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Langzeitfahrten Alles für die grosse Fahrt.

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  #26  
Alt 01.05.2006, 19:19
HeinrichDerSeefahrer HeinrichDerSeefahrer ist offline
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Zitat:
Zitat von boomerang
Mini-Transat-Boote sind auch Extremiker in ihrer Größenordnung: Sie sind eigentlich alle übertakelt. Kein Wunder, daß man sich da ebenfalls auf Autopiloten verlassen muß. Dem Beschleunigungspotential, das ein Mini-Transat üblicherweise hat, kann eine WSA ohne Hilfe eines Autopiloten nichts entgegensetzen, weil während der Beschleunigungsphasen durch die hohe Strömungsgeschwindigkeit des Wassers das Servo-Ruder einer WSA gehemmt ist, bzw. es kann den Impulsen der Windfahne nicht folgen. Übrigens Dein Beispiel, den Mini-Transat anzuführen, Dein bisher schwächstes Argument. Wer von den Fahrtenseglern besitzt schon einen Mini-Transat oder ein Boot mit ähnlich extremen Beschleunigungspotential?
Meiner Meinung nach ist der Verzicht auf eine WSA auf den Mini-Transats eine reine Frage nach den 0,2-0,4 kn, die das zusätzliche Servoruder kostet. Und nach der leichten Schlangenlinie, die eine WSA immer produziert.
Das hat nicht unbeding mit dem "Beschleunigungspotential" in den Boen zu tun. Meiner Erfahrung nach ist die WSA, wenn gut eingestellt, hervorragend in der Lage, das Boot immer im optimalen Trimm der Segelstellung zum Wind zu halten:
Wird die Fahrtwindkomponente größer (Boot beschleunigt), so ändert sich bei (GPS-)festgelegtem Kurs ja auch der optimale Trimm der Segel. Die muss man unter GPS-Autopilot und festgelegtem Kurs dann entweder immer nachtrimmen, oder den Kurs ändern, um optimale Geshwindigkeit zu laufen. Die WSA nimmt einem diese Arbeit AB!!

Und auch das Argument, dass eine hohe Strömungsgeschwindigkeit die Arbeit einer WSA hemmt, ist eine nur Frage des Servoruder-Profils. Die Kommerziellen Anlagen verwenden fast alle alle einen halbwegs dicken Alu-Schaft, der bis ins Servoruderblatt reicht. Um das speziell für das wenig elastische Auminium außerordentlich materialermüdende, leichte "Flattern" des Blattes zu verhindern, wird das Servoruder nur 20% vorbalanciert, d.h., die Windfahne muss tatsächlich eine der Strömungsgeschwindigkeit proportionale Kraft zur Drehung des Servoruders aufbringen. Allerdings bleibt dabei die Servo-Kraftübersetzung auf die Pinne/das Rad gleich! Eine geringere Auslenkung der Windfahne bei höherer Schiffwsgeschwindigkeit ergibt die gleiche Steuerkraft, allerdings mit verringertem Steuerweg.

Man kann das Leichtwindverhalten sowie die verringerung des Steuerweges beihöherer Schiffsgeschwindigkeit einer WSA drastisch verbessern, wenn man das Servoruder stärker vorbalanciert, so dass die Windfahne vom Servoruder eine geringere Gegenkraft durch die Schiffsgeschwindigkeit erfährt.

Mit meiner Eigenbau-WSA kann ich meinen nur 7,6 m langen Kurzkieler sogar bei nur 2-3 Bft vor achterlichem Wind unter Schmetterlingssegeln getrost alleine lassen, die Genua fällt auf 5 sm nicht öfter als 3 mal ein. Ich verwende ein flaches Servoruder aus hochelastischem GFK/Sperrholzsandwich, mit Zweipunkt-Lagerung (!) und einer Vorbalance von 38%.

Ausserdem lässt sich bei meiner Anlage das Untersetzungsverhältnis von Windfahnenausschlag zu Servoruderausschlag an einem Hebel einstellen. Dies kann keine mir bekannte kommerzielle Anlage. Damit ist von agilerer Amwindsteuerung (1,85:1) mit einem Griff auf Raumen oder Vorwindkurs umgestellt (2,7:1).
Die meisten kommerziellen Anlagen haben eine fest eingestellte Untersetzung von 2:1 (Windpilot, Aries).

Ansonsten kann ich obige Argumente von Boomerang nur unterschreiben.

Joern


http://www.windsteuerung.de

P.S. Meine Eigenbau-Anlage kostete 80 Euro Material aus dem Baumarkt und 60 Stunden Arbeit.
__________________
Reißt der Flieger ab vom Mast
segelst Du mit großer Hast
http://www.joern-heinrich.de
Die deutschsprachige Seite zum Eigenbau einer hervorragend funktionierenden Windselbststeueranlage nach Walt Murray:
http://www.windautopilot.de
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  #27  
Alt 02.05.2006, 15:44
trikita trikita ist offline
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Zitat:
Zitat von HeinrichDerSeefahrer
Meiner Meinung nach ist der Verzicht auf eine WSA auf den Mini-Transats eine reine Frage nach den 0,2-0,4 kn, die das zusätzliche Servoruder kostet. Und nach der leichten Schlangenlinie, die eine WSA immer produziert.
Das hat nicht unbedingt mit dem "Beschleunigungspotential" in den Böen zu tun. Meiner Erfahrung nach ist die WSA, wenn gut eingestellt, hervorragend in der Lage, das Boot immer im optimalen Trimm der Segelstellung zum Wind zu halten:
Wird die Fahrtwindkomponente größer (Boot beschleunigt), so ändert sich bei (GPS-)festgelegtem Kurs ja auch der optimale Trimm der Segel. Die muss man unter GPS-Autopilot und festgelegtem Kurs dann entweder immer nachtrimmen, oder den Kurs ändern, um optimale Geschwindigkeit zu laufen. Die WSA nimmt einem diese Arbeit AB!!
Grundsätzlich nachvollziehbar. Das Problem ist jedoch, daß auch bei einem Mini-Transat ähnliche Beschleunigungspotentiale vorhanden sind wie bei einem extremen Trimaran. Das bedeutet, daß soviel plötzliche Strömung am Servoruder entstehen kann, daß die Windfahne überhaupt keinen oder einen viel zu geringen "Steuerimpuls-Befehl" mehr an das Servo-Ruder liefern kann, und das Schiff folgt eher dem Segeltrimm, als der viel kleineren Windfahne, die unter diesen Verhältnissen "nichts mehr zu melden" hat. Es sei denn, man würde die Windfahne stark vergrößern.

Zitat:
Zitat von HeinrichDerSeefahrer
Und auch das Argument, dass eine hohe Strömungsgeschwindigkeit die Arbeit einer WSA hemmt, ist eine nur Frage des Servoruder-Profils. Die Kommerziellen Anlagen verwenden fast alle alle einen halbwegs dicken Alu-Schaft, der bis ins Servoruderblatt reicht. Um das speziell für das wenig elastische Auminium außerordentlich materialermüdende, leichte "Flattern" des Blattes zu verhindern, wird das Servoruder nur 20% vorbalanciert, d.h., die Windfahne muss tatsächlich eine der Strömungsgeschwindigkeit proportionale Kraft zur Drehung des Servoruders aufbringen. Allerdings bleibt dabei die Servo-Kraftübersetzung auf die Pinne/das Rad gleich! Eine geringere Auslenkung der Windfahne bei höherer Schiffsgeschwindigkeit ergibt die gleiche Steuerkraft, allerdings mit verringertem Steuerweg.
Genau das führt aber bei starker Beschleunigung des Bootes dazu, daß der Ausschlag des Servoruders zu klein wird, um eine Kurskorrektur einzuleiten, die effektiv und schnell genug erfolgen würde. Fazit: Die Anlage reagiert nicht nur zu schwach, sondern auch zu langsam, um erfolgreich eine Kursveränderung IM NOTWENDIGEN AUSMASS zu provozieren. Das wiederum bewirkt, das schralende Winde zu spät kompensiert werden. Ist der Baum nicht festgesetzt z.B. mit einer Bullentalje, besteht unter bestimmten Bedingungen die Gefahr der Patenthalse, weil man sich nicht hundertprozentig auf die Anlage verlassen kann. Die zäh eingeleitete Kurskorrektur ist eher als Gefahr anzusehen, denn als Vorteil.

