Eigenbau eine 2,5 m Bööötchen

[Mio69]

Moin ihr Beiden,

gut gerechnet , aber den Mio mal wieder überschätzt

Der Mast ist etwas oval. Ob das jetzt der besseren Performance eines ovalen Mastes oder der Unfähigkeit des Erbauers geschuldet ist, lass ich mal offen

Maße real: 71 mm zu 74 mm
Gewicht: 4,3 kg
Verjüngung: nur ein paar mm, aber ich geh' heute Abend nochmal meditieren

Sicher könnte das eleganter aussehen, und ich glaube auch, das ist ein bisschen überdimensioniert, aber ich will damit ja auch den Atlanik in Rekordzeit überqueren, da muss das schon ein bisschen was halten.
Aber schaut selbst, gerade beim "Probesitzen":



Sieht irgendwie doch mehr wie ein Flaggenmast aus, vielleicht blase ich ja morgen einen Zapfenstreich und hisse eine Flagge

Ich mach mal weiter, möchte heute eigentlich ganz gerne die Aufnahmen für den Mast noch fertig kriegen.

Lieben Gruß

Mio

[hein mk]

Moin Mio
Seh gerade ,dass du den ollen Farymann an der frischen Luft rumoxidieren lässt,hasat du wenigstens etwas Konservierungsöl in den Brennraum gegeben und den Kolben auf OT-Verdichtung getörnt?
gruss hein

[Mio69]

Moin,

Hein, hast 'ne PN.

Und einen Schritt weiter.
Der Mastfuss ist schon mal drin:



Die Verstärkung der vorderen Sitzbank, die ja jetzt dem Mast mit halten soll, auch:



So richtig getraut hätte ich dem reinen Sperrholz dann doch an der Stelle nicht.

Morgen säge ich dann ein Loch für's Schwert ins Boot
Meine Mama meinte schon, ob denn dann nicht das Wasser da rein laufen würde. Stimmt, muss ich mir noch was einfallen lassen

Lieben Gruß

Mio

[Heimfried]

Zitat von Mio69

[...]
Morgen säge ich dann ein Loch für's Schwert ins Boot
Meine Mama meinte schon, ob denn dann nicht das Wasser da rein laufen würde. [...]

Moin Mio, ein wenig ins Grübeln gebracht haben mich deine Pläne mit dem Schwerteinbau auch, es war nicht etwa eindingendes Wasser, sondern der Hebel. Bei einem konventionellen Bootsrumpf und ebenfalls konventioneller Platzierung des Schwertes hast du ja den Schwertkasten dort, wo der Rumpf am tiefsten liegt und wo sich dementsprechend der Schwertkasten oben relativ leicht absteifen lässt, um ein Ausknicken des seitlich belasteten Schwertes zu verhindern. Da bei dir (Unicat) die Mitte des Rumpfes höher liegt als die Kiellinien, brauchst du einerseits ein längeres Schwert für die gleiche Wirkung und hast andererseits weniger Höhe im Rumpf, um den Schwertkasten abzusteifen.

[Blitzeblau]

Hallo Mio,

du hattest ja schon mal erwähnt, dass James Brett auch eine Segelversion des Unicat anbietet. In seinem YouTube habe ich ein Video gefunden, wo er das Aufriggen beschreibt.

https://youtu.be/yu_ANDhhb2U

Man kann sehr schön die Position des Schwertkastens erkennen, er benutzt ein Steckschwert. Und man sieht auch, dass der Schwertkasten außerhalb der Mittschiffslinie sitzt, so dass er die vorhandene Sitzkonstruktion zur Stabilisierung nutzen kann und dem Schwert damit auch mehr seitliche Stabilität gibt. Ich würde das genau so umsetzen.


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[Mio69]

Moin,

Günter, den Gedanken hatte ich auch, das Video vom Riggen kannte ich noch nicht, danke Holger.

Meine Konstruktion ist ja etwas abweichend vom Plan. Ich habe ja nicht die kreuzförmige Sitzbank, sonder drei Sitze quer.

