Im Bau: Schweriner Jolle

[else]

Nunja... einige Unklarheiten, was den Fortgang der Arbeiten in welcher Reihenfolge usw., gibt es schon, mir fehlt da eben die Erfahrung. Vor allem, wenn niemand mitbaut steht man schon ziemlich alleine da und überlegt oft in die verkehrte Richtung.
Naja, irgendwie schwimmen wirds schon, denke ich.

[Márcio & Tina]

Das stimmt, bei der Riva habe ich damals mit Andreas zusammen gemacht, und jeden hat eine lösung für irgend eine Probleme, aber allein muss man alles selber lange denken. Oder im Forum nachfragen
Aber schwimmen wird es bestimmt

[Raccoonhotel]

Zitat von else

Naja, irgendwie schwimmen wirds schön, denke ich.

Du hattest einen Buchstaben verwechselt. Habe das mal korrigiert!

[else]

Ergänzung:

Statt der 8x3mm Leisten habe ich 10x3mm Leisten genommen, das schafft etwas kernigere Plankenübergänge.

Bei den Segeleigenschaften bin ich schon überzeugt, dass es funktioniert. Vom Konzept her wird es aber kein Renner wie AERO werden.

[else]

Als ich heute mal ein halbes Stündchen Zeit hatte, ging es mit der Beplankung weiter. Bis zum Treffen ist ja nicht mehr lang.

Je weiter es Richtung Kiel ging, desto mehr bogen und verdrehten sich die Planken, sie waren fast nur noch mit roher Gewalt an ihren richtigen Platz zu bringen und dort zu halten.



Gerade im Spiegelbereich wurde es echt kriminell 10mm Leisten so zu einer gleichmässigen Rundung zu bewegen.

Deswegen holte ich kurzerhand den Tacker raus, und nagelte die Planken kurzerhand fest.

Geht hervorragend!!! Der Tacker wurde soft eingestellt und die Klammern stehe ein Stückchen über, sodass sie leicht entfernt werden können, die Löcher werden anschliessend mit einem Tröpfchen Wasser angefeuchtet und quellen dann sofort zu.
Vorteil: das Arbeiten geht nun rasend schnell, ich brauche nicht mehr warten bis der Leim endlich trocken ist, sondern kann sofort Planke auf Planke kleben und tackern.




Trotzdem war ich das starke biegen leid und hab nun am Rumpf/ Kiel übergang eine Leiste halbwegs gerade in Längsrichtung angeklebt, von der aus ich dann Richtung der vorhandenen Planken arbeiten werde.

Morgen wird die jetzt provisorische Sponung mit Epoxy angeklebt, dann geht`s mit den Planken demnächst weiter.

Paar Brötchen muss ich ja nebenbei auch noch verdienen.

[else]

Update: Sponung ist mit Epoxy verleimt, damit es morgen weitergehen kann.

[else]

Ich hatte ja nun nicht erwartet, das es so langwierig sein könnte, so einen kleinen Rumpf zu beplanken, aber der Teufel steckt wie immer im Detail.
Hier eben im Langkiel, der eine Menge an Anpassungsarbeit erfordert.

Gestern kamen die ersten "normalen" Leisten , von Deck aus kommend, an ihre Biegegrenzen, sodass ich vom Kielansatz weitergeplankt habe.











Heute begann ich, die Kielsohle zu beplanken, um Später von unten mit den Kielplanken dagegen zustossen. Eine "Quasi-Sponung" sozusagen. Diese wird, wenn der Rumpf fertig ist, zusammen mit den Leisten verschliffen.
Allerdings war es aussichtslos, mit den Planken einfach anzuschliessen, und den Kiel zu schliessen, DAS hätten die Leisten nie mitgemacht. Deswegen machte ich es wie die richtigen Schiffsbauer: die nächst mögliche "gute" Linie für eine Leiste finden, und dort weitermachen.

