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Langzeitfahrten Alles für die grosse Fahrt. |
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Themen-Optionen |
#1
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Hallo,
ich möcht mit einem Kat auf Langfahrt gehen und überlege zuzeit eine Wind-Selbststeuernalage anzubringen. Die Werft rät mir davon ab und verweist auf den Autopiloten. Ich habe aber zu dem Autopiloten nicht allzuviel Vertrauen und hätte lieber ein Backup. Hat jemand Erfahrung mit der Thematik und was verwendet Ihr als Backup? Ist die Reparatur eines Autopiloten auch von einem technischen Laien machbar, falls er ausfällt und Ersatz an Bord ist? Was sind die kritischsten Stellen eines Autopiloten? Danke schon jetzt für die Hilfe. Viele Grüße DaTaFi |
#2
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schau mal auf folgende Seite:
http://www.windautopilot.de/ |
#3
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geh mal auf die seite von bobby schenk. der hat das problem gelöst und auch beschrieben. klar hat es leute hier, die das viel besser wissen. aber schenk's erfahrung würde ich nicht ungenutzt lassen. vorallem wenn du damit auch segeln willst.
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__/)___ zibl3 ___/)__ navigieren wie früher |
#4
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Hallo,
Wind-Selbststeueranlage UND Autopilot AUCH bei einem Katamaran, wäre mein Vorschlag. Es gibt hier diverse Trööts zu diesem Thema und ich habe auch vor der Entscheidung gestanden, was ich bevorzuge. Meine Entscheidung fiel auf beide Systeme, vorzugsweise bei Wind die Windfahne und unter Motor den Autopilot. Das sind aber Weltanschauungen und Grundsatzprobleme, die jeder für sich selbst entscheiden muß. I like Hydrovane.
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Gruß Manfred |
#5
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Das Problem mit Windsteuerungen bei Kats ist der rasch wechselnde (scheinbare) Wind je nach der Geschwindigkeit, die der Kat entwickelt. Wenn er etwa in einer Bö Fahrt aufnimmt, wird aus dem bisherigen Halbwindkurs ein Am-Wind_Kurs bei gleichem Kompaßkurs. Eine Windfahnensteuerung würde den kat, der Geschwindigkeit aufnimmt, solange abfallen lassen, bis die Windfahne wieder den Halbwindkurs fühlt. Aber der Kat wäre völlig aus dem kurs gelaufen, irgendwann ganz langsam geworden und würde dann auf einmal mit einem raumen Bordwind segeln. Das wiederholt sich dann immer wieder. ein vernünftiger kurs kommt dabei nicht raus.
So habe ich es in verschiedenen Diskussionen mitgekriegt. Auch Förthmann www.windpilot.de in Hamburg war sich nicht völlig sicher, ab seine Selbsteuerung auf einem etwas lebhafterem Kat gut funktionieren würde. Wenn meiner mal schwimmt, werde ich Versuche anstellen. Einstweilen baue ich einen Autopiloten ein. Für welches Schiff soll denn die Windsteuerung sein? Gruß Gerd |
#6
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Balimara,
an welchem Schiff fährst Du Deine Hydrovane? Erzähl doch mal von Deinen Erfahrungen. Gruß Gerd |
#7
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ich fahre meine Windfahne an einer Moody35 "offcenter" montiert. Näheres gibt es noch hier.
