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Deutschland Alles rund um Deutschland. Nordsee, Ostsee, Binnen. |
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Themen-Optionen |
#326
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Zur Innenstadt musst Du doch eh ins Oberwasser der Schleuse Spandau und dann in den Hohenzollernkanal. Da liegt Konradshöhe ja quasi auf dem Weg.
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Gruß Mirko |
#327
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Dein Schiff passt locker an den Außensteg. Rest per PN.
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Gruß
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#328
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Ich weiß, ich habe einen Berichtsrückstand. Aber das Berliner Touristenleben verlangt einem schon einiges ab. Da könnte ich viel berichten, aber man hat ja nie Zeit und irgendwas ist ja immer.
Mit dem Schiff habe ich es noch nicht weiter als zum 24er Tiergarten / Hansaviertel geschafft. Und am 24. müssen wir in der Bürgerablage zum Ankern erscheinen. Immer dieser Stress.... Aber ich werde noch berichten. Versprochen.
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#329
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Kurzer optischer Zwischenstand:
Der 24er Tiergarten / Moabit ist für radelnde Erkundung der City mit all den touristischen Mussmangesehenhaben wunderbar. Einerseits nah dran (1-4 km), auf der anderen Seite weit genug weg vom Trubel für ein hinreichend ruhiges Frühstück mit reichlich Einkaufmöglichkeiten drumrum. Der 24er Schiffbauerdamm ist mir zu hektisch... Und da ich neulich auf einem anderen Boot übelst benässt wurde, musste ich die Gelegenheit des Sommerschlußverkaufs mit 30% Rabatt zur Aufrüstung nutzen:
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#330
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So, heute war erstmal der letzte Schleusendienst für das aktuelle professionelle Vorschiffspersonal:
Nachher geht es zur Einschulung des Enkels nach Kiel, am 11.9. komme ich wahrscheinlich zurück. In der Zwischenzeit hat die Winterthur Asyl mit Blick auf die Laura gekriegt: Idyllisch mit Spundwandbewuchs und Schotterplatz, aber mit kurzem Weg zum Bahnhof Spandau: |
#331
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Zitat:
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Gruß Bergi : Heimathafen beim EWV-Hennigsdorf Nach dem Sommertreffen , ist vor dem Sommertreffen… |
#332
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Der liegt direkt vorne an der Ecke.
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Gruß Mirko |
#333
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Zwischendurch mal eine Meldung aus einer weiteren Hauptstadt. Das ist der Blick von der Kaisertreppe des Kieler Bahnhofs, linksrum geht es zu Ostsee:
und rechtsrum zum Ende der Förde, der Hörn. Die Kaikante am grünen Pfeil ist übrigens Winterthurs Heimat. Aber das Schicksal ist nicht gnädig mit mir. Bei der Einschulung des Enkels (oder bei der Bahnfahrt nach Kiel) habe ich mir nach fast 5 Jahren und 5 Impfungen doch noch Corona eingefangen. Ich hoffe, dass ich bis Mittwoch wieder negativ bin.... Geändert von stenner (07.09.2024 um 22:55 Uhr)
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#334
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Gute Besserung! Werd schnell wieder fit.
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Gruß
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#335
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Moin Klaus,
gute Besserung und schnelle Genesung wünschen Dir Tina & Andreas, z.Zt. in Travemünde |
#336
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Muss ja. Ich habe ja schon das Bahnticket für Mittwoch abend gebucht...
Dann fahrt ihr über Lauenburg zurück? |
#337
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Moin,
jo, Rückreise über Elbe-Trave, ESK, MLK und ab Minden sind wir uns noch nicht einig. Weser zu Tal und über Oldenburg, oder DEK in den Dollart oder DEK Richtung Süden und über den Rhein zu zurück nach Drachten. Mal schauen was so kommt. Liebe Grüße
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#338
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Nun denn, es geht weiter. Sowohl physisch als auch im Bericht. Aber der Reihe nach. Letzten Mittwoch bin ich coronafrei und nach enkelrelevanten Aktionen wieder in Spandau eingetroffen. Nur mit ca. 30 Minuten Verspätung um 22:30h. Allerdings gab es zwischendurch ein wenig Bahnaufregung. Zuerst hieß es, der auf dem Gleis stehende ICE ab Kiel fällt aus, ich solle mit eine Mischung aus Regionalzug und ICE über Hannover fahren, dauert auch nur knapp 8 Stunden. Hmmppff. Aber dann fuhr der Kieler ICE doch noch mit 15 Minuten Verspätung los. Mit projektierten 12 Minuten Umstiegszeit in Hamburg wäre der Anschlußzug in Hamburg natürlich auch weg... Aber auf die Bahn ist Verlass! Der ICE nach Berlin hatte in Hamburg (in Hamburg eingesetzt...) auch schon 20 Minuten Verspätung, sodass ich meinen originalen Zug dann doch noch kriegte.