Die Sitzbank in der Mitte (die auch wirklich in der Mitte liegt), in die der Schwertkasten rein käme, hat innen in der Mitte eine Höhe von 27/29cm. Zum Bug hin steigt die mittlere Linie in dem Kat-"W" ja etwas an, daher die zwei Werte.
Von außen hat das "W" an der Stelle eine Tiefe/Höhe von etwa 12 cm zwischen den beiden Kanten am Rand. Die 12 cm würde ich dabei verlieren.
Der Schwertkasten wäre da gut durch die Bank stabilisiert, weil ich ihn und das Schwert genauso groß wie die Bank auch machen würde.

Die Idee mit dem seitlich versetzten Schwert hat natürlich was. Zwar gewinne ich nur ein paar cm (ca. 2-3cm), aber die gewinne ich ja auch innen, womit sich das auf den Hebel ja doppelt auswirkt.

Wirkt sich das nicht aus, wenn das Schwert dann nicht mehr mittschiffs wäre, oder kann ich das bei meiner High-Performance-Yacht ignorieren? Nach seinen Plänen läge das Schwert dann ca. 12 cm zur Mitte versetzt

Lieben Gruß

Mio

[Blitzeblau]

Zitat von Mio69

...Wirkt sich das nicht aus, wenn das Schwert dann nicht mehr mittschiffs wäre, oder kann ich das bei meiner High-Performance-Yacht ignorieren? Nach seinen Plänen läge das Schwert dann ca. 12 cm zur Mitte versetzt

Lieben Gruß

Mio

Das hängt natürlich ganz von deinen Regattaambitionen ab
Nein, für deine Zwecke ist das völlig egal, viele Selbstbausegler fahren mit nur einem Seitenschwert an der Bordwand....


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[Mio69]

Zitat von Blitzeblau

Das hängt natürlich ganz von deinen Regattaambitionen ab
[...]

Ich hatte jetzt eigentlich das Fastnet Race 2021 angepeilt, auch wenn das den großen Pötten gegenüber schon unfair wäre.

...

[Blitzeblau]

Zitat von Mio69

Ich hatte jetzt eigentlich das Fastnet Race 2021 angepeilt, auch wenn das den großen Pötten gegenüber schon unfair wäre.

...

Dann ischa man gut, dass der Mast etwas dicker geworden ist, man weiß ja nie, wozu man ihn noch braucht





Schon mal für den Hinterkopf: Mit der Festlegung der Positionen von Mastfuß und Schwertkasten legst übrigens schon die ersten Parameter deines künftigen Segels fest. Dieser Artikel

https://www.minisail.ch/de/werkkunde...aetballast.htm

stammt zwar aus dem Modellbau, beschreibt aber sehr gut, worauf es nachher bei der Planung des Segels ankommt. Im Grunde ist auch schon die Länge des Großbaums betroffen, wobei du den ja durchaus erst mal etwas länger bauen kannst. Absägen kannst du später immer noch.


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[Oburger]

Mmhh, Doppelkieler?

[Mio69]

Moin,

war ein bisschen Arbeiten die Tage, jetzt wieder mehr Boot.

Frage an die Eingeweihten (die bei den Initiationsriten bestanden haben und über die Interna Bescheid wissen ):

Bei so einem Klappruder, klappt das eigentlich nur durch Schwerkraft runter, oder wie bleibt das unter Wasser?
Dann bliebe mir als Material ja nur Stahl oder was ähnliches, das schwerer als Wasser ist, oder?

Alternativ hatte ich an ein Stechruder gedacht, wie der Konstrukteur auch.

Sympathischer wäre mir so was klappbares, was zur Not auch selber hochklappen kann, gerade beim Anlanden am Strand.

Lieben Gruß

Mio

[Blitzeblau]

Hi Mio,

da gibt es unterschiedliche Systeme. Manche bauen extra eine Stahlplatte Ballast in das Ruderblatt, damit es nicht aufschwimmt. Jollenruderblätter sollen aber eher leicht sein, also würde ich das lassen. Ruderblätter von Regattajollen bestehen heute meist aus einem mit Kohlefaser überlaminierten Schaumkern.