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Gruß Manfred |
#8
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Gruß Gerd |
#9
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![]() Zitat:
habe auch die Hydrovane und sehr gute Erfahrungen damit gemacht (resp. mache sie immer noch). Wie Balimara oben schon sagte, ist das auch eine Frage der Philosophie (und da haben Balimara und ich so ziemlich die gleiche, glaube ich). Die Hydrovane hat halt den Vorteil, dass es ein eigenständiges unabhängiges System ist. Das bedeutet keine Leinenführungen und so ein Gerödel zum Hauptruder und ein Ersatzruder, wenn das Hauptruder ausfällt. Es gibt Leute, die hängen die Pinne der HYDROVANE sogar noch an einen el. Pinnenautuoiloten! Nachteil: Das Ding ist um einiges schwerer und stabiler als z.B. eine ARIES. Aber ich fahre sie an meiner 38ft ALPA (fast baugleich mit der alten SWAN38) und die kann das Gewicht ab! Bei Fragen gerne weitere Auskünfte Gruss Volker
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![]() Rotwein hat keinen Alkohol! |
#10
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Bei dem Kat bleibt hat das Problem der rasch wechselnden Bord/Segelwinde bei unstetem Wind. Ich stelle mal einen Auszug aus Förthmann, Autopiloten und Windsteuerungssysteme hier ein. Dank und Gruß Gerd |
#11
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Hallo Gerd,
der liebe Herr Förthmann widerspricht sich in seinen Ausführungen selbst. Geht nicht - geht doch ganz prima??? ![]() ![]() Ich würde da noch weiter fragen. Bei Hydrovane ist john@hydrovane.com der kompetente Ansprechpartner, spricht allerdings nur englisch, ich glaube er kann sicher etwas dazu beitragen. Mehrere Quellen sind immer besser, vor Allem, wenn diese Quellen auch noch was verkaufen wollen!! ![]()
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Gruß Manfred |
#12
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Hallo Zusammen
und danke für die Info. Bei Schenk habe ich schon geschaut. Von dort habe ich überhaupt erst die Idee bekommen auf einem KAT eine Wind-Selbststeueranlage einzubauen. Pro Windselbststeueranlage sehe ich dabei, dass sie keinen Strom braucht, sehr leise arbeitet und auf den Passatrouten wohl auch immer den "richtigen" (achterlichen) Wind bekommt und - so zumindest meine Erfahrung mit Aries und Windpilot - relativ störunanfällig sind. Bei Kats ist lt. Werft aber wegen des geringen Ruderdrucks nur ein Autopilot notwendig, da er anders als bei Monos weniger gestresst wird und deshalb auch nicht so oft (nie) ausfallen soll. Da ich der Elektronik aber nur so weit traue, wie ich sie über Bord werfen kann, möchte ich wenigstens ein Backup System haben, ggf. zusätzlich den Autopiloten "überdimensionieren" (Linearantrieb Typ 2 anstatt 1). Als zweites Backup ist mir jetzt vorgeschlagen worden einen weiteren Autohelm (nämlich den ST 3000) einzubauen. Der kostet etwa 800 Euro, die Windsteueranlage wohl um die 3500,- Bin echt unentschlossen. Mein Herz und Bauch tendieren zur zustätzlichen Wind-Selbststeueranlage, mein Portemonnaie zum zweiten Autohelm. ![]() Viele Grüße DaTaFi |
#13
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Windselbststeueranlage (am besten eine servo-Anlage) kann man auch ganz einfach mit einem elektrischen Pinnenpiloten kombinieren: Per Bowdenzug.
Windfahne abschrauben, Balancegewicht abschrauben, und den Bowdenzug anklemmen (Flügelschrauben). Der Bowdenzug sollte innen nicht eine Drahtkardeele haben, sondern einen Stahldraht, ähnlich den Teilen, die auch für Gashebel, Getriebe, o.ä. benutzt werden. Der Bowdenzug des Autopiloten "simuliert" damit eine Änderung des Kurses zum Wind... (Nach GPS-Kurs oder Kompass), muss nur kürzeste Wege und fast völlig ohne Kraft arbeiten. Autopiloten reparieren: Schwer... Wenn die Elektronik mal Salz abbekommen hat, ist sie so gut wie hin - jedenfalls nur vom Hersteller zu reparieren, sofern man nicht "nur" den Stellmotor austauschen muss http://www.windsteuerung.de
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Reißt der Flieger ab vom Mast segelst Du mit großer Hast http://www.joern-heinrich.de Die deutschsprachige Seite zum Eigenbau einer hervorragend funktionierenden Windselbststeueranlage nach Walt Murray: http://www.windautopilot.de |
#14
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Mir sagt am ehesten die Kombi mechanische Servoanlage, angesteuert statt von der Windfahne von einem kleinen Autopiloten, zu. Die Kraft wird mechanisch erzeugt, die steuernde Elektronik kaum belastet. Die kann man bei dieser Kombination auch gut geschützt unterbringen.