Zitat:
Zitat von HeinrichDerSeefahrer
Man kann das Leichtwindverhalten sowie die Verringerung des Steuerweges bei höherer Schiffsgeschwindigkeit einer WSA drastisch verbessern, wenn man das Servoruder stärker vorbalanciert, so dass die Windfahne vom Servoruder eine geringere Gegenkraft durch die Schiffsgeschwindigkeit erfährt.
Das ist dann aber wirklich eine Experimentiererei, die ich keinem Selbstbauer zumuten würde. 'Wo ist die optimale Ruderachse bei meinem Servoruder in Zusammenspiel mit den hydronomischen Bedingungen, die unter meinem Boot in der Beschleunigungsphase herrschen?' wird sich jeder Selbstbauer fragen.

Zitat:
Zitat von HeinrichDerSeefahrer
Mit meiner Eigenbau-WSA kann ich meinen nur 7,6 m langen Kurzkieler sogar bei nur 2-3 Bft vor achterlichem Wind unter Schmetterlingssegeln getrost alleine lassen, die Genua fällt auf 5 sm nicht öfter als 3 mal ein. Ich verwende ein flaches Servoruder aus hochelastischem GFK/Sperrholzsandwich, mit Zweipunkt-Lagerung (!) und einer Vorbalance von 38%.
Ich habe mir die Anlage so genau wie möglich angesehen, und stelle fest, daß bei dieser Anlage Ideen aus mehreren alten Anlagen vereinigt wurden. Später mehr dazu. Im Grunde genommen sehr gut durchkonzipiert, das Geheimnis ist vor allem in der eigenwilligen Übersetzung zu suchen. Ein Detailfoto würde das ganze Geheimnis lüften. Ich weiß nicht, ob mir das 50,-- Euro für Deine Pläne wert sein würde, denn bei Dijkstra kann ich mir die Details zusammensuchen und habe dann Dein Modell vor Augen.... Es ist ein Mix aus der Sailomat, aus der Gunning und aus der QME. Auf jeden Fall unterscheidet sich die Anlage, die auf http://www.windsteuerung.de angeboten wird, sehr von der Hasler-Anlage, denn Deine Anlage hat eine horizontal gelagerte Windfahne und keine vertikale, so wie die Anlage von Blondie Hasler. (Horizontal gelagerte Windfahnen werden als H-Fahnen bezeichnet, während vertikal gelagerte Windfahnen V-Fahnen sind.)

Insofern komme ich auf die Idee, daß es entweder Unwissen von Deiner Seite ist, oder es ist beabsichtigt, zu behaupten, "Deine" Anlage wäre der Hasler ähnlich, damit Du keinen Ärger bekommst mit dem Urheber der Sailomat, die neben der Anlage von Walt Murray eigentlich ziemlich deutlich durchdringt in Deiner Idee. Eigentlich ist die Anlage von Walt Murray fast identisch mit den Fotos auf http://www.windsteuerung.de Vergleichen kann man das mit diesem Link: http://www.mindspring.com/~waltmur/S...ing_List-3.jpg

Zitat:
Zitat von HeinrichDerSeefahrer
Ausserdem lässt sich bei meiner Anlage das Untersetzungsverhältnis von Windfahnenausschlag zu Servoruderausschlag an einem Hebel einstellen. Dies kann keine mir bekannte kommerzielle Anlage. Damit ist von agilerer Amwindsteuerung (1,85:1) mit einem Griff auf Raumen oder Vorwindkurs umgestellt (2,7:1).
Die meisten kommerziellen Anlagen haben eine fest eingestellte Untersetzung von 2:1 (Windpilot, Aries).
Stimmt nicht. Bei der Pardey-Anlage ist das Übersetzungsverhältnis über einen verschiebbaren und feststellbaren Schlitten veränderbar. Die Pardey-Anlage wird inzwischen auch in Kleinserie produziert, ist aber viel zu teuer. Diese Anlage kann also getrost der Status einer in Serie gebauten Anlage zugestanden werden. Es gibt bei Dijkstra auch sehr einfache Selbstbau-WSA anzuschauen, an der zumindest bei einem Beispiel die Übersetzung verändert werden kann. Ich habe leider keinen Scanner, sonst würde ich es Dir sofort beweisen. Das Bild des Schlittens der Pardey-Anlage füge ich unten ein.

Zitat:
Zitat von HeinrichDerSeefahrer
Ansonsten kann ich obige Argumente von Boomerang nur unterschreiben.

Joern


http://www.windsteuerung.de

P.S. Meine Eigenbau-Anlage kostete 80 Euro Material aus dem Baumarkt und 60 Stunden Arbeit.
Verstehe das hier nicht falsch. Ich finde "Deine" Anlage toll, sie wird sicher gut funktionieren. Ich habe die Pläne schon bereits weiterempfohlen. Aber würde ich "Deine" Pläne erwerben, kostet mich das 50,-- Euro zzgl. Baumaterial.

Kaufe ich das Buch von Dijkstra, kostet es mich 15,-- Euro zzgl. Baumaterial und ich habe deutlich mehr Vorschläge vor Augen, als in "Deinem" Bauplan gemacht werden können. Wobei es mir gar nicht auf den geringen finanziellen Unterschied ankäme, sondern auf die Vielfältigkeit meiner Auswahlmöglichkeiten.

Eine WSA ist einfacher zu bauen, als man denkt, es gibt eben nur zwei oder drei Details zu wissen, die man aber schnell erfahren kann, wenn man das Buch liest. Es geht eigentlich immer nur darum, WIE man die Kraft der Windfahne auf ein Hilfsruder umleitet, das dadurch ausgelenkt wird, dann zu einer Seite des Schiffes hochpendelt und zuletzt über eine weitere Übersetzung (zum Hauptruder) wieder einen Implus zur Pinne des Bootes weitergeben kann.
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  #28  
Alt 02.05.2006, 16:18
Mystic Mystic ist offline
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Hi Boomerang,

ich habe keine Erfahrungen mit WSA`s aber ich verstehe einen Teil deiner Argumente nicht.... Du sagst, Du hast als Backup einen elektrischen Autopiloten, führst aber gleichzeitig deren Strombedarf als großen Nachteil auf. Wenn nun auf Langfahrt die WSA den geist aufgiebt ( und das ist wohl nicht ganz auszuschließen, sonst braucht man kein backup) muss dann doch der elektrische AP an einer entsprechenden Stromversorgung hängen
Bei der Geräuschkulisse gebe ich Dir recht, die ist sicher bei einer WSA deutlich geringer.
Preislich liegen die WSA mit Hilfsruder durchaus in der Klasse von guten Einbau AP`s
Wenn ich einen Kat hätte, würde mir die Entscheidung wirklich nicht leicht fallen
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  #29  
Alt 02.05.2006, 19:48
trikita trikita ist offline
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Zitat:
Zitat von Mystic
Hi Boomerang,

