Fragen zum Gebrauchtbootkauf

[uncle_cadillac]

Danke für den Link, da sind ja wirklich ein paar schicke Stahlpötte dabei

Zitat von Entschleunigung

Guten Abend zusammen,
noch immer kein Boot gekauft *Schulterzucken ...

Die Oldies halten uns noch immer in Atem und um ganz ehrlich zu sein, habe ich überhaupt keine Lust bei Minusgraden Boote unter Planen auf dem Trockenen mit vereisten Scheiben anzuschauen. Es wird ja bald wärmer und hoffentlich privat auch wieder ruhiger...

Zur Ablenkung und zur Informationsbeschaffung schaue ich natürlich trotzdem, was im Netz gerade alles angeboten wird - und man weiß ja nie...

Gerade wenn ich in Richtung Stahlverdränger schaue, gehe ich gern mal auf die Seite von Floris https://www.floriswatersport.nl/de/boote . (ich hoffe, der Link und der Firmenname sind hier OK). Zumindest auf den Bildern gibt es dort viel Schiff fürs Geld.
Meine Fragen dazu:
Wie bekomme ich ein eventuell dort gekauftes Schiff am besten nach Lübeck?
Ist der Laden seriös? Wie sind da Eure Erfahrungen?
Ist ein Bootskauf in den Niederlanden unkritisch?

Beste Grüße aus der Marzipanmetropole vom Olaf

[Araldealer]

Zitat von Entschleunigung

Ist ein Bootskauf in den Niederlanden unkritisch?

Nach meiner Erfahrung.... ein klares ja.

Mit etwas Vorbereitung und wie bei unserer letzten Neuanschaffung aus Herbst 2017... recht entspannt.
Lief bei uns aber auch über einen sehr guten Makler. Je nach Preis macht auch noch ein Gutachter Sinn.

Hätte das Boot damals gern auf eigenem Kiel heim gebracht. Ging leider aus Zeitgründen nicht. Musste
mich dann für Tieflader mit Begleitfahrzeug entscheiden und für den Weg Maasbracht -> Werder/Havel
(620km) knapp 2.700 berappen. Ist nicht der "Schnapper", war aber eine top Profi-Abwicklung und das
innerhalb von nur 5 Tagen nach Erstkontakt geliefert.

[Entschleunigung]

@Uwe:
Ja, mein Reden. Zumindest auf den Bildern sieht es ganz gut aus.

@Tom:
Hast Du einen Link zu Deinem Makler für mich?
Puuh, 2700 € ist viel Geld, wenn es nicht über das Wasser geht. Zu mir wäre die Distanz wohl ähnlich lang.

Habe mir noch keinen Wasserweg aus den Niederlanden zu mir ausgeguckt.

Nordsee - Elbe - Kanal - Heimathafen Lübeck finde ich für einen Anfänger und ein gerade gekauftes Boot schon recht grenzwertig, aber eventuell geht es ja auch anders.

Gute Nacht sagt Olaf

[Araldealer]

Hallo Olaf,

die persönlichen Kontaktdaten von unserem Markler kann ich Dir gern zusenden. Die haben im ganzen Land
ihre Ansprechpartner, also regionale Zuständigkeit mit jeweiligen Ansprechpartnern. (meist deutschsprachig)
Unser Makler war zuständig für den Großraum Roermond und Umgebung. ( unser Boot lag in Stevensweert )

http://www.uwjachtmakelaar.nl/

Bieten teilweise auf eigener Seite an, aber auch einiges unter www.yachtfocus.com und www.botentekoop.nl

Wenn Du für die Region Roermond/Wessem/Venlo den Kontakt haben möchtest, gib einfach kurz Bescheid.

Noch kurz zum Transport... den hätte ich deutlich günstiger haben können, aber mit erheblichen Wartezeiten.
Wir wollten aber nicht ständig zwischen Potsdam und Stevensweert pendeln (sind in 3 Wochen 4x rüber) und
haben deshalb entschieden, sofort zu überführen. (www.vandewetering.nl/de/)

[Entschleunigung]

Hallo Tom,
deine Nachricht habe ich bekommen. Vielen Dank!
Bei "White Whale" gibt es ja tolle Schiffe, aber deren Preise fangen da an, wo mein Budget aufhört. Hätte ich in der Schule mal besser aufgepasst...

