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Situation der Skipper: Vor 20 Jahren wurde man in Mittelamerika beraubt. Das war’s. Zeitgleich wurde man in Venzuela nicht beraubt. Zeitgleich wurde man in den kleinen Antillen nicht beraubt. Vor 10 Jahren wurde man In Mittelamerika beraubt. Nach dem Raub wurde man erschossen, keine Zeugen, denn Zeugen führten bisweilen zur Verurteilung. ralfschmidt hat Recht. Zeitgleich wurde man in Venzuela noch nicht sehr oft beraubt, Situation damals: In Puerto La Cruz/Venezuela lehnten es Fischer ab, Gäste nachts in ihren Lanchas zu amerikanischen Schiffen zu fahren. Begründung: Amerikanische Schiffe fahren wir nachts nicht an, die Skipper schießen sofort, das ist uns zu gefährlich. Rudi, „Jan Wellem“ wurde vor Anker vor Isla Tortuga von Mitgliedern der Venezuelan Coast Guard in Zivil nachts überfallen, was Rudi und Isolde nur deswegen lebend überstanden, weil Rudi eine Waffe hatte und als Sportschütze auch zu gebrauchen wusste, und weil per Hugo Runde und Funkwache (danke „Pegasus“ und „Stocksiefen“) die Onsa Venezuela (Cuerpo de Apoyo & Salvamento Marítimo www.onsa.org) und die Presse eingeschaltet wurden, die binnen Stunden einen riesigen Wirbel in Venezuela veranstaltet hatten. Den Einschusskrater an der Winsch neben dem Niedergang, damals neben seinem Kopf, hat Rudi heute noch. Zeitgleich wurde man in den kleinen Antillen noch nicht beraubt. Heute wird man In Mittelamerika beraubt und gleichzeitig erschossen, spätestens nach dem Raub. Zeitgleich wird man in Venzuela beraubt. Nach dem Raub wird man häufig erschossen, man lernt in einschlägigen Kreisen in Venezuela. Ein Abstand von 50 Meilen zum Festland wird geraten, da Überfälle von Fischerbooten aus mit Militärwaffen erfolgen, zu denen nur die Armee und die Venezuelan Coast Guard Zugang haben. Die Täter sind vermummt. Anderenfalls wären sie als Mitglieder des Militärs erkannt und müßten ihre Opfer erschießen. Zeitgleich wurde man in den kleinen Antillen beraubt, noch nicht sehr oft, aber bisher nicht erschossen, da bei dem Raub Gewalt, aber keine Feuerwaffen eingesetzt wurden. Änderung? März 2006: Überfall mit Feuerwaffen gegen 02.00 LT auf 3 Schiffe in einer Nacht von 3 vermummten Tätern (alle aus Ashton / Union Island / St. Vincent & the Grenadines, WI), (Sandy Island, Carriacou GND, Chatham Bay Union Island SVG, Petit St. Vincent, SVG). Die Täter waren trotz Vermummung erkannt worden und auf Union Island SVG einschlägig bekannt. Sie flüchteten nach St. Vincent und sind bisher nicht gefasst. Die Entwicklung scheint linear.
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Gruss, René |
#77
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Ich finde es sehr treffend, daß Du hier auch über die (etwas übertriebene) Vorsicht der Amerikaner berichtest, die erst schießen und dann fragen! Man darf aber auch nicht außer acht lassen, daß - wegen der politischen Lage weltweit - gerade amerikanerische Privatleute Gründe genug haben, übersensibel zu sein. Dazu kommt, daß jeder Pirat allein an der Größe und am Zustand amrikanischer Boote genau erkennen kann, daß dort mit Sicherheit fette Beute gemacht werden könnte, wenn man nur die Eigner überwältigen würde. Am Ergebnis der bisher geschilderten Gegenwehrmaßnahmen kann man sehen, daß selbst einheimische Leute sich nachts nicht mehr ohne weiteres den amerikanischen Yachten nähern. Was den Amis wahrscheinlich einen gewissen Vorteil verschaffen wird. Die Wahrscheinlichkeit, daß eine amerikanische Yacht überfallen wird, sinkt damit. Das Abschreckungsschema wirkt offensichtlich. Insgesamt kann einen die Entwicklung nur traurig machen, denn letztlich geht man auf eine große Reise, um seine Zeit unbeschwert verbringen zu können. Gerade Europäer haben in den vergangenen Jahrzehnten einen deutlichen Image-Verlust erfahren in den Augen vieler Einheimischer, die in der Umgebung der Touristenhochburgen leben. Die Tatsache, daß sich nichts an der Lebensqualität der armen Bevölkerungsschicht Mittel- und Südamerikas geändert hat, trotz der Flut des europäischen Touristengeldes, macht die armen oder unterbezahlte Menschen in der Dritten Welt oft skrupellos. Nichtzuletzt auch deshalb, weil sie nichts an ihrer Situation ändern können, ohne Zusatzeinkünfte machen zu können. Yachten führen meist alles wichtige und vieles unwichtige mit, wenn sie große Distanzen zurücklegen müssen. Die Einwohner armer Länder wissen oft ganz genau, inwieweit sie durch einen einzigen Raubzug durch ein Feld von ankernden Yachten ihre Lebensumstände für mehrere Monate verbessern können. Man kann nur hoffen, daß sich die Umstände auf den pazifischen Inseln nicht auch ins Gegenteil umkehren. Dann wäre alle Hoffnung für jeden Langfahrer verloren, jemals etwas ähnliches erleben zu können, wie die Pioniere der Fahrtensegelei. |
#78
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Es liegt KEIN Beweis vor, dass die Ueberlebenschance steigt, wenn man sich bewaffnet. Die Europaer haben in der Vergangenheit einen Imagegewinn verzeichnen koennen, der Imageverlust ist von Amerikanern zu beklagen. Und Armut macht nicht kriminell. Wenn das so waere, muessten Laender wie Myanmar, Laos, Kambodscha, Vietnam – um die wirklich Armen in meiner Nachbarschaft zu nennen – gemieden werden. Tatsaechlich fuehle ich mich in diesen Laendern sicherer, als in vielen “reicheren” Laendern, und bin es sicherlich auch. |
#79
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Die asiatische Gastfreundlichkeit unterscheidet sich sehr stark von der südamerikanischen. Sie wird meistens bedingungslos gewährt und ist ein respektables Gut, auch - und gerade - Europäern gegenüber. Hier profitieren die Europäer nicht nur von der grundsätzlichen Friedfertigkeit der Asiaten, die vor allem von jenen Menschen ausgeht, die in buddhistisch geprägten Ländern leben. Deshalb kann man die Gefahr, die von Piraten ausgeht, schlechterdings mit der Situation in südamerikanischen Küstengewässern vergleichen. Touristen oder Neuankömmlinge, die in Südamerika zu leben gedenken, können durchaus ein friedfertiges Leben führen; letztlich kommt es eben auf die Region an, in der man (als Europäer) gedenkt, neue Wurzeln zu schlagen oder Urlaub zu machen. Ich redete aber ausdrücklich von touristischen Hochburgen, wie z.B. Rio de Janeiro, dessen Hafen übrigens von Sicherheitspersonal geschützt wird, die mit Schnellfeuerwaffen ausgerüstet sind. (Wo findet man das sonst in der Welt?) Gefahr droht natürlich auch immer dann, wenn eine Yacht allein und ohne den Schutz einer Ankerliegergemeinschaft ist. Leichtes Ziel und fette Beute! Was aber auch eine Frage der Region ist. Man kann nicht ganz Südamerika über einen Kamm scheren. In Uruguay kannst Du sicher sein, während Du ein paar hundert Kilometer nördlich u.U. Dein Leben verteidigen mußt. Letztlich kommt es auch darauf an, wie "begehrenswert" Deine Yacht wirkt, und ob sich - dem scheinbaren Eindruck nach zu urteilen - sich die Piraten einen lohnenswerten Überfall versprechen oder eben nicht. @ Sayang Deine Erfahrung mit Thailändern in Ehren, aber in Thailand ist der Tourismus eine staatlich geschützte Einnahmequelle, und wenn man nicht gerade beim Dealen oder beim Drogenschmuggel erwischt wird, lebt es sich für deutsche Touristen (auch Segler) recht gut dort, solange man alles bezahlen kann, was man in Anspruch nimmt. Wobei man Dir wahrscheinlich in einer Notlage in einem buddhistischen Land eher die Hand zur Hilfe ausstrecken wird, als in Südamerika, wo Hilfeleistung eher eine Glückssache ist. |
#80
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Wie gesagt, was Suedamerika angeht, enthalte ich mich eines Kommentars. Du solltest aber nicht pauschaliserend von “Dritter Welt” und “armen Laendern” reden.
