Wartungsrechnung 2011 - ganz schön "deftig"

[Alane]

Zitat von Fred

Kaum zu glauben !
Ich bin Freiberufler in der Ing.-Branche und weiss, was im allgem. verrechnet wird .....

Als Freelancer, der in der Regel mal hier, mal da, für ein Paar Wochen von einer Firma für bestimmte Projekte angeheuert wird, kann man ganz andere Honorare ansetzen. Ich habe das auch längere Zeit gemacht.

Bei mittelständischen Planungsunternehmen sieht das anders aus. Da werden meistens längerfristige Rahmenverträge mit Industrieunternehmen abgeschlossen, bei deren Vergabe "auf Deuwel komm raus" gedumpt wird.
Da landen dann Stundenverrechnungssätze schnell im von mir genannten Bereich, unter anderem wegen der Aussicht, ein mehrköpfiges Team für mehrere Jahre festunterzubringen oder bei einem neuen Kunden einen Fuß
in die Tür zu bekommen.

[alaska]

Zitat von Vierzigplus

Dann hast Du nicht richtig gelesen; die direkten Kosten für den Mitarbeiter waren enthalten und Sonntage werden in Deutschland nicht bezahlt.

Ich habe richtig gelesen.
Die von dir angegebenen Lohnnebenkosten mit 3 € je Stunde beinhalten gerade mal den AG- Anteil der Sozialversicherungen aber keineswegs die
anderen, von mir genannten Kosten.
Sonntage werden nicht bezahlt aber der AN kann hier auch nicht produktiv arbeiten. Das fliesst in die Kalkulation des Stundensatzes mit ein.

Wenn die 55 € zu teuer sind, dann stell dich doch bitte für 2500 brutto
im Monat selbst hin und mach bei 10° die Einwinterung am Boot und
lass dich von launischen Kunden anpöbeln die für Serviceleistungen
kein Geld mehr ausgeben möchten (können?).
Der Mechaniker ist jedenfalls mit 2500 brutto für den Job meiner
Meinung nach unterbezahlt.

[E12]

Zitat von alaska

Wenn die 55 € zu teuer sind, dann stell dich doch bitte für 2500 brutto
im Monat selbst hin und mach bei 10° die Einwinterung am Boot und
lass dich von launischen Kunden anpöbeln die für Serviceleistungen
kein Geld mehr ausgeben möchten (können?).
Der Mechaniker ist jedenfalls mit 2500 brutto für den Job meiner
Meinung nach unterbezahlt.

Bin ich mit dir einer Meinung.

Das sehen komischerweise immer diejenigen anders, die es sich leisten können. Obwohl deren Vermögen bestimmt nur zustande kam weil sie nicht so unverschämt viel Geld für ihre Leistungen verlangten.

[Lucky Boatman]

55 Euro als abzurechnender Stundensatz halte ich für sehr günstig.

Das meisste hierzu ist geschrieben.

Ich käme als Unternehmer mit Angestellten nicht damit aus.


Mfg Guido

[Elektromeister]

Zitat von alaska

wenn er gut ist schafft er 50% der Sunden produktiv die dem Kunden verrechnet werden können.

Hallo Ralf,

bin Servicetechniker in der Verpackungsindustrie, bei uns ist der Schnitt der Stunden die dem Kunden berrechnet werden bei ca. 78%. Allerdings fährt keiner von uns für 55,- Euro zum Kunden. Im Vergleich zum Mitbewerber sind unsere Verrechnungssätze sehr günstig.

Gruß

Gerd

[Wattikan]

Zitat von Futura21

Ich finde den Stundensatz extrem OK.

Zum allgemeinen möchte Ich hinzufügen, auch wenn alles mehr kostet als wie vor 50 Jahren, das wir auch mehr verdienen als wie vor 50 Jahren !!!
LG

Sag das mal den ganzen Zeitarbeitern

[Bonzai]

Moin Moin,

ich will hier jetzt niemandem von denen, die hier ihre Kakulationen geschrieben haben, auf die Füße treten, aber ihr habt so viele Punkte in den Berechnungen vergessen:

-Miete/Pacht/Kredite
-Lagerhaltung
-Unproduktive MA's (Büro, etc.)
-Fahrzeuge
-Werkzeuge
-...