Donnerstags bin ich dann mittags in Spandau los, bremste einmal beim Aldi-Anleger in Potsdam ein und füllte den Kühlschrank auf. Danach ging es recht ereignislos weiter bis Werder / Havel. Nach einem ebenso ereignislosen Anleger trank ich mit dem Nachbarn einen Anlegesherry und wir versackten bei diversen Erörterungen deutscher und dänischer Ostseehäfen sowie dem harten Leben als Binnensegler. Dann habe ich noch das touristische Pflichtprogramm (Marktplatz mit Kopfsteinpflaster, Kirche, alte Fabrik...) auf der Insel Werder und in Werder absolviert. Für die Musikinteressiertren unter euch seie der Hinweis auf Rock in Church am 28.9. erlaubt. Hört sich spannend an, ich muss aber leider schon weiter. Am nächsten Tag ging es dann weiter nach Ketzin, netter Liegeplatz beim Seesportclub Ketzin e.V. netter, komfortabler und günstiger als der daneben liegende kommunale Anleger. Auch da radelte ich die toutistischen Highlights ab, fuhr zum Schloß Paretz und kam dort passend zum Abschlußkonzert der Paretzer Kultursommers in der Kulturscheune. Das Schloss ist, naja, ein Schloss. Aber das dazugehörige Dorf mit Park & Drumrum ist sehr interessant. Danach ging es weiter nach Brandenburg und ich schlug mein Lager am WWR Neustädtisches Wassertor auf: Ist ein bißchen kompliziert zwischen Fahrgastanleger, Seerosen, Dalben, (betonnten) Resten von Bootshäusern rein zu fahren, aber der Platz ist ruhig und zentral. Ruhiger jedenfalls als der WWR Salzhofufer bzw. Slawendorf. Neben dem Standardprogramm durch Altstadt, Kirchen, Dom und Monumenten deutsch-sowjetischer Freundschaft wollte ich noch ins Industriemuseum, ein ehemaliges Stahlwerk, aber das ist leider wegen baulicher Maßnahmen z.Zt. geschlossen. Uns so fuhr ich dann weiter und liege gerade auf dem Breitlingsee vor Anker und schaue auf den kommenden Supervollmond:
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#339
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Ich liege immer noch auf dem Breitlingsee und bade so vor mich hin. Und streiche ein wenig Fenster und Reling. Aber ich versprach ja auch noch Berichte aus Berlin. Das chronologisch aufzubereiten, erscheint mir ob der Fülle der Eindrücke / Ereignisse nicht sinnvoll, daher werde ich das Ganze mal thematisch angehen.