Es solte auch ein Unterschied zwischen Piraten und “normalen” Eigentumsdelikten an Land bzw im Hafen gemacht werde. Zu Thailand: Meine Erfahrung hier schaetze ich als sehr begenzt ein, denn ich lebe hier erst seit zwei Jahren. Daher habe ich Thailand mit keinem Wort erwaehnt. Was Gastfreunschaft mit Buddhismus zu tun hat, ist mir deshalb vielleicht auch verborgen geblieben. Dein Kommentar zu Indonesien halte ich fuer aus der Luft gegriffen. Ich habe dort fuenf Jahre gelebt, und spreche auch die Sprache. Ich habe mich noch in keinem Land so sicher gefuehlt, wahrscheinlich ist es fuer Segler eins der sichersten Laender, und eins der schoensten. Das fuehrt auch zu Leichtsinn, denn auf meinen Segelreisen habe ich in den Haefen nie das Boot abgeschlossen, obwohl es natuerlich Kriminalitaet gibt. Es ist jedoch nie etwas gestohlen worde. Das Problem mit Indonesien ist die Buerokratie. Der Jihad wird nicht gegen Segler gefuehrt. Ueberfaelle auf Boote und Schiffe gibt es im Grenzgebiet zu den Philippinen, und die Gangster dort sind eher Philippinos. |
#81
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nehmen wir mal an, es gibt weltweit eine million yachties, die unterwegs sind.
über die berichtet niemand. davon werden zwanzig pro jahr überfallen. das kommt in die presse. bad news are good news are bad news. jeder yachtie hat es in der hand, die gefährdeten zonen zu besuchen oder auch nicht. die deutschen autobahnen, wo führerscheinanfänger sich für ein paar euro einen schlitten kaufen können der über zweihundert fährt ohne ihn zu beherrschen finde ich anspruchsvoller. (was nicht besagen soll soll dass ich das thema piratierie nicht beklemmend finde) holger
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jack of all trades - master of none |
#82
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Fatale und gewalttätige Überfälle auf Yachten werden genauso routiniert gemeldet wie Banküberfälle oder wie (an Land) Raubüberfälle mit Todesopfern. Überfälle auf Yachten kommen weltweit wirklich nur dann ins TV, wenn es Tote gab an Bord oder wenn die Yacht entführt wurde. Kein Sender der Welt verschwendet seine Zeit, wenn eine Yacht leergeräumt wurde, während die Crew an Land war oder wenn die Eigner im Schlaf überrascht wurden und ihnen anschließend Geld abgepresst wurde. Das ist weder sensationell genug, noch irgendwie ungewöhnlich; es kommt immer wieder vor und findet am ehesten in der regional begrenzten Presse Niederschlag. Wir erfahren dann bestenfalls Details aus dem Internet. Wird jemand getötet, zieht natürlich auch die deutsche Presse diesen "fetten Fisch" an Land und berichtet so gut wie möglich. @ Sayang Soweit ich weiß, gehört Bali ebenfalls zum indonesischen Archipel. Gab es da nicht Bombenanschläge auf europäische Touristen, bei denen um die 50 Menschen getötet wurde? Wurde dort nicht auch eine Reisegruppe mit deutschen Touristen (Wallert) entführt, die von den islam-bekennenden Terroristen von Lager zu Lager verschleppt wurden über eine wochenlange Frist, bis die Bundesregierung einlenkte und über Unterhändler den geforderten Erpressungsbetrag zahlte? Hat danach nicht das Auswärtige Amt von Reisen in diese Region vorübergehend abgeraten? Ich denke, Du verharmlost die Zustände in Indonesien, mal abgesehen davon, daß Du (zurecht) die dortige Bürokratie kritisierst. Alles an Piraterie abzustreiten und dann auf die Philippinos abzulenken ist für mich eher eine Erklärung dafür, daß Du nicht wahrhaben willst, wie es wirklich bestellt ist in Deiner ehemaligen Heimat. Daß Du nach zwei Jahren Thailand-Residenz dort noch immer keine einheimischen Kontakte pflegst, erklärt mir, daß Du in einem Vacuum zu leben pflegst und nicht wirklich die Zeit und das Herz hast, Dich für Deine Umwelt und für die Belange der dort lebenden Menschen zu interessieren. Very poor! Speziell Brasilien ist ein Pulverfaß, Venezuela ist da inzwischen auch nicht mehr besser, und in Kolumbien gab es schon seit langem das Recht des Stärkeren, was mein Vater mir immer wieder bestätigte durch seine Berichte aus seiner beruflichen Karriere. Mein Vater hat lange genug und intensiv genug dort gelebt, um ein für die damalige Zeit ein noch authentisches und akzeptables Bild südamerikanischer Länder abliefern zu können. Die einfachen Menschen waren damals noch voller Bewunderung für die deutsche Technik, für den deutschen Investitionswillen und waren dankbar für die dadurch in diesen unterentwickelten Ländern entstehenden Infrastruktur. In der Hoffnung teilhaben zu können an einem weltweiten industriellen Aufschwung haben einfache Landarbeiter davon geträumt, daß ihr Land vielleicht irgendwann einen ähnlichen Status haben könnte wie das reiche Europa oder wie die USA. Die Menschen sind heute dort bestens aufgeklärt, betrachten deutsche Ingenieure nicht mehr voller Ehrfurcht, sondern würden ihr Pistolenmagazin ohne zu zögern leerschießen, wenn der deutsche Tourist, der Ingenieur oder