ich habe keine Erfahrungen mit WSA`s aber ich verstehe einen Teil deiner Argumente nicht.... Du sagst, Du hast als Backup einen elektrischen Autopiloten, führst aber gleichzeitig deren Strombedarf als großen Nachteil auf. Wenn nun auf Langfahrt die WSA den geist aufgiebt ( und das ist wohl nicht ganz auszuschließen, sonst braucht man kein backup) muss dann doch der elektrische AP an einer entsprechenden Stromversorgung hängen
Bei der Geräuschkulisse gebe ich Dir recht, die ist sicher bei einer WSA deutlich geringer.
Preislich liegen die WSA mit Hilfsruder durchaus in der Klasse von guten Einbau AP`s
Wenn ich einen Kat hätte, würde mir die Entscheidung wirklich nicht leicht fallen
Ich hatte schon irgendwo gepostet, daß ich eine QME besitze, die ich erst jetzt richtig begreife, seitdem sie mir durch näheres Studium einige kleine Geheimnisse verraten hat. Die Anlage, die ich vorher gehabt hatte, hatte eine vertikale Windfahne und war nach Dijkstras Vorgaben gebaut worden. Sie hatte einen einzigen Schwachpunkt, nämlich daß die Windfahne besser mit zwei achsialen Kugellagern hätte gelagert sein müssen, was ich heutzutage so machen würde, weil ich inzwischen weiß, wo man solche nichtrostenden Kugellager kaufen kann. Die damals fehlenden Kugellager führten zu dem Nachteil, daß meine damalige Anlage mit Vertikal-Fahne nicht mehr arbeitete, wenn es schwachwindig war, denn das Lager der Fahne war ein einfaches vertikal stehendes Gleitlager, welches doch zu sehr bremste. Es war ein Tufnolrohr und es hätte mindestens ein Lager aus Delrin sein müssen. Besser wären natürlich zwei achsiale Kugellager gewesen. Nun werden vertikale Windfahnen von manchen Leuten hochgelobt; ich stelle aber immer wieder fest, daß selbst moderne Anlage fast immer horizonal schwingende Fahnen haben. Oder auch Fahnen, die annähernd horizontal gelagert sind.

Seit ich mich mit meiner QME beschäftige (die entgegen der Originalempfehlung nicht mit der Pinne meines Bootes direkt gekoppelt wird, sondern mit einem Flettnerruder, das hinter dem Hauptruder hängt) stelle ich fest, daß es eigentlich nichts an der Anlage gibt, was ich nicht auf die Schnelle ersetzen oder reparieren könnte, sofern ich Material an Bord mitführe wie ein Ersatz-Windfahnenquadranten in Form eines kleinen Rades (entnommen vom einem Kinderroller oder von einem Kinderfahrradrad oder von einem "Oma-Porsche") und etwas Sperrholz, sowie einige Leinen und eventuell Ersatz-Cam-Cleats (zum Feststellen der Steuerleinen). Noch wichtigere Ersatzteile wären Ersatzleinen (hat man eigentlich immer an Bord) sowie Ersatzruderlager für die Verbindung des Hauptruders zum Flettnerruder (suche ich zur Zeit noch).

Es gibt eigentlich nichts, was ich an dieser Anlage nicht binnen weniger Minuten oder auch binnen einer halben Stunde austauschen könnte. Das führt mich eigentlich dazu, den elektrischen Autopiloten nur noch für kurzen Gebrauch einzusetzen, oder wenn die ganze QME-WSA in einem Sturm oder durch Kenterung verloren ginge oder kein Wind da wäre, also unter Motorfahrt.

Beim Kat ist es vielleicht ein Manko, eine WSA zu fahren wie die Windpilot alleine, aber ich bin sehr sicher, daß wenn man die Geschwindigkeit nicht ausreizen will, eine WSA ganz allein reicht als Selbststeueranlage. Wie gesagt: Frühzeitig reffen und Fahrt aus dem Schiff nehmen.

Förthmann und andere Gurus (dazu zählen auch die Pardeys) empfehlen eigentlich nur dann einen Pinnenpiloten an die WSA zu koppeln, wenn die Umstände so widrig sind, daß die WSA allein ihren Job nicht mehr tun kann. Das kommt dann auf Mehrrumpfbooten vor, wenn man nicht rechtzeitig refft und der Kat so schnelle Fahrt aufnimmt, daß die WSA kurzfristig "überfordert" ist (wie oben schon beschrieben). In Beschleunigungsspitzen wirkt auf Kats und Tris die Kraft der Wasserströmung auf das Servoruder ein. Und diese "Behinderung" führt dann dazu, daß die Windfahne und das Servoruder "nicht korrekt korrespondieren". Man unterstützt dann das Servoruder, indem man einen Pinnenpiloten an das Servoruder hängt.

Ich füge noch mal ein Bild ein, wenn ich ein passendes finde. Bilder erklären mehr. Ich denke, ich habe da eins, das zeigt, wo man den Pinnenpiloten hinhängen muß, damit er die Fahne unterstützen kann und trotzdem nicht soviel Strom verbraucht, als wenn er direkt an der Ruderpinne des Bootes hängen würde, wo der Motor des Pinnenpiloten mehr Arbeit (Schubstangenarbeit = Weg) zu leisten hätte. Auf Förthmanns Seite habe ich etwas ähnliches gesehen.
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  #30  
Alt 02.05.2006, 20:56
trikita trikita ist offline
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Mal abgesehen davon, daß ich es nicht besonders gut finde, daß auf http://www.windsteuerung.de geklaute Ideen angeboten werden (für 50,-- Euro Pläne kaufen!), möchte ich den Link nennen, wo man die ursprünglichen Originalpläne umsonst runterladen kann.

http://www.mindspring.com/~waltmur/Self-Steering/

Dort sieht man auch die Details, die diese Pendelruderanlage in ihrer Individualität ausmachen.
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  #31  
Alt 02.05.2006, 23:53
HeinrichDerSeefahrer HeinrichDerSeefahrer ist offline
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Zitat:
Zitat von Boomerang
Das Problem ist jedoch, daß auch bei einem Mini-Transat ähnliche Beschleunigungspotentiale vorhanden sind wie bei einem extremen Trimaran. Das bedeutet, daß soviel plötzliche Strömung am Servoruder entstehen kann, daß die Windfahne überhaupt keinen oder einen viel zu geringen "Steuerimpuls-Befehl" mehr an das Servo-Ruder liefern kann, und das Schiff folgt eher dem Segeltrimm, als der viel kleineren Windfahne, die unter diesen Verhältnissen "nichts mehr zu melden" hat. Es sei denn, man würde die Windfahne stark vergrößern.
So ganz stimmt das nicht. Je stärker die Strömung am Servoruder, umso größer die Kraft an den Steuerleinen. Wie groß die Gegenkraft von angeströmten Servoruder auf die Windfahne ist, hängt von der hydrodynamischen Vorbalance des Servoruders ab. Ausserdem: in einer Boe, wenn der Mini-Transat beschleunigt, hat die Windfahne mehr als genug Kraft, um auch ein (kommerziell) nur zu 20% vorbalanciertes Servoruder zu betätigen.

Zitat:
Zitat von boomeang
....führt aber bei starker Beschleunigung des Bootes dazu, daß der Ausschlag des Servoruders zu klein wird, um eine Kurskorrektur einzuleiten, die effektiv und schnell genug erfolgen würde. Fazit: Die Anlage reagiert nicht nur zu schwach, sondern auch zu langsam, um erfolgreich eine Kursveränderung IM NOTWENDIGEN AUSMASS zu provozieren. Das wiederum bewirkt, das schralende Winde zu spät kompensiert werden. Ist der Baum nicht festgesetzt z.B. mit einer Bullentalje, besteht unter bestimmten Bedingungen die Gefahr der Patenthalse, weil man sich nicht hundertprozentig auf die Anlage verlassen kann. Die zäh eingeleitete Kurskorrektur ist eher als Gefahr anzusehen, denn als Vorteil.
Ob der von der WSA eingeleitete Ruderausschlag für eine schnelle Kurskorrektur reicht, hängt alleine davon ab, welche Hebelübersetzung (per Steuerleinen) von Servoruder auf das Hauptruder GEWÄHLT wird.
Üblicherweise wählt man für Amwind-Kurse oder böigen Wind eine etwas geringere Servountersetzung, für die Raumen und achterlichen Kurse eine etwas trägere, höhere Untersetzung.