Wenn ich jetzt noch länger darüber nachdenken würde, würden mir garantiert noch viele weitere Punkte einfallen, die einen Stundensatz von €55,- netto ohne weiteres rechtfertigen.
Mal ganz davon abgesehen, das ich kein Unternehmen kenne, welches eine 100% Auslastung/Produktivierung der Mitarbeiter hat, was auch ein Punkt ist, warum kein Unternehmen mit einem Wunschstundensatz von 20€ an den Start gehen kann.

[JohnB]

Zitat von huebi

[..]
Einwintern ist allerdings ein Job, den ich immer selbst vornehme,
da bin ich zumindest sicher, daß alles, was berechnet wird, auch gemacht wurde!

Wenn Du selbst tätig wirst, wird nichts berechnet ...

[Akki]

Ein Bekannter von mir bezahlt für seinen keinen Betrieb allein 7000,- Betriebshaftpflicht p.a.
Dazu kommen noch Innungs-Kosten und und...

Klein Fritzchen stellt sich das immer so einfach vor.

[Fred]

Zitat von Vierzigplus

In meinem Fall finde ich, dass auch ein Stundensatz von € 42 + MwSt. reicht.

Das wird Deine derzeitige Werkstatt aber wohl kaum interessieren !

Mein Tip:
Suche Dir eine andere Werkstatt und lass Dich vom Ergebnis überraschen !

Vielleicht lesen wir dann in absehbarer Zeit von Dir einen neuen Themenordner :

Hilfe, meine Werkstatt hat gemurkst !

[Akki]

Zitat von Fred

Hilfe, meine Werkstatt hat gemurkst !

oder: Hilfe, meine Werkstatt kann den Schaden, den sie angerichtet hat nicht bezahlen !

[gbeck]

Zitat von Fred

Das wird Deine derzeitige Werkstatt aber wohl kaum interessieren !

Mein Tip:
Suche Dir eine andere Werkstatt und lass Dich vom Ergebnis überraschen !

Vielleicht lesen wir dann in absehbarer Zeit von Dir einen neuen Themenordner :

Hilfe, meine Werkstatt hat gemurkst !

oder auch...

Hilfe, meine Werkstatt ist pleite - kennt jemand eine "gute und günstige im PLZ-Bereich xxx !

[huebi]

Zitat von JohnB

Wenn Du selbst tätig wirst, wird nichts berechnet ...

Meine Beste aller Ehefrauen entlohnt mich für die Tätigkeiten an unserem gemeinsamen Hobby besonders liebevoll. Außerdem hält sie für mich auch immer ein erfrischendes Gerstengebräu bereit, das ist dann wenigsten ein Lohn im Sinne von lohnend!:wi nk:

[Chili]

Wir rechnen Tagessätze von 1.500,- bis 2.100,- EUR ab (je nach Skill). Netto, wohlgemerkt. (Das landet natürlich nicht beim betreffenden Mitarbeiter, wäre ja auch zu schön.)

[Kielholer]

Zitat von huebi

Meine Beste aller Ehefrauen entlohnt mich für die Tätigkeiten an unserem gemeinsamen Hobby besonders liebevoll. Außerdem hält sie für mich auch immer ein erfrischendes Gerstengebräu bereit, das ist dann wenigsten ein Lohn im Sinne von lohnend!:wi nk:

Ja so sind sie. Da ist man müde und abgekämpft von der Murkserei und dann das auch noch!

[alaska]

Zitat von Elektromeister

Hallo Ralf,

bin Servicetechniker in der Verpackungsindustrie, bei uns ist der Schnitt der Stunden die dem Kunden berrechnet werden bei ca. 78%. Allerdings fährt keiner von uns für 55,- Euro zum Kunden. Im Vergleich zum Mitbewerber sind unsere Verrechnungssätze sehr günstig.