der Rucksack-Tramp nicht schnell genug das Portemonniae rausrückt! So sieht's aus. Wenn Du mir nicht glaubst, brauchst Du nur mal eine Tour durch die Favelas von Rio zu wagen. Am besten in Lederschuhen, weißem Hemd, Kravatte und Anzughose. Mal sehen, wie weit Du kommst. Ich danke übrigens noch mal ausdrücklich René, der hier deutlich dargestellt hat, wie es wirklich bestellt ist um die Gefahr, die für deutsche Segler oder Touristen in südamerikanischen Küstengewässern besteht. Es deckt sich alles mit jenen Berichten, die ich bisher erfahren habe. Und das waren sehr direkte und unverfälschte Quellen. Renè scheint wirklich sehr lange in der Karbik gelebt zu haben oder hat zumindest wertvolle Kontakte zu dort cruisenden Seglern. Und wenn Du, Sayang, Probleme hast, die Ausdrücke "Dritte Welt" und "arme Länder" als Pauschalierungskrücke anzusehen, ist es Dein Problem. Ich muß nicht immer eine ausgefeilte Political Correctness haben, um jedem zu gefallen. Political Correctness ist sowieso nur was für Schönfärber, die am liebsten jede Tischkante abrunden würden, damit man sich nicht dran stößt. Ich habe den Eindruck, daß Du zu jenen Leuten zählst, die innerlich zusammenzucken, wenn sie das Wort 'Neger' oder 'Zigeuner' hören..... Frage mich nur, warum! Selbst, wenn Du für die Gleichstellung der Menschen einstehst, solltest Du die Wahrheiten nicht unter den Tisch kehren. Fast immer war es so, daß die Farbigen dieser Welt sich gegenseitig den Schädel eingeschlagen haben, sobald die internationale (europäische) Kolonialpolitik das entsprechende wirtschaftlich ausgebeutete (Dritt-Welt-) Land sich selbst überlassen hat bzw. diesem betroffenen Dritt-Welt-Land die Unabhängigkeit zugestanden hat. Und seitdem hat sich in vielen dieser Länder nicht allzu viel verbessert, weder im Umgang der Menschen untereinander, noch an der Lebensqualität der "einfachen" Menschen dort! |
#83
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Zitat:
Die Reisegruppe, bei der die Familie Wallert war, war auf de Insel Jolo, die zu den Phillipinen gehört. Das Bombenattentat auf Bali hatte nichts mit Seefahrt oder Langzeitfahrern zu tun. Sayang schrieb auch: "Ueberfaelle auf Boote und Schiffe gibt es im Grenzgebiet zu den Philippinen, und die Gangster dort sind eher Philippinos." Auch schrieb er sinngemäß, daß der Dschihad sich nicht gezielt gegen Segler richtet. Ich frage mich auch, was ein brasillianisches Favela mit Langzeitfahrten zu tun haben soll? Gute Freunde habe ich auf den Philippinen und auch in Brasilien. Die rennen auch nicht bewaffnet rum. Allerdings wurde ein Freund der philippinischen Freunde erschossen, weil er bewaffnet war. Er wohnte abseits und es war bekannt, daß er eine Pistole hatte. Als die Täter Nachts eingebrochen sind und er aufwachte, haben die Täter vorsichtshalber geschossen. Die Welt ist schon ein gefährliches Pflaster und bestimmt wird es besser wenn noch mehr Waffen, am besten in Händen von ängstlichen Touristen, in Umlauf sind. |
#84
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Boomerang:
Ich habe klargestellt, dass ich die beschriebenen Verhaeltnisse in Lateinamerika mangels ausreichender eigener Erfahrung nicht kommentieren will. Ich habe kein Problem mit Begriffen wie “Dritte Welt” oder “Armen Laendern”. Arme Laender gibt es aber auch in Asien. Da ich die beschriebenen Verhaeltnisse Lateinamerikas in Asien nicht sehe, halte ich es fuer falsch, sie pauschal fuer die Dritte Welt zu validieren. Das hat nichts mit “political correctness” zu tun, sonder eher mit Logik. Woher hast Du die Idee, ich haette keine Kontakte zu Einheimischen? Wie bereits gesagt, hat meine Zeit hier nicht ausgereicht zu erkennen, was Buddhismus mit Gastfreunschaft zu tun hat. Da warte ich noch auf Deine Aufklaerung. Ich weiss nicht, wie lange Du in Brasilien oder Uruguay gewesen bist. Die Bemerkung ueber “Zeit und Herz fuer Umwelt und die dortige Bevoelkerung” lassen mich zum Schluss kommen, dass das nicht sehr lange gewesen sein kann. Vielleicht nur von einem Urlaubsbesuch, oder gar nur vom Hoerensagen? (Sorry fuer die Unterstellung) Ich bleibe bei meinen Kernaussagen, wenn nicht sachliche Argumente dagegen gestellt werden: Die Beurteilung der Verhaeltnisse Lateinamerikas lassen sich nicht pauschal auf die Dritte Welt anwenden. Es liegt kein Beweis vor, dass die Ueberlebenschance steigt, wenn man sich bewaffnet. Armut macht nicht zwangslaeufig kriminell. Die Europaer haben in der Vergangenheit einen Imagegewinn verzeichnen koennen, der Imageverlust ist von Amerikanern zu beklagen. Gastfreundschaft ist nicht mit einer bestimmten Religion zu verbinden. Im uebrigen empfehle ich Dir IMMER zu bezahlen, was Du in Anspruch nimmst. |
#85
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Mein Fabrikleiter hier in Bangkok ist Brasilianer (ja, wir sind ein weltweit operierender Konzern). Gestern habe ich mit ihm zu Abend gegessen, und auf die Favelas in Rio angesprochen.