Mit einem Eigenbau wird dies alles einstellbar. Während der Fahrt. Auf einfachste Weise: mit einem einzigen Hebel.

http://www.windautopilot.de

Zitat:
Zitat von boomerang
Ich habe mir die Anlage so genau wie möglich angesehen, und stelle fest, daß bei dieser Anlage Ideen aus mehreren alten Anlagen vereinigt wurden. Später mehr dazu. Im Grunde genommen sehr gut durchkonzipiert, das Geheimnis ist vor allem in der eigenwilligen Übersetzung zu suchen. Ein Detailfoto würde das ganze Geheimnis lüften. Ich weiß nicht, ob mir das 50,-- Euro für Deine Pläne wert sein würde, denn bei Dijkstra kann ich mir die Details zusammensuchen und habe dann Dein Modell vor Augen.... Es ist ein Mix aus der Sailomat, aus der Gunning und aus der QME. Auf jeden Fall unterscheidet sich die Anlage, die auf http://www.windsteuerung.de angeboten wird, sehr von der Hasler-Anlage, denn Deine Anlage hat eine horizontal gelagerte Windfahne und keine vertikale, so wie die Anlage von Blondie Hasler. (Horizontal gelagerte Windfahnen werden als H-Fahnen bezeichnet, während vertikal gelagerte Windfahnen V-Fahnen sind.)

Insofern komme ich auf die Idee, daß es entweder Unwissen von Deiner Seite ist, oder es ist beabsichtigt, zu behaupten, "Deine" Anlage wäre der Hasler ähnlich, damit Du keinen Ärger bekommst mit dem Urheber der Sailomat, die neben der Anlage von Walt Murray eigentlich ziemlich deutlich durchdringt in Deiner Idee. Eigentlich ist die Anlage von Walt Murray fast identisch mit den Fotos auf http://www.windsteuerung.de Vergleichen kann man das mit diesem Link: http://www.mindspring.com/~waltmur/S...ing_List-3.jpg
Ich habe keine Ahnung, warum hier von boomerang der Eindruck erweckt wird, es solle ein geistiger Diebstahl stattfinden. Die auf http://www.windautopilot.de vorgestellte Anlage ist basierend auf den Plänen des US-amerikanischen Ingenieurs Walt Murray. Das wird auf der Startseite von http://www.windsteuerung.de klar gesagt. Und das Prinzip eines Pendel-Servo-Ruders wurde von Hasler entwickelt. Wenn auch mit anderer Windfahne.
Als begeisterter Nutzer der auf Jan Alkema und Walt Murray beruhenden Anlage habe ich mir die Arbeit gemacht, selbst noch die kleinsten bautechnischen Details so auszutüfteln, dass sie ohne große Mühe nachzubauen sind. Und mit einer dementsprechenden BAU-anleitung zu versehen. Dies, um auch ungeübteren Selbstbauern den funktionstüchtigen, einfach zu optimierenden und zu bedienden Nachbau möglich zu machen.
Was nützen 10 verschiedene Prinzip- und Varianten- Vorstellungen, wenn man nicht weiss, wie man die Verbindung vom Servoruder zum Rest der Anlage vernünftig zurechtfeilt? Welche Werkzeuge man braucht, wieviel Epoxidharz man zum Laminieren eines GFK-Sandwich-Servoruders für einen Laminierschritt ansetzt?
Die Arbeit und das Geld, wenn sich jemand zum Selbstbau entscheidet, sind - davon bin ich mittlerweile überzeugt, in solch einer 50-Euro-Bauanleitung gut angelegt.

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  #32  
Alt 03.05.2006, 02:17
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Zitat:
Zitat von Boomerang
...

Beim Kat ist es vielleicht ein Manko, eine WSA zu fahren wie die Windpilot alleine, aber ich bin sehr sicher, daß wenn man die Geschwindigkeit nicht ausreizen will, eine WSA ganz allein reicht als Selbststeueranlage. Wie gesagt: Frühzeitig reffen und Fahrt aus dem Schiff nehmen.

...
Hallo Boomerang,

Du hast irgendwo anders schon mal den Vorschlag gemacht, die Fahrt eines Kat durch nachgeschlepptes Tauwerk zu verlangsamen und die Beschleunigungsspitzen zu kappen. So verstehe ich Dich jedenfalls.
Der Vorschlag ist allerdings nicht ganz ohne.
Was bei einem Mono das Kielgewicht ist, das bei Böen einen Teil des Winddrucks wegfedert, ist beim Kat die Beschleunigung. Je besser Winddruck in Beschleunigung umgesetzt wird, um so sicherer ist der Kat. Umgekehrt bedeutet das: Träge Katamarane müssen untertakelt gefahren werden, da sie sonst dem Winddruck nicht standhalten und kentern würden.

Ältere Proutkatamarane sind ein gutes Beispiel für träge und sehr sichere Katamarane. Lebhafte neuere Konstruktionen wie meinen Format-Kat mit nachgeschleppten Trossen träge zu machen, wäre hingegen gefährlich; er könnte durch diese Bremse den Winddruck nicht in Geschwindigkeit umsetzen und wäre u.U. in der Gefahr zu kentern (ich rede von Geschwindigkeiten von 10 bis 15 Knoten). Diesen Kat hingegen untertakelt zu fahren würde bedeuten, ihn eines Teils seiner dynamischen Stabilität zu berauben. Zu langsam wird nicht nur ein Mono, auch ein Kat zum Spielball der Elemente.

Wenn denn mein Kat mal schwimmt, werde ich experimentieren. Eine weitere offene Frage ist ja auch, was bei Beschleunigung in der Bö mit der Segelstellung wird. Die müßte ja auch z.B. von einer Halbwind- auf eine Amwind-Einstellung geändert werden. Mit vielen Händen geht das rasch, einhand dürfte das schwieriger werden.

Danke auf jeden Fall für die vielen Überlegungen und Links, die Du eingestellt hast!

Gruß
Gerd
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  #33  
Alt 03.05.2006, 07:51
trikita trikita ist offline
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Zitat:
Zitat von HeinrichDerSeefahrer
[Ich habe keine Ahnung, warum hier von boomerang der Eindruck erweckt wird, es solle ein geistiger Diebstahl stattfinden. Die auf http://www.windautopilot.de vorgestellte Anlage ist basierend auf den Plänen des US-amerikanischen Ingenieurs Walt Murray. Das wird auf der Startseite von http://www.windsteuerung.de klar gesagt. Und das Prinzip eines Pendel-Servo-Ruders wurde von Hasler entwickelt. Wenn auch mit anderer Windfahne.
Als begeisterter Nutzer der auf Jan Alkema und Walt Murray beruhenden Anlage habe ich mir die Arbeit gemacht, selbst noch die kleinsten bautechnischen Details so auszutüfteln, dass sie ohne große Mühe nachzubauen sind. Und mit einer dementsprechenden BAU-anleitung zu versehen. Dies, um auch ungeübteren Selbstbauern den funktionstüchtigen, einfach zu optimierenden und zu bedienden Nachbau möglich zu machen.
Was nützen 10 verschiedene Prinzip- und Varianten- Vorstellungen, wenn man nicht weiss, wie man die Verbindung vom Servoruder zum Rest der Anlage vernünftig zurechtfeilt? Welche Werkzeuge man braucht, wieviel Epoxidharz man zum Laminieren eines GFK-Sandwich-Servoruders für einen Laminierschritt ansetzt?
Die Arbeit und das Geld, wenn sich jemand zum Selbstbau entscheidet, sind - davon bin ich mittlerweile überzeugt, in solch einer 50-Euro-Bauanleitung gut angelegt.

joern.
Ich würde gerne wissen, was Walt Murray dazu sagt, daß Du seine Idee zu Geld machst. Er selbst stellt alle Details umsonst zur Verfügung auf seiner Webseite und weist darauf hin, daß er nicht daran interessiert ist, daran zu verdienen sondern daß er allen Seglern wünscht, sie mögen Freude haben mit ihren selbstgebauten Windselbststeueranlagen.