Los geht es mit Leuten, ihren Ideen, Geschichten und Geschäftmodellen: An der Siegessäule ist die Alternative zu den Fensterputzern zu sehen, wärend der recht langen Rotphasen jongliert und feuerspuckt dieser junge Mann vor den Autos und kassiert kurz vor grün bei den Autofahrern. Beim Fensterputzen hat man ja nur ein bis max. zwei Kunden pro Ampelphase. Scheint sich zu lohnen... Am 24er in Moabit saß ein älterer Türke (wahrscheinlich, aber alles Vorurteile, er sprach fast akzentfrei deutsch) auf einer Bank, hörte den ganzen Tag türkische (oder arabische?) Musik aus dem Ghettoblaser, trank Bier mit ein paar Kumpels und bot den anlegenden Schiffen seine Dienste als Leinenhelfer an, was auch häufig sehr gern angenommen wurde. Anschließend blieb er wie ein Gepäckträger unauffällig mit offener Hand neben den Schiffen stehen und kassierte Trinkgeld. Scheint auch ein lohnender Nebenerwerb zu sein. Allerdings war ihm die Winterthur nach 5 Tagen ein Dorn im Auge, da wir in seinen Augen zuviel "Dienstleistungsfläche" belegten... Am Brandenburger Tor tummeln sich immer mal wieder Leute mit, äähmm, kreativer Sicht der Dinge: "Jesus liebt!" und Jesus siegt" Die Forderung nach "Freiheit für Mund & Nase" unterstrich dieser Missionar mit einem Kreuz aus FFP2-Masken. Wahrscheinlich sein Äquivalent zur Dornenkrone... Einen anderen Bezug zur Bibel legt uns Kaiser Jeremia nahe: Er zerbricht einen Krug. In Jeremia 19,3 prohezeit er uns Unglück "Seht, ich bringe Unheil über diese Stätte, dass jedem, der davon hört, die Ohren gellen." und sieht sich anscheinend als zukünftige Macht der Dreieinigkeit: Was allerdings diese DNS-Darstellung und die Zerschlagung der EU damit zu tun haben, erschließt sich mir nicht ganz... Optisch hatte er was von Jürgen Drews Am 24er bei Gersbeck in Spandau haben wir auch ganz neue und geheime Einblicke in die Verteidigungsstragie der Bundesregierung erhalten. Auf einem dauerliegenden Nachbarboot war Rambo (so sein selbstgewählter Name) in Tarnfleck, olivem Stirnband und der geheime, private Leibwächter von Kai Wegener, Aber das darf er ja nicht sagen, das ist ja schließlich geheim. Aber er würde uns und unser Boot auch mit seinem Leben beschützen. Und dann wurde uns unter dem Siegel der Verschwiegenheit noch mitgeteilt, dass die Hells Angels von der Bundeswehr mit Sprengstoff ausgerüstet wurden. Damit eben diese beim Vorrücken der Russen hinter der fliehenden Bundeswehr die Brücken zu unserem Schutz sprengen. Jetzt fühle ich mich sicher. Putin kann kommen
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#340
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Hmm. Die Cannabis Legalisierung zeigt erste Wirkungen.
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Gottes sind Wogen und Wind, Segel aber und Steuer, daß ihr den Hafen gewinnt, sind euer. Gorch Fock
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#341
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Moin
Nö, das ist Berlin. Und das noch von seiner harmlosen Seite. Cannabis musse man hier nicht legalisieren, das war schon immer da.
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Gruß und gute Fahrt Kapitaenwalli
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#342
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ICh bin mir sicher, dass zumindest Rambo (und die Anlegeservicekraft) nicht rauchten. Rambos Kumpel haben das Frühstück mit einer Flasche Kartoffelerzeugnissen in flüssiger Form begonnen.
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Onwards, meine Damen und Herren, es geht mit großen Schritten auf die Elbe zu.
Eigentlich wollte ich ja vom Ankern auf Breitlingsee (wo mich Phil mit der Pathfinder auf dem Weg zum Jourfixe umrundete) nur nach Plaue und dort ein wenig das renovierungsbedürftige Schloss (oder in bester Maklerprosa: Objekt mit Potential in bester Lage und unverbaubarem Wasserblick) näher zu beschauen und auch sonst ein wenig schauen. Aber am Stadtanleger unter der Brücke war gerade nichts frei und bei Brauckmann wollte ich dann doch nicht anlegen. In Pritzerbe lockte mich zwar ein großes Schild mit "Imbiss: Currywurst, Schnitzel, Burger und Schaschlik", aber der dazugehörige Anleger war nur für angemeldete Fahrgastschiffe und die Kaimauer daneben machte keinen vertrauensvollen Eindruck. Schade. Auch Pritzerbe hätte ich gerne näher beschaut. Also weiter die Havel hinab, durch die Schleuse Bahnnitz (groß, nur eingelassene "Stäbe" zum Festmachen und schräge Schleusenwände, alles suboptimal...). Danach kam dann der Gemeindeanleger Bahnitz, sehr schöne Anlage, auch Platz für mich, aber für mein heutiges touristisches Interesse war Bahnitz zu klein. Aber sicher sehr nett, um ein oder zwei ruhige Tage in idyllischer Lage zu erleben. Also ging es weiter zum Stadtanleger Premnitz: Schicke Anlage, kein Service, kleiner Park mit Spielplatz, Jugendabhängtreff und Seniorenbänke. Alles gut besucht. Und diverse maritime Skulpturen eines lokalen Edelstahlkunstschmiedes: Und dann gibt es noch das touristische Highlight (neben dem üblichen Markplatz mit Rathaus, Gesundheitszentrum, Apotheke, Edeka, Fahrradladen, LottoToto und Friseur. Sparkasse, Volksbank, Netto & Lidl sowie Asiaimbiss sind natürlich auch da). Das Pumpwerk 2 (Leistung 6.000m³/h) zur ehemmaligen Versorgung der ehemaligen VEB Chemie & Irgendwas, jetzt schön angemalt und mit einer Aussichtsterrasse oben drauf: Und natürlich ist das Ganze auf barrierefrei, es gibt einen Aufzug: Da hätte ich nicht soviel sportlichen Ehrgeiz gebraucht, um per Treppe hochzusteigen. Neben einem sehr schönen Blick auf die Havel, deren zu renaturierenden Auen und der übersichtliche Stadt gibt es dort oben sehr informative Infotafeln, die das Projekt "Renaturierung nördliche Havelauen" anschaulich beschreiben. Wirklich sehr ansprechend gemacht. Und natürlich gibt es auch den Blick aufs Schiff in der idyllischen Abendsonne:
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#344
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Moin Klaus. Schade, dass ich nicht mehr Zeit hatte, aber für ein Foto und ein paar nette Worte hatte es gereicht.