Die Favelas sind nach seiner Aussage Shantytowns oder Slums. Diese Stadtteile werden von Drogenbaronen beherrscht, und weitgehend von der offiziellen Stadtverwaltung und ihren Behoerden (z.B. Polizei) unabhaengig. Selbstverstaendlich kann man “mal eine Tour durch die Favelas von Rio zu wagen. Am besten in Lederschuhen, weißem Hemd, Kravatte und Anzughose.” Wer Drogen kaufen will, tut das auch. Anderen wird sehr schnell klar gemacht, das er besser verschwindet. Wer diesem Rat nicht folgt, hat tatsaechlich gute Chancen, ums Leben zu kommen. Er verstand aber wirklich nicht, was ich denn in den Slums von Rio wollte. Ehrlich gesagt, verstehe ich das auch nicht. Auch in Asien, ob Indien, Bangladesh oder Indonesien hatte ich – obwohl sicherlich sicherer als in Brasilien – nie den Wunsch, durch die Slums zu laufen. Was zum Teufel soll ein Langzeitsegler dort? |
#86
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@ Sayang
Es ist so, daß Segler schon betroffen sind, denn die Bewohner der Favelas leben nicht ausschließlich in den Grenzen ihres Reviers, sondern verlassen dieses, weil es durchaus lukrativer ist, auf den übrigens Straßen Rios Geld zu machen. Ich unterstelle gar nicht, daß Favela-Bewohner ausschließlich stehlen oder daß die Mehrheit Verbrecher sind. Einige von diesen Menschen dort haben sehr gute Überlebensstrategien entwickelt, die durchaus langfristig funktionieren. Kinder gehen mit einem Schuhputzkoffer durch die Gegend (nicht in den Favelas, sondern auf den belebten Straßen Rios), Erwachsene und Jugendliche verkaufen Kleinkram oder waschen an Kreuzungen und Ampeln im Eiltempo den wartenden Autos die Windschutzscheiben. Ältere Slum-Bewohner sammeln Leergutflaschen und Dosen und suchen auf Mülldeponien nach verwertbaren Müll, den man weiterverarbeiten oder weiterverkaufen kann. Aber diejenigen, die keine Perspektive haben, was einen Job angeht, zogen früher die Strände entlang und beklauten Touristen oder besserverdienende Einheimische, was inzwischen nur noch unter erschwerten Bedingungen möglich ist, denn die Strände werden vielerorts bewacht oder sind (wie an der Copacabana) mit Kameras ausgestattet. Wobei die patroullierenden Polizisten ständig in Kontakt stehen mit dem Team, das die Kameras bedient. Touristen und Segler sind durchaus betroffen von der Armut der Favela-Bewohner!!! Es sind Fälle bekannt (keine Märchenstunde!), bei denen Kinder darauf trainiert wurden, in Yachten einzusteigen ohne große Beschädigungen zu hinterlassen. Ich weiß von zwei Fällen, wo sich die Eigner über das schlecht oder gar nicht verriegelte Decksluk ärgern mußten und dann feststellten, daß genau über diesen Weg eingestiegen wurde in die Yacht. Diese Kinder und halbwüchsigen stammen keinesfalls aus der priviligierten Schicht Rios, denn in dieser Schicht hat man sein finanzielles Auskommen und einen Lebensstandard, der durchaus mit dem europäischen Standard zu vergleichen wäre. Die Menschen, die Touristen und Seglern das Geld oder ihren Besitz abnehmen, kennen keine Kompromisse und sie sind skrupellos, weil sie selbst gelernt haben, daß ihnen kein Mitleid und keine Hilfe entgegengebracht wird. Also schlagen sie sich - teils in Kinderbanden organisiert - durch's tägliche Leben. Ich sagte bereits - was hier immer wieder zu wenig gewürdigt wird - daß mein Vater eine längere Zeit in Südamerika verbracht hat, und daß sich seitdem die Umstände für die arme Bevölkerungsschicht Brasiliens, Kolumbiens und Venezuelas nicht besonders zum Positiven verändert hat. Im Gegenteil, es ist aussichtsloser denn je, wennauch inzwischen alle seriösen und auch unseriösen Hilfsorganisationen der Meinung sind, man könne mit Projekten hilfreich eingreifen. Mir fehlt zwar der praktische Vergleich zu Asien, aber ich denke, man kann sich aufgrund der Sozialstruktur in asiatischen Ländern sicher wähnen. Oft ist es in asiatischen Ländern, daß die Menschen innerhalb einer Großfamilie füreinander einstehen, und oft ist es so, daß Personen, die den Kreis einer Familie verlassen, um z.B. nach Europa oder USA zu gehen (wegen Heirat oder Geldverdienst) immer wieder an ihre Familien denken, und Geld nach Hause schicken. Es ist eine allgemeine selbstauferlegte Pflicht in asiatischen Familien, die Eltern oder auch die Geschwister, die weniger besitzen, zu unterstützen, wenn dies finanziell möglich wird. In Südamerika ist es oft so, daß vor allem ärmere Menschen auf sich gestellt sind. Der Fatalismus, sich für die eigenen Familie aufzuopfern, wird den Asiaten (rechtmäßigerweise) nachgesagt, nicht aber den Südamerikanern. Man sieht es daran, wie sehr isoliert südamerikanische Kinder leben müssen, wenn sie ihre Eltern verlieren oder wenn sie von ihren Eltern abgelehnt werden. Zum Schluß muß ich noch sagen, mir gefällt es nicht, wenn mir ''Hörensagen'' vorgeworfen sind. Meine Informationen sind hieb- und stichfest. Du beleidigst die Integrität meines Vaters, wenn Du behauptest, das seien nur ''abgekupferte'' Informationen, die nicht auf recherchierte oder selbsterlebte Episoden zurückgehen. Ich habe kein Interesse daran, mir etwas aus den Fingern zu saugen. Wenn ich phantasieren würde, würde ich eher daran denken, einen Roman zu schreiben oder mir den "Schwarzen Kanal" vorzunehmen. Es ist mir klar, daß Du immer wieder versuchst, die Seriösität meiner Argumente zu untergraben, indem Du mir Verallgemeinerung oder fehlende Authenzität vorwirfst. Eine sehr wacklige Taktik! Hier noch ein Bericht von Michael Holz, der zur Zeit auf der SY "Lauan" in der Karibik unterwegs ist, und nun beabsichtigt, nach Venezuela zu segeln. Betrachte es als Teil meiner Argumentation: 2006-05-10 Aufbruchstimmung!!! Wir bereiten uns auf die Weiterfahrt vor. Von der klassischen Karibik haben wir vorerst genug gesehen. Morgen wollen wir noch einmal über die Insel düsen und dann übermorgen bei Sonnenuntergang in Richtung Venezuela aufbrechen. Erstes Ziel sind die 85 sm entfernten Los Testigos, eine kleine Inselgruppe zwischen Grenada und Isla Margarita. Also müssen wir heute die Lauan auf Vordermann bringen. Im Gegensatz zu den letzten Wochen, ist das ja mal wieder ein „langer“ Törn. Da müssen Schiff und Crew in Höchstform sein Und die Karibik?? Also uns hat es sehr gut gefallen! Viele reden ja von – überfüllt, kriminell, aufdringlich, teuer – und ähnlichen Dingen. Da wir ja relativ spät in der Saison hier waren, war es nicht überfüllt. Kriminalität konnten wir nicht spüren und aufdringlich waren die Locals nie. Falls einem ein Boatpeople mal zu nahe kam, genügte eine deutliche Absage und man wurde in Ruhe gelassen. Und teuer.....klar....importierte Dinge kosten 'ne Menge Kohle. Versucht man allerdings sich den Locals anzupassen und schaut ein wenig was bei denen auf dem Speiseplan steht, ist es hier alles andere als teuer. Auch Schiffszubehör ist nicht teurer als in Europa, dank zollfreiem Einkauf eher billiger. Nun wollen wir mal schauen, was in Venezuela so „abgeht“. Von dort hört man ja eigentlich nur schlechtes, da die Kriminalität extrem ansteigt. Speziell in den Küstengegenden wird davon abgeraten allein zu segeln bzw. allein in abgelegenen Buchten zu ankern. Da auch die SY Anastasia und die SY Upps in die Gegend wollen, werden wir aller Voraussicht nach wohl im Convoy segeln. Im Moment sind die beiden allerdings noch in Trinidad, so das wir sie wohl erst in Isla Margarita bzw. Puerto de la Cruz treffen werden. Bis dahin heisst es für uns „Augen auf“ und einsame Plätze meiden. |
#87
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Zitat:
Gruesse aus Dubai Matthias. |
#88
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Ich verstehe unter Integritaet einer Person die Uebereinstimmung zwischen seinen Werten und seinem Verhalten. Ich kann nicht erkennen, wo ich die Integritaet Deines Vaters in Frage gestellt habe. Auf der anderen Seite sehe ich aber auch nicht, wie ich seinem Suedamerikaaufenthalt wuerdigen soll.