Gruß

Gerd

Ich habe mit den 50% verrechneter Stunden die Erfahrung aus meiner
Branche zugrunde gelegt. Allerdings haben wir einen hohen Anteil an
Wegezeiten die sich branchenbedingt nicht immer kpl. berechnen lassen
und häufig sind unsere Techniker auch Bedienhilfen die sich aus
Kundenbindungsgründen nicht berechnen lassen.

[oggy]

Es gibt da noch das 11. Gebot:

Gehe nie zu einer Werkstatt.

[Österreicher]

Mal abgesehen von den Stundensätzen: Wie sieht das denn aus mit der Arbeitszeit, die mir in Rechnung gestellt wird?

Als Kunde bin ich doch da eh' der Ehrlichkeit oder eben auch Kreativität der Werkstatt ausgeliefert.

[Skibbää]

Es wurde hier schon viel über die Herleitung der 55€ geschrieben....das zu wiederholen macht keinen Sinn! Ich habe unser Boot in Italien liegen...dort wird die Stunde 50€ verrechnet. Klingt erst mal günstig--- es kommt aber immer darauf an, mit wieviel Zeit eine Arbeit abgerechnet wird und in welcher Zeit sie zu schaffen ist. Und ich bezahle lieber 100 € pro Stunde, wenn er seine Arbeit in einer Stunde schafft, als wenn einer der 50€ die Stunde nimmt dafür 3 Stunden braucht....es kommt aufs Preis/Leistungsverhältnis an.
Meine Erfahrung ist:

Der Stundenlohn ist meist nur eine oberflächige Methode des Preisvergleiches, der bei einer tieferen Prüfung sehr schnell relativiert werden muß!

[B.Hallier]

Der Stundenlohn ansich ist doch erstmal völlig uninteressant, auch für den Kunden!
Da würde ich mir viel eher Sorgen darum machen, ob ich mein Boot in dem Zustand wiederbekomme, in dem ich es abgegeben habe, welche Ausstattung die Werkstatt hat, Diagnosegeräte, neueste Reparaturhandbücher etc.

Und vor allem WIE gearbeitet wird...

[Mangusta]

Die ersten Jahre nach erwerb unseres ersten Motorbootes (Bayliner 2858 mit Mercruiser Diesel) habe ich auch immer brav die Wartung und Einwinterung so für um die 1000 Euro machen lassen - bis ich irgendwann einmal den 20l Kanister mit der "favorisierten" Hausölmarke gesehen und zudem bemerkt habe, daß es bei der "Inspektion" irgendwie gelungen war, die Verschmutzung auf dem wirklich schlecht erreichbaren Metalldeckel des Impellers - trotz berechnetem Austausch des Impellers - völlig intakt zu lassen.

Ausserdem habe ich auf Frankreichs einsamen Kanälen die Erfahrung machen dürfen, daß es nicht unbedingt verkehrt sein muß, bei einfacheren Störungen selbst Hand anlegen zu können.

Solche Kenntnisse kann man sich bei der eher gewissenhaft selbst ausgeführten Inspektion zudem mit Qualitätsöl gut aneignen, und dann geht zum Beispiel auch der Wechsel des Impellers im "Notfall" viel schneller von der Hand.

mangusta

[huebi]

Ich habe früher meine Autos und die meiner Geschwister weitestgehend selbst repariert, an unser jetziges Auto habe ich bisher noch nie selbst Hand angelegt (Winterräder oder Blinkerbirnchen mal ausgenommen). Die Werkstatt meines Vertrauens hat mich auch noch nie beschissen, vielleicht weil die wissen, ich könnte es merken. Ich glaube aber eher, daß der ehrlich ist.
An meine Bootsmotoren habe ich aber bis jetzt noch nie eine Werkstatt drangelassen. Das liegt auch daran, daß mir die Fahrerei dahin zu mühselig ist. Außerdem verwende ich nicht nur aus diesem Grund prinzipiell nur Außenbordmotoren.

[hansenloewe]

Der Stundenlohn ansich ist doch erstmal völlig uninteressant, auch für den Kunden!
.....

Völliger Quatsch - bei einer Vertragswerkstatt habe ich für die einzelnen Arbeitsschritte inzwischen genaue Zeitvorgaben.
Bei meinem Volvo dauert der Ölwechsel definierte x-Minuten und die gesamten Inspektionskosten incl. Material werden mir im Vorwege relativ exakt mitgeteilt.