Die anderen Links sind interessant. Ich verstehe zwar kein Holländisch, aber das Meiste erschließt sich ja auch so.

Wenn der Transport mit etwas Wartezeit erheblich günstiger wird, und mein Bötchen ja auch ein Stück kleiner wird als deines, ist das auf jeden Fall auch mal eine Überlegung wert.

Gruß
Olaf

[Entschleunigung]

Hallo liebe Forumsgemeinde,
noch immer kein Boot gekauft, aber durch glückliche Umstände konnte ich den Kostenrahmen auf 35 000 € erweitern. Natürlich darf es gerne günstiger sein, aber das "Traumboot" hatte ich bis 20 000 eben nicht gefunden. Mag sein, das ja demnächst eines auf dem Markt erscheint....

Ein Kollege hatte mit etwas von einer Apollo 32 vorgeschwärmt und auch hier im Forum gibt es eine große Gruppe von Leuten, die Halbgleiter als Eierlegendewollmilchsau für Fluss, Kanal und See betrachten. Also sind Halbgleiter jetzt auch in meine Aufmerksamkeit gerutscht.

Die Apollo 32 TT gefällt mir ganz gut, und auch die Vorteile zweier Maschinen sind nicht von der Hand zu weisen. Die Frage ist nur, was ein solches Boot bei Fluss und Kanalfahrt (also als Verdränger) verbraucht und ob ich mir den Luxus gönne im Winter gleich zwei Maschinen warten zu lassen (muss dann ja). Die Folgekosten eben... Hat jemand einen Ahnung, was ein solches Schiff an Versicherung kostet? Auf welchem Niveau ist die Verarbeitung und Wertbeständigkeit bei Apollo? Wann man damit (nee, nicht in der ersten Saison) nach Helgoland fahren?

Einen schönen Sonntag wünscht Olaf

[Entschleunigung]

Guten Abend,
es geht voran.
Immerhin schon vier Boote besichtigt. Die Apollo ist jetzt nicht mehr mein Favorit. Einfach zu laut (gut, ich bin eben frühes Segler gewesen) - und das im Standgas, denn auf die Probefahrt habe ich erst einmal verzichtet. Irgendwie war das Bauchgefühl auch nicht so gut. Kann aber auch ein individuelles Problem dieser besichtigten Boote sein. Aber wirklich groß und macht einen soliden Eindruck.

Dann noch eine Cobra 33 besichtigt. Lag an Land und auch die war es nicht. Einige Mängel haben mich da schon sehr abgeschreckt.

Zu gutes Letzt einen holländischen Verdränger aus Stahl. Hat uns am besten gefallen, aber der ist (wie sein Motor) nun fast 40 Jahre alt und eben ein reiner Verdränger. Sehr gut ausgestattet und liebevoll in Schuss gehalten. Da war das Bauchgefühl erheblich besser. Ich habe vor Allem Befürchtungen wegen des doch etwas älteren Mercedes Motors und ob mir die Pflege bei Stahl nicht zu viel wird. Der Preis war auch nicht eben günstig, dafür gefiel uns das Schiff ziemlich gut.

Ich würde mir gern noch einen schönen Halbgleiter im Großraum Lübeck (+ 100km) ansehen, aber selbst bei leicht überschrittenem Preislimit finde ich zur Zeit nichts ansprechendes mit nur einem Motor.

Klasse wäre auch eine Durchfahrtshöhe von unter 2,5 m, damit ich um die Lübecker Altstadtinsel schippern kann.

Es bleibt schwierig

Beste Grüße
Olaf

[Fixboot]

Hallo Olaf,

mit wieviel Unterhaltskosten rechnest du denn pro Jahr.

Ich würde mal mit 10 k pro Jahr rechnen und dann überlegen ob du dir das leisten willst.

Ich hatte zwar nie so ein altes Boot, aber ein 30 jahre altes Selbstbauwohnmobil das ständig kaputt war und die Reparaturen richtig teuer. Jedesmal gleich ein paar Tausend hier ein paar dort....... Nach zwei Jahren war ich froh dass es jemand haben wollte......