Aber: Das kostet gut Geld. Und: Ich bin immer noch neugierig darauf, jemandem aus eigener Erfahrung zur Frage einer reinen Windselbststeuerung auf Kats zu hören. Die Bedingungen unterscheiden sich um so deutlicher von denen auf einem Mono, je leichter und lebhafter der Kat auf Windveränderungen reagiert. Gruß Gerd |
#15
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Viel Geld muss so eine Kombination nicht kosten.
Wenn man schon eine Servo-Windselbststeueranlage hat, kann man das leicht selber machen. Es ist ja keinerlei Modifikation an der Windsteuerungsanlage notwendig! Nur ein Klemmbügel für das Bowdenzug-Ende (Hülle), den man mit einer Schelle festmacht. Den Draht biegt man rechtwinklig ab, dann in einen kleinen Ring, der genauso in die Klemmhalterung kommt, wo sonst die Windfahne sitzt. Am Autopilot macht man das Gleiche: Schelle um die Schubstange, Bowden-Draht drunter, dann Pinnenpilot auf ein Brett mit der Bohrung für den Bolzen, der normalerweise in die Cockpit-Bank kommt. Das Ende des Bowdenzugs (Hülle) mit einm Winkel mit auf das Brett geschraubt. Fertig. http://www.windsteuerung.de Joern
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#16
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Joern,
ich brauch nur noch die Windselbststeueranlage ![]() Gruß Gerd |
#17
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Noch was aufgetan:
Multihull-Verein, dortiges Forum, Suchbegriff: "Windselbststeuerung" oder "Windfahne am Katamaran" Eine gute Quelle für Cat-Segler mit o.g. Fragestellung. http://www.multihull-verein.de/conte...?content=Forum Joern http://www.windsteuerung.de
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#18
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upps... ihr macht das ja ziemlich kompliziert.
Einfach einen ganz billigen Tillerpilot kaufen und an der Halterung der abgebauten Windfahne befestigen. Die Tillerpiloten brauchen nur ganz minimale Schubkraft und kosten gebraucht +- 100 €. Sie belasten wegen der geringen Schubkraft die Batterie im Gegensatz zum Autopiloten kaum.Der Tipp ist übrigens von Förthman !! Wenn ich überlege wie teuer ein separater Autopilot ist könnte ich mir dafür fast 10 gebrauchte Tillerpiloten hinlegen. Vom x-fachen Stromverbrauch garnicht zu reden. Aus eigenem Erleben weiß ich dass nicht nur hydraulische sondern auch elektrisch Autopiloten teilweise sehr sehr laut sind. An Schlaf ist da bei einigen nicht zu denken. Heinrich |
#19
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Bei all den Vorschlägen, die hier gemacht wurden, werden mehrere Punkte außer acht gelassen:
Erstens: Will man eine Windsteueranlage (WSA) betreiben, möchte man damit auf einen Autopiloten, der von der Bordelektrik abhängig ist, weitestgehend unabhängig sein, denn es würde die WSA ad absurdum führen, sobald nur eine Komponente ihren Dienst versagt. Mit anderen Worten: Wenn eine von einem Autopiloten angesteuerte Anlage aufgrund des Ausfalls eines der beiden Systeme nicht mehr arbeiten würde, wäre man aufgeschmissen und müßte selbst steuern, was man aber gerade auf einer Langfahrt vermeiden wollen würde. Zweitens: Niemand hier hat die Möglichkeit in Erwägung gezogen, das Moment der Beschleunigung zu verringern, indem man bei böigen Wetter gerefft segelt und eine bremsende Schwimmleine hinterherschleppt. Dadurch wird nicht nur eine Kurskorrekur der WSA träger stattfinden, sondern auch der Kurs selbst bleibt stabiler, da die weitaus geringere und für das WSA-System akzeptable Maß an Beschleunigung nicht mehr dem "Bestreben" der WSA entgegenwirkt. Drittens: Flettnerruder (amerik. Ausdruck: trim-tab) haben