Ich wünsche dir weiterhin eine schöne Reise
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Beste Grüße, Phil
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Hallo
Du hast ja Dein Schiff Heute verlegt. Habe Dich auf der Elbe gesehen. Für ein Foto hat es nicht gereicht, warst zu weit weg. Gruß Joggel
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Wir wünschen eine gute Heimfahrt, lieber Klaus!
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Liebe Grüße von der Lahn, Roland
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Warst Du mit dem Boot unterwegs? Das eine Boot, das mir an der Eisenbahnbrücke Wittenberge begegnete?
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Hallo
Ich war auf dem Deich, bei Wittenberge, und Du warst schon etwas weiter weg. Gruß Joggel |
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Dank. Und dann will ich auch mal wieder berichten. So ein Sammelbericht...
Von Premnitz bin ich dann die Havel weiter nach Rathenow. Dort habe ich direkt vor der Stadtschleuse festgemacht. Das ist zwar zentral, aber auch recht laut, es versammelte sich das dörfliche, nichtjugendliche Volk mit viel Bier und Ghettoblastern und verbreitete, ääähmm, Lokalkolorit. Dann legte sich auch noch ein großes Charterboot mit Whirlpool und 12 männlichen Besatzern vor mich. Die fielen mir schon beim Abfahren in Premnitz auf, da man einen Whirlpoll anscheinend nur mit passenden Getränken und Gesang nutzen kann. Und der Pool wird anscheinend elektrisch beheizt, jedenfalls lief die ganze Zeit der Generator und versaute mein Frühstück... Diese Kombination liess mich zum Kanu- und Segelverein stromab verlegen. dort war es ruhiger, ich teilte die Kaikante mit einem Ex-Kuhnleboot mit einem sehr netten Paar, dass mir die Vorteile eines separaten Weinkühlschrank in Greifweite des Salontisches anschaulich vorführen konnte. Ansonsten ist Rathenow auch so ein Städtchen wie viele andere zuvor und danach: nette, größtenteils renovierte Altstadt, schicke Kirche in Backsteinromantik, die üblichen Läden, hier und da ein Denkmal inkl. des Mahnmals für unsere sowjetischen Freunde, eine schicke Havelpromenade und einige verfallende Reste des real existierenden Sozialismus. Die Weinbergbrücke ist schick gemacht... Danach ging es weiter nach Strodehne. Das ganze Dorf war anscheinend mal Teil einer LPG, nach der Wende kamen die gesammelten Berliner Chefärzte und richteten sich Ferienhäuser ein. Und natürlich ist daran der Habeck schuld. Sagte ein ehemaliger LPG-Arbeiter, der auch über die Renaturierungsmaßnahmen der Havel maulte, schließlich gab es früher noch einen Konsum im Dorf, da brauche man keine Bachschnepfe. Aber seit die Grünen, ihr wisst schon... Wenn ihr mal in die Gegend kommt, seie euch eine Nacht im Hafen Garz empfohlen. Ist zwar nicht wintertthurgeignet, aber ist ein sehr schickes Dorf mit toller Kirche. Von dort ging es dann nach Havelberg. Dort lag ich am alten Industriekai unter dem Kran und wartete das Hochwasser der Elbe ab: Auch Havelberg ist "so eine Stadt". Schicke Altstadt, toll gemacht ist der Dom mit angeschlossenem Kloster, sehr imposant. Das Prignitz-Museum war gut gemacht, aber es unterschied sich wenig von den anderen Museen der Gegend. Eine gute Idee hingegen waren die Statuen von Zar Peter und König Friedrich-Wilhelm I. auf