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Allgemeines zum Boot Fragen, Antworten & Diskussionen. Diskussionsforum rund ums Boot. Motor und Segel! |
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#51
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Kentern.... Zählt da Versenken beim Kranen dazu?
Bei meinem ersten "Versuch" in Istrien gab ich mein Boot ganz in die Hände des Kranmeisters in Moscenicka Draga. Der hat dummerweise das Gewicht meines Motors unterschätzt, aber trotzdem weitergemacht - so in 1,50 Höhe rutschte das Boot langsam hinten aus der Schlaufe - mit mir mittlerweile auf der Spitze als "Gegengewicht". Eine Tonne konnte ich aber nun doch nicht kompensieren.... Dank der Luftblase im Motorraum kam es dann doch wieder hoch, obwohl Innen ziemlich viel Wasser stand.... Tja ich habe daraus gelernt, beim Kraner bin ich mir nicht so sicher - der war eigentlich auch vorher schon alt genug... Wenn also Kentern im Hafen beim Kranen zählt, so ist mir das mit dem Mobo auch schon passiert. Bei der Jolle ist das ein Teil von dem was Spaß macht.... Gruß Mipesch |
#52
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Eine meiner Kenterungen, damals im "Schock" niedergeschrieben: (Das Drama spielte sich in Österreich, nördliches Waldviertel, ab) Ich sag Euch, ich bin ja so was von frustriert. Das letzte Mal bin ich vor ca. 18 Jahren mit einer „Mayflower“ - Jolle bei Split gekentert, und jetzt das. Also, es war vorletzten Donnerstag (hab’ erst jetzt genügend Zeit für eine Beichte), als es bei uns im Wald4tel ganz schön aus Nordwest blies. Also nichts wie raus zum Stausee. Meine Lieblingsfrau wollte zwar mit, musste aus familiären Gründen aber dann doch abwinken. Eine Delphino war bald aufgetakelt, aber dann kam es, wie es kommen musste: Nach einigen Kabellängen schlief der Wind ganz einfach ein, dafür näherte sich eine ziemlich große und dunkle Wolke, deren Geschwindigkeit und Inhalt ich leider ganz gewaltig falsch einschätzte. Meine Stimmung sank auf null, so wie der Wind. Mist, dachte ich, kein Wind, aber dafür werde ich waschelnass. Das hab’ ich wieder notwendig gehabt. Der Gedanke war noch nicht zu Ende gedacht, als mich die erste Böe gleichzeitig mit einem heftig einsetzenden Regenschauer erwischte. Aber wie!! Meine 85 Kilo Kampfgewicht ( Tendenz leicht steigend…. ) reichten gerade noch einmal aus, das anscheinend nicht ganz gut durchkonstruierte Kleinwasserfahrzeug in den Wind zu drehen und aufzurichten, obwohl die Baumnock schon durchs Wasser gezogen wurde. Und dann kam es zu einem fatalen Denkfehler meinerseits: In mir jubelte eine Stimme: „Endlich Wind, los, abfallen und die Schot dicht, dann geht die Post ab!!!“ Was ich dann auch prompt tat….. Die zweite Stimme, die entsetzt „ mach das ja nicht, du Blödel“ aufschrie, hörte ich leider zu spät, denn da hatte mich die zweite Böe schon flach gelegt. Sch…., bloß nicht durchkentern, durchzuckte es mich. Also die Beine über die Bordwand geschwungen und schnell raus aufs Schwert….. Dass da aber leider gar kein Schwert mehr da war merkte ich erst, als ich haltlos in den braunen Fluten des Ottensteiner Stausees kurzfristig versank. Als Brillenträger immer eine blöde Situation. Anscheinend hatte ich das Schwertfall nicht fest genug in seine Kammklemme gedrückt, daher war das damit verbundene Schwert beim Kentern in den Bootsboden verschwunden. Hilflos musste ich mit ansehen, wie sich die Jolle nun langsam, fast majestätisch, in die stabile Rückenlage drehte. Während der Regen wie wild auf mein graues (und nun auch patschnasses) Haupt trommelte und der Wind heulte und pfiff drängte sich mir die Frage auf, ob ich das in meinem Alter noch notwendig hätte…Na ja, wenigstens war das Wasser halbwegs warm. Nach dem bei den herrschenden Verhältnissen an ein Aufrichten der Jolle nicht zu denken war, schnappte ich mir die Vorleine und schwamm, das Boot hinter mir herziehend, zu einem nahe gelegenen Steg, wo die Wassertiefe ausreichend war, um den Mast nicht zu beschädigen. Dann schwamm ich zu einer anderen Jolle hinaus, welche ebenfalls durchgekentert war, um zu helfen. Zwischenzeitlich war die Gewitterfront durchgezogen und Franz, unser „Vercharterer“ kam uns, trotz seinem verletzten und bandagierten Knie, mit seinem Gummiwutzler zu Hilfe. Wir mussten allerdings unter die Boote tauchen, um zu den Schwertfallen zu gelangen und die Schwerter ausfahren zu können. Wie gesagt, mit meinem Nasenfahrrad irgendwie eine unangenehme Angelegenheit. Das Aufrichten verlief dann planmäßig, nur der Wind war (natürlich…) wieder einmal eingeschlafen, darum schleppte uns Franz motorisch zum Steg zurück. Segel abgeschlagen und zum Trocknen unters Dach gebracht, mit dem Nasssauger die Jollen leergesaugt, noch schnell einen heißen Kaffee hinter die bibbernde Binde gegossen, dann ab nach Hause. Gefroren hat es mich wie einen nassen Hund, wie man bei uns so sagt. Meine Lieblingsfrau richtete mich dann freundlicherweise wieder moralisch auf, und nach einer ausgiebigen heißen Dusche habe ich diesem kippeligen und