Gruesse
Tom

[Redfox69]

Hallo an das Forum.
Der Preis ist heiss, wie man so schön sagt. Ich hatte selten so grosse Schwierigkeiten, einen Preis zu ermittel, wie bei Booten.
Was kann man für ein Boot verlangen, dass 30+X Jahre alt ist, mittlere Pflegestufe besitzt? Also der letzte Service 3 Jahre und mehr zurück liegt. Optisch aber noch einen soliden Eindruck macht?
Fragen über Fragen, auch beim Thema Unterhalt. Ich persönlich würde rein aus dem Bauch raus, nie mehr als 1000-2000 Euro bezahlen.

[Entschleunigung]

Hallo Tom,
hallo Redfox69,

Unterhaltskosten sind nicht so einfach zu berechnen. Ich denke 10.000 € sind für ein Boot in der von mir gesuchten Preisklasse sehr hoch gegriffen und die von Redfox69 genannten 2000 € deutlich zu niedrig für ein Boot mit Wasser und Winterliegeplatz.

Meine Schätzungen:
Liegeplatz und Winterlager 1000 bis 3000
Treibstoff (Verdränger) 1300 €
Versicherung 500 €
Verschleißteile, Öle, Wartungsbedarf, Lack... 500 €
Investitionen/Verbesserungen/Reparaturen (schwer zu schätzen) 1000 €

wäre so zwischen 4000 und 5000 €

[Petermännchen]

Unterhaltskosten 2017/2018:

Als Beispiel nehme ich mal meinen Einstieg:
Ersatzteile (Propeller, Plane, Gerüst) ~ 1.000,-- €
Instandhaltung/Ein- Auswintern: ~ 2.500,-- €
Sommer- Winterliegeplatz: 1950,-- €
2x Kranen: 300,-- €
Strom Winter: 70,-- €
Strom Sommer: 200,-- €
Versicherungen: 400,--
Überführung Diesel (420km): ~ 550,-- €
Diesel Spassfahrten 2018: ~ 750,-- € (geschätzt)

Geschätzt ab 2019:
Sommerliegeplatz: 900,-- €
Winterliegeplatz: 700,-- €
2x Kranen : 300,-- €
Instandhaltung: 500,-- €
Spassfahrten/Heizung Diesel: 2.250,-- €
Strom: 250,-- €
Versicherungen: 400,--

Danach (wenn komplett im Wasser und bewohnt) entfallen Liegeplatzgebühren. An Erweiterungen (Wasser, Heizung etc.) sind aber noch mal ~2.000,-- €-4.000,-- € (dann mit Solar) einzuplanen.

Im Schnitt komme ich auf die 5.000,-- € p.a. bei ca. 150 Std. Fahrten im Jahr a 10l/h (bei 1,5€/l). Kranen wird alle zwei Jahre anfallen (Kontrolle/Antifouling).



Gruß

Peter

[Fixboot]

Gut kalkuliert ist halb gewonnen!

Trotzdem kann etwas passieren, das man nicht eingeplant hat. (Unverschuldeter) Unfall, Motor(en) kaputt etc. Lieber das doppelte einkalkulieren, bzw. ausreichend unbenötigte Reserven haben .....

Vor allem wenn man selber knapp bei Kasse ist. Das kann einen ruinieren so ein Schiff denke ich.

Aber egal, jeder wie er will. Ich bin da eh kein Experte. Glaub mir nix!
Gruesse
Tom

[Petermännchen]

Es ist sicherlich nie verkehrt ein Polster zu haben. Aber eine Kalkulation sollte schon das wirkliche Leben abbilden. Mal so eben das Dopplete anzunehmen ist keine Kalkulation.

[RING18]

Dazu kommt das selbst wenn man einen Maschinenschaden hat stürzt das nicht in den Ruin.
Man ist ja nicht auf das Boot angewiesen und hat Zeit mit der Reparatur.

Rücklagen sind gut und richtig aber nur dann ein Boot zu kaufen wenn man den Kaufpreis nochmal als Rücklage hat ist etwas übertrieben.

[Redfox69]

@Petermännchen

Stolzer Preis im Unterhalt. Ich denke mal das hängt stark von der Größe des Bootes ab. Wenn ich z.B. ein Boot selber trailern kann und das Winterlager sehr günstig bekomme, also max 100 Euro im Monat, singt der Preis schon mal etwas. Mach ich den Pott noch selber Winterfest, wechsle Öl usw. Wird es nochmals weniger.
Du wirst wahrscheinlich einen recht großen Pott haben, nicht mehr normal trailerbar, doppel Motoren usw?

