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Motoren und Antriebstechnik Technikfragen speziell für Motoren und Antriebstechnik. |
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#1
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Meine Erfahrungen mit Evinrude E-Tec
Moin, für Alle die es interessiert möchte ich hier mal meine Erfahrungen mit diesen hochgepriesenen Außenbordern teilen.
Vielleicht hilft es dem Einen oder Anderen bei seiner Kaufentscheidung, vielleicht können auch die Experten mir Ratschläge geben, was ich wie machen kann, um meine vorhandenen Problemchen zu lösen. Ich bin seit 2019 stolzer Besitzer von 2 x 90PS Evinrude E-TEC in der Salzwasservariante mit 25iger Schaft, BJ 2007, bei Kauf ca. 250h, jetzt ca. 300h gelaufen. Die Motoren waren an meinem, in Österreich erworbenen Boot verbaut, welches ursprünglich aus Kroatien stammt. Aus Erfahrung bin ich eher skeptisch, was amerikanische Motoren betrifft und sich leider auch als durchaus angebracht erwies, aber dazu später mehr. Die erste Aktion, bevor das Boot überhaupt benutzt wurde, war ein ausgiebiger Service. Zündkerzen, nagelneu, 2 unterschiedliche Sorten die nicht in den Motor gehörten verbaut, wohl vom Verkäufer aus Österreich. Impeller gewechselt, Getriebeöl und fix die richtigen Kerzen vom Evinrude- Händler geholt. 1. Probefahrt auf der Ostsee: alles gut, Motoren laufen sauber, wenn auch im Stand recht laut, sehr gut Gasannahme und Beschleunigung. Leider auch starker Geruch, wenn die hintere Tür offen ist. 2. Nach dem Slippen Motoren gespült, seltsamerweise lief auch Spülwasser aus der Schaftverkleidung! Schaftverkleidungen entfernt und an ausgetretenem Dicht mittel gesehen, dass beide Distanzplatten unter dem Kraftkopf bereits erneuert wurden. Oberhalb, wo eigentlich die Dichtung sitzt, trat beim rechten Motor etwas mehr, beim linken etwas weniger Spülwasser aus. Da die Saison 2020 gerade begonnen hatte und die Motoren keine Probleme machten, wurde die Reparatur verschoben. 3. 2021, Rechter Motor geht in der Warmlaufphase beim Beschleunigen in Notlauf. Sobald er warm ist, läuft er normal. Software zum auslesen noch nicht vorhanden. Problem tritt dauerhaft auf. 4. 2022 Linker Motor zeigt Kühlwasserproblem. Von beiden Motoren die Schäfte abgebaut. Tatsächlich zeigen beide Motoren starken Salzfraß auf den Dichtflächen der Kraftköpfe, beide Dichtungen ebenfalls stark zerfressen. Mit Hilfe von Metallkitt die Dichtflächen wieder hergestellt und neue Dichtungen verbaut. Das Spülwasser läuft wieder dahin wo es soll und die Probleme des rechten Motors sind beseitigt. Linker Motor zeigt immer noch Kühlwasserproblem. 5. Software gekauft und Motor ausgelesen. Ölpumpe defekt- für knapp 1000 Euro ein Schnapper! Bei der Montage musste festgestellt werden, das Evinrude wenig Kosten in den Salzwasserschutz investiert hat. Kaum eine Schraube ließ sich im Guten lösen, viele waren so eingegammelt, dass sie unweigerlich abgebrochen sind und auch der Kraftkopf selbst ist im Kühlwasserbereich völlig unbeschichtet. Edelstahlschrauben ohne Paste in Aluguss zu schrauben und Salzwassermotoren ohne Innenbeschichtung, das ist typisch Amerikanisch. Leider ist die Story noch nicht beendet. 2024, Linker Motor, Unrunder Lauf, kurzes aufleuchten der Check- Engine, Motor stirbt ab. Neustart, Motorkontrolle an, Motor läuft unrund. Motor ausgelesen- keine Fehler, Motor durchgetestet, Zylinder 2 läuft unrund. Kerzenwechsel- Kaum Änderung, Zündspule gewechselt, Motor läuft normal, Motorkontrolle leuchtet, wenn Motor läuft, am Steuergerät sind alle Kontrolleuchten aus! Steuergerät probehalber getauscht, Motorkontrolle bleibt aus! Probefahrt auf der Ostsee, beide Motoren laufen top, Motorkontrolle bleibt an, keine Fehler. Ich für meinen Teil bin inzwischen eher genervt von diesen Motoren. Nach 1000 Innenborderproblemen habe ich ein Aussenborderboot gekauft, um diesen aus dem Weg zu gehen und nicht ständig basteln zu müssen. Bedenke, ich bin ca. 50h gefahren, habe gut 2000 Euro in Teile investiert, dazu ca. 250 Euro in XD100 und 200 Euro in Zündkerzen. Würde ich wieder E-TEC kaufen? |
#2
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Hab nen 130er aus 2015 und bekannte jeweils nen 2004er 90er und nen 2011er 90er. Alle weiß also "salzwasserversion"
Alle zufrieden. Die meisten Probleme scheinen vom Salzwasser zu kommen, dazu kann ich nur sagen, das mein Vorbesitzer 200h in Salzwasser verbracht hat, aber ich keine der von dir genannten Probleme habe. Ich fahre den jedoch nur im Süßwasser, daher wird ein vergleich schwierig. Ich hatte nur gelesen das die Salzwasser Versionen irgendwelche Edelstahlteile haben im vergleich zu den Normalen, aber das sind eher Gerüchte... Hat der Vorbesitzer die Motoren im Winter vielleicht nicht gespült und mit Salz stehen lassen? Anders kann ich mir die Dichtungen eigentlich nicht erklären. 10l XD100 kosten 140€ d.h. du hast knapp 20l in 50h verballert? Wie? Nachtrag: Mein Vater hat nen 90er etec von 2006 auch nur Süßwasser und außer Inspektionen alle 5 Jahre und damit einhergehend Zündkerzen und Getriebeöl hat der Nix. Fährt aber nur 20h oder so, im Jahr.