Selbst wenn Du die Pläne verfeinert hast oder etwas verbessert, bist Du noch lange nicht dazu ermächtigt, diese Anlage kommerziell auszuschlachten. Es gibt so etwas wie ein Copyright. Der Prototyp, den Du vorstellst ist eine exakte Nachbildung von Murrays Design.

Ein Web-Anwalt wird Dir ganz klar sagen, daß Du gegen geltendes Recht verstößt, wenn Du Murrays Idee in selbstgemachten Plänen weiterverkaufst, ohne bei Murray dabei um Erlaubnis gefragt zu haben.

Ist nur eine Frage, ob Murray daran interessiert ist, Dich für Deine Plagiat-Pläne zu verklagen. Wird er wohl nicht, aber ich meine, daß es unehrenhaft ist, was Du hier tust. Auch wenn es nur 50,-- Euro sind, die man zu berappen hat, um an "Deine" Pläne zu kommen.

Du bist ein Raubkopierer, so sieht's aus!
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  #34  
Alt 03.05.2006, 10:27
Mystic Mystic ist offline
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Seit Ihr sicher, dass das die Frage ( WSA contra AP) beantwortet?
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  #35  
Alt 03.05.2006, 10:46
HeinrichDerSeefahrer HeinrichDerSeefahrer ist offline
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Zitat von Boomerang
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[Ich habe keine Ahnung, warum hier von boomerang der Eindruck erweckt wird, es solle ein geistiger Diebstahl stattfinden. Die auf http://www.windautopilot.de vorgestellte Anlage ist basierend auf den Plänen des US-amerikanischen Ingenieurs Walt Murray. Das wird auf der Startseite von http://www.windsteuerung.de klar gesagt. Und das Prinzip eines Pendel-Servo-Ruders wurde von Hasler entwickelt. Wenn auch mit anderer Windfahne.
Als begeisterter Nutzer der auf Jan Alkema und Walt Murray beruhenden Anlage habe ich mir die Arbeit gemacht, selbst noch die kleinsten bautechnischen Details so auszutüfteln, dass sie ohne große Mühe nachzubauen sind. Und mit einer dementsprechenden BAU-anleitung zu versehen. Dies, um auch ungeübteren Selbstbauern den funktionstüchtigen, einfach zu optimierenden und zu bedienden Nachbau möglich zu machen.
Was nützen 10 verschiedene Prinzip- und Varianten- Vorstellungen, wenn man nicht weiss, wie man die Verbindung vom Servoruder zum Rest der Anlage vernünftig zurechtfeilt? Welche Werkzeuge man braucht, wieviel Epoxidharz man zum Laminieren eines GFK-Sandwich-Servoruders für einen Laminierschritt ansetzt?
Die Arbeit und das Geld, wenn sich jemand zum Selbstbau entscheidet, sind - davon bin ich mittlerweile überzeugt, in solch einer 50-Euro-Bauanleitung gut angelegt.

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Ich würde gerne wissen, was Walt Murray dazu sagt, daß Du seine Idee zu Geld machst. Er selbst stellt alle Details umsonst zur Verfügung auf seiner Webseite und weist darauf hin, daß er nicht daran interessiert ist, daran zu verdienen sondern daß er allen Seglern wünscht, sie mögen Freude haben mit ihren selbstgebauten Windselbststeueranlagen.

Selbst wenn Du die Pläne verfeinert hast oder etwas verbessert, bist Du noch lange nicht dazu ermächtigt, diese Anlage kommerziell auszuschlachten. Es gibt so etwas wie ein Copyright. Der Prototyp, den Du vorstellst ist eine exakte Nachbildung von Murrays Design.

Ein Web-Anwalt wird Dir ganz klar sagen, daß Du gegen geltendes Recht verstößt, wenn Du Murrays Idee in selbstgemachten Plänen weiterverkaufst, ohne bei Murray dabei um Erlaubnis gefragt zu haben.

Ist nur eine Frage, ob Murray daran interessiert ist, Dich für Deine Plagiat-Pläne zu verklagen. Wird er wohl nicht, aber ich meine, daß es unehrenhaft ist, was Du hier tust. Auch wenn es nur 50,-- Euro sind, die man zu berappen hat, um an "Deine" Pläne zu kommen.

Du bist ein Raubkopierer, so sieht's aus!
Was soll das denn? Raubkopierer, unehrenhaft? Da verwahre ich mich aufs Heftigste dagegen. Boomerang, du weißt überhaupt nichts, und wirst hier beleidigend? Warum?
Du kennst meine Kommunikation mit Walt Murray doch garnicht. Und weißt auch nicht, was ich alles an Murrays Design geändert habe. Wie kannst du dann so ausfallend werden? Alle Pläne sind von mir selbst gezeichnet.
Da ist nichts "raubkopiert". Der Prinzipaufbau ist gleich. Dann haben aber auch hunderte anderer Segler eine Raubkopie am Heck.
Wichtige UNterschiede stecken in den Details, nicht an den generellen Maßen, die bei zahllosen Selbstbauten Prinzipiell gleich sind.

Und drei Monate Arbeit an einer guten Bau-Anleitung, deren wichtige Komponente eine "Handwerkliche Anleitung" zur Foto-und Plänesammlung ist, mit einzeln versandten Exemplaren für 50 Euro wieder herinzubekommen, halte ich nicht für unehrenhaft.

Ich werde den Verdacht nicht los, dass Dich hier nicht fachliche Dinge interessieren, sondern es darum geht, den Autor einer guten Selbstbau-Anleitung schlecht zu machen. Die fehlt nämlich bisher. Deswegen ist der deutsche Markt für WSA im Gegensatz zu den Niederlanden und den USA auch noch fest in der Hand der kommerziellen Hersteller.

Joern.
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  #36  
Alt 03.05.2006, 11:09
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Cooky-Crew Cooky-Crew ist offline
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Standard Re: Wind-Selbststeueranlage contra Autopilot bei einem Katam

Nur zur Erinnerung,
das war die Frage!!
Zitat:
Zitat von DATAFI
Hallo,

ich möcht mit einem Kat auf Langfahrt gehen und überlege zuzeit eine Wind-Selbststeuernalage anzubringen. Die Werft rät mir davon ab und verweist auf den Autopiloten. Ich habe aber zu dem Autopiloten nicht allzuviel Vertrauen und hätte lieber ein Backup. Hat jemand Erfahrung mit der Thematik und was verwendet Ihr als Backup? Ist die Reparatur eines Autopiloten auch von einem technischen Laien machbar, falls er ausfällt und Ersatz an Bord ist? Was sind die kritischsten Stellen eines Autopiloten?

Danke schon jetzt für die Hilfe.

Viele Grüße

DaTaFi
Boomerang und HeinrichDerSeefahrer,
tragt eure weitere AUFFASSUNG von Raubkopierer
JA oder NEIN per PN aus!
Jeder User kann sich jetzt selbst Gedanken machen,
aber ausdiskutieren muss man es nicht hier!!