auf Katamaranen nicht von ungefähr ihre Berechtigung gefunden. Flettnerruder erfüllen den Zweck, daß sie - von der WSA angesteuert - viel weniger Kraft und geringeren Impuls benötigen, um auf das Hauptruder zu wirken, als irgendsonst eine Anlage. Das bedeutet, daß selbst die Eigendynamik eines Pendelrudersystems mit einem Flettnerruder an Effektivität verglichen werden kann. Flettnerruder sind leider aus der Mode gekommen, obwohl sie eigentlich an Einfachheit nicht zu überbieten sind. Man baut heute auf Pendelrudeanlagen, dessen Ruderblätter aufholbar sind, was bei Nichtgebrauch einen Vorteil bietet, denn unter Motor stört jeden Eigner eine vibrierende Anlage am Heck, deren festes Hilfsruder durch die Verwirbelungen der Schraube arg belastet wird und so die gesamte Einheit stark stresst an ihren Befestigungspunkten. (Das gilt vor allem für die Hydrovane, für die alte Mustafa und für die alte Windpilot). Anders beim Flettnerruder. Das Flettnerruder, das direkt hinter dem Hauptruder an Scharnieren (Ruderlagern) sitzt, kann festgesetzt werden und vergrößert damit bestenfalls (oder schlimmstenfalls, je nach dem, wie man es sieht) die Hauptruderfläche. Unten zwei Bilder der Mechanik eines feststellbaren Flettnerruders (Quelle: Pardey-designed windvane) Bitte mal mal die Wharram-Webseite besuchen. Dort gibt es eine eindeutige Aussage zu einem einfachen System, das wirkungsvoll arbeitete, obwohl es eine horizontal gelagerte Windfahne hatte (nämlich ein Nachbau einer QME) und schließlich als wichtigstes Bestandteil ein Flettnerruder an jedem Ruderblatt eines PAHI 63 Katamarans, wobei die Winfahne immer nur in LUV angebracht wurde und jeweils nur eines der beiden Flettnerruder ansteuerte. Die Erbauer der Anlage garantierten eine einwandfreie Funktion des QME-Nachbaus auf mehreren Ozean-Überquerungen. Ich füge hier außerdem noch einmal die geniale, aber einfache Zeichnung an, die der User der Wharram-Webseite zur Verfügung stellte und damit demonstrierte, wie einfach der Nachbau einer QME sein kann. Die QME wurde übrigens oft unterschätzt, weil der Lieferant nicht so sehr darauf drang, ein Flettnerruder zusätzlich zu verwenden, sondern in vielen Fällen wurde die QME mit der Pinne des Hauptruders verbunden, was nur bei kursstabilen und gut getrimmten Booten sinnvoll war, heute aber als völlig überholt angesehen wird. Ich besitze seit heute eine solche Anlage, die ich mit einem Flettnerruder verbinden werde. Die Anlage hat mich 110,-- Euro gekostet. |
#20
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Hübsche Idee. Funktioniert das so einfach auch, wenn die Ruderanlage nicht am Spiegel angehängt ist?
Seglergruß Joern
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Reißt der Flieger ab vom Mast segelst Du mit großer Hast http://www.joern-heinrich.de Die deutschsprachige Seite zum Eigenbau einer hervorragend funktionierenden Windselbststeueranlage nach Walt Murray: http://www.windautopilot.de |
#21
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Ich habe mich mit der Vorstellung der QME oder dessen Nachbau nur eingemischt, weil es hier speziell um Katamarane ging, die meistens angehängte Ruder haben. Hat man das nicht, sollte man besser auf eine Windpilot zurückgreifen, die dann aber bei böigen Wetter von einem Autohelm zusätzlich angesteuert werden muß, um den Kurs stabil zu halten. Deswegen sind Langfahrer eigentlich immer mit angehängten Rudern gut beraten. Nichtzuletzt, weil Beschädigungen an angehängten Rudern meistens leichter zu beheben sind bzw. das gesamte Ruderblatt leichter auszutauschen ist. Nicht umsonst sind die Wharram-Katamarane diejenigen Boote, die als Favoriten unter den Langfahrtbooten gelten. Windpilot-Produkte sind klasse, keine Frage, aber es ist ein Witz, wenn ich eine Windpilot-WSA durch einen Autohelm ansteuern muß, damit die Windpilot-WSA auf einem Katamaran unter allen Bedingungen arbeiten kann, vor allem unter ungünstigen Windbedingungen. Das macht nicht wirklich frei und unabhängig. Man hat dann einen Zwitter: Eine mechanische WSA, die trotzdem Strom braucht. Widersinnig! |
