Wieso schwimmt sowas überhaupt? - Seite 2 - boote-forum.de

hmigor · #26 30.01.2015, 18:37

Zitat:

Zitat von Akki

Ist halt auch nur irgendein Gegenstand...
Aber ist es nicht so, dass die Autos danach
in den Besitz der Versicherung gelangen und
von dieser zur Schadenminderung versteigert
werden können?

Eine Versicherung ersetzt nur den entstandenen Schaden. Selbst wenn der Schadenersatz auf eine 100%-ige Auszahlung des Gegenwertes hinauslaufen würde (Totalschaden), ist daran kein Erwerb an Eigentum bzw. ein Anspruch auf Eigentumsübergang auf den Entschädiger gekoppelt. Die beschädigte Sache verbleibt immer im Eigentum des Geschädigten.

Beim Kfz holt der Gutachter bzw. auch das Vericherungsunternehmen dann Restwerte für das beschädigte Fahrzeug ein. Im Totalschadensfall bekommst du dann deine Entschädigung von zwei Parteien. Wiederbeschaffungswert abzüglich Restwert von der Assekuranz, Restwert von Unfallwagenaufkäufer.

Akki · #27 30.01.2015, 22:39

Zitat:

Zitat von hmigor

... Restwert von Unfallwagenaufkäufer.

Was aber, wenn der Hersteller nicht möchte, dass die
beschädigten Modelle wieder in den Markt gelangen?
Selber kaufen und auf Restwert als Schaden sitzen bleiben

MV-Zausel · #28 31.01.2015, 01:54

Solche Fahrzeuge gehen an professionelle Fahrzeugverwerter, die sich vertraglich dazu verpflichten die Wagen zu 100% zu zerlegen. Die Einzelteile werden später als "gebrauchte" Ersatzteile dem Markt zur Verfügung gestellt... (Der Verwerter will ja sein Geld, was er pro Fahrzeug zahlt, wieder reinbekommen)
Die Differenz zwischen Neuwert bzw Produktionskosten und gezahltem Restwert gleicht eine Versicherung aus.

Oft werden Fahrzeuge schon mit relativ "kleinen" Schäden aussortiert und zerlegt...

Akki · #29 31.01.2015, 04:11

Wenn das Werk sagt: vernichten, dann wird
auch vernichtet. Ich glaube nicht, dass davon
nur eine Schraube in den Markt kommt.
Ich kenne es so von VW. Da werden Teile,
wie Motor, Lichtmaschine und sonstiges extra
mit der Spitzhacke vorher entwertet.

subzero0 · #30 31.01.2015, 09:13

Zitat:

Zitat von MV-Zausel

Solche Fahrzeuge gehen an professionelle Fahrzeugverwerter, die sich vertraglich dazu verpflichten die Wagen zu 100% zu zerlegen. Die Einzelteile werden später als "gebrauchte" Ersatzteile dem Markt zur Verfügung gestellt... (Der Verwerter will ja sein Geld, was er pro Fahrzeug zahlt, wieder reinbekommen)
Die Differenz zwischen Neuwert bzw Produktionskosten und gezahltem Restwert gleicht eine Versicherung aus.

Oft werden Fahrzeuge schon mit relativ "kleinen" Schäden aussortiert und zerlegt...

Du glaubst das, was du da schreibst

Gruß Markus

MV-Zausel · #31 31.01.2015, 11:30

Zitat:

Zitat von subzero0

Du glaubst das, was du da schreibst

Gruß Markus

Ich kenne natürlich nicht die Praxis bei anderen Herstellern und bei den übrigen Werken... aber hier im Nordwesten ist ein Werk des größten deutschen Autoherstellers und dort wird es so gehandhabt.

Mal so als Beispiel:
2010/2011 (?) gab es nach einem starken Sommergewitter hier bei uns im Hafengelände ca 35000 beschädigte Fahrzeuge durch Hagel.
Nach Begutachtung der Schäden wurden ca 6000 Fahrzeuge an Verwerter mit entsprechendem Vertragswerk verkauft.
Der Rest der Fahrzeuge wurde zT im Werk repaiert bzw in umliegende Lackierbetriebe zum Ausbeulen/Spachteln usw gebracht.

Habe beim Verwerter selbst vor nagelneuen Fahrzeugen gestanden, die schon mit Transportfolien beklebt waren, weil sie auf den Verladeplätzen im Aussenhafen standen und eigentlich verschifft werden sollten. Die Autos wurden gestrippt und nach vertraglicher Vorgabe wurden die Teile entsorgt oder durften als Gebrauchtteile angeboten werden.

subzero0 · #32 31.01.2015, 12:47

Zitat:

Zitat von MV-Zausel

Ich kenne natürlich nicht die Praxis bei anderen Herstellern und bei den übrigen Werken... aber hier im Nordwesten ist ein Werk des größten deutschen Autoherstellers und dort wird es so gehandhabt.