Gruß
UWE
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Die Freiheit des Menschen liegt nicht darin,
dass er tun kann, was er will,
sondern dass er nicht tun muss, was er nicht will.
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  #37  
Alt 03.05.2006, 11:30
HeinrichDerSeefahrer HeinrichDerSeefahrer ist offline
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Standard Re: Wind-Selbststeueranlage contra Autopilot bei einem Katam

Zitat:
Zitat von DATAFI
Hallo,

ich möcht mit einem Kat auf Langfahrt gehen und überlege zuzeit eine Wind-Selbststeuernalage anzubringen. Die Werft rät mir davon ab und verweist auf den Autopiloten. Ich habe aber zu dem Autopiloten nicht allzuviel Vertrauen und hätte lieber ein Backup. Hat jemand Erfahrung mit der Thematik und was verwendet Ihr als Backup? Ist die Reparatur eines Autopiloten auch von einem technischen Laien machbar, falls er ausfällt und Ersatz an Bord ist? Was sind die kritischsten Stellen eines Autopiloten?

Danke schon jetzt für die Hilfe.

Viele Grüße

DaTaFi
Die kritischste Stelle im Autopiloten ist meiner Meinung nach die Elektronik. Während KFZ-Elektronik wegen der großen Stückzahlen so ausgereift ist, dass ihr Motor-Vibrationen und Umwelteinflüsse nichts ausmachen, finde ich im Autopiloten noch nicht mal eine vergossene oder mit Lack geschützte Platine vor. Diese ist, weil alle Bauteile hochminiaturisiert sind (SMD) - auch kaum oder überhaupt nicht mit Bordmitteln zu reparieren. Dazu muss man schon ein Elektronik-Labor mit auf Langfahrt nehmen.
Die anderen Komponenten/Verschleißteile von Autopiloten (Mechanik, Hydraulik) lassen sich ggf. mit mitgeführten Ersatzteilen reparieren.

Joern
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  #38  
Alt 03.05.2006, 13:52
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gerdkat gerdkat ist offline
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Standard Re: Wind-Selbststeueranlage contra Autopilot bei einem Katam

Zitat:
Zitat von HeinrichDerSeefahrer

Die kritischste Stelle im Autopiloten ist meiner Meinung nach die Elektronik.
... - auch kaum oder überhaupt nicht mit Bordmitteln zu reparieren. Dazu muss man schon ein Elektronik-Labor mit auf Langfahrt nehmen.
Die anderen Komponenten/Verschleißteile von Autopiloten (Mechanik, Hydraulik) lassen sich ggf. mit mitgeführten Ersatzteilen reparieren.

Joern
Ich meine zu erinnern, daß ich verschiedentlich von ausgebrochenen Zahnrädern als empfindlichstem Teil der Pinnenpiloten gelesen habe. Die Zahnräder seien fast durchweg aus Kunststoff, altern und brechen irgendwann aus.

Bisher habe ich nur eine Flettnerruder-WSA gefahren, keinen Autopiloten, habe also keine eigenen Erfahrungen. Aber was ich las, bezog sich auf die Kunststoffzahnräder als schwächstes Teil. Die Elektronik könne man mit einer Plastiktüte o.ä. schützen.

Hast Du, Joern, eigentlich eigene Erfahrungen mit WSA auf Katamaranen?

Gruß
Gerd
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  #39  
Alt 03.05.2006, 18:06
trikita trikita ist offline
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Standard Re: Wind-Selbststeueranlage contra Autopilot bei einem Katam

Zitat:
Zitat von gerdkat
Bisher habe ich nur eine Flettnerruder-WSA gefahren, keinen Autopiloten, habe also keine eigenen Erfahrungen. Gruß
Gerd
Kannst Du mal schildern, was für eine WSA Du hattest, an welchem Bootstyp die hing und wie Dein Urteil darüber ist? Über ein paar Zeilen und vielleicht ein Foto würde ich mich sehr freuen.
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  #40  
Alt 03.05.2006, 20:09
Mystic Mystic ist offline
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Hallo Gerd,

ich glaube jetzt wird einiges durcheinander geworfen.... wenn in diesem Zusammenhang von einem AP gesprochen wird, gehe ich nicht von so einem Tüddelteil wie Pinnenpilot oder Wheelpilot aus. Das würde schon den Preisvergleich ad absurdum führen. AP ohne WSA würde für mich immer ein Hydraulischer Antriebmit entsprechender Steuerelektronik bedeuten. ( da ist dann auch nicchts mit Plastiktüte etc, die Elektronik ist vom Bedienteil abgesetzt und innen montiert)
Ich habe bisher noch nichts von besonders hohen Ausfallraten dieser Systeme gehört, aber möglich ist das natürlich. Einen Pinnenpilot als Alternative für eine WSA würde ich nicht wählen.

Handbreit

Bodo
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  #41  
Alt 03.05.2006, 21:23
HeinrichDerSeefahrer HeinrichDerSeefahrer ist offline
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Standard Re: Wind-Selbststeueranlage contra Autopilot bei einem Katam

Zitat:
Zitat von gerdkat

Ich meine zu erinnern, daß ich verschiedentlich von ausgebrochenen Zahnrädern als empfindlichstem Teil der Pinnenpiloten gelesen habe. Die Zahnräder seien fast durchweg aus Kunststoff, altern und brechen irgendwann aus.

Bisher habe ich nur eine Flettnerruder-WSA gefahren, keinen Autopiloten, habe also keine eigenen Erfahrungen. Aber was ich las, bezog sich auf die Kunststoffzahnräder als schwächstes Teil. Die Elektronik könne man mit einer Plastiktüte o.ä. schützen.

Hast Du, Joern, eigentlich eigene Erfahrungen mit WSA auf Katamaranen?

Gruß
Gerd
Bin nur mal mitgefahren, kurzer Schlag auf die Rigaer Bucht mit einem 14 m-Fahrtenkat. Die hatten eine mir nicht bekannte Servo-WSA aus Niro hinter dem Brückendeck montiert. Von der Brücke aus war das Gerät mit einer Art Drehscheibe und Drahtseilverbindung zu bedienen, wie die genaue Kopplung ausgeführt war, kann ich nicht sagen (Niro-Gehäuse drum). Bei Amwindkurs hat der Kapitän an dieser Drehscheibe des öfteren nachgestellt, bei Halbwindkursen ließ er sie in Ruhe. Wir hatten boeigen 3-5 Bft und ca 0,5 m Welle.

Joern.
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  #42  
Alt 04.05.2006, 13:26
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Zitat:
Zitat von Mystic
Hallo Gerd,

ich glaube jetzt wird einiges durcheinander geworfen.... wenn in diesem Zusammenhang von einem AP gesprochen wird, gehe ich nicht von so einem Tüddelteil wie Pinnenpilot oder Wheelpilot aus.
...
Einen Pinnenpilot als Alternative für eine WSA würde ich nicht wählen.

Handbreit

Bodo
Hallo Bodo,
der Kat einer Dreitagecharter hatte einen Radpiloten als Autopiloten. Der steuerte dieses 10,20 x 6-Meter-Teil anstandslos. Allerdings mit diesem nervigen ÄÄÄÄÄÄÄ-ÄÄÄÄÄÄÄÄÄÄ-Geräusch. Der arbeitete auf diesem Kat seit 6 Jahren klaglos, Kostete knapp 800 Euro.

Diesen Radpiloten habe ich hier im bf gekauft und für meinen Kat vorgesehen. Hält mir die Hände frei, wenn ich's brauche.

Als Alternative zu einer WSA sehe ich diesen Radpiloten genauso wenig wie Du. Gerade wegen des möglichen Ausfalls, weil der Strom knapp wird, wegen dieses nervigen Geräuschs und wegen der nur eingeschränkt möglichen Eigenreparaturen bei Defekten werde ich versuchen, eine WSA-Lösung zu finden.

