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Alt 08.08.2020, 14:46
Thor Sten Thor Sten ist offline
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Standard Zeeland Sommertörn 2020

Hallo zusammen,

dieses Jahr führt uns unsere Reise von Wemeldinge bis zurück in unseren Heimathafen nach Linden. Vor unserem Urlaub haben unsere Freunde mit Ihren Kindern unser Boot bis nach Wemeldinge gefahren. Hier kommt nun die Geschichte unserer Reise:

Tag 1:
Wir fahren früh morgens los. Bis nach Wemeldinge sind es mit einer kleinen Pause ungefähr 4 Stunden. In Wemeldinge angekommen laden wir erst einmal unsere Sachen auf unser Boot und das Gepäck unserer Freunde ins Auto. Da sie noch etwas Zeit haben gehen wir zusammen noch zum Strand. Wemeldinge ist ein schöner sauberer relativ großer Gezeitenhafen an der Oosterschelde. Der Ort selber ist eher unspektakulär. Da alle Liegeplätze an Schwimmstegen liegen brauchen wir uns wegen der Tide keine Sorgen zu machen. Der Hafen ist in einen alten Schleusenkomplex gebaut und die Zufahrt erfolgt über die alte Schleusenkammer. Abends nachdem wir unsere Freunde verabschiedet haben hole ich noch ein Abend essen beim örtlichen Thailänder, lecker.




Tag 2:
Heute startet unsere Reise über die sehr ruhige Oosterschelde ins Veersemeer. Die Zandkreeksluis ist wie immer ein arges Hindernis. Es ist wie immer voll. Wir kommen mit der zweiten Schleusung mit und „verlieren“ hier ungefähr 1,5 Stunden. Wir fahren weiter bis ganz ans Ende vom Veersemeer und ergattern einen der letzten Plätze ca. 600m vom Veersegatdamm entfernt. Wir liegen zumindest noch mit einem Drittel Boot an einer Ecke vom Steg. Da aber kein Wind kommen soll vertraue ich mal unserer Frontklampe und wir bleiben dort. Von dort gehen wir zu Fuß an den Nordseestrand. Schön hier. Abends wird es ganz ruhig, kein Windchen rührt sich. Das Veersemeer ist spiegelglatt.





Tag 3:
Heute geht es nach Veere. Wir fahren nur ca. 30min. Eine wunderschöne Stadt in der man sich zurück ins goldenen Zeitalter versetzt fühlt. Veere ist wie immer sehr voll. Es gibt hier „Corona-Aufpasser“ die laufen mit Warnwesten bekleidet durch die Stadt und gucken das überall 1,5 m Abstand eingehalten werden sowie das alle nur auf der richtigen Strassenseite in eine Richtung laufen. Wir bummeln durch die Stadt und entlang der alten Wehranlagen, wir besteigen den Kirchturm und abends gehen wir im Hafenrestaurant Muscheln essen. Die Kinder fangen abends vom Steg aus noch Krabben. Für uns ist Veere immer wieder eine Reise wert.



Tag 4:
Wir fahren heute über das Veersemeer und über die Oosterschelde nach Zierikzee. Die Zandkreeksluis ist wie immer: voll. Die Schelde zeigt sich heute wieder von Ihrer besten Seite ruhig und sonnig 😊
Zierikzee ist eine tolle Stadt mit vielen alten Gebäuden. Der Stadthaven ist extrem voll, alles liegt bereits um 14:00 Uhr in vierer und teils fünfer Päckchen. Der Hafenmeister hat aber noch eine Box für uns frei. Wir bekommen die letzte Box vor dem WSV, so liegen wir zwar etwas weiter weg von der Stadt aber egal, Hauptsache wir haben etwas bekommen. Wir gehen also zu Fuß in Richtung Stadt. Den Monstertoren kann man leider nicht besteigen also erkunden wir alles „von unten“ Auch in Zierikzee herrscht aufgrund von Corona „Einbahnstraßen Verkehr“. Es gibt hier viele alte imposante Bauwerke zu bestaunen. Abends möchten wir eigentlich noch in einem der Restaurants etwas Essen gehen. Wir versuchen es in ca. 15 Restaurants bekommen aber nirgendwo einen Platz. Es ist überall brechend voll. Wir gehen also zurück zum Boot und nehmen unterwegs in der Friture noch ein paar „niederländische Spezialitäten“ mit (Pommes, Kaassouflé, Frikandel und Kibbeling) Bestimmt nicht gesund aber einmal sündigen im Urlaub darf ja auch sein….




Tag5:
Heute verlassen wir die Oosterschelde und fahren aufs Grevelingermeer (hier gefällt es uns eigentlich immer am Besten) Auch die Grevelingensluis ist wieder brechend voll. Wir fahren den Hafen von Brouwershaven an um uns eine Grevelingenkarte zu kaufe. Die benötigt man, wenn man sich an einen der vielen freien Anleger legen möchte. Mit der Karte bewaffnet machen wir uns auf zum Archipel. Als wir gerade ankommen legt an einem der Anleger ein Boot ab, Glück gehabt! Später wird es noch richtig voll. Alle Anleger sind mit 2er und 3er Päckchen belegt. Das einzige Boot an dem niemand festmacht sind: wir. Warum wussten wir auch nicht. Vielleicht weil wir die einzigen Deutschen waren? Ich hatte zumindest keine Quarantäneflagge oder ähnliches gehisst. Aber egal, wir hatten einen tollen sonnigen Tag. In der Bucht des Archipels tauchte während unseres Besuches mehrmals eine Robbe auf und guckte sich um. Abends haben wir gegrillt und die Kinder haben noch ziemlich lange Krabben gefangen während wir an Deck saßen und die schöne Stimmung über dem Grevelingen genossen haben.



Tag 6 und 7:
Ein Sturm zieht auf. Wir entscheiden aufgrund der vorhergesagten 6 BFT für die nächsten beiden Tage unsere Route etwas zu ändern. Wir fahren nach Port Zelande und bleiben dort für zwei Tage. Wir gehen zum Nordseestrand. Hier wimmelt es von Kitesurfern. Der Wind bläst den Wind so stark gegen die Beine das es sich anfällt wie sandstrahlen. Trotzdem ist es Super. Der Wind, die Wellen, überwiegend Sonne. Am zweiten Tag bekommen wir noch Besuch von Bekannten meiner Frau. Es wird ein lustiger schöner Tag im Natural High. Die Kinder beschäftigen sich prima am Strand, buddeln und sammeln Muscheln.



Tag 8:
Wir müssen weiter, leider ist der Wind immer noch sehr stark (5-6BFt) außerdem regnet es heute. Wir fahren zu den Slikken van Flakkee ein anderer freier Anleger hinter der Veermansplaat. Außer uns ist kaum jemand unterwegs. Der Anleger ist komplett frei aber leider auch sehr ungeschützt. Wir gehen ein Stück wandern. Das Boot wippt aber so wild auf und ab das wir hier nicht übernachten wollen. Wir fahren nach Brouwershaven und bekommen noch einen Platz am neuen Längssteiger im Stadthaven. Gegen Abend beruhigt sich dann der Wind doch noch und am nächsten Morgen ist es fast windstill. Brouwershaven ist auch wirklich nett. Es gibt eine gute Versorgung. Direkt am Markt liegt auch ein Supermarkt. Wir bekommen in einem kleinen Restaurant am Hafen noch einen Platz fürs Abendessen. Ich nehme wieder Muscheln, sehr lecker!




Tag 9:
Langsam müssen wir nach Hause, unser Urlaub neigt sich dem Ende zu. Da wir aber nicht zu lange Etappen fahren wollen, führt unser erster Weg nach Willemstad. Hier waren wir schon häufiger auf der Rückreise. Wir kommen gegen 17:00Uhr an und es ist bereits brechend voll… Der Hafenmeister bieten uns an in einer Box direkt schräg gegenüber dem Schwimmponton festzumachen. Hier liegt sonst anscheinend irgendein wirklich großes Boot. Die Box ist ca. 22m lang und ca. 5m breit. Ich muss erst mal ein paar Leinen aneinander binden um sie von den beiden Heckpfählen bis zum Heck unseres Bootes zu bekommen. In Willemstad versorgen wir und noch einmal für die letzten beiden Tage im örtlichen Jumbo Supermarkt und essen abends etwas auf der Wiese vor dem Rathaus die momentan von den örtlichen Restaurants mit bestuhlt ist.



Tag 10:
Heute fahren wir nur ein kleines Stück bis in den Biesbosch. Wir bekommen nach einiger Zeit suchen an diversen Anlegern auch noch einen Liegeplatz. Wir gehen schwimmen und wandern ein bisschen über einen Wanderweg der direkt an unserem Anlegeplatz startet. Es ist schön hier. Leider fängt es an zu regnen und mit Einbruch der Dämmerung stürzen sich ungefähr drölf Milliarden Mücken auf uns. Wir flüchten schnell unter Deck und verrammeln alles Mücken und Luftdicht.



Tag 11:
Auf zum Endspurt. Wir fahren erst einmal nach Heusden. Dort tanken wir unser Boot auf und fahren direkt weiter. Mittagspause machen wir im Baggersee „Nieuwe Schans“ Hier gibt es leckere Burger. Wir gehen noch kurz schwimmen und machen uns dann auf zur letzten Etappe nach Linden.

Unser Fazit dieses Jahr:
Wir sind insgesamt ca. 370km gefahren. Am Ende hatten wir 42 Motorstunden auf der Uhr. Wir haben ca. 220Liter Diesel verbraucht und einige Städte gesehen. Insgesamt war der Urlaub dieses Jahr, aufgrund von Corona, weniger unbeschwert. Auch wenn es nicht sehr viele Einschränkungen gab fühlten wir uns an Orten an denen es voll wurde eher unwohl.
Das war dann dieses Jahr wohl auch das größte Manko, es war überall noch voller als es sonst schon üblicherweise in den Sommermonaten ist. Da viele Reiseziele ja dieses Jahr ausfallen beschränkt sich der Rest natürlich auf die Ziele die übrig bleiben. Wir sind trotzdem froh mal ein paar Tage „rausgekommen“ zu sein und ich freue mich jetzt schon wieder auf den nächsten Urlaub.
__________________
Gruß Thorsten

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