#22
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![]() Zitat:
Es gibt auf dem Markt sehr zuverlässige Autopiloten, die sind zwar nicht billig, aber auch eine gute Windsteueranlage ist im Vergleich wahrscheinlich auch nicht preiswerter. Autopiloten kann man eigentlich schlecht selbst reparieren, das geht nur über Mitführen von Ersatzteilen. Wenn beim Einbau des Autopiloten keine trivialen Fehler begangen werden, z.B. die Steuereinheit nach draussen ins Cockpit oder die Antriebseinheit in die feuchte Bilge, dann ist auch nicht zu erwarten, dass die Anlage öfter ausfällt, als alles andere, das mechanisch an Bord in Betrieb ist. Auf einem modernen Boot für Langfahrt, mit dem heute üblichen Komnfort, ist auch der Stromverbrauch nicht mehr das KO-Kriterium. Windsteueranlagen sind übrigens bei weitem empfindlicher, da sie immer draussen in betrieb sind und ein grosser Teil direkt mit Salzwasser in Berührung kommt. ![]() ![]() P.S. Wenn Du von einem Katfahrer mit viel Erfahrung eine Meinung haben willst, dann schreibe Erwin auf seiner Saliara an, der hat mail an Bord, Adresse ist auf der Homepage http://www.saliara.ch/ |
#23
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Da treffen mal wieder Puristen auf Technik-Freaks, wenn ich das mal so sagen darf.
Es ist die alte Geschichte von Yachten, die alles mitführen können, nicht allein wegen der Größe des Boots, sondern auch wegen des gefüllten Geldbeutels des Eigners. Erstes Problem: Fällt ein elektrischer Autopilot aus, muß ein Langfahrer schon einige Kenntnis und fachliche Vorbildung mitbringen, um so ein Gerät reparieren zu können. Auch sind Mißerfolge in der Ersatzteilbeschaffung vorprogrammiert, wenn man entsprechende Teile besorgen muß in einer Gegend, die eine schlechte oder gar keine Infrastruktur hat. Außerdem muß man bis dahin von Hand steuern, weil man eventuell keine Alternative an Bord hat, ... außer vielleicht die mitsegelnde Ehefrau. Zweites Problem: Die Energieversorgung an Bord kostet immer reichlich Geld, wenn man autark sein muß. Die Anschaffung eines Generators ist unumgänlich, auch rüsten sich Yachties üblicherweise mit Solarpaneel und Windgenerator aus, was neben der Anschaffung von vielen anderen "wichtigen" Ausrüstungsteilen bedeutet, daß sich offensichtlich nur noch reiche Skipper oder Ehepaare Langfahrten leisten können. Leider (oder zum Glück!) hat nicht jeder Langfahrer ein unerschöpfliches Bankkonto und muß deshalb auf die einfachen Steuerhilfsmittel zurückgreifen, die in der Vergangenheit teilweise aus selbstgebauten Anlagen bestanden haben. Ich finde es nicht besonders ermutigend, hier einen Langfahrer wie Erwin von der SALIARA als Referenz vorzustellen, der Geld und Möglichkeiten genug hätte, drei Weltumsegelungen zu finanzieren und für den es gar nicht existentiell ist, ob er nur einen oder drei Autopiloten anzuschaffen hat und ob er sich nebenbei noch einen Wellengenerator leistet oder nicht. Der Umweltschutzgedanke spielt übrigens heutzutage scheinbar überhaupt keine Rolle mehr. Ich entsinne mich an mehrere Bespiele aus meiner eigenen Fahrtenseglerzeit, daß es Yachten gibt, deren Eigner morgens erst mal den