Gruß
Gerd

PS: Die hydraulischen APs sind mir zu teuer - und brauchen ja eben auch Strom.
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  #43  
Alt 04.05.2006, 13:48
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Standard Re: Wind-Selbststeueranlage contra Autopilot bei einem Katam

Zitat:
Zitat von Boomerang
......
Kannst Du mal schildern, was für eine WSA Du hattest, an welchem Bootstyp die hing und wie Dein Urteil darüber ist? Über ein paar Zeilen und vielleicht ein Foto würde ich mich sehr freuen.
Ich werde mal nach Bildern stöbern, muß erst suchen.

Im Prinzip war es eine Anlage mit vertikaler Windfahne. Sie steuerte über eine Zahnraduntersetzung ein Flettneruder an, das an der Achterkante des 10-Meter-Spitzgatters, einer Laurin Koster 32, befestigt war und die Ruderlage des Hauptruders steuerte.

Diese WSA war ein Eigenbau des Vorbesitzers der Laurin. Sie arbeitete ordentlich von Am Wind bis knapp Halbwind. Raumere Kurse hielt sie vor allem bei mehr als 4 Bft nicht, da der Winddruck auf der Windfahne dann zu schwach war.

Eingekuppelt wurde die Anlage über das Einrasten der Zahnräder. Ein Zahnrad war über einen Scheibwischermotor verstellbar; so konnten Feineinstellungen vorgenommen werden.

Insgesamt war ich mit dieser WSA nur mäßig zufrieden; sie entwickelte nicht genug Steuerkraft vor allem backstags. Auf reinen Amwindkursen lag die Laurin auf dem Vorsegel allein bereits ohne weitere Steuerimpulse auf Kurs. Das merkte ich bei einer unfreiwilligen Sturmfahrt.

Bilder kommen, sobald ich Zeit zum Suchen finde.

Gruß
Gerd
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  #44  
Alt 04.05.2006, 14:26
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Zitat:
Zitat von gerdkat
Diesen Radpiloten habe ich hier im bf gekauft und für meinen Kat vorgesehen. Hält mir die Hände frei, wenn ich's brauche.
Hattest Dui nicht irgendwo geschrieben, dass Du auf grosse Fahrt gehen willst, oder habe ich das falsch abgespeichert????

Wenn Ja...

dann will ich Dich ja nicht enttäuschen, aber diese Anlage ist überhaupt nicht dazu geeignet, ein Boot auf Langfahrt zu steuern, das geht für Tagesfahrten, wo es auf Zuverlässigkeit nicht ankommt.
Wenn du mit Deinem Kat wirklich lange unterwegs sein willst, dann musst Du dir was anderes anschaffen und den schnell wieder bei ebay verkaufen. Dieses Ding hat schon vielen Seglern die letzten Nerven geraubt...und nicht wegen des Geräusches

Ein zuverlässiger autopilot kostet nun mal leider Geld, das kann man nicht ändern, der Markt ist so. Du brauchst übrigens überhaupt keinen hydraulischen Antrieb, das ist eigentlich nur für Leute interessant, die ihn Boot hydraulisch steuern.
Wenn Du Seilzug oder gestänge hast, gibt es entweder Linearantrieb, also Schubstange oder Elektromotor.
Der Stromverbrauch voin einem AP ist natürlich nicht zu vernachlässigen, aber der Komfort eines "dritten " Manns an Bord...dabei sind es eigentlich mehr vier.. ist eben auch nicht umsonst zu haben.

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  #45  
Alt 04.05.2006, 21:43
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Hallo Moskito,

erst Mal gehe ich nur auf etwas kleinere Fahrt in der Ostsee, und ob dann daraus eine große wird - das weiß ich heute noch nicht. Ich will mir die Möglichkeit offen halten, klar, aber eine WSA kann ich immer noch anbauen, und auch einen großen Autopiloten könnte ich bei Bedarf später einbauen.

Mein Kat hat eine Radsteuerung mit Seilzügen. Für meine Tagesfahrten anfangs reicht sicher der Radpilot. Na, und dann werde ich ein wenig experimentieren.

Gruß
Gerd
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  #46  
Alt 04.05.2006, 22:04
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Standard Re: Wind-Selbststeueranlage contra Autopilot bei einem Katam

Zitat:
Zitat von gerdkat
WSA...
Bilder kommen, sobald ich Zeit zum Suchen finde.
Leider habe ich keine gefunden. Ein einziges zeigt die WSA genau von achtern. Viel erkennt man leider nicht darauf, bekommt aber eine Idee von der recht großen Windfahne. Trotzdem reichte der Winddruck bei Backstags- und achterlichen Kursen nicht aus, das Schiff auf Kurs zu halten.

Gruß
Gerd
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  #47  
Alt 05.05.2006, 09:57
trikita trikita ist offline
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Die Fahne ist auf jeden Fall eine alte Windpilot-Fahne. Und die hast Du mit dem Flettnerruder, das an das Hauptruder angehängt war, gekoppelt?? Wie? Mit Schubgestänge und Gelenken oder mit Seilzügen?

Daß die Windfahne über ein Zahnrad eingerastet wird, hast Du ja bereits beschrieben.

Übrigens: Nur um das sicher zu stellen: Manche werfen Flettnerruder mit Hilfsruder durcheinander. Ein Flettnerruder bzw. ein Ruder, daß nach dem Flettner-Prinzip arbeiten soll, ist immer ein Ruderblatt, das an das Hauptruderblatt direkt angehängt ist. Normalerweise hat ein Flettnerruder maximal ein Drittel der Größe des Hauptruderblattes. Ein Viertel ist aber gerade bei kursstabilen Booten auch noch vertretbar.

Die alte Windpilot hatte ein Hilfsruder, das durch die Fahne per Zahnradgetriebe angesteuert wurde. Dieses Ruder gab dann Steuerimpulse an die Pinne des Hauptruders per Leinenverbindung.

Das ist aber meist sehr unbefriedigend im Ergebnis, vor allem ist es schwer für die Anlage, etwa vorhandener Luvgierigkeit entgegenzuwirken.

In so einem Fall hilft wirklich nur eine Pendelruderanlage, so wie sie von "HeinrichderSeefahrer" und von Walt Murray auf ihren Webseiten vorgestellt wird.

Die sehr einfach zu bauende QME, auf die ich schon öfters eingegangen bin, ist bei zwei Wharram-Kats auf allen Kursen erfolgreich eingesetzt worden in Verbindung mit einem Flettnerruder. (Die Bezeichnung QME kommt übrigens vom Unternehmen des Händlers Pete Beard, der seine Firma "Quantock Marine Enterprises" nannte).

Ich kenne mich mit Radsteuerungen nicht aus, weiß also nicht, wieviel Druck man entgegenwirken muß, wenn man eine hydraulische Anlage hat. Ich denke, es kann in so einem Fall nur so funktionieren, daß man die Hydraulik abschaltet, wenn man unter WSA plus Flettnerruder läuft. Dazu muß man aber auch eine Notpinne an eines der Ruderblatter Deines Kats anbringen können, um den Ruderausschlag an der Pinne begrenzen zu können mit einer lasch gespannten Leine, sodaß die Pinne etwas Bewegungsfreiheit hat.


Danke für das Bild. Nettes, solides Boot! Starkwind-geeignet!
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  #48  
Alt 05.05.2006, 22:05
HeinrichDerSeefahrer HeinrichDerSeefahrer ist offline
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Standard Re: Wind-Selbststeueranlage contra Autopilot bei einem Katam

Zitat:
Zitat von DATAFI
Hallo,

ich möcht mit einem Kat auf Langfahrt gehen und überlege zuzeit eine Wind-Selbststeuernalage anzubringen. Die Werft rät mir davon ab und verweist auf den Autopiloten. Ich habe aber zu dem Autopiloten nicht allzuviel Vertrauen und hätte lieber ein Backup. Hat jemand Erfahrung mit der Thematik und was verwendet Ihr als Backup? Ist die Reparatur eines Autopiloten auch von einem technischen Laien machbar, falls er ausfällt und Ersatz an Bord ist? Was sind die kritischsten Stellen eines Autopiloten?