So lässt sich, ohne die Leisten zu vergewaltigen, relativ komfortabel der Kiel beplanken, und es bleiben nur kleine Stellen über, die mit Resten geschlossen werden können. So bleibt alles Holz in Holz, und um Epoxyspachteleien komme ich so herum.

Allerdings weiss ich noch nicht, ob der Rumpf eine Klarlackqualität bekommen wird, das sehe ich erst nach dem Schleifen.....

[else]

So.... nun hab ich ein wenig weitergebastelt, damit es mal vorangeht.



Das tackern erweist sich als sehr hilfreich, wenn man keine Klipse setzen kann, im jetzigen Stadium ist noch alles mit Ponal verschmiert und sieht schlimmer aus, als es ist.

Das beplanken in gegenläufige Richtungen ist recht angenehm, die Leisten sitzen kaum unter spannung, allerdings ist das anpassen nicht ganz ohne....

Morgen wird dichtgemacht und geschliffen.
Nächste Woche will ich segeln....

[else]

Was mir noch Probleme macht, ist die Schwertachse.
Wenn die Bepankung dicht ist, komm ich mit den Fingern nicht an die Bohrung im schwertkasten, also eine Bohrung durch die Planken und dann die Achse festkleben?

[Stephan-HB]

Zitat von else

Was mir noch Probleme macht, ist die Schwertachse.
Wenn die Bepankung dicht ist, komm ich mit den Fingern nicht an die Bohrung im schwertkasten, also eine Bohrung durch die Planken und dann die Achse festkleben?

Hatte ich mich vorhin beim Betrachten des Bildes auch gefragt. Ist denn er Holraum zwischen Beplankung und Schwertkasten zugänglich? Weiß ja nicht, ob meine Idee praktikabel ist: Bolzen an Federstahl und jetzt schon verschrauben. Dann musst du später nur mit einem Schraubendreher den Bolzen anheben und wenns dann passt, sagt es nur "klick". Ist aber nicht Wasserdicht

[dampfspieler]

Moin Axel,

... Wenn die Bepankung dicht ist, komm ich mit den Fingern nicht an die Bohrung im schwertkasten, also eine Bohrung durch die Planken und dann die Achse festkleben?

eher nicht, weil ... das könnte "prima" undicht werden. Setz doch einen Klotz zwischen Schwertkasten und Planken, harze den ein und dann bohrst Du durch und setzt in die Bohrungen Messinghülsen mit einem Bolzenkopfsitz. Im Anhang mal ein paar Striche auf die Schnelle - hoffe es wir klar, was ich meine.

Viele Grüße
Dietrich

[epoch]

genügend platz vorausgesetzt, könntest du
eine art einschiebbaren kassette aus messingblech oä. bauen, in der das schwert montiert ist.
das ganze nur mit schrauben gesichert und die chose wird wasserdicht und auch noch servicefreundlich.

gruss tom

[else]

Viel Platz ist wenig, nur wenige mm.... es war ja ursprünglich alles anders (Hubkiel) geplant. Das Klappschwert hat max 6mm und soll auch noch so schwer wie möglich sein.
Man sollte halt vorher denken....

Ich glaube, der Gedanke mit dem Klotz ist es.
Ich werde mal weiter planken und diese Richtung weiter verfolgen.

[else]

Problem Schwertachse ist gelöst:
das Schwert bekommt einfach einen Schlitz und kann so leicht ein- oder ausgehakt werden.








Der Schlitz sollte später ein wenig schräger nach unten verlaufen, damit das Schwert nicht unbeabsichtigt verrutschen kann. Wenn das Boot in ein paar Tagen von der Helling kommt, wird die definitive Schwertkontur mit Aufholer gebaut und probiert.

Also: Achse einkleben und fertig.

Nun brauch ich nur noch ein Stück VA

[dampfspieler]

Hallo Axel,

...Das Klappschwert hat max 6mm und soll auch noch so schwer wie möglich sein.

und wenn es denn auch noch ein "Augentrost" sein soll, empfielt sich folgende Lösung, wenn Du denn auf Holzoptik gehst.