Dieseljockel laufen ließen, um die Batterien zu laden oder irgendwelche Arbeiten an Bord verrichteten, für die sie 220 Volt benötigten. Die Auspuffgase bekam dann die im Cockpit frühstückende Nachbarschaft ab, vom Lärm einmal ganz abgesehen. Ich bin der Meinung, daß es erstrebenswert ist, sich vom Zwang der Strombeschaffung so weit wie möglich unabhängig zu machen, was nicht bedeuten soll, daß man auf Windgenerator oder Solarpaneel verzichten sollte, um damit wenigstens ein notwendiges Minimum an elektronischer Bordtechnik betreiben zu können. Die Äußerungen von moskito über die angebliche Anfälligkeit von WSA halte ich für aus der Luft gegriffen, um von seiner Seite hier überhaupt mal ein Argument gegen diese Anlagen anbringen zu können. Bei modernen Anlagen aus Nirosta-Stahl gibt es wenig Probleme mit Korrosion, vor allem dann, wenn man das Ruderblatt auffieren kann bei Nichtgebrauch. So ein Ruderblatt hängt ja auch nicht 2 Jahre am Stück im Wasser, sondern höchstens für vier bis sechs Wochen. Da dürfte eine zerstörende Korrosion durch galvanische Ströme eher unwahrscheinlich bis unmöglich sein, vor allem dann, wenn das Schiff selbst nicht aus Stahl oder Alu ist. Wobei eher ein Alu-Schiff leiden würde, wenn es eine galvanische Strömung zwischen Niro(Steuerruder) und Alu(Schiff) geben würde. Das unedlere Material opfert sich dem edleren! Faustregel ist auch: Niro langfristig unter Wasser ist ein Problem, Niro über Wasser gar keins. Aber langfristig ist eben ein Begriff, der sich auf Monate oder Jahre bezieht. Insofern ist eine WSA langlebiger, als moskito uns hier weismachen will. Das gilt auch für Anlagen aus Alu wie z.B. die Aries. Aries Anlagen haben - wie die Windpilot auch - keine Ruderblätter aus Alu, sondern aus Sperrholz und GFK. Diese sind jedoch kaum verfalls- oder korrosionsanfällig, genauso wenig wie die Getriebe der Aries oder der Windpilot! Die Übersetzung der Windfahne zum Pendelruder ist bei der Aries zwar aus Alu, aber eben aus einer weitestgehend seewasserfesten Legierung, die bei mechanischer Beschädigung eher eine Schutzschicht bildet, als daß sie durch Korrosion zerstört würde. Das erklärt auch, warum die Aries selbst in gebrauchten Zustand noch einen recht hohen Weiter- bzw. Wiederverkaufswert hat. In jedem Fall ist natürlich eine WSA mit auffierbarem Ruderblatt derjenigen vorzuziehen, die ein festes Ruderblatt hat. Vielleicht hilft es den technikverliebten, mal die alten Bücher zu wälzen und festzustellen, mit wie wenig elektronischer und elektrischer Ausrüstung man auskommen kann, wenn man will. Ich verstehe zuletzt auch überhaupt nicht, wie man einen lärmenden "Steuermann" wie einen Autohelm oder Tillerpiloten überhaupt als optimale Lösung favorisieren kann. Ich habe einen Autohelm 800 nur als Notlösung gekauft, falls ich wirklich mal Probleme bekommen sollte mit meiner Windfahnensteuerung. Als letztes und wichtigstes Argument möchte ich anführen, daß man selbst dann noch mit einer Windsteueranlage klarkäme, wenn sie beschädigt würde, weil man sie meist noch mit Bordmitteln reparieren kann. Auch Lager kann man kurzfristig durch selbstgemachtes Ersatzmaterial ersetzen, wobei man natürlich besser beraten ist mit Originalteilen als Ersatz. Viele Windfahnensteuerungen habe ihren Erbauern oder Käufern sehr viel Arbeit an der Pinne abgenommen und sie vom lästigen Rudergehen abgelöst für viele, unbezahlbare Stunden. Insofern sollte man Windfahnensteuerungen großen Respekt entgegenbringen und erst recht ihren Konstrukteuren. |
#24
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Am besten ist es, wenn man bei den Fakten bleibt.......