Hier ist mal der Aufbau eines Klappruders beschrieben: http://www.sailingace.com/segellexik.../senkruder.htm



Du hast zwei Leinen, einen Aufholer und einen Niederholer, die auf zwei Klemmen an der Ruderpinne belegt werden. Ich hatte bei Blitzeblau den Aufholer immer als Gummileine geführt, damit es im Bedarfsfall von alleine hochklappt, wenn ich den Niederholer löse. Dort war das Ruderblatt aus massivem Sperrholz und schwamm nur so halb auf.

Hier wird gerade eins verkauft: https://www.ebay-kleinanzeigen.de/s-...17608-211-1236

Da muss man nur noch die Leinen und Klemmen nachrüsten. Und du brauchst noch die passenden Ruderbeschläge für den Heckspiegel.

Es gibt auch Ruderköpfe, da zieht man das Ruderblatt mit einer Klemmmutter fest. Das ist einfach, ein leichtes Ruderblatt schwimmt dann einfach auf.



Bei den Puddle Duck Racern gibt es teilweise recht abentueuerliche Konstruktionen: https://www.pdracer.com/rudder/

Witzig finde ich dort aber das "Sandwich Kickup Rudder", das bei Grundberührung einfach hochklappt:



Vielleicht wäre das etwas für deine Strandanlandungen....

Noch eine andere Variante beschreibt Michael Storer bei seiner OzGoose:

https://www.storerboatplans.com/boat...erbox-sailing/

Ein Steckruder, das mit einem Gummiseil eingeklemmt wird:



Erst mal genug Input?

[Mio69]

Zitat von Blitzeblau

Hi Mio,

[...]
Erst mal genug Input?

Mille grazie

Mio

[Mio69]

Moin,

Input hat geholfen, es wird dann sowas in der Richtung:



Wobei ich das schon, wie nannte Holger das, "recht abenteuerlich" finde (was man zu meinen Konstruktionen aber auch sagen könnte )

Ich hab' mich dann gestern mit einem Bleistift und Karopapier (und Ratzefummel) hingesetzt und mal eine Skizze gemacht, heute dann auf Sperrholz übertragen, ausgesägt, geschliffen, diverse Bohrungen gemacht und zum ersten Mal epoxiliert. Da hängen die Teile jetzt:



Der Schwertkasten ist jetzt von innen auch schon verglast:



Den Mast habe ich erst in einen Mettigel verwandelt (mit Schaschlik-Spießen), dann hat er einen letzten Schliff bekommen und ist eingesuppt worden, klassisch mit Boat-Soup.



Das wiederhole ich jetzt noch ein paar Mal.

Und ich habe mir Fachliteratur organisiert, kann ja nicht sein, dass ich eine Standleitung zu Holger legen muss, wenn ich auf dem Ärmelkanal rumschipper



Morgen geht's weiter.

Mio

[hein mk]

Moin Mio
Zum Thema "Klappruder"muss aber gesagt werden,dass die im augeholtem Zustand und etwas mehr Fahrt im Boot gerade beim Segeln recht heftige Rudermomente auf Pinne und Beschläge bringen.Wenn wir damals (1980er)Ruder und Schwert halb hochgeholt haben bei unserem 30er Jollenkreuzer um bei bestem Wetter über die Sände zu rauschen,dann brauchte es bei drewiWinstärken schon den ganzen Mann um das Ruder zu bändigen,sprich 250 bis 300 Nm kamen da schon zusammen.
gruss hein

[Mio69]

Moin,

Schwertkasten:



Noch von außen Beschichten, dann: Check!

Ruder:



Braucht noch eine andere Schraube und einen Anschlag für den beweglichen Teil, aber dann: Check!
Und ich glaub ja fast, dass Hein meine Fastnet Ambitionen zu erst genommen hat :

Zitat von hein mk

[...] um bei bestem Wetter über die Sände zu rauschen[...]

Wenn ich mit dem Kleiderschrank rausche, dann höchstens auf dem Trailer auf der Autobahn, so 80 km/h.