dem Vorplatz: So eine Skulptur kann man ja mal mit Leben füllen. Oder mit Postkarten: Generell eine gute Idee, in jeder Figur sollten wöchentlich wechselnd jeweils drei Kunstpostkarten von Studenten der örtlichen Kunsthochschule sein, der Erlös geht an eben diese Hochschule. Aber die Tücke des Objekts verhinderte meiner generösen Spendenwillen. Bei Zar Peter fielen alle meine Dünzen durch und bei Friedrich-Wilhelm hatte Spaßvögel den Einwurfschlitz mit Kaugummi verklebt... Da sich das Hochwasser mit Abfließen noch ein wenig Zeit ließ, radelte ich mal durch die Gegend nach Sandau, um das Hochwasser zu bestaunen: Was ihr da seht (oder auch nicht...) ist der Fähranleger der Fähre Sandau. Aber da immer noch Leute mit der Fähre auf die andere Elbseite wollten, fand man eine pragmatische Lösung: Einfach mit der Fähre über die Wiese und dann seitlich an die Straße. Und Sandau selbst ereilte Ende April 1945 noch ein selbsterwählter Schicksalsschlag des Größenwahns. Auf der anderen Elbseite standen amerikanische Panzer und Artillerie und boten der Gemeinde freies Geleit und schadenfreien Durchzug für die Kapitulation an. Aber der Bürgemeister und drei andere Granden des Dorfes träumten weiter vom Endsieg und versuchten, von Kirchturm aus, die anrückende Armee aufzuhalten. Und richteten die katholische Gemeindeschwester hin, die versuchte, eine weiße Flagge zu hissen. Der anschließende Beschuss amerikanischer Artillerie brachte den Kirchturm zum Einsturz und setzte ca. 90% der Häuser in Brand. Dabei kamen 9 Leute (u.a. 6 Feuerwehrleute beim Versuch des Löschens) ums Leben. Bis heute sind noch ca. 50% der vormals dicht bebauten "Innenstadt" Ruinengrundstücke. Erst 2010 baute man den Kirchturm wieder auf, man sieht recht deutlich den Unterschied: Interessantes Konzept, anstelle eines Gemeindehauses baute man im neuen Turm ein Gemeindezentrum mit Versammlungssaal, Kirchenbüro und einer Heimatausstellung. Und man kann bis ganz nach oben zu den Glocken steigen. Sehenswert.
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#350
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Am Sonntag Mittag war es dann soweit, der Pegel Wittenberge war soweit gefallen, dass die dortige Kaikante für mich nutzbar sein sollte. Also ab zu Schleuse und auf die Elbe. Und leich ging es fast in Gleitfahrt und der Käpt'n wollte spontan seine Wasserski rausholen
Nach einer ansonsten unspektakulären Fahrt legte ich in Wittenberge am Schwimmsteg der Alten Ölmühle an und war wahrscheinlich zum letzen Mal in dieser Saison zum romantischen Sundowner auf dem Achterdeck: Heute morgen ereilte mich dann um 9:00h die präsenile Bettflucht, ich frühstückte und war um 10:30h auf der Elbe, ich wollte ein wenig vorankommen, denn passende Anleger / Häfen an der Elbe für die Winterthur sind nicht so zahlreich. Speziell bei Hochwasser. Als ich dann mein anvisiertes Tagesziel Dömitz schon um 12:15h erreichte, war mir das noch zu früh für den Tag. Und Dömitz kannte ich ja von der Hinfahrt schon. Also ging es weiter, noch ein paar "Hafenrundfahrten" (Gorleben, Alt-Garge, Thießau, Lenzen, Schnackenburg) war ich dann kurz nach 18:00h 100km weiter in Bleckede. Morgen gibt es dann nur eine kurze Fahrt nach Boizenburg. Nach dem Ausschlafen und dem Regen...
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