Bevor ich einen extra Thread aufmache, eine kurze Frage an alle. Ich interessiere mich für eine Ancas Queen 24, wenn ich mir die persönlich demnächst anschaue, auf was muss ich besonders bei diesem Typ achten, ggf. versteckte Mängel aufspüren?

[Petermännchen]

@Redfox69
Groß ist relativ, 10mx3,35m Lüa., 2x Mercedes Diesel mit Welle.
Die Übernahme ist eigentlich immer teurer, man baut ja das Boot auf die eigenen Vorstellungen auf. Bei mir war eine gute Basis vorhanden. Trotzdem waren neue Batterien und Bowdenzüge, Ölwechsel, Frostschutz etc. ordentliche Posten. Propeller habe ich drei komplette Sätze (zwei gleiche und einer abweichende Steigung), das muß man nicht haben. Dann noch Plane für Winterlager.. das läppert sich.
Im zweiten Jahr bin ich ja auch deutlich günstiger, Ein- Auswintern mache ich dann selbst. Und es sind ja 150 Fahrstunden mit drin (1500km).

Ab 2020 entfällt der Sommerliegeplatz, Winterliegeplatz wird bleiben oder ich fahre in den Süden. Beides ist nicht umsonst, Heizen oder Fahren, das kann man sich aussuchen. Fällt Sommer- und Winterlager weg habe ich ca. 1000km zusätzlich beim gleichen Preis. Reduziert sich Heizen auf die Hälfte, so kommen noch mal um 500km hinzu. Damit zigeunert man schon mal ganz gut rum. Mittelmeer und zurück sind jetzt drin.

Gruß

Peter

[Redfox69]

Wow, ok ist schon recht groß, für mein Verständnis.
Ok ich hab ja eigentlich das gleiche vor wie du, ich möchte in 2-3 Jahren auch ganz aufs Boot, allerdings auf einen Kat vom Typ Lagoon 450 bzw 500 oder ähnliches. Bevor das geschimpfe los geht, ja ich weiß was so ein Ding kostet, auch der Unterhalt ist mir bewusst. Geplant ist ein halbes Jahr in Deutschland zu sein, zum Arbeiten und im Winter die Düse in Richtung Süden zu machen. Bis dahin will ich mich etwas mit einem Motorboot bei Laune halten, mit kleiner Kajüte, sodass man mal ein paar Tage drauf verweilen kann. Um Kosten zu sparen, suche ich daher mehr den Typ "alte Dame" mit Charme Ganz klar würde mir der Zahn bei so einem Boot, wie du hast auch tropfen, aber ich möchte mal über den großen Teich und da sind Motoryachten nicht wirklich gut geeignet, bzw finanziell aus meiner Sicht wenig Sinnvoll. Hab keine Lust 2-6 Tonnen Sprit zu bunkern zumal man da dann die richtig großen Eimer 20 Meter aufwärts brauchst.

Auf welchen Weg kommst du ins Mittelmeer? Ich hab mal recht flüchtig nach einem Weg von mir aus angeschaut, es gibt eine Möglichkeit über den Rhein in den Alsace-Kanal, aber da musst durch mehr als 200 Schleusen durch machen und wenn ich mich recht erinner sind manche Kanäle kaum breiter als 5 Meter. Also nix mit einer Kat dieser Größe, daher aussen rum.

https://www.wycev.de/privat10.pdf Netter Bericht dazu.

LG Peter redfox69

[Petermännchen]

Den Kopf mit Frankreich mache ich mir, wenn es soweit ist. Dann werde ich vielleicht noch 10cm an Höhe einsparen müssen.

45Fuß Kat, das nenne ich mal Platz

Gruß

Peter

[Redfox69]

Ja die Kanäle sind berühmt berüchtigt. Denke aber mit einem schönen Boot und viel Zeit eine Reise wert.
Eben um den Platz ging es mir ja auch, weil wenn man schon seine Wohnung aufgibt, möchte man zumindest einen Teil des Komforts weiter haben. Da es ja auch für lange Zeit so sein wird. Es ist auch noch scharf an der Grenze, was man mit dem SBF-Binnen auf dem Rhein fahren darf. Mast natürlich gelegt.

[Entschleunigung]

Die Bootssuche hat ein Ende! Ich habe einen holländische Stahlverdränger gekauft. Details demnächst in Kürze.

Ich danke schon mal allen ganz herzlich für eure Hilfe!