Aber ich lass mich überraschen, zur Not nehme ich eh was Werkzeug und Epoxi mit, falls mal was nicht ausreichend ausgelegt ist und verstärkt oder ersetzt werden muss. Und 'ne Dose Spinat:



Und wo wir gerade bei Spinat sind:
Damit ich mich nicht völlig verausgaben muss, da mein erster Bootsmann wahrscheinlich für den Urlaub abheuert, musste ich mir auch noch was zum Slippen einfallen lassen. Ist eine kleine abnehmbare Auffahrhilfe geworden, und eine Winde kommt dann auch noch an den Trailer.



Morgen geht's dann ans Maststellen, an Baum und Gaff, ans Schwert und an eine neue Motorhalterung, so für den Notfall .

Schönen Abend

Mio

[Heimfried]

Moin Mio,
ich finde ja deine Ruderpinne sehr kurz geraten für ein nicht balanciertes Ruder.

[Mio69]

Zitat von Heimfried

Moin Mio,
ich finde ja deine Ruderpinne sehr kurz geraten für ein nicht balanciertes Ruder.

Moin Günter,

mir gefällt auch der Winkel der Pinne nach der Montage nicht so richtig. Da gibt es noch ein bisschen Optimierungsbedarf.

Lieben Gruß

Mio

[Heimfried]

Zitat von Mio69

Moin Günter,

mir gefällt auch der Winkel der Pinne nach der Montage nicht so richtig. Da gibt es noch ein bisschen Optimierungsbedarf.

Lieben Gruß

Mio

Soweit ich das sehe, wird meist eine Pinnenkonstruktion gewählt, die diesen Winkel variabel lässt. Je nach Sitzposition oder auch mal, wenn du stehen willst oder musst, ist eine andere Griffhöhe recht wichtig, denke ich.

[Mio69]

Moin,

bevor jetzt hier von irgendwem Bedenken geäußert werden, wie ich mich mit mangelnder Kenntnis und selbstgebasteltem "Segelboot" auf's Meer trauen kann und bei aller Rumalberei noch ein paar Fakten zum Revier.

Da, wo ich meine ersten Segelversuche starten werde, gibt es eine super schöne, große und flache Bucht. Hier in der Bucht habe ich auch schon (mit 5 Jahren) meine ersten Schwimmversuche im Meer gemacht und bin in dem Jahr auch mit einem aufblasbaren Minikanu ein bisschen gepaddelt.

https://goo.gl/maps/AGQJErmB3SzGh4AL8

Im Westen der Bucht steigt gleich eine Hügelkette auf ca. 100-120 m an, weshalb die auch noch ein bisschen im Windschatten liegt, wellenmäßig ist das eher ein Badesee, der nur bei kräftigerem Ostwind, so ab 5 Windstärken, ein bisschen ruppiger wird.

Und wenn ich flach sagte, dann meine ich auch flach. Die ganz Bucht läuft bei Ebbe leer, da kann man dann zu Fuß von Morsalines nach La Hougue gehen, das Wasser kommt auch nicht wie das viel zitierte "galoppierende Pferd" sondern eher gemächlich, Strömung fast Null.

Ein paar Fotos gab es hier:
https://www.boote-forum.de/showthrea...0&#post4606960
und hier
https://www.boote-forum.de/showthrea...1&#post4611221

Dementsprechend ist das ein sehr begrenztes und kalkulierbares Risiko, selbst wenn man auch in einer Pfütze ertrinken kann.

Soviel nur zur Erklärung und Beruhigung , es ist halt mehr, wie Hein das ausdrückte, Langsamquertreibernaturundruhegenießer, als Segler würde ich mich (noch?) nicht bezeichnen.

Lieben Gruß

Mio

[Mio69]

Moin,

mal ein kurzer Zwischenstand:

Ersatzmotorhalterung ist hinten an Steuerbord dran, Motor passt bei abgenommenem Ruder aber immer noch in die Mitte.

Schwert, Baum und Gaff sind gebaut (und das Schwert passt auch nach dem Versiegeln immer noch durch den Schwertkasten ).