Das Ganze mit Epoxy kleben.

Das mit dem Schlitz lass mal bleiben, zumindest in der gezeigten Form, weil wenn da Kraft drauf steht (und davon ist auszugehen) wird Ding hochgedrückt und macht sich möglicherweise "davon", was zumindest ärgerlich wäre.
Mit einem Schlitz von 45° zur Waagerechten sähe es schon besser aus, aber dann solltest Du immer noch einen "Niederhalter" - Formstück, das von oben auf den vorderen oberen Schwertkpopf drückt, den in Position hält und am oberen Rand des Schwertkastens verbolzt ist - vorsehen.

Ich halte die von Dir angedachte Lösung für problemträchtig, die "Bolzen-Klotz-Hülsenlösung" mag in der Herstellung etwas aufwändiger aber "unauffällig" im Betrieb sein.

Viel Spaß bei der Entscheidungsfindung, ich geh jetzt Pumpe bauen,
Dietrich

[else]

Wie man in einschlägigen Modellbauerkreisen zu sagen pflegt: Der Drops ist gelutscht.....

Das mit dem Schlitz ist klar, der ist so zu flach, der muss ganz steil nach unten gehen, damit das Schwert nicht wegkann, wie in den dünnen Linien so eben zu sehen ist. Damit würde das Schwert so zu sagen einrasten. Ich werd aber, wenn die Stege aus dem Schwertkasten gesägt sind, noch ein Holzschwert bauen, damit es in Metall auch richtig funktioniert.
6mm sind nicht wirklich viel, deswegen gibt es da auch keine Holzoptik, früher waren bei den Jollen alle Schwerter einfache Stahlplatten. Völlig unprofiliert.

Evtl. klebe ich auf eine dünne Platte V2A Walzblei vom Dachdecker, muss mal kucken, wieviel ich brauche, wenn der Rumpf austariert wird.

[else]

Wär jemand Willens und in der Lage, aus VA ein Schwert zu schnippeln? Welche Stärke kann ich noch nicht genausagen, aber so 1,5mm sollten das sein.

[luckystrike118]

Zitat von else

Wär jemand Willens und in der Lage, aus VA ein Schwert zu schnippeln? Welche Stärke kann ich noch nicht genausagen, aber so 1,5mm sollten das sein.

Hallo Axel, bin Willens und in der Lage! Kann Materialstärke bis 6mm. Brauche aber ein 1:1 Modell als Schablone und etwas Zeit!

.

[else]

Danke!

Dietrich hatte schon seinen Nachbarn angeboten

Ich muss eh noch den Rumpf zu machen und kann erst nach dem Umdrehen das Schwert als Schablone in Holz so basteln, das auch der Aufholer (oder wie nennt man das Teil, an dem die Tallje zum hochholen befestigt wird und oben aus dem Kasten kuckt?) genau richtig sitzt. Im moment ist das Holzschwert nur Orientierung aus einem Rest gewesen. Der Schwertkasten ist, wie man auf den ersten Fotos sehen kann, noch durch die Stege der spanten verschlossen, sodass ich die genaue Form noch nicht habe.

PS: Und das Gewicht brauche ich ja auch noch..... und das kann ich erst definitiv bestimmen, wenn ich den Rumpf baden kann....

Hat jemand schonmal Softblei verarbeitet?

[else]

So, die Bb Seite ist dicht. Es ist unglaublich, was kleine Leistchen auf Gehrung und Schmiege gesägt und geschliffen, an Zeit kosten können. Mit einem Klatsch Epoxyspachtel wäre ich seít 3 Tagen fertig.
Allerdings kam ich auch nicht ganz ohne Holzkitt aus, mir fehlt das Können, völlig fugenlos anpassen zu können, irgendein spalt ist immer.



