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Restaurationen Refits, Lackierungen, GFK-Arbeiten, Reparaturen und Umbauten von Booten aller Art. |
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#1
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GFK Spiegel reparieren
Hallo Gemeinde,
Ich bin relativ neu hier, habe mir im letzten Jahr eine alte Lady angelacht und bin nun dabei Sie für die Saison fit zu kriegen. Wie es immer so ist kommt eins zum anderen... Der Vorbesitzer (klar sind immer die anderen Schuld ), hat meine Inter 630 luxe mit neuer Farbe behandelt. Überdurchschnittlich schlecht mit vielen vielen Schleifriefen usw. Ich bin also dabei also zu zerlegen und für neuen Lackaufbau vorzubereiten, dabei stolpere ich über den Spiegel. Die Inter verfügte über einen 50PS Aussenborder. Der Spiegel wurde wohl schon mehrfach umgearbeitet/verstärkt/verpfuscht. -Von hinten ein großes Alu-Riffelblech, mit Silikon verklebt. (Ja, Silikon!) -Von vorn eine Holzplatte, etwa 15mm mit Silikon verklebt. -Von oben eine eine starke Holzlatte aufgeschraubt, wohl um den Motor etwa 4cm höher zu montieren? Das ganze ist innen im GFK stark vergammelt, sieht man durch einige Löcher, das GFK ist hier und da gerissen (seitlich der Motorwanne), und von hinten schonmal schlecht überlaminiert/gespachtelt. Jetzt möchte ich eine nach meinen Möglichkeiten halbwegs dauerhaltbare Instandsetzung vornehmen. Ich habe als Bootsneuling einige Grundsatzfragen: 1. Rumpf und Hülle sind ja 2 Teile, am Spiegel sind beide Teile nicht verbunden (grüne Pfeile). Dies scheint ab Werk so zu sein, ist das korrekt damit die Teile arbeiten können, oder sollte ich das mit überlaminieren? 2. Ich möchte natürlich das Holz im Spiegel ersetzen, dazu muss ich diesen öffnen. Ist es sinnvoll die Motorwanne durch einschneiden zu entfernen (rote Pfeile) um von innen arbeiten zu können? Im Bodenbereich vermute ich auch Risse, sieht man derzeit noch nicht richtig. 3. Oder sollte ich da eher das Heck aufschneiden, es scheint als wäre hinter der gelb schraffierten Fläche das Holz einlaminiert. 4. die ganzen Bretter/Verstärkungen usw. am Spiegel, machen die irgendeinen Sinn oder kann ich alles auf neuem Holz und Laminat aufbauen und gut? Ich bin mir quasi nicht sicher ob innen und aussen immer Verstärkungshölzer/ -bleche gesetzt werden oder nicht. Wollte man den Spiegel damit womöglich künstlich dicker machen für den Motor? Lt. Typschild verträgt die Inter bis 115PS, da sollte meine 50PS doch kein Problem sein? Zu meinen Möglichkeiten, und Fähigkeiten, das hilft ja hier und da bei Objektiver Einschätzung: Ich bin Ambitionierter Heimwerker mit einigermaßen Equipment. Ich komme aus der KFZ-Branche und GFK sowie Lack sind mir daher nicht völlig neu. Vor Epoxid und Glas- bzw. Gewebematten habe ich also keine Angst. Für eure Meinungen schon vorweg vielen Dank! Schleusenklaus |
#2
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Oh jeeeee, da wird jetzt der letzte ,vergammelte Schrott noch rausgehauen.
Ab in die Tonne damit. |
#3
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ich vermute, da ist nix mit überlaminieren... vielleicht ticke ich da falsch, aber ich würde das Stück raushauen und Spiegel komplett neu aufbauen
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Gruß, Gregor |
#4
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Zitat:
Ich habe nicht vor irgendwas nur fix drüber zu laminieren, das Heck muss auf und neu, die Frage ist von wo nach wo? Siehe Frage 1 bis 4?
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#5
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Das Stuck mit grünen Pfeilen ist einfach Morsch. Die andere Frage- wie sieht denn Rest aus? Wie gut ist die Substanz?
So ist es wirklich schwer zu sagen, in wieweit es sich lohnt. Gibt's vielleicht Weft bzw. Bootswerkstatt in der Nähe? Ich würde das Boot hinbringen, mal sehen was die dazu sagen.