Morgen wird gerigged und der Lappen genäht.
Ich wollte ja eigentlich so ein richtig tolles Segel mit Sailcut berechnen und dann nähen. Aber das wird jetzt zu knapp, also muss es dann der "Lappen" tun.

Eigentlich wollte ich auch noch alles einmal anschleifen und lackieren, fällt auch flach.

Irgendwie kann man ja allen noch so früh sagen und mehrmals wiederholen, wann man in Urlaub geht, wie lang man wegbleibt und das man das mit der Arbeit vorher gut planen muss. Trotzdem kommen dann noch Aufträge kurz vorher rein.
Vielleicht sollte ich damit planen, dass dem so ist und früher mit den Urlaubsvorbereitungen anfangen

Freitag geht's los, ich melde mich dann mit Details und Bildern zum Lachen aus dem Urlaub. Dann auch noch ein bisschen Kritik an meiner Bauweise, war ja ein Versuchskaninchen das Boot, hat sich gelohnt.

Lieben Gruß

Mio

[Blitzeblau]

Na denn Mio, viel Spaß beim Quertreiben, bin gespannt auf die Bilder

Und nicht die alte Seglerweisheit vergessen:

Scheint die Sonne auf das Schwert,
macht der Skipper was verkehrt



Aber was soll man machen, wenn das Boot kein Sonnendeck hat...

Schönen Urlaub

...und natürlich Mast- und Schotbruch!

[Mio69]

Moin,

also, es segelt.

War ein lustiger Weg dahin. Wie schon erwähnt, wurde mir die Zeit für ein richtig profiliertes Segel ja dann doch recht knapp, wenn ich mich da irgendwo "verschneidert" hätte, wäre das nicht mehr zu retten gewesen.

Und dann ging die Nähmaschine in die Wicken ... die zwei Bahnen Stoff habe ich noch zusamen bekommen, dann war Feierabend.
Wenigstens konnte ich so noch zuhause die Form anzeichnen und grob beschneiden.

Mit ausreichend Garn, Ösen und Geduld bewaffnet ging es in den Urlaub, die erste Woche war dann vom Wetter zum Nähen ideal, der Wind war mir zu stark für's erste Mal, die Flut zu flach und außerdem wollte ich Sonne dafür haben.

Also hab' ich ein paar Stunden genäht und auch noch ein paar mehr. Die Jungs waren dabei nicht immer hilfreich, weil die meinten, der "Lappen" sei wohl für sie:



Auch als es dann ans erste trockene Probesitzen ging, meinte Paul, ich solle das ganze doch lassen, er läge hier so gut:



Ich habe Ihm dann versucht zu erklären, Segeln sei eine ernste Angelegenheit, aber irgendwie hat er mir das nicht abgenommen.

Ja, und gestern war es dann soweit. Westwind mit 3-4 Bft, in Böen auch mal an die 5 Bft. Das sieht auf dem Bild zwar nicht so aus, das liegt aber ja an der Bucht (s.o.)



Mit an Bord der Motor, Ruder, Anker und Schwimmweste (am Mann).

Trotzdem nochmal der Hinweis, dass ich da genau weiß, wo ich das tue und welches Restrisiko da besteht.

Also, aufgrund der geringen Profilierung des Segels war relativ schnell klar, das es zwar raus, aber nicht mehr rein ging. Ich bin dann mit zunehmendem Abstand zum Strand ein bisschen hin und her gesegelt. Das Boot lag wie ein Brett, kein bisschen Neigung, naja, das Segel ist ja auch nicht besonders groß.

So nach einer knappen Stunde reichte es dann erstmal. Ich hab' den Anker geworfen, in aller Ruhe das Segel eingeholt und den Motor anschmeißen wollen. Nur wollte der nicht.
2 Tage vorher lief er noch, jetzt machte er keinen Mucks.
Egal, gab' ja noch die Ruder. Anker liften und los.

Nee, auch nicht, der hatte sich am Boden verhakt

Also dann eben Leine über Bord und losgerudert. Eine 3/4 Stunde später war ich dann wieder am Strand.