Danke schon jetzt für die Hilfe.

Viele Grüße

DaTaFi
Nochmal zurück zum Eröffnungsposting (Vergleich zwischen WSA/Autopilot):
Auf der Website von Scanmar, die die Monitor - WSA bauen, bin ich auf einen interessanten Artikel vom nonstop-Weltumsegler Tony Gooch gestoßen (*.pdf):

http://www.selfsteer.com/news/Cruisi...2004TGooch.pdf

Er gibt, was die zurückgelegten Meilen auf einen Zielpunkt angehen, der WSA den Vorzug gegenüber einem elektrischen Autopiloten. Allerdings ist er der Meinung, dass beide Systeme an Bord sein sollten, der elektrische Autopilot jedoch dabei nur als Backup für einen Ausfall der WSA und bei Flaute. Er hat im Artikel überraschend einfache und schlüssige Erklärungen zum Thema.

Auf den Scanmar-Seiten wird unter
http://www.selfsteer.com/windvanes101/
eine Übersicht über viele verschiedene Windsteuersysteme mit ihren jeweiligen Vorzügen und Nachteilen gegeben.

Joern
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  #49  
Alt 05.05.2006, 23:09
HeinrichDerSeefahrer HeinrichDerSeefahrer ist offline
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@Gerdcat

Ich bin der Meinung, dass man dem Beschleunigungspotential Deines Kats durch das richtige Design der servo-WSA-Komponenten Rechnung tragen kann. Im Prinzip hält die WSA das Schiff immer im Segeltrimm zum SCHEINBAREN Wind.
Wichtig ist hierbei, dass das Servoruder-Profil nur marginale Kraft-Rückkopplung auf die Windfahne hat, so dass die stark veränderliche Geschwindigkeit nicht zu einer Veränderung der Steuereigenschaften der WSA führt. Die meisten - für Monohulls gebauten - WSA können das nicht leisten, weil sie die Forderungen:

- Dicker Ruderschaft bis ins Servoruder
- Kostengünstige Fertigung
- Kollisionsstabilität
- "Optisch ansprechende Erscheinung"
- Kompromiss zwischen Dämpfung einerseits und Steuerfähigkeit andererseits auf unterschiedlichsten Schiffstypen.

Am besten mit einem wenig vorbalancierten Servoruder (20%) erfüllen können. Solches jedoch ist in seinem Steuerweg (Hauptruderausschlag) bei gegebenem Winddruck stark abhängig von der Geschwindigkeit des Schiffes.

Eine für diesen Aspekt vorteilhafte höhere Vorbalance des Servoruders muss ausgeglichen werden durch eine geringere Übersetzung von Windfahne auf Servoruder-Anstellwinkel, um Übersteuerungsneigung zu verhindern. DAs ist mit einem in der Übersetzung festgelegten Zahnrad-Getriebe nur schwer zu machen.

Joern

Edit:
P.S.: Walt Murray hat eine Kopplung zwischen Windfahne und Servoruder erdacht, die in ihrer Einfachheit und Wirksamkeit geradezu genial ist. Sie macht die Untersetzung von Windfahne auf das Servoruder an einem Hebel einstellbar. Nur zwei im richtigen Winkel gebogene Edelstahlstangen und zwei kleine Klötze machen's möglich:
http://www.windautopilot.de
http://www.mindspring.com/~waltmur/Self-Steering/
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  #50  
Alt 06.05.2006, 16:20
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Zitat:
Zitat von Boomerang
Die Fahne ist auf jeden Fall eine alte Windpilot-Fahne. Und die hast Du mit dem Flettnerruder, das an das Hauptruder angehängt war, gekoppelt?? Wie? Mit Schubgestänge und Gelenken oder mit Seilzügen? ...
Die Kopplung funktionierte mittels einer kleinen Schubstange. Sie übertrug die Bewegungen der Windfahne direkt auf das Flettnerruder.

Das Übersetzungsverhältnis lag nach meiner Erinnerung etwas bei 10:1. D.h., der Hebel der Windfahne war etwa 10 mal so lang wie der Hebelarm an der Basis, wo die Schubstange befestigt war.

Zitat:
Übrigens: Nur um das sicher zu stellen: Manche werfen Flettnerruder mit Hilfsruder durcheinander. Ein Flettnerruder bzw. ein Ruder, daß nach dem Flettner-Prinzip arbeiten soll, ist immer ein Ruderblatt, das an das Hauptruderblatt direkt angehängt ist. Normalerweise hat ein Flettnerruder maximal ein Drittel der Größe des Hauptruderblattes. Ein Viertel ist aber gerade bei kursstabilen Booten auch noch vertretbar.
In der Tat spreche ich von einem Flettnerruder, das direkt an das Steuerruder angehängt ist. Die Flächenverhältnisse waren bei der Jonas allerdings andere: Hauptruderfläche zu Flettnerruderfläche lagen - wiederum aus der Erinnerung geschätzt - bei etwa 10: 1.

Die Kraft, die das Flettnerruder beim Aussteuern auf das Steuerruder ausübte, hat mich damals erstaunt. Schon eine kleine Auslenkung, die man durch eine kurze Pinne am Flettnerruder erzeugen konnte, bewirkte sofort einen deutlichen Ruderausschlag.

Zitat:
Die sehr einfach zu bauende QME, auf die ich schon öfters eingegangen bin, ist bei zwei Wharram-Kats auf allen Kursen erfolgreich eingesetzt worden in Verbindung mit einem Flettnerruder. (Die Bezeichnung QME kommt übrigens vom Unternehmen des Händlers Pete Beard, der seine Firma "Quantock Marine Enterprises" nannte).
Wharram-Kats fahren Gaffelriggs mit einem entsprechend niedrigem Segelschwerpunkt. Sie sollen nicht ganz so lebhaft wie andere Konstruktionen sein. Und sie haben angahängte Ruder - ideal also für Flettnerruderansteuerung.

Mein Kat hat vorbalancierte Ruder unter den Rümpfen. Flettnerruder an diesen Rudern sind mit einigem Aufwand zu realisieren, aber bei Defekten nur schwer zugänglich. Das wollte ich nicht. Für meine WSA denke ich an ein Hilfsruder, das den Kat steuert. Für dieses Hilfsruder ist wiederum die Ansteuerung über ein Flettnerruder das, was ich zuerst ausprobieren will.

Zitat:
Ich kenne mich mit Radsteuerungen nicht aus, weiß also nicht, wieviel Druck man entgegenwirken muß, wenn man eine hydraulische Anlage hat. Ich denke, es kann in so einem Fall nur so funktionieren, daß man die Hydraulik abschaltet, wenn man unter WSA plus Flettnerruder läuft. Dazu muß man aber auch eine Notpinne an eines der Ruderblatter Deines Kats anbringen können, um den Ruderausschlag an der Pinne begrenzen zu können mit einer lasch gespannten Leine, sodaß die Pinne etwas Bewegungsfreiheit hat.
Die Radsteuerung wirkt über Bowdenzüge auf die Ruder. Das läßt sich nur schwierig auskoppeln. Die WSA müßte also ein ausreichend großes und kräftiges Hilfsruder haben, um den Kat zu steuern.

Aber das sind bis jetzt nach nur trockene Überlegungen. Wirklich Eigenes kann ich erst beitragen zu der Frage des OP, wenn ich selbst meine Versuche auf dem Wasser anstellen kann.

Zitat:
Danke für das Bild. Nettes, solides Boot! Starkwind-geeignet!
Ja, das war sie! Und setzte Maßstäbe auch für den Kat, den ich suchte.

Gruß
Gerd
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