Die Ausgangs-Frage war: ist es besser , einen Kat mit einer Windsteueranlage auszurüsten oder mit einem Autopiloten. Das hat nun nichts mit der Diskussion Autopilot gegen Windsteueranlage zu tun, soviel man da auch hineininterpretieren will. Und der Rest des Beitrages hat auch nichts mit der Frage zu tun, eher damit, ob man heute ein Fahrtenboot für Langfahrt mit oder ohne Technik ausrüsten soll. Zitat:
und jetzt wird's ein bischen aberwitzig..... .. Zitat:
entweder der Schreiber kennt die Saliara und ihren Skipper, dann will er ihm was oder er kennt ihn nicht und dann soll er auch nicht so einen Quatsch schreiben. Zitat:
Die Anlage ist sehr gut geeignt ein 42 ft Boot mit 12 to und Mittelcockpit über lange Törns am Wind und raum zu Steuern. Achterlich nimmt die Steuergenauigkeit enorm ab, besonders bei Leichtwind. Die Anlage ist wegen des dauernden Kontaktes mit Salzwasser und wegen der doch grossen Belastung der Lager des Pendelruders anfällig für Reparaturen, die unterwegs selbst nur schwer ausgeführt werden können, da ausserhalb des Bootes gearbeitet werden muss. dazu braucht man einen ruhigen Liegeplatz, das ist auf See lebensgefährlich.. Ein Bruch des Zahnkranzes des Pendelruders ist mit Bordmitteln NICHT zu reparieren. Das ist nicht "angeblich" und aus der Luft gegriffen sondern selbst erlebt. Deswegen habe ich überhaupt nichts gegen Windsteueranlagen, wohl aber etwas gegen gefühlsduselige Verbrämung von alten Zeiten. Blondie Hasler mit seiner Aries war sicher ein grosser Segler und Tüftler, die Aries ist schon genial. Sein Atlantic Race, wo er die Aries zum ersten Mal ausprobiert hat existiert heute noch und heisst Europe 1 new MAN. Auf den 60ft von heute wird man allerdings vergeblich eine Windsteueranlage suchen... ![]() ![]() Und selbst bei der Mini-Transat mit Booten von 6,50 fährt man heute eben Autopiloten. ![]() ![]() |
#25
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Die Monitor ist nicht gerade ein gutes Beispiel für die typische Einfachheit von Windsteueranlagen. Sie ist viel zu kompliziert. Also auch ein schlechtes Beispiel dafür, daß es eigentlich viele einfache und leicht zu wartende Anlagen gibt.
Ich habe noch nie von einem Zahnkranzbruch gehört in Zusammenhang mit einer WSA. Meine Anlage kann sehr wohl demontiert werden, ohne daß ich mich eine lange Zeit raushangeln muß. Für diesen kurzen Einsatz müßte ich mich allerdings schon in den Lifebelt bemühen, um mich anleinen zu können und dem Über-Bord-gehen vorzubeugen. Bei Seegang und unter Funktion der WSA war ich übrigens immer angeleint. Unter diesen Vorkehrungen ist die Reparatur einer WSA auch nicht lebensgefährlich, selbst wenn die Arbeiten etwas länger dauern sollten. Ist alles eine Frage der Einstellung und der Vorbereitung. Ich denke, daß Autopiloten so sehr in Mode gekommen sind, weil man sie bequemer erreichen kann z.B. zur Kursverstellung und weil sie auf jedem Schiff funktionieren, unabhängig von Länge und Baumaterial. Solange man ausreichend Strom hat an Bord, hat man keine Probleme!!!! Übrigens bin ich nicht der Meinung, daß ein Hang zur Nostalgie etwas negatives sein muß. Du denkst, es ist verbrämt oder gefühlsduselig, alten Zeiten zu huldigen. Ohne die "alten Zeiten" und ohne die Erfahrungen diverser Weltumsegler des vergangenen Jahrhunderts gäbe es nicht die Erkenntnisse im Yachtsport, die wir heute haben. Oder wir würden diese Entdeckungen und Erfahrungen erst viel später (in einer darauffolgenden Generation) gemacht haben. Ich will Erwin nichts böses. Erwin verdient sehr gut, könnte auch noch verchartern in der Zeit, die er an Bord oder auf Törn verbringt. Er hat also Geld