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Grüße Gordon Nüffe? Welfe Nüffe? Geändert von Føx (09.09.2024 um 14:49 Uhr) |
#3
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Hab einen 2012 75 PS. Sind ja glaub ich baugleich. Bis jetzt außer das mal die Zündkerzen verrußt waren super. Vermutlich falscher Propeller und zu wenig Drehzahl. Ich finde ein toller Motor mit ordentlich Bums.
Sind halt 17 Jahre alt. Und mit 250 h, das sind verdammt wenig Stunden für die lange Zeit. Ob das jetzt ein Problem der Motoren ist oder eher der falschen Lagerung/Pflege ???? |
#4
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Hallo Gordon,
das die Edelstahlteile ein Gerücht sind kann ich bestätigen. Habe einen Ersatzteilspender als Süßwassermodell und da gibt es keine Unterschiede, selbst die eingegammelten Schrauben sind vorhanden. Die Dichtungen sind ja schon einmal vorher gewechselt worden, da die Adapterplatten neu waren. Denke es war ein Wasserlieger und das Wasser in Kroatien dürfte einen sehr hohen Salzgehalt haben. Bei mir wurden sie immer gespült und es ist ein Trailerboot. Die Zündkerzen halten bei mir keine 2 Jahre, dann sind die dünnen Elektroden weg und beim Öl hast Du insofern Recht, ich habe den Nachkauf von diesem Jahr mit reingerechnet. Eine Ersparnis gegenüber 4-Taktern kann ich trotzdem nicht erkennen. Was die Verarbeitung angeht, habe ich letztes Jahr die Elektrik und die Kolben bei einem 20PS Honda, Wasserliegermotor Ostsee gewechselt. Die Kühlwasserkanäle waren beschichtet und sahen aus wie neu, lediglich der Kabelbaum war vergammelt und die Kolbenringe nach 1000h Trolling abgenutzt. Das nenne ich Qualität! Es freut mich, dass Du so wenig Ärger mit den Motoren hast, bei mir sieht es leider anders aus. |
#5
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Was nutzt du für Zündkerzen?
Es gibt ja die NGK und die Champion. 2 jahre schon dürftig bei 50h. Bin bei 120h und hab die bisher nicht gewechselt. Dazu gibt es hier auch einen Thread: https://www.boote-forum.de/showthread.php?t=220331 Was die Ölkosten angeht...nun...Das Öl und alle 3 Jahre ne Inspektion ist bei diesen Laufzeiten günstiger als eine jährliche Inspektion eines 4takters, das kommt schon etwa hin. Das es aber generell Billig ist, behauptet niemand.
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Grüße Gordon Nüffe? Welfe Nüffe? |
#6
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#7
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#8
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Zitat:
Ersparnis, ja gut man kann damit argumentieren, dass 4takter Inspektionen Teurer sind, aber wirklich sparen kann man damit nicht. 2takter Kauft man ja eigentlich wegen des Bums/Gewicht/Wartungsintervallen und nicht, weil sie Rosig nach 2taktöl duften. Was Wartung angeht hast du natürlich Pech gehabt, aber wie gesagt, Salzwasser kann ich nicht so recht mitreden...
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Grüße Gordon Nüffe? Welfe Nüffe?