übertakelten Kunststoffgebilde Rache geschworen, denn beim nächsten Mal werde ich ihm kompromisslos und beinhart zeigen, wer hier der Herr in der Jolle ist, bei meiner Ehr’…… Die Geschichte birgt aber noch einige Feinheiten: 1.: Erstaunlicher Weise funktioniert die Fernsteuerung meines Pkws einwandfrei, obwohl sie ja eine halbe Stunde unter Wasser war… 2.: Nachdem ich nasse Kleider am Körper nicht mag, hab' ich die Klamotten in den Kofferraum gelegt und bin nackt, nur mit Sandalen und Sicherheitsgurt bekleidet, nach Hause gefahren. Nicht auszumalen, wenn ich in eine Polizeikontrolle geraten wäre.... Ich sehe die Schlagzeilen vor meinem geistigen Auge: "einem fünfzigjährigen Wüstling konnte im Waldviertel das Handwerk gelegt werden. Der bisher als unbescholten bekannte Gerhard K. wurde völlig (!!!) nackt am Steuer seines Pkws angetroffen. Der durchnässte und offenbar unter Schock stehende Mann versuchte den diensthabenden Beamten eine unglaubwürdige Geschichte aufzutischen, in der angeblich äußerst widrige Umstände sein Verhalten rechtfertigen sollen. Die Behörden ermitteln weiter und bitten eventuelle Augenzeugen, sich zu melden. Vertraulichkeit wird zugesagt..... " Glücklicherweise bin ich "unertappt" zu Hause angelangt, und dank des elektrischen Garagentorantriebes konnte nicht einmal die Nachbarschaft einen negativen Eindruck von mir bekommen...
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Gruß von Gerhard.
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Danke Gerhard für die schöne Geschichte.
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Danke, Gerhard, für die herrliche Geschichte. Sollte es Dich jemals in die Brandenburger Gegend verschlagen, können wir gern - ja nachdem, was die Backskiste hergibt- auf der "Pusteblume" ein Bier oder einen Wein darauf trinken.
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Toll geschrieben, vielen Dank Gerhard
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#56
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Viele Geschichten zum draus lernen gibt's auch hier (vorsicht: nur in stabiler Gemütsverfassung lesen!):
http://www.bsu-bund.de/cln_005/nn_99...tml?__nnn=true Erstaunlich für mich war: 1. Wieviele auch große Motorschiffe durch gefährliche Umbauten auf Tiefe gehen (zu hoher Schwerpunkt, falsche Gewichtsverteilung, ungeschickt angebrachte Lenzer etc.) und 2. wieviele Leute auch bei ruhigem Wetter ertrinken, weil sie keine Schwimmweste trugen. Sind übrigens selber mit nem 5m-Kajütkreuzer (Kielschwerter) durch ne Böe auf's Wasser gedrückt worden. Unglücklicher Gewichtstrimm (ich war in Lee) und offener Niedergang (bei böigem Wind böser Fehler bei kleinem Boot) führten zu Vollaufen der Kajüte. Undichter Auftriebskörper dann final zur Verwandlung in ein U-Boot. Schleppen unter Wasser aus der Fahrrinne Richtung Land war "Service" von Polizei und DLRG. Das Heben durch die DLRG hat dann den "Materialkostensatz" gekostet (damals 2.000DM... ein professioneller Berger hätt' laut Polizei mindestens das doppelte genommen). Fazit für mich: bei kleinen Booten & sehr viel Hack immer Niedergang zu ... und ich glaube der Aussage "das Boot ist unsinkbar" nur noch, wenn ich mich selber von der Dichtheit der Auftriebskörper überzeugt habe. Gruß Katja |
#57
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Bin seit 40 Jahren Segler und habe eine Menge kleinerer und Größerer Boote gesegelt.
Niemals bin ich gekentert, auch bei heftigen Winden nicht. Irgendwann hatte ich dann eine Ixylon. Lag mit ihr am Ufer vor Anker und sonnte mich. Als Bäume Schatten machten, zog ich den Anker und und rollte die Genua auf, um ein paar Meter weiter (in die Sonne) zu segeln Da kam eine Fallbö in die Genua Nun saß ich leider faul in Lee und und ......... so schnell konnte ich gar nicht gucken und schon war der Kahn umgekippt! Ich habe mich noch an das Schwert gehängt, um schlimmeres zu vermeiden, aber es war zu spät! Es war in Ufernähe auch schon sehr tief, so das der Mast Richtung Grund ging. Also lag der Kahn kieloben Nette Segler am Ufer machten den Spruch: scheint die Sonne auf das Schwert, macht der Segler was verkehrt! Ich stand splittenacken auf dem umgekippten Boot und frohr, was das Zeug hielt. Denn das Wasser hatte im Frühjahr nur 15 Grad. Dann schmiss einer der Segler seine Maschine an und schleppte mich vorsichtig an Land, wo wir den Mast wieder nach oben stellten Schäden: am Boot - keine an mir: Gleitsichtbrille geopfert (1200 DM) und ein Handy |
#58
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Vielleicht ein, zwei oder drei mal
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Wer Rechtschreibfehler findet, darf sie behalten! |
#59
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Das umschmeissen von Hobies gehoerte zum guten Ton besonders wenn die DLRG gerade beim Mittagessen war. Das war allerdings noch in den 70er Jahren. Hab mal ne Gulfstar50 in der Biskaya auf die Seite gelegt. Hecksee und dann Berg ab. Interessante Erfahrung
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