genug, sich alles zu leisten, was es an Yachtausrüstung auf dem Markt zu kaufen gibt. Er bräuchte nicht zu sparen und bräuchte auch keine Ersatzteile mitzuführen, denn er kann sich zwei Ersatz-Autopiloten mitnehmen, wenn er wollte. Es sind mehr und mehr die Neureichen und Geldsäcke, die die Weltmeere erkunden. Ich weiß nicht, ob ich Erwin dazuzählen kann oder nicht, dazu kenne ich ihn zu schlecht. Fakt ist aber, daß mehr und mehr super-ausgerüstete Yachten mit immer größerer Segelfläche von immer kleinerer Crew gesegelt werden, was aber den Gesetzen der Seemannschaft nicht besonders entgegenkommt. Im Gegenteil: Oft erkennt man, wie abhängig die kleine Crew von der Technik an Bord ist, wenn irgendwas versagt wie z.B. eine elektrische Winsch oder ein hydraulischer Achterstagspanner. Von den Anlegemanövern mal ganz abgesehen. Beim Thema Elektronik fällt mir da noch die Navigation ein. Ich wette, daß 90 % Prozent aller Fahrtensegler, die derzeit die Weltmeere kreuzen, aufgeschmissen wären, wenn sie auf ihren GPS verzichten müßten. Sicher ist ein Multihull einfacherer zu steuern mit einem Autopiloten und wahrscheinlich auch zuverlässiger, wenn man die Kniffe nicht kennt, eine WSA auch auf einem Kat zum funktionieren zu bringen. Man kann einiges erreichen, indem man sich z.B. für das rechtzeitige Reffen entscheidet oder wenn man die Anlage in ihrer Reaktion träger macht. Man muß schon bereit sein, ein bißchen herumzuexperimentieren. Wenn man dann aber die Kniffe kennt, klappt es auch auf einem Fahrtenkat. Extreme Kats und Tris kann man gar nicht mit WSA segeln, da sollte man sich tatsächlich ausschließlich auf einen Autopiloten verlassen. Mini-Transat-Boote sind auch Extremiker in ihrer Größenordnung: Sie sind eigentlich alle übertakelt. Kein Wunder, daß man sich da ebenfalls auf Autopiloten verlassen muß. Dem Beschleunigungspotential, das ein Mini-Transat üblicherweise hat, kann eine WSA ohne Hilfe eines Autopiloten nichts entgegensetzen, weil während der Beschleunigungsphasen durch die hohe Strömungsgeschwindigkeit des Wassers das Servo-Ruder einer WSA gehemmt ist, bzw. es kann den Impulsen der Windfahne nicht folgen. Übrigens Dein Beispiel, den Mini-Transat anzuführen, Dein bisher schwächstes Argument. Wer von den Fahrtenseglern besitzt schon einen Mini-Transat oder ein Boot mit ähnlich extremen Beschleunigungspotential? Auf einem Kat, der zwar schnell auf Windstärkenzunahme durch rasche Geschwindigkeitszunahme reagieren kann, muß man in jedem Fall vermeiden, daß der Kat sein Tempo zu schnell steigert. Das sind die Phasen, in denen es gefährlich wird, weil die WSA ihren Job nicht tun kann. Ist das Wetter böig, sollte man eben die Segelfläche so weit verringern, daß der Kat nicht wesentlich schneller beschleunigt als eine Fahrtenyacht, was bei einem "klobigen" Fahrtenkat aber ohnehin nicht so schnell passieren wird. Ist alles eine Frage des Verhältnisses zwischen Segelfläche und Rumpfgewicht. Dann käme man auch ohne Autopilot aus. Will man die volle Segelfläche auskosten, obwohl es böig ist und der Wind schralt, sollte man die WSA mit dem Autopiloten unterstützen, das zumindest rät Peter Förthmann aus HH. Der Autopilot braucht auf diese Weise sehr viel weniger Strom, als wenn er allein das Hauptruder zu bedienen hätte. Die Pardeys raten das übrigens auch in Zusammenhang mit Mehrrumpfbooten. Sie segelten nach ihrem Boot im Stil eines Falmouth-Kutters einen Wharram Kat namens CHINA MOON, haben also Erfahrung genug mit WSA und haben selbst eine kre-iert, die nun als custom-made-Version zu kaufen ist. Anbei die Skizze dieser Anlage. |
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