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#9
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Zitat:
Mein 33 Jahre alter Yamaha V6 hat in den letzten 14 Jahren von mir nur wenige vorsorgliche Wartungs-Teile bekommen, wie Vergaserdichtungen, Schrauben, Kerzen und was man so einem Motor halt mal gönnt, der einen nie im Stich lässt und durch Qualität überzeugt. In den Jahren hatte er aber wirklich mal einen Defekt: die Membran der Prime-Start-Pumpe für ein paar Euro. Dieses Jahr gönne ich ihm neue Thermostate, weil ich mal sehen wollte wie die Kanäle so aussehen ( nur Salzwasserbetrieb ). Schrauben liessen sich bei dem alten Klumpen gut lösen. Der Motor ist schon seit Jahren nichts mehr wert aber mir persönlich macht er halt sehr viel Freude und sowas belohne ich immer mit " ich bleibe dem Teil treu " Wenn ich deinen Post so lese, hätte ich den Kanal voll und würde das Hobby wechseln oder was Gutes kaufen. Ich persönlich bevorzuge lieber alten zuverlässigen Kram , der qualitativ gut ist als den neuen heissen Kram, der ständig nach Updates brüllt Soll aber jeder machen wie er mag, die Wirtschaft brauchts
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#10
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Servus,
ich hatte 20 Jahre einen E-Tec 75 und bis auf ein abgerauchtes Motorsteuergerät keine Probleme. Das Motorinnenleben sah nach 500 h aus wie neu. Der eigentliche Motorblock ist wahrscheinlich fast unzerstörbar und die "NASA"-Beschriftung auf dem Kolbenboden schafft ohnehin Vertrauen. Grüße Wolfe |
#11
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Evinrude Etec
Persönlich fahre ich auch Etec. Einen 50er Bj. 07. Ich muss sagen ich bin sehr, sehr zufrieden. Bis jetzt hatte ich nie Probleme mit dem Motor. Der Vorbesitzer war auch sehr zufrieden.
Ich habe noch zwei 75er stehen. Der eine mit 1200 Stunden. Lauft auch supi. Und der andere mit 550 Stunden. Läuft laut Vorbesitzer auch ohne Probleme. Er ist von 2004. Der Erstbesitzer hatte ihn damals neu gekauft und ist ihn 20 Jahre damit problemlos gefahren. Ich finde den 75/90 einfach unschlagbar im Punkte Gewicht zu Leistung. Da gib es meines Wissens nach nichts Besseres. |
#12
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Ich habe einen E-Tec 30 eine Saison an einer Hellwig Jet gefahren.
Da dieser keinen Powertrim hatte habe ich auf einen Tohatsu/Mercury 30 mit Powertrim gewechselt. Zur Haltbarkeit kann ich deshalb nicht viel sagen , aber ansonsten war es der größte Fehler diesen Motor wegzugeben wenn das mit dem Powertrim nicht gewesen wäre. Im Vergleich zum Evinrude ist dieser supermoderne Tohatsu/Mercury (Motor ist Baugleich) einfach nur unendlich träge und schwach , gerade was den Antritt angeht. Schade das es mit diesen Motoren nicht mehr weitergeht...... |
#13
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Moin, möchte mich mal wieder melden und für die Beiträge bedanken! Die Erfahrungen mit Yamaha- Motoren kann ich nur teilen. Hatte zwar nur welche bis 25PS, aber nie Probleme.
Bei Honda sah es etwas anders aus, war zunächst ein Fabrikationsfehler an der Kraftstoffpumpe und später eingelaufene Kipphebel. Lag aber wohl weniger am Motor, als an der Servicewerkstatt, die weder den Fehler gefunden (gesucht) hat, noch beim Service das Ventilspiel kontrolliert hat. Insofern sind die Evinrude sicherlich wartungsarmer und natürlich auch deutlich Spritziger, dafür aber auch rauh im Lauf und meiner Meinung nach schlecht verarbeitet und auf Sicht nicht wirklich zuverlässig. Dazu kommt eine schwierige Ersatzteilbeschaffung mit langen Wartezeiten und Horrorpreisen. Ein Motor, der für Salzwasser gebaut sein soll, sollte auch entsprechend vor dem Salz geschützt sein und nicht nur weiße Verkleidungen verpasst bekommen! Gerade größere Motoren sind ja nun mal meistens an Wasserliegern montiert und werden in der Saison kaum gespült. Ich war mit meinen Motoren mehrere Wochen im Süßwasser unterwegs und trotzdem waren immer noch extrem viele Salzablagerungen in den Motoren. Da nützt dann Spülen wohl auch nicht viel! Über die Oxydation möchte ich hier gar nicht reden. Ich wage es gar nicht, die Deckel von den Kühlkanälen abzubauen, da ich hier garantiert nicht eine Schraube heil herausbekomme! Hier wurde so gebaut, dass die Garantiezeit von 7 Jahren möglichst schadlos überstanden wird. Ich weiß das es hier viele Fans von den Motoren gibt, leider habe ich keine guten Erfahrungen machen können. |
#14
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Zitat:
es gab mal von den Franzosen, ich denke es war Citroen, in den 80igern einen Motor mit Spezialkolben und Laufbuchsen aus Edelstahl, welche kleine Löcher hatten, damit der Ölfilm nicht reißt. Diese Kombi unterlag einer fast 0prozentigen Abnutzung. Die Autos landeten trotzdem nach 10 Jahren auf dem Schrott, weil der Rest Nichts taugte. Die Motoren wurden nicht mal mehr ausgebaut, gingen nicht kaputt, keine Nachfrage. Was nützt der beste Kolben und Zylinder, wenn drumherum alles weggammelt? |
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