Deine Aussagen, teilweise durchaus richtig, belegen aber ganz klar, dass es sich bei Deinen Aeusserungen nicht um eigene Erfahrung handelt, sondern vom Hoerensagen, vom Fernsehen und vom Lesen. Ich bin sicher, dass Du weder in Suedamerika, noch in Afrika oder Asien gewesen bist. Es ist selbstverstaendlich legitim, eine Meinung von Dingen zu haben, auch ohne persoenliche Erfahrung. Du hast aber eine vorgefasste Meinung, und nimmst nur noch auf, was in diese Meinung passt. Dann konstruierst Du Zusammenhaenge, in die Deine Teilinformationen passen, und wenn die Detailkenntnis nicht ausreicht, wird verallgemeinert, oder Binsenwahrheiten abgegeben. Ich akzeptiere gerne Deine Aussage, dass es in Suedamerika recht gefaehrliche Ecken gibt. Zu Deinen Analysen und Schlussfolgerungen verweise ich auf meine weiter oben gemachte Kernaussagen, die wir gerne im Einzelnen diskutieren koennen, wenn Du sie fuer falsch haeltst. |
#89
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Hallo Boomerang,
eigentlich mag ich Dich ganz gerne, auch wenn Du manchmal ein echter Streithansel bist. Schön langsam kann aber ich das Ziel Deiner Argumentation nicht mehr erkennen. Mal ist für Dich René (den ich seit vielen Jahren gut kenne und dessen Meinung ich schätze) ein guter Zeuge, wenn er über einige konkrete Überfälle in der Karibik spricht. Dann passt Dir wieder der Lauan besser in den Kram, der alles prima findet. Ich versteh Dich, und was zu eigentlich sagen willst, nicht mehr. Du weisst vielleicht, dass ich mich auch schon fast 10 Jahre in der Karibik herumtreibe. Mir und 99% meiner Mitsegler ist in dieser Zeit nie etwas passiert. Was möglicherweise auch an uns liegt, indem wir nicht aufzufallen versuchen, uns insgesamt nicht provozierend verhalten, die "bad boys und bad girls" nicht zu nahe an uns herankommen lassen und bekannte Plätze meiden, an denen es immer wieder zu Problemen kommt. Das bedeutet nicht, dass wir uns immer und überall absolut sicher fühlen. Die meisten Orte, die man besser meidet, sind allgemein bekannt. Ich halte z.B. nichts davon, über die tatsächlich gefährliche Festlandsküste von Venezuela zu lamentieren, dann aber doch hinzufahren, weil alles so schön billig ist. Gewaltpotential und Kriminalität sind in der Karibik aufgrund der Historie, der ethnischen Zusammensetzung der Bevölkerung, der offensichtlichen sozialen Ungerechtigkeiten und vor allem wegen der allgegenwärtigen Drogen in einem sehr großen Maße vorhanden. An dieser Erkenntnis führt kein Weg vorbei. Ich habe nach meiner ersten Karibiksaison gedacht, ich würde über die Menschen und ihre Probleme alles kapiert haben. Fast 10 Jahre später fallen meine Urteile sehr viel vorsichtiger und vor allem milder aus. Das vorher angesprochene Gewaltpotential richtet sich übrigens zum ganz überwiegenden Teil gegen die eigenen Leute und nur zum ganz geringen Teil gegen Segler und Touris. Ich würde auch nicht unterschreiben, dass die Segler immer die Guten und die Locals immer die Bösen sind. Wenn z.B. in Sint Maarten in einer Nacht 7 Außenborder von den Beibooten geklaut werden, habe ich da so meine Zweifel, dass die Hautfarbe dabei eine wesentliche Rolle gespielt hat. Bei den großen Drogenvergehen sind durchaus auch Segler dabei. Meine Meinung: Die Risiken sind für uns Segler durchaus kalkulierbar und können durch uns selbst minimiert werden. Ganz auszuschließen sind sie aber nicht. Waffen an Bord halte ich zumindest in der Karibik für keine gute Lösung. Ein Elektrozaun an Bord und ein Pfefferspray sind für mich eine bessere Prävention als eine 45er Magnum in den Händen eines besoffenen Skippers. Ansonsten: Vorsicht ist die Mutter auch der karibischen Porzellankiste. Servus Paul |
#90
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Zitat:
Statt "Integrität" kann man übrigens gerne auch das Wort Gewissenhaftigkeit verwenden, und dann kommen wir dazu, daß die Erfahrungen meines Vaters mit Gewissenhaftigkeit weitererzählt wurden, wo weder übertrieben, noch geschönt noch verteufelt wurde. Würde ich hier alles ausplaudern, was er dort erlebt hat, würde mir sowieso keiner glauben und man würde mich als Lügner bezeichnen. Manches wird sich ohnehin der Vorstellungskraft einiger Leser entziehen. Sie werden einfach sagen, daß ich mir das ausgedacht habe. Nur eines dazu: Es gibt Erlebnisse und Sequenzen, die in keiner Nachrichtenmeldung erscheinen und die kein Doku-Film senden würde, ganz allein deswegen, weil sie niemand für glaubhaft halten würde, oder auch, weil der (überlebende) Protagonist mit seinen Erlebnissen nicht hausieren geht. Ich könnte hier von Erlebnissen berichten, die jedem Abenteuerfilm Konkurrenz machen würden, und die überprüfbar sind, weil die Zeitzeugen heute noch leben. Aber was man eben sehen will, das sieht man, und was man nicht sehen will, ignoriert man eben. So gehen meistens einfache Gemüter mit Tatsachen um, wenn sie feststellen, daß ihr eigenes Leben bisher unangetastet war von extremen Situationen. Sie können nicht nachvollziehen, daß andere Menschen aufregende, unglaubliche und gefährliche Situationen erleben (und sogar gemeistert haben!!!), denn ihr eigenes Leben verläuft ja idyllisch, wenn nicht sogar langweilig. So langsam fühle ich mich durch Sayang an einen Freund erinnert, der immer so wirkte, als wenn er nur das glauben würde, was er sieht. Andererseits glaubte dieser Mann interessanterweise daran, daß die Mondlandung eine Inszenierung der Disney-Studios war. Was er selbst nicht für möglich hielt, konnte demzufolge nicht wahr sein! Menschen, die sehr isoliert leben, entwickeln eine solche Strategie und schaffen sich dadurch ihr eigenes Weltbild und ihr eigenes Schema, denn ließen sie zu, daß es auch andere Wahrheiten gibt, würde sie durchdrehen und