Warum ich das trotzdem lustig schreibe? Der Wind in der Bucht stand so, dass ich selbst ohne Rudern wieder an Land gekommen wäre, also im Endeffekt nie die Gefahr bestanden hätte, dass ich völlig abgetrieben wäre. Oder ich wäre einfach an der Stelle liegen geblieben, bis das Wasser abgelaufen wäre.

Und so hab' ich dann am Nachmittag noch einen schönen Spaziergang gemacht und den Anker wieder eingesammelt.

Ente gut, alles gut.

In erster Linie weiß ich jetzt, dass das Segeln, soweit man das, was ich da gemacht habe, so nennen darf, mir Spaß macht. Es gibt dann demnächst ein besseres Segel, hier und da ist auch noch Optimierungsbedarf, aber das Experiment hat sich gelohnt.

Und ich bekomme jetzt endlich mal einen gescheiten Motor für den Kahn .

Lieben Gruß

Mio

[Mio69]

Moin,

Spoileralarm:

Zitat von Mio69

[...]
Und ich bekomme jetzt endlich mal einen gescheiten Motor für den Kahn .

Lieben Gruß

Mio

Ja, also, mhhh ...

Die lärmende Motorsense am Spiegel ist hin, 2 Jahre gehalten, wieder Geld versenkt (am liebsten den Motor auch, aber kann man ja nicht machen, Umwelt!).

Und jetzt? Urlaub und keinen Vortrieb (gegen den Wind )

Ich hab' mal so die Händler hier in der Nähe abgeklappert, und siehe da, Cotentin Nautic hat(te) ein Sommerangebot für Mercury Motoren.
Und einen 3,5 PS Motor auf Lager ... 300 Euronen unter Listenpreis ... fast schon Preise wie im Netz.

Montag Morgen zugeschlagen, 14 Uhr war der Motor vorbereitet, 14:30 bezahlt und heute dann die erste Ausfahrt.



Ganz ehrlich? Der reicht vollkommen!

Viel leiser als die Motorsense, 1/4 Gas und das Boot ist auf Rumpfgeschindigkeit, der Rest als Reserve. Heute gleich mal die ersten 2 Stunden den Motor eingefahren, ein Traum.

Wenn ich mir das Geld für die zwei gebrauchten (Schrotthaufen) und die Motorsense gespart hätte, hätte ich auch gleich sowas kaufen können.

Verbrauch lag bei knapp 1 Liter in den zwei Stunden, Geschwindigkeit bei ca. 8-9 km/h laut GPS. Und dabei das gute Gefühl, das die Kiste auch das tut, was sie soll: laufen!

Was will ich mehr? Na vielleicht noch mal ein bisschen mehr Wind, zum Segeln .

Noch ein Bild? Gerne:



Lieben Gruß

Mio

PS:
Ja, man sollte die Pinne nicht loslassen, nach hinten schauen, fotografieren und das rote Bändel gehört eigentlich auch ans Handgelenk.
Aber mein Bootsmann war dann ja doch dabei , der hat mit aufgepasst.

PPS:
Jens, wenn Du willst, kannst Du das Handbuch von Johnson jetzt auch behalten

[Mio69]

Moin,

nachdem ich vorgestern ja auf der letzten Tankfüllung bei schwachem Wind noch ca. 4 km zurück gelegt hatte, konnte ich heute mit recht kribbeligen Wellen und 5 Windstärken (in Böen 6) nochmal laut App 4,8 km mit der selben Tankfüllung (1,1 Liter maximal) fahren, und es ist immer noch was im Tank.

Nein, nicht weil ich gesegelt wäre (der Wind war auflandig und mit dem Segel wäre ich am Strand geblieben ), aber irgendwie braucht der Motor nix im Vergleich zu den Vorgängern. Wieder bei 1/4 Gas und ca. 8km/h SOG, wobei ich im Mittel dann doch langsamer war, weil ich nicht die ganze Zeit geduscht werden wollte.

Fotos fehlen heute, da wäre eh nur Salz auf der Linse zu sehen gewesen

Lieben Gruß

Mio