Mal so als Beispiel:
2010/2011 (?) gab es nach einem starken Sommergewitter hier bei uns im Hafengelände ca 35000 beschädigte Fahrzeuge durch Hagel.
Nach Begutachtung der Schäden wurden ca 6000 Fahrzeuge an Verwerter mit entsprechendem Vertragswerk verkauft.
Der Rest der Fahrzeuge wurde zT im Werk repaiert bzw in umliegende Lackierbetriebe zum Ausbeulen/Spachteln usw gebracht.

Habe beim Verwerter selbst vor nagelneuen Fahrzeugen gestanden, die schon mit Transportfolien beklebt waren, weil sie auf den Verladeplätzen im Aussenhafen standen und eigentlich verschifft werden sollten. Die Autos wurden gestrippt und nach vertraglicher Vorgabe wurden die Teile entsorgt oder durften als Gebrauchtteile angeboten werden.

Wenn du schreibst es wurde an den Fahrzeugen gespachtelt, kann das kein namhafter Hersteller sein. Füllern und lackieren ist was anderes. Der Lack muss so sein, als wenn er im Werk lackiert wurde.
Wo wurden denn die Gebrauchtteile angeboten ?

Wir arbeiten für etliche deutsche Hersteller, englische, koreanische und du glaubst gar nicht was bei uns alles entsorgt werden muß. Da darf kein Teil auf dem Gebrauchtmarkt auftauchen.
Mir bekannt ist einzig allein Mercedes mit ihrem Altteilecenter

http://www.mbgtc.de/

Gruß Markus

Papierflieger · #33 31.01.2015, 14:38

Zitat:

Zitat von Akki

...Oder haben die da so computerisierte Technik drin, wie in diesen aerodynamisch eigentlich nicht fliegbaren
Flugzeugen??...

Hallo Akki,

keine Ahnung, wie du das mit den Flugzeugen gemeint hast, aber da du das erwähnst, nehme ich an, dass dich das auch interessiert.

Es gibt keine "aerodynamisch eigentlich nicht fliegbaren" Flugzeuge, aber es gibt inzwischen (Kampf)Flugzeuge, die absichtlich so instabil fliegen, dass der Mensch zu langsam reagiert, um sie stabil Steuern zu können. Daher übernehmen Fluglage-Computer, die x-mal pro Sekunde prüfen und korrigieren können diese Aufgabe.
Der Sinn des Ganzen ist, eine gegenüber den bisher gebauten, aerodynamisch stabil gebauten Flugzeugen, überlegene Wendigkeit zu erzeugen.
Da gibt's aber noch mehr mögliche Gimmiks, wie Schubvectorsteuerung, oder Gewichtsverlagerung etc., die ebenfalls dem selben Zweck dienen.

Möglicherweise hattest du das aber auch so gemeint!?

Akki · #34 31.01.2015, 16:13

Wenn etwas aerodynamisch so instabil gebaut ist, dass es von Menschenhand nicht steuerbar ist, dann ist es doch eigentlich nicht fliegbar, ohne diese Computer-Unterstützung.

Genauso könnte es doch sein, dass das Schiff eigentlich nicht steuerbar ist, weil es ständig den Schwerpunkt viel zu weit oben hat und zu kippen droht, dass irgendwo ein Kreisel laufen muss, oder Ballast in verschiedene Tanks hin und her gepumpt werden muss. Das kann doch, um eine stabile Lage zu erreichen, eigentlich auch nur ein Computer machen, der ständig die Schiffslage und Bewegung registriert.

Das meinte ich damit. Fällt das System aus, schaukelt sich der Kahn auf...

Papierflieger · #35 31.01.2015, 16:27

Zitat:

Zitat von Akki

...Das meinte ich damit. Fällt das System aus, schaukelt sich der Kahn auf...

Ach so, du meinst wie so'n Segway, der ohne Computer umkippt.

Na ja, bei Flugzeugen ist das gefährlich und daher dem Militär vorbehalten, aber wer weiß...

Akki · #36 31.01.2015, 16:30

Zitat:

Zitat von Papierflieger

Na ja, bei Flugzeugen ist das gefährlich ...

Naja, wenn ein Schiff immer eine entsprechende Sandbank mit sich zieht, ist es dort recht ungefährlich...

nordic · #37 31.01.2015, 16:42

Diese Autotransporter wirken nur instabil.
Genaugenommen ist das über Wasser ja nur eine leere Hülle.
Die Kapazität der Schiffe liegt normal zwischen 4000 und 6000 PKW. Das größte ca. 8.000.
Das sind relativ wenige Tonnen.
Das betroffene gehört eher zu den kleineren.
Die Schiffstechnik und Ballasttanks gleichen dieses Gewicht lässig aus.
Eine nicht zu unterschätzende Gefahr ist die Windanfälligkeit und Abdrift.
Kentern können diese Schiffe aber trotz ihrer Hässlichkeit nicht.

Das gilt auch für große Passagierschiffe.

,

Käptn Fred · #38 31.01.2015, 20:47

Das hat jetzt doch tatsächlich 37 Beiträge gebraucht, bis einer die ursprüngliche Ausgangsfrage "Wieso schwimmt sowas überhaupt" beantwortete

MV-Zausel · #39 31.01.2015, 22:56

Also streng genommen gabs die Antwort eigentlich schon im ersten Satz des 4. Beitrags....

Diese Schiffe haben gegenüber manch anderem Schiffstyp sogar ein für den Menschen relativ angenehmes Seegangsverhalten... Stabilitätstechnisch sind diese Schiffe idR völlig unproblematisch, da sie - wurde schon gesagt, als einer der Hauptgründe - kaum Gewicht mitschleppen.

Aber die Aussage, dass diese Schiffe nicht kentern können stimmt so leider nicht.
(Sonst würden alle Schiffe inzwischen so aussehen...)

Was aber völlig stimmt, ist die Tatsache, dass die Windangriffsfläche dieser Schiffe unvorstellbar groß ist... Man bekommt eigentlich erst ein Gefühl dafür, wenn man mal an der Pier direkt davor steht.
Je nach relativer Windrichtung kann die, auf die Lateralfläche wirkende "Kraft" 200 Tonnen (!) und mehr erreichen. Also wahre SEGELschiffe.... :-D

Akki · #40 01.02.2015, 00:43

Zitat:

Zitat von MV-Zausel

Je nach relativer Windrichtung kann die, auf die Lateralfläche wirkende "Kraft" 200 Tonnen (!) und mehr erreichen. Also wahre SEGELschiffe.... :-D

Richtig genutzt kann das ja auch Sprit sparen

Die Richtige Antwort kam aber trotzdem noch nicht,
denn sie wäre gewesen, dass das Schiff eine geringere
Dichte als das Wasser hat...

nordic · #41 01.02.2015, 10:20

@ MV-Zausel
Klar hast Du mit dem Kentern recht.

Ich wollte damit natürlich auch nicht ausdrücken, dass solche Schiffe nicht kentern können, sondern das ihre Kenterstabilität sogar eher höher als bei vielen anderen Schiffstypen ist.

Bei den passenden (ungünstigen) Bedingungen, kentert jedes Wasserfahrzeug.

Papierflieger · #42 01.02.2015, 12:40

Zitat:

Zitat von Akki

...Die Richtige Antwort kam aber trotzdem noch nicht,
denn sie wäre gewesen, dass das Schiff eine geringere
Dichte als das Wasser hat...

Hmmm, wie unterscheidet sich das sachlich von Beitrag #4

Zitat:

Zitat von Fritz682

Na solange das Ding nicht mehr wiegt als es Wasser verdrängt schwimmt es erstmal...

Hickory Roots · #43 01.02.2015, 18:49

Zitat:

Zitat von MV-Zausel

Solche Fahrzeuge gehen an professionelle Fahrzeugverwerter, die sich vertraglich dazu verpflichten die Wagen zu 100% zu zerlegen. Die Einzelteile werden später als "gebrauchte" Ersatzteile dem Markt zur Verfügung gestellt... (Der Verwerter will ja sein Geld, was er pro Fahrzeug zahlt, wieder reinbekommen)
Die Differenz zwischen Neuwert bzw Produktionskosten und gezahltem Restwert gleicht eine Versicherung aus.

Oft werden Fahrzeuge schon mit relativ "kleinen" Schäden aussortiert und zerlegt...

Moin,

mitunter ja, da gebe ich dir Recht. In Deutschland werden sehr viele Auto mit dem Qualitäts-Standart B oder C an Fernsehproduktionen wie z.B. "Alarm für Cobra 11" verkauft. Auch andere TV oder Kino Produktionen greifen gerne auf diese Fahrzeuge zurück, weil es die aktuellsten Autos sind, aber ganz günstig zu haben sind. Ein normal sterblicher wie wir wird da leider nicht dran kommen, weil die Fahrzeuge ja (noch) keine Papiere besitzen.