Angst bekommen vor der Komplexität und den Gefahren des Lebens. Wie schon geschrieben wurde in diesem thread: Ja, das Leben ist gefährlich, aber ich persönlich würde vorbereitet sein wollen auf solche Situationen. Ein Elektrozaun ist eine lächerliche Abwehrmaßnahme, wennauch ein sehr gutes Frühwarnsystem. Andererseits ist es fast schon zu spät, wenn Fremde des Nachts bereits am eigenen Boot angelegt haben. Ein wachsamer Hund ist da für mich die bessere Alternative. Ich bin nicht der Meinung, daß jetzt jeder aufrüsten soll, und sich eine Knarre besorgen soll, aber wer hier alles gelesen hat, wird nachdenklich werden und sich mehr Gedanken machen über die Möglichkeiten des Selbstschutzes. Ich meine, daß die Unbefangenheit, die Segler vor 20 oder 30 Jahren noch haben durften, längst Geschichte ist und daß auch die anderen Menschen, deren Heimatländer man als Tourist besucht, ebenfalls ihre Unbefangenheit verloren haben. Ich denke auch, daß man heutzutage nicht mehr als Botschafter seiner Kultur auftritt, sondern als Geldquelle angesehen wird, was dazu führt, daß das Individuum "Tourist" an "Wert" verliert, weil ein Mensch aus Europa nichts besonderes mehr ist in Südamerika. Übrigens meine ich, daß nicht jeder Skipper, der eine Waffe besitzt, auch automatisch Säufer sein muß. Paul, Du unterstellst, daß Skipper selbst zum Gefahrenpol werden, wenn sie eine Flasche Rotwein und eine Waffe unter Deck haben. Finde ich sehr vorverurteilend so eine Aussage. Ich bin eigentlich nur dann Streithansel, wenn ich sehe, daß meine Argumente, die auf praktischen Erlebnissen beruhen, madig gemacht werden durch Phrasen, die sich jemand aus den Fingern saugt. Ich habe bereits in einem anderen thread darauf hingewiesen, wie unerträglich ein Leben in einer brasilianischen Kleinstadt sein kann, wenn man dort unter den "Normalos" ein Appartement gemietet hat. Ich will da nicht mehr drauf eingehen, weil Sayang sowieso wieder alles anzweifelt in seiner sezierenden Art, strecke aber keinesfalls die Waffen davor. Außer vielleicht, daß ich auf seine Unterstellungen einfach nicht mehr antworte. Ich wünsche ihm höchstens, daß er mal rauskommt aus seiner thailändischen Fabrik und sich vielleicht doch mal Zeit nimmt für ein paar reale Erlebnisse in einer Kultur, die weitaus aggressiver ist als die buddhistisch geprägte. Wer in Thailand lebt, und sich an die Regeln hält, ist so sicher, wie in der Kölner Fußgängerzone (außerhalb des Karnevals). Mit Brasilien oder Venezuela oder Kolumbien ist das gar nicht vergleichbar! |
#91
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Mein Papa ist aber viel toller als Deiner! Der war in Suedamerika, und hat ganz tolle Sachen erlebt!
Sind wir hier im Kindergarten? |
#92
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Boomerang:
Nochmals, ich akzeptiere, dass es in Suedamerika gefaehrliche Gegenden gibt. Ich akzeptiere eine Aussage nicht, dass die Verhaeltnisse Lateinamerikas pauschal auf die Dritte Welt zu uebertragen sind. Ich akzeptiere eine Aussage nicht, dass die Ueberlebenschance steigt, wenn man sich bewaffnet. Ich akzeptiere eine Aussage nicht, dass Armut zwangslaeufig kriminell macht. Ich behaupte die Europaer haben in der Vergangenheit einen Imagegewinn verzeichnen koennen, der Imageverlust ist von Amerikanern zu beklagen. Ich behaupte, dass Gastfreundschaft ist nicht mit einer bestimmten Religion zu verbinden ist. Begriffen? Bist Du in dem einen oder anderen Punkt andere Meinung? Dann lass uns diesen diskutieren. |
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Zitat:
Servus Paul |
#94
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Zitat:
Es wurde wirklich versucht sich ernsthaft mit dir auseinanderzusetzen.. |
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Ich mache mir daher gar nicht die Mühe, Dir alles zu schildern, was im entlegenen Regenwald alles möglich war. Es gab Taten und Erlebnisse, die sich nicht nur auf den Umgang mit Einheimischen bezogen, sondern es waren für heutige Verhältnisse eigentlich schwer nachvollziehbare Taten (auch von europäischen Zivilisten) möglich, für die sie heute in den Knast gehen würden oder exkommuniziert werden würden. (Geistliche waren auch "Täter"). Ähnliche Zusammenhänge hat es auch in der Colonia Dignidad gegeben. Sicher sind das nicht die Beweise, die Du gerne sehen würdest, es gibt aber auch andere Erlebnisse (meine Vaters), wo Campesinos und Brückenbauer regelmäßig Gewalt verbreitet haben, sodaß die deutschen Entwicklungshelfer und Ingenieure froh waren, wenn sie dies mit teils sehr unorthodoxen Mitteln und Methoden in den Griff bekamen. |
#96
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Ich halte die gesamte Karibik keinesfalls für überaus gefährlich, sonst wäre ich da nicht hingefahren, noch hätte ich vor, das zu wiederholen. Lediglich die südamerikanischen Küstengewässer sind riskant zu befahren. René hat es deutlich gemacht, mein dort segelnder Freund Gordon bestätigt es, und die überfallenen Yachties dort werden mir auch recht geben. Das Problem ist, daß Leute, die so etwas erlebt haben, sich wohl kaum in einem Forum wie diesem hier outen würden, weil es doch einige Überwindung kostet, zuzugeben, daß man traumatisiert ist. Scham spielt wahrscheinlich auch eine große Rolle. Mit Piraterie-Opfern ist es meist wie mit Opfern eines schweren Yachtunglücks: Die meisten betroffenen Opfer von Piraten wollen nach einem so intensiven Erlebnis eigentlich nicht mehr daran erinnert werden und schließen u.U. die Segelei in Zukunft komplett aus ihrem Leben aus. Dazu kommt, daß manche gar nicht mehr darüber berichten können, weil sie tot sind. Ich bin der Meinung, daß Gastfreundlichkeit nicht ausschließlich an eine Religion gekoppelt sein muß, dennoch geben