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Gruß, Gregor |
#6
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Das ist der Stoß vom Oberdeck zum Rumpf, das wird ab Werk also zulaminiert? Umlaufend ist das nicht laminiert worden sondern abgedichtet und verschraubt, ich dachte daher das wäre am Spiegel evt auch so?
Die Wirtschaftlichkeit möchte ich gern für mich selbst bewerten, ich habe halt Spaß dran. Das ist nicht immer sinnvoll aber bildet. |
#7
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Ok, abgesehen von Wirtschaftlichkeit (so würde ich zuerst vorgehen):
- Heck komplett runterschleifen (bis gesundes Holz erscheint, wenn überhaupt; evtl. davor bohren, um festzustellen, wie hoch der Schaden ist). Auch auf Wanne achten. - Nun kann man sehen, was übergeblieben ist, ob es sich lohnt und möglich ist, auf dem Rest was aufbauen zu können. Ist es dem nicht so, muss Heck komplett neu aufgebaut werden. An der Stelle natürlich auf Verbindung Rumpf/Heck achten. Es ist hier schon einiges darüber geschrieben: https://www.boote-forum.de/showthread.php?t=254804 https://www.boote-forum.de/showthread.php?t=259216 https://www.boote-forum.de/showthread.php?t=235427
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Gruß, Gregor |
#8
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Ah ja, und noch was:
https://www.boote-forum.de/showthread.php?t=282918
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Gruß, Gregor |
#9
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Wenn ich mir Bild vier anschaue, so solltest Du hinten einen breiteren Bock nehmen und ordendlich zukeilen. Oder eine Dreipunktlagerung nehmen.
Bei dieser Hängeposition würde ich nur ungern dran arbeiten wollen. Das wird ja schließlich keine Schnellreparatur von ein paar Minuten. Gruß Jörg / infiniti
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#10
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Das ist definitiv richtig! Bild 4 ist während des Hochbocken entstanden. Das Boot steht auf 4 Stabilen Böcken und bewegt sich kein Milimeter. 2 Seitlich und je vorn und hinten einer.
Der Schlupf vorn und hinten hängt nur noch lose als letzte Sicherheit. @Greggi: die Threads werde ich mir zum Abend mal in ruhe reinziehen, ich gehe bislang eigentlich davon aus die komplette Spiegelplatte (das Holz) zu ersetzen. Aber das bohren ist ne gute Idee, mit dem Lochbohrer in der Mitte anfangen und nach aussen probieren schafft erstmal überblick!
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#11
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Ich habe mal etwas genauer Untersucht.
Das Oberdeck ist von innen zum Spiegel hin anlaminiert, einfach trennen und hoch nehmen ist also nicht. Den Spalt am Heck kann ich doch dann einfach mit Überlaminieren oder? Dabei habe ich auch gesehen das der Mittlere Stringer zum Spiegel hin gebrochen ist, dachte ich mir ja schon. Hinten habe ich zwei Löcher gebohrt, hinter einem ist kein Holz mehr, der Rest sieht zwar so aus, ist aber auch nichts mehr Wert. Ich werde also den Spiegel am Heck auftrennen, neues Holz einpassen und neu anlaminieren. - Wie dick muss das Holz sein, bisher waren da nur 25mm drin? - muss es aus einem Stück sein? Macht sicher Sinn oder? Kann ich 2 dünne Platten aufeinander kleben um die Biegung des Spiegel besser hin zu kriegen? - Womit bereite ich altes Laminat bzgl. Haftung am besten auf neues Epoxid vor? Schleifpapier, Schruppscheibe, Drahtbürste auf der Flex? Danke! |
#12
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Ein Spiegelbrett wird im Algemeinem immer aus mehreren "Brettern" gefertig. Und jedes für sich mit Matte konserviert und erst dann wird der Spiegel Stück für Stück aufgebaut / verklebt. Am besten eine Lage quer und die nächste lage senkrecht verklebt. Das soll die Festigkeit / Biegsamkeit erhöhen.
