissheit, da hat ein "Professioneller" mit Augen und Sachverstand hingesehen.
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Gruß Jörg ___________ „Denn die einen sind im Dunkeln. Und die anderen sind im Licht. Und man siehet die im Lichte. Die im Dunkeln sieht man nicht.” Bertolt Brecht
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#33
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Zitat:
Ich würde selbstverständliche einen Gutachter beauftragen.
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#34
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Dankeschön an alle. Auch wenn das Meinungsbild für/gegen Gutachter gefühlt 50:50 ist, sind Eure Antworten bislang sehr hilfreich für mich!
Zu #24: Wir werden das Boot nach einer knappen Woche in Greifswald für kurze Zeit nach Flensburg legen. Danach geht es im Sommer nach Schottland. Vorläufige Endstation dann Southampton, wo es auch eine Hanse-Vertretung gibt. Gruß Schnupfel |
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