mir Reisebeispiele konkret Recht, wenn ich mich auf Asien und den Buddhismus beziehe. Trotz größtenteils christlicher Überzeugung sind die Südamerikaner meiner Meinung und der Überzeugung meines Vaters nach, weniger aufmerksam und weniger gastfreundlich als die Asiaten. Was Asien angeht, kam mein Vater im Vergleich zu Südamerika ins Schwärmen, auch wenn er das eigentlich recht selten tat. Für ihn selbst war das berufliche Feedback deutlich zufriedenstellender als irgendwo sonst auf der Welt. @ Sayang Ob Du das anzweifelst oder nicht, ist mir jetzt egal. Deine letzten Posts sind mir inzwischen zu kindisch. Die letzten Kommentare zeigen, daß wir nicht auf einen Nenner kommen, und teils auch aneinander vorbeireden. Bin nicht profilneurotisch genug, um das hier fortzusetzen. Ein letztes Wort dazu: Jede Erfahrung, die ein Mensch macht ist individuell; meist zu individuell um sie als Muster auf alle anderen Menschen übertragen. Allerdings ähneln sich oft die Grundbedingungen, denen sich Reisende aussetzen. Was der eine aus einer Situation macht, kann nicht gelten, für einen anderen Menschen, weil er der Situation oder der Bedrohung vielleicht auf eine ganz andere Weise begegnet. Ich bin mir aber sicher, daß, wenn es darum geht, Zeugen mundtot zu machen, die Täter nicht lange fackeln und man eigentlich kaum eine Chance hat, um zu verhandeln. Man darf nicht vergessen, daß eigentich immer die Piraten die Situation steuern wollen, und sich kaum von einem allzu vorlauten (aber unbewaffneten) Skipper irgendwelche Regeln oder Bedingungen auferlegen lassen. Besser man hält das M... und kann vielleicht hoffen, daß sie einen am leben lassen. Kommt mir aber irgendwie jammerlappig vor, sich einer solchen Situation schutzlos zu ergeben. Ich denke, daß ist der Kernpunkt meiner eigentlichen Argumentation. Im Kontakt mit Fremden heißt es immer: You never know what you get or what may happen. Wer sich nicht wehren will oder nicht wehren kann, dem kann eigentlich nur geraten werden, daß er gewisse geographische Ziele meiden sollte oder - wie von Paul Petersik und René vorgeschlagen - zu sondieren, mit welchen Locals man Kontakt haben kann, und wo man sich besser fernhält. Was die Amis sich geleistet haben, als ihre Boote angegriffen wurden, finde ich bemerkenswert und bewundernswert und meine, was die Situation angeht, daß vor allem der Schrotflintenschütze genau richtig gehandelt hat. Ich zweifele auch nicht an der Authenzität des Berichtes. Die Leute, die das stört, weil sie der Meinung sind, alles in Frieden richten zu können, können sich gerne als Opferlämmer zu Verfügung stellen. Letztlich müssen die Piraten ja auch mal zum Zuge kommen dürfen, denn ihre hungrigen Familien sollen auch nicht darben. |
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Geloescht
Wird mir zu albern. |
#98
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Lieber Boomerang,
Du hast in der Tat die Gabe, einem das Wort im Mund umzudrehen. Wenn ich sage, dass mir ein Skipper mit einer 45er in der Hand und dem dritten Sundowner im Hals gefährlicher erscheint, als der eine oder andere Gelegenheitsdieb, dann bedeutet das nicht, dass jeder Inhaber einer 45er ständig besoffen ist und es heißt auch nicht, dass jeder Besoffene auch immer eine 45er Magnum im Schapp hat. Ich war Ausbilder bei der Bundeswehr und jahrelang Sportschütze, kenne somit in etwa die Gefahren, die von einer Handfeuerwaffe ausgehen. Ich schätze diese Gefahr geradezu unkalkulierbar hoch ein, wenn der Waffeninhaber relativ ungeübt, möglicherweise ängstlich bis hysterisch und evtl. zusätzlich alkoholisiert ist. Nicht von ungefähr kennt unser Strafgesetzbuch den Tatbestand der Putativnotwehr, also der vermeintlichen Notwehr. Sogar Polizisten sind nicht davor gefeit, gelegentlich eine Situation falsch einzuschätzen. Eine Situation, die den Waffeneinsatz erforderlich macht, ist für viele an der Waffe ausgebildete Polizeibeamte eine Horrorvorstellung. Ich möchte nicht, dass sich die Yachties bewaffnen. Mir reichen in der Tat die besoffenen Kapitäne, die zu Sylvester vor Anker ihre überlagerte Signalmunition verballern und dabei möglicherweise sich selbst, ihre Mannschaft, andere Schiffe und auch Menschen und Objekte an Land gefährden. Ich könnte Stories erzählen. Achtung: nicht jeder, der überlagerte Signalmunition verballert, ist ein besoffener Kapitän und umgekehrt verschießt nicht jeder besoffene Kapitän abgelagerte... usw. In schätze übrigens die Gefahr, die in der Karibik von echten Piraten ausgeht, als äußerst minimal ein. Die Mehrzahl der Vorfälle beziehen sich auf den Diebstahl von Dinghies und Außenbordern. Die Schwerpunkte sind den Karibkseglern gut bekannt. "Lock it or lose ist" ist als Abhilfe ebenfalls jedem geläufig. Vor Anker zieht man abends das Beiboot entweder mit dem Spifall an der Bordwand hoch oder man hängt es in die Davits. Wir machen das sogar tagsüber und lassen das Beiboot nur dann zu Wasser, wenn wir an Land wollen. Zusätzlich wird der AB-Motor mit einem geeigneten Schloss gesichert und das Beiboot selbst mit einer 10mm Kette oder einem entsprechenden Drahtseil am Mutterschiff angeschlossen. Am Dinghi-Dock wird das Beiboot natürlich ebenfalls immer angeschlossen. Einige pinseln ihre neuen Außenborder hässlich an oder verpassen ihnen Kratzer, um so die Begehrlichkeit von potentiellen Dieben zu dämpfen. Boardings, die meist in Abwesenheit der Crew oder nachts passieren, werden häufig von schwimmenden Angreifern oder aus dem Schlauchboot heraus verübt. Ein Elektrozaun ist ein wirksames Mittel gegen diese Leute, ebenso Pfefferspray oder ein Baseball-Schläger und ein mit einem stabilem Gitter gesicherter Niedergang. Ist eine Crew an Bord, kann man in zweifelhaften Gegenden Ankerwache gehen. Die