Auf youtube gibt es schöne Videos zum Anschauen und die verwendete Holzart findest Du auch hier im Forum. Haben schon einige hier richtig gut eingestellt. Du brauchst nur Zeit zum Lesen und Lernen. Und bitte, bitte viele Bilder hier einstellen. Gruß Jörg / infiniti |
#13
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Spiegel
Am besten ist natürlich immer Ober und Unterschale von ein ander zu trennen um besser dran arbeiten zu können. Ist natürlich auch sehr sehr aufwendig. Kommt natürlich auch auf die häuslichen Platzverhältnisse an. Ansonsten denke ich bist du auf dem richtigen Weg. Spiegel von innen freilegen. Also altes vergammeltes Holz abstemmen schleifen usw. Und dann neu aufbauen. Du kannst auch 3 mm Platten nehmen. Platte Laminat Platte usw. Bis du die richtige Stärke hast. Wenn man schlecht rankommt kann man auch einzelne Platten nehmen und mit der nächsten Platte die Fuge wieder überlappen. Ich finde 25mm auch recht dünn und habe selber immer mehr genommen aber es reicht. Man glaubt garnicht was 25mm aushalten. Das wird original halt so gemacht. Einige Hersteller laminieren nicht einmal über die gesamte Breite. Was ganz viel aussteift ist wenn du Dreiecke vom Boden an den Spiegel laminierst. Die meisten Spiegel vergammel übrigens über den Lenzstopfen,die Befestigungsschrauben vom AB oder durch die von dir angesprochene Leiste die oben drauf war. Das läuft schön das Wasser rein.
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#14
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Hier hast noch was, ganz frisch:
https://www.boote-forum.de/showthread.php?t=307413
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Gruß, Gregor |
#15
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Ich habe mich für das auftrennen von aussen entschieden, da ich von innen sehr viel Intakte Struktur hätte schneiden müssen. Leider hat sich dabei heraus gestellt das der Holzkern über die komplette Breite ging, ich konnte also kein GFK-Rand stehen lassen und muss nun um den Boden/die Seitenwand laminieren.
Der Holzkern war dreischichtig, und insgesamt sehr dünn, die 25mm Holzstärke hat es nur oben an der Motorhalterung, seitlich davon und unten waren es max. 10mm Holz. Ich finde das sehr wenig, aber es hat 48 Jahre gehalten. Die genannten Schwachstellen Lenzstopfen, Ablauf Motorwanne und Übergang der Schalen waren auch bei mir die Probleme. Ich werde nun versuchen mit 12mm Wasserfest verleimten Multiplex die 3 Platten unterschiedlicher Größe wieder übereinander zu Laminieren. Anschließend von innen die schon losen Übergänge der Laminate weg trennen und drüber laminieren um zu versteifen. Der Mittelstring ist noch recht gut intakt, es ist dort aber das Laminat zum Spiegel gerissen. Hier werde ich den Bootsboden wegschneiden und ein zusätzliches Knie einbringen um die Kräfte besser aufs Boot zu übertragen.
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#16
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Kannst dich ja hier mal einlesen. So habe ich das im Herbst/Winter gemacht...
https://www.boote-forum.de/showthrea...ghlight=merlin
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Viele Grüße Arnd
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#17
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Zitat:
Ich hab heute die 2. Schicht des Spiegel eingebaut. Wird dann Freitag über die Kanten geschliffen, laminiert und dann kommt am Wochenende hoffentlich die dritte Schicht Holz. Die abschließende Lage muss ich relativ weit biegen, mal sehen wie das geht. Schneiden wollte ich ich die Platte eigentlich nicht. |
#18
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Mal ein neuer Zwischenstand:
3 Schichten Holz verklebt mit je 1 Schicht Glasfasermatte dazwischen. Das Holz in die Rundung zu biegen ging erstaunlich gut. Die oberste Platte geht über die ganze Breite und wurde am Rand mit Winkeln verschraubt. Ich musste den alten Spiegel ja bis zum Rand weg schneiden, da war nichts mehr zum anlaminieren. Da ich nur ums Eck nicht genug vertrauen in die Stabilität hatte habe ich die 10 Winkel gesetzt. Alles V2A mit Epoxid eingeklebt und dann verschraubt. Da der Spiegel unten auch schon gerissen war habe ich von innen 2 Mahagonihölzer eingeklebt, und später überlaminiert. Da kommt man echt beschissen ran, so sieht es leider auch aus... Werd ich wohl nochmal ran müssen. Einmal dabei habe ich auch gleich noch 2 alte Löcher im Boden verschlossen, unnötige Schwachstellen in Form alter Geschwindigkeits- und Tiefengeber. Anmerkung für alle die es nachmachen: Thixotropiermittel macht schönen Spachtel, aber es klebt dann nicht mehr gut und man braucht echt viel davon. Über Kopf und in den Ecken macht es echt keinen Spass! Für die Flächen Entlüftungsrolle benutzen, geht viel schneller als Tupfen und wirkt wahre Wunder. So, raus mit den Meinungen, noch kann ich was Überarbeiten! |
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