Bei dem "Krauter" mag das vielleicht mehr in Richtung Kaffeesatzleserei ausarten, allerdings werde ich dort auch nie Kunde sein.

Da würde ich mir viel eher Sorgen darum machen, ob ich mein Boot in dem Zustand wiederbekomme, in dem ich es abgegeben habe, welche Ausstattung die Werkstatt hat, Diagnosegeräte, neueste Reparaturhandbücher etc.

Und vor allem WIE gearbeitet wird...

Auch hier gilt: Im Vorwege sich über die "Werkstatt des Vertrauens" erkundigen und erst dann beauftragen.

Gerade in der Bootsbranche sind schwarze Schafe schnell erkannt und per Buschtrommel weiter bekannt gemacht - man nehme hier nur den Schwarzen Kanal als Beispiel.
Wer dennoch denjenigen beauftragt - selbst schuld....

[B.Hallier]

Zitat von hansenloewe

Völliger Quatsch - bei einer Vertragswerkstatt habe ich für die einzelnen Arbeitsschritte inzwischen genaue Zeitvorgaben.
Bei meinem Volvo dauert der Ölwechsel definierte x-Minuten und die gesamten Inspektionskosten incl. Material werden mir im Vorwege relativ exakt mitgeteilt.

Schon klar, deswegen gibt es ja auch null Qualitätsunterschiede bei den Werkstätten

Wenn sowas nur x-Minuten dauern darf, dann werden halt nur x-Minuten reingehängt, egal ob irgendwas verrostet, eingerostet etc. ist.
Die Werksvorgaben sind im Grunde Quatsch, weil sie sich nur einhalten lassen, wenn alles perfekt klappt.

Und das zeige mir mal einer bei einem Boot, wo viele Eigner auch noch selber rumpfuschen...
Auto mit Boot zu vergleichen ist Quatsch

[sea u in denmark]

Zitat von hansenloewe

Wenn ein Tischler 5 - 6 Stunden arbeiten muss, um sich eine Maurerstunde leisten zu können, dann endet das in Schwarzarbeit!

Zur illegalen Schwarzarbeit (die natürlich in sehr vielen Fällen durch legale Nachbarschaftshilfe ersetzt werden kann) gibt es bekanntlich noch eine Alternative:

Uns war schon vor einigen Jahren aufgefallen, dass wir meistens 6 und oft auch mehr Stunden arbeiten müssen, um eine Stunde Handwerker- oder andere delegierte Arbeit bezahlen zu können.
Unsere Reaktion war einfach Selbermachen, wo immer es geht. Und es geht oft. Unsere offiziellen Arbeitstunden haben wir entsprechend eingeschränkt.
Selbst in den Fällen, wo wir Werkzeug kaufen müssen, weniger günstig einkaufen oder als noch-nicht-Profis mehr Stunden brauchen, hat es sich immer finanziell gerechnet, meistens auch Spaß gemacht, immer unseren Horizont erweitert, und durch dabei erworbene Fähigkeiten noch weitere Vorteile gebracht.
Für unsere offizielle Arbeit haben wir seither natürlich auch viel weniger Steuern und Sozialabgaben bezahlt.
Ich bin es auch leid, außer der benötigten Ware oder Leistung ein Heer von Schutzgelderpressern (z.B. Zwangsversicherungen, Kammern und Innungen) mitzubezahlen - und den Justitiar, der meine Ansprüche bei Pfusch und Betrug abwehrt. (Wir pfuschen übrigens nicht, denn sorgfältige Arbeit haben wir im unserem Beruf gelernt.)
Nun gibt es Arbeiten, die für uns besonders schwierig, mühsam oder unangenehm sind. Bei diesen entscheidet die Preiswürdigkeit der Angebote, aber auch der persönliche Eindruck von der Zuverlässigkeit des Anbieters, ob wir sie delegieren. Es hängt also von den Betrieben selbst ab, ob sie an uns noch manchmal was verdienen.

sea u in denmark