Eine grosse Hilfe ist die formverleimte Sponung, an die die Leisten angepasst und darin "versenkt" werden. somit sieht man beim Schleifen nur die seitliche Fuge, und kein dreieckiges Loch, wenn die Schmiege nun nicht 100% ausgefallen ist.





Ich habe eben 10min per Hand übergeschliffen und so furchtbar, wie ich erwartet hatte, ist es nicht. Aber auch nicht perfekt.

Es könnte sein, dass ich kein Antifouling brauche....





Die Stb-Seite braucht noch einige wenige Leisten, dann kann geschliffen werden, und die Helling hat dann ausgedient, zum Wochenende spätestens werden die Spanten von der Helling getrennt.

[else]

So, die Kiste ist seit gestern dicht und per Hand grob geschliffen.

Was ich aber überhaupt nicht verstehe: Bb-Seite lief tadellos, während StB-Seite nur Probleme machte, da lief nichts vernünftig, obwohl die Leisten bis auf 1-2mm symmetrisch aufgeplankt waren, wollten sie dann doch irgendwie die Richtung ändern, oder sich verdrehen....nicht viel, aber die Summe der Fehler zeigen sich dann da, wo alles zusammenläuft.
Aber wie sagte ein bekannter Dampfkesselbauer aus dem Forum: Schiffbau ist Schiefbau...

Sieht eigentlich kein Mensch, und schon gar nicht 1m vom Ufer, aber wenn man´s weiss.

Richtig blöde war nur, das sich zwei dicke Klipse beim verkleben der Kielbeplankung unbemerkt verabschiedet haben und die Leisten nach innen gedrückt wurden, so dass sich eine unschöne Delle ergab, die ich mit Leistenresten auffüttern werde.

Ich fürchte, es wird sich doch die antifoulingfrage stellen....

Heute muss ich ein wenig Brötchen verdienen, Donnerstag/Freitag wird geschliffen, wie ich dazu komme und dann gehts runter von der Helling.

Insgesamt Bauzeit für den Rumpf: gut 10 Tage vom spanten sägen angefangen.




PS: wie man sich doch täuschen kann...... angefangen am 15.2., gefühlt war es letzte woche...... Also 20 Tage, die Beplankung war in 6 Tagen drauf.

[else]

Spätestens dann, wenn man merkt, dass ein Bandschleifer nicht alles richtet, schwört man sich, nächstes Mal schmalere Leisten zu nehmen....

Einige Kinken sind leider drin. Ich hab mir Spachtelmasse aus Ponal und Schleifstaub angemixt und die Dellen verspachtelt. Wenn´s nix wird mit der Klarlackoptik habe ich immer noch Plan B, grünes antifouzling in Form von seidenmatter Farbe, und Fensterlack Seidenglanz.

Man erkennt aber den typischen Fahrtenjollencharakter mit eimen Länge: Breiteverhältnis von 3:1, zum Vergleich: AERO hat 5:1!

Das dürfte ein gemütlich segelnder Eimer werden....

[Raccoonhotel]

Das erste Bild sieht unbeabsichtigt ein kleines bisschen versaut aus.

Das Boot gefällt mir aber ausserordentlich gut bisher!!! Respekt!

[else]

Tja, da hat das Bearbeitungsprogramm grosse Mühe gehabt, aus Scheixxe Brot zu machen, aber es sind tatsächlich ein paar Kinken drin.

Eben habe ich mit Epoxy aussen rum grundiert, über Wasser sieht nicht schlecht aus, das bleibt klar, aber ich denke, Unterwasser wird Antifouling....

[Raccoonhotel]

Sorry...mit "versaut" meinte ich eigentlich was anderes.....eher "ferkelig"...

Der Schlitz für das Schwert und die Form der Gesamterscheinung lassen die Gedanken ein bisschen schweifen!

Und ausserdem wäre ich froh, wenn ich auch nur halb so beeindruckend bauen könnte, wie du!!!!!!!