Diebe sind meist nicht oder in Einzelfällen nur mit einem Messer bzw,. einer Machete bewaffnet. Was soll also eine 45er Magnum? Überfälle an Land sind in Trinidad und noch mehr in Venezuela eine ernstzunehmende Sache. Wobei auch hier gesagt werden muss, dass es selten zu bewaffneten Überfällen kommt. Die gefährdeten Straßenabschnitte sind ebenfalls meist bekannt. Vorsichtige Yachties benutzen ein Taxi für ihre Besorgungen oder verlassen die sichere Werft nur in Gruppen. Ein Pfefferspray in der Hand- oder Hosentasche hat schon häufig geholfen. Nachts bleibt man am besten auf der Werft. Auf die Polizei zu zählen, ist sehr unsicher. Die Aufklärungsraten liegen kaum über 25% und häufig haben die Polizisten nicht mal ein Auto zur Verfügung, um rechtzeitig zur Stelle zu sein. Eine mit uns befreundete Südafrikanerin wurde ihrer Hnadtasche beraubt. Sie verfolgte beherzt den Dieb, stellte ihn, prügelte ihn windelweich und nahm ihm die Handtasche wieder ab. OK. es handelte sich bei dem Dieb nicht um Muhamed Ali. Schmuck, teure Uhren und größere Geldsummen am Mann sind geradezu eine Herausforderung des Schicksals. Wir haben weder das eine noch das andere dabei, wenn wir von Bord gehen. Ein amerikanischer Freund hat eine besonders präparierte Geldbörse als "Sollbruchstelle" dabei. Die Brieftasche enthält abgelaufene Kreditkarten und einen dicken Packen Banknoten geringen Werts, z.B. TT-Dollars in kleinen Scheinen. Das richtige Geld wird direkt auf der Haut oder in den Schuhen versteckt. Diese Tipps können auch beim Besuch der beliebten Street Parties und auch des echt starken Carnival in Trinidad hilfreich sein. Von sehr ernster Natur allerdings sind die - Gott sei Dank nach wie vor nicht sehr zahlreichen - bewaffneten Überfälle vorwiegend in Venezuela. Hier hilft nur eins: WEGBLEIBEN! Ich hörte kürzlich eine interessante Diskussion in der VHF-Morgenrunde in der Simpson Bay Lagoon auf Sint Maarten. Ein Amerikaner fragte nach den Risiken und nach Erfahrungen mit Kriminalität in Venezuela. Wohl gut die Hälfte wusste nur Positives zu berichten. Die zweite Hälfte wusste von Überfällen vom Hörensagen und einige leider auch aus eigener Erfahrung. Wobei es sich überwiegend um Handtaschenraub, in Einzelfällen aber auch um Körperverletzung handelte. Von einigen Amis wurde der Ratschlag erteilt, keine US-Flagge zu zeigen, weil man sich damit als besonders gefährdet betrachtete, andere wiederum waren der Auffassung, die US-Flagge würde möglicherweise vor Überfällen schützen, weil US-Schiffe dafür bekannt seien, dass man mit der Waffe schnell zur Hand sei. Wie auch immer. Interessant war, dass auch diejenigen, die Überfälle am eigenen Leib erlitten, Venezuela als ein wunderschönes Land ansahen und von der Freundlichkeit der Bewohner und den niedrigen Preisen geradezu schwärmten. Es sind wohl überwiegend die niedrigen Preise, die Lage außerhalb des Hurrikangürtels und das relativ trockene Klima, was die Yachties nach wie vor in großen Zahlen nach Venezuela lockt. Mir ist klar, dass wir jetzt alle genau so schlau wie vorher sind. Ich denke, dass man bei umsichtigem Verhalten eine gute Chance hat, auch in der Karibik unbehelligt zu bleiben. Zum Thema Waffen noch ein trauriges Testimonial: Als Sir Peter Blakes Yacht im Amazonas-Delta von Bewaffneten überfallen wurde, stürmte er mit einem Gewehr in der Hand den Niedergang hoch. Die Waffe hatte Ladehemmung, Sir Peter wurde erschossen. Ein ehemaliger US-Offizier und Vietnamveteran sagte mir mal: "Forget weapons, the really bad boys will weopon you out", was soviel heißt wie, die echt bösen Jungs werden immer die wirksameren Waffen haben. Der mittlerweile schon legendäre Verlauf des Angriffs der Coastguard auf die Jan Wellem lässt für mich noch immer Fragen offen. Möglicherweise wollten die nur mit Badehosen bekleideten und bewaffneten Beamten (was so ungewöhnlich nicht ist) das Schiff tatsächlich nur nach Drogen untersuchen, als sich der Skipper in einer Notsituation sah und anfing zu schießen. Sprachkenntnisse waren wohl auf beiden Seiten nicht vorhanden um sich gegenseitig aufzuklären. Ich verstehe den Skipper, einen geübten Sportschützen, dass er die Situation so einschätzte, wie er das eben tat, hätte aber nicht an seiner Stelle sein wollen. Lasst Euch nicht verrückt machen. Servus Paul |
#99
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In den Spanischsprechenden Gegenden der Karibik oder Südamerika ist das viel einfacher zu realisieren und aus eigener Erfahrung kann ich eigentlich nur jedem vor einer solchen Fahrt einen VHS-Kurs empfehlen. Man wird von der Reise einen viel grösseren gewinn mitbringen, als wenn man wie ein zombie durch's unverstandene Gebiet segelt. |
#100
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Ich möchte mal ein paar Fakten liefern, die zeigen, was zum Beispiel in Brasilien möglich ist. Die Fakten beweisen, daß die gefühlte und erlebte Kriminalität in Brasilien höher ist als irgendwo sonst auf der Welt.
Allein im Bundesstaat Rio de Janeiro stehen zur Zeit rund 20.000 Verfahren an gegen Ehemänner, die Gewalt gegen ihre Ehefrauen verübt haben. Es sind jene Frauen betroffen, die den Mut hatten, ihre Qualen zur Anzeige zu bringen. Die Dunkelziffer ist also noch viel höher! In den vergangenen Monaten sind in Brasilien 70 Polizisten auf Anweisung eines Mafiosi ermordet worden, der sich rächen wollte an der brasilianischen Regierung, weil er gegen seinen Wunsch in ein Hochsicherheitsgefängnis verlegt worden ist, wo die Haftbedingungen für ihn zwar nachteiliger wurden, er aber trotzdem mit der Außenwelt kommunizieren konnte. In Brasilien sind derzeit schätzungsweise 63 Millionen Handfeuerwaffen in privaten Händen im Umlauf. Mir ist klar, daß sich jetzt Leser fragen werden: