Überführung von Hamburg ins Mittelmeer

[Ossibaer]

Ich habe oben schon auf meinen älteren Vereinskameraden hingewiesen. Das er das Bootsunglück in der Biskaya hatte, lag an den fehlenden Mitseglern und meiner Meinung an mangelhafter Feststellung, wo er denn wirklich mit seinem Schiff ist.

Leider ist das Mitsegeln bei einigen Älteren (also im Rentenalter) sehr stressig, vor allem weil sie sich auf Grund ihres Alters nichts sagen lassen wollen. Dies habe ich in meinem Segelverein schon feststellen müssen. Manchmal wird da gerade mit dem Hinweis auf die Segelerfahrung noch bei 7 Bft. das Anlegen einer Schwimmweste verweigert. Da erschwert meistens auch das Mitsegeln anderer. Aus diesem Grunde sollte man nur überschaubare Törns machen. Gerade aber beim Ärmelkanal und in der Biskaya ist nun mal nicht von einfachen Törns auszugehen.

Dies sollte man vorher in einer Törnplanung mal absprechen. Wenn nun nicht genug Mitsegler verfügbar sind, ist der Weg über die Kanäle sinnvoller.

[ugies]

Zitat von hans

Mit Verlaub Uwe,

der letzte Absatz geht unter die Gürtellinie und steht Dir absolut nicht zu.

Gruss Hans!

Dies hier ist meine letze Ansage:

Ich fühle mich durch das Ansinnen persönlich angegriffen.

Ich bin nicht so weit von der 60 entfernt und kann mein Boot sehr gut alleine beherrschen. Jemandem, der sich in der vorliegenden Weise äußert, kann und will ich nicht ernst nehmen. Weiteres dazu steht schon weiter oben.

Die Bemerkung mit dem Erbteil ist eine stehende Redewendung meiens Vaters gewesen: "Ich bringe jetzt Euer Erbteil durch!" Sie war anders gemeint als sie von einigen Herrschaften hier aufgefasst wurde.

Gruß
Uwe

[Miky]

Hey, Uwe,

nun atme erstmal ruhig durch.

Wer will denn Dich persönlich angreifen? Nur, und das habe ich selbst auch schon erfahren, wer den Ball ins Spiel bringt und austeilt, und einige haben Deine Äußerungen als herbes Austeilen verstanden, der muss auch das Echo vertragen.

Ich hab auch schon einiges zu hören bekommen, ob zu Recht oder unrecht, ist egal. Aber ich weiss doch, wo´s herkommt.

Sind doch hier nicht im Pöbelforum.

Also: Be cool, man.

Miky

[Cyrus]

Zitat von ugies

Die Bemerkung mit dem Erbteil ist eine stehende Redewendung meiens Vaters gewesen: "Ich bringe jetzt Euer Erbteil durch!" Sie war anders gemeint als sie von einigen Herrschaften hier aufgefasst wurde.

Gruß
Uwe

Hallo Uwe,

da fehlte nur ein kleiner

[gerd5]

Zitat von Cyrus

Mir fehlt jetzt nur die Aussage von unserem ältesten Mitglied.

ja ,wer ist das, würde mich auch interessieren

[FINNnix]

ich gehöre hier zwar nicht ganz zu den Ältesten, aber ich würde ihn machen lassen. Bei mir steht das gleiche in 1-2 Jahren an und muß auch damit rechnen teilweise alleine unterwegs zu sein und das auch außen rum. Dann werde ich erst feststellen können ob das zu stressig wird.
Grau ist alle Theorie!

[Cyrus]

Zitat von gerd5

ja ,wer ist das, würde mich auch interessieren

Darfst Du noch alleine los?

[Cooky-Crew]

Wann ist man eigentlich "alt"?
Bezogen auf Erwerbstätige sind laut der OECD-Definition alle Personen "alt",
die in der zweiten Hälfte ihres Berufslebens stehen,
aber das Pensionsalter noch nicht erreicht haben.
Das Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung der Bundesanstalt für Arbeit
sieht eine fließende Grenze von 45 bis 55 Jahren.
Es gibt also keine allgemein anerkannte Altersgrenze.
Also sind hier noch mehr alte Personen
Gruß
UWE

[ventum]

Hallo Dietmar,
Du schreibst, Dein Vater plane diese Tour in "den nächsten Jahren".
Hier würde man sagen: "Bis dahin fliesst noch viel Wasser der Rhein hinunter."

Wer weiss von uns schon, was in einigen Jahren sein wird?
Nimm ihm nicht den Traum.
Dein Vater würde es Dir vielleicht nicht verzeihen, wenn Du ihm das Vorhaben ausredest, und er würde es sich bestimmt nicht verzeihen, gegen seine innere Überzeugung auf die Reise verzichtet zu haben.

Natürlich kennen wir alle Deinen Vater nicht.
Aber ist es nicht vielleicht besser, ihm das Gefühl der Unterstützung zu geben und ihm dabei zu vermitteln, dass es sinnvoll ist, diesen Törn auch mit Blick auf seine Gesundheit und die seemännischen Anforderungen mit einem weiteren, ebenso erfahrenen Segler zu machen?
Sprich mit ihm über seine konkreten Reisepläne, über die Länge der einzelnen Etappen, den Abstand von Land (dass man zum Beispiel viel mehr erlebt, wenn man in kleineren Etappen an der Küste lang segelt) und biete Dich ihm als "Mitplaner" der Reise an. Nimm an seinem Traum teil.
Dies wird sicherlich auch Euer wechselseitiges Vertrauen stärken; Eltern haben manchmal (und dann oft auch ein wenig berechtigt) das Gefühl, dass wir Kinder sie in ihren Wünschen und Träumen nicht mehr so ernst nehmen.

Der Törn ist für ihn sicherlich machbar, wenn seine Gesundheit mitspielt und das Boot für eine solche Reise gebaut ist. Wenn sie Dein Vater in ein paar Jahren immer noch machen will und Ihr alles abgewogen habt, solltest Du ihn fahren lassen. Vielleicht ist ein nicht gelebter Traum schlimmer als irgendwann einmal die Erkenntnis, dass man sich zuviel zugetraut hat?

[gerd5]

Zitat von Cyrus

Darfst Du noch alleine los?

na, das ist eine Frage, selbstverständlich das ist eine Sache der Eistellung, wie schnell regt sich jemand auf, ich nicht.

Ich bin aber nicht alleine meine Frau ist ja immer mit, Sie ist aber .....
na ja, hinter den Töpfen ist sie 1a, wenn man es seemännisch betrachtet
so viel wie nicht vorhanden.

Ich muß zu Ihrer Verteidigung auch sagen, Sie ist auch bei schlechtem Wetter nicht lästig, sonder kneift tapfer die Backen zusammen. Die Arbeit mach ich alleine, ist mir auch lieber da währ Sie zu nervös. Beim Anlegen ist Sie immer aktiv,

[Wilfried2]

Eins steht doch wohl fest, wir werden doch alle älter und wollen uns dann
doch nicht von unseren Kindern BEVORMUNDEN lassen.
Wenn dein Vater nicht an Alzheimer leidet, lass ihn gefälligst fahren.

Wilfried

[ugies]

Moin Tom,

zu deinem Beitrag zum Thema "Anlasser"

Ich habe keine Spitze, jedenfalls nicht bewusst, in einem anderen Beitrag platziert.
Wenn du dich angegriffen fühlst ist das nicht beabsichtigt gewesen.

Aber:
... alte Menschen sind halt zynisch und starrsinnig.

Gruß
Uwe (geb. 1.2.1953)


PS: zum eigentlichen Thema gibt es eine ganz einfache Meinung:

Ich wäre nie auf die Idee gekommen, meinem Vater in seine Entscheidungen und Wünsche hineinzureden. Er hat mich ebenfalls sehr früh als erwachsenen Menschen behandelt. Das war bestimmt nicht immer leicht für ihn, weil ich auch etliches nicht so entschieden habe, wie er das getan hätte. Warum um Himmels Willen hätte ich ihn wie ein Kind behandeln sollen?

Selbst wenn man das Urthema mit ihm diskutieren möchte, dann ist es bestimmt nicht etwas, was ich so öffentlich getan hätte, wie der OP das begann.

[Thomas_DE37cr]

Hallo Dietmar

ich schliesse mich dem Votum von Helmut uneingeschränkt an. Werde demnächst 54 - ja das ist noch ein Stückchen jünger - und möchte über 60 auch mal noch richtig loslegen.
Auch kann mich an die Diskussionen mit meinem verstorbenen Vater wegen dem Autofahren im hohen Alter erinnern. Er hatte zwei Herzinfarkte überstanden und deshalb hatten wir auch grosse Bedenken. Er fuhr trotzdem, bis er eines Tages von sich aus verkündete, er habe aufgehört.

Eine Überfahrt der Biskaya ist zur richten Jahres- und Tageszeit eigentlich nicht das Problem, ebenso wenig die Küste Portugals runter.
Das Kernstück werden die Engnisse Kanal und Gibraltar sein. Dort würde ich ihm schmackhaft machen selbst dabei zu sein - und/oder eine erfahrene Mitsegler-Crew beizustellen.

Einer meiner Freunde segelt jetzt mit 65 seine Maramu, mit schweren Rückenoperationen hinter sich. Letztes Jahr Rund England und zurück nach La-Rochelle an der Atlantikküste. Dieses Jahr will er auch wieder von LAR aus in die Ostsee. Wohlvermerkt nur mit seiner auch über 60 jährigen Partnerin. Sein Rezept ist ganz einfach, nämlich viel Zeit einzuplanen. Und alle anderen Seemännischen Regeln zu beachten.

Erfahrung hat Dein Papa sicher, Instinkt auch. Etwas noch zu schaffen von dem er träumte kann unglaubliche Energie und Befriedigung auslösen. Das sollte man ihm gönnen, unter Beachtung der Vorsicht.

Eine solche Seereisse muss nicht Stress bedeuten, eher das Gegenteil. Abraten davon würde ich nur, wenn wirklich ernsthafte Probleme kurz vor dem Auslaufen vorliegen.. Wünsche ihm viel Spass und ein tolles Erlebnis.

Gruss aus dem Alinghi-Land
Thomas

[Esmeralda]

Zitat von gerd5

Ich bin aber nicht alleine meine Frau ist ja immer mit, Sie ist aber .....
na ja, hinter den Töpfen ist sie 1a, wenn man es seemännisch betrachtet
so viel wie nicht vorhanden.

Ich muß zu Ihrer Verteidigung auch sagen, Sie ist auch bei schlechtem Wetter nicht lästig, sonder kneift tapfer die Backen zusammen. Die Arbeit mach ich alleine, ist mir auch lieber da währ Sie zu nervös. Beim Anlegen ist Sie immer aktiv,

Und hiermit verleihe ich Dir den Chauvi-Orden des Monats!!!

Anneke

[boatman]

Zitat von ugies

...

Gruß Uwe (geb. 1.2.1953)

...

Der Tom mit Baujahr 1973

Daher wohl auch die unterschiedlichen Meinungen, obwohl alle nur das Beste für die anderen wollen.

[Miky]

Tscha,

wie schon gesagt: Ich würde mir die Verwirklichung meines Traumes nicht nehmen lassen. Würde mir zwar Sorgen machen, wenn mein Daddy mit 69 sowas extremes starten würde, aber ernsthaft reinreden? Nein.

Kleine Story am Rande: Ich sagte letztens zu meinem Sohn (18 ):
"Werd Du doch mal richtig erwachsen!"
Darauf er:
"Nö, will ich nicht. Du bist es nicht, Opa ist es auch nicht. Warum also ich?"
Recht hat er.

Miky

[apiroma]

Siehe auch W. Erdmann

[stef0599]

Auf jeden Fall nicht einmischen. Eure Sorgen ehren Euch, aber Vorschriften oder Hindernisse helfen gar nicht.

Mein Schwiegervater hat sein ganzes Seglerleben davon geträumt, auf eigenem Kiel die Karibik zu erreichen. Mit 65 in Rente wurde die Freude schon grösser, doch dann musste dies gemacht werden, zwischendurch das oder jenes, dem Sohn beim Aufbau des Geschäftes geholfen werden, so rann die Zeit dahin......"aber nächstes Jahr gehts los......( vielleicht dann auch "nur" noch ins Mittelmeer....)".

Als dann endlich alle Arbeiten erledigt waren und die Zeit da gewesen wäre, hat er mitten in den Planungen erfahren, das er Krebs hat. Einige Monate später ist er gestorben.

Ich hätte ihm gewünscht, das er losgekommen wäre.

[Miky]

Ja Stefan,

wir dürfen nie vergessen, daß wir nicht ewig Zeit haben...

Miky

[marsvin]

Moin all,
ich lese das erst jetzt, da ich die letzten Tage nicht da war.
Ich finde allein die Fragestellung ziemlich arrogant, als ob der alte Herr es nötig hätte, dass man ihm den Törn erlaubt.
Ich würde mich über eine Einmischung in meine Törnplanung durch meine Tochter sicherlich sehr bedanken, ich habe sie recht früh wie eine Erwachsene behandelt und verlange von ihr das gleiche, solange ich noch nicht an Demenz leide. Ich bin selbst Bj. 49, also fast 55, die grösseren Törns sind auch bei mir jenseits der 60 geplant, obwohl ich auch schon einen Herzinfarkt hatte und ein zweiter, evtl. tödlicher, sicherlich nie ganz auszuschliessen ist. Aber wenn es dann irgendeines Tages soweit ist, gibt es sicher schlechtere Plätze dafür, als die Plicht meines Bootes, ein Krankenhausbett zum Beispiel.
Siggi

[Didi]

Zitat von ugies

... mit Verlaub,
wenn dein Vater seit mindestens 20 Jahren - wahrscheinlich ja erheblich länger - auf dem Wasser unterwegs ist, wird er selbst am besten beurteilen können, was er kann und was nicht.

Ich jedenfalls würde mir von meinem Sohn keine Vorschriften machen lassen.
Nie und nimmer!


Uwe

Edit:

Hi Uwe,

nie und nimmer würde ich ihm Vorschriften machen, aber mir behagt der Gedanke nicht so sehr dass er dann auf dem großen Teich unterwegs ist, es ist halt nicht die Ostsee(und selbst die kann schon sehr ungemütlich sein) Aber ein Versprechen hab ich schon bekommen: Er wird kleine Schläge von Hafen zu Hafen machen, bleibt nur die Biskaya, ohne Rettungsinsel und Seenotboje und Notpinne lass ich ihn nicht los, da hat er erstmal noch etwas umzubauen

[Didi]

Zitat von boatman

Das finde ich gemein!

na das hab ich mal ohne Kommentar überlesen, war ja wohl auch ironisch gemeint

[ugies]

Moin Didi,

nichts für ungut -
ich zitiere mal sinngemäß aus deinem letzten Beitrag: "... lasse ich ihn nicht los ... "
Genau diese Einstellung, die du da - bewusst oder unbewusst - deutlich machst, bereitet mir erhebliches Unbehagen.
Er ist dein *Vater* nicht dein Sohn von 12 Jahren. Er ist erwachsen und er kann deshalb selbst entscheiden, ob er losfährt oder nicht und wie und mit welcher Ausrüstung er das macht.

Gruß
Uwe

[Didi]

Zitat von ugies

Moin Didi,

nichts für ungut -
ich zitiere mal sinngemäß aus deinem letzten Beitrag: "... lasse ich ihn nicht los ... "
Genau diese Einstellung, die du da - bewusst oder unbewusst - deutlich machst, bereitet mir erhebliches Unbehagen.
Er ist dein *Vater* nicht dein Sohn von 12 Jahren. Er ist erwachsen und er kann deshalb selbst entscheiden, ob er losfährt oder nicht und wie und mit welcher Ausrüstung er das macht.

Gruß
Uwe

Also ich mach es nochmal ganz deutlich, ich rede ihm nichts aus, oder bevormunde ihn, geschweige werde ich ihm etwas verbieten(steht mir gar nicht zu).
Ich bewundere seinen Mut, so etwas mit seiner Gesundheitlichen Vorgeschichte zu unternehmen, er halt über 12 Jahre an dem Boot gebaut, und das soll er nun auch genießen, es ging mir nur darum mal zu hören was so die Seglerisch Gemeinde dazu meint- aber mir scheint ich habe mit meiner Sorge gerade bei unseren "älteren" BFF-Freunden in ein Wespennest gestochen zu haben, die dann Sorge mit "Bevormundung oder so ähnlich verwechseln"

[Wilfried2]

Dann kannst du ja Ostern eine Rettungsinsel auf dem Boot verstecken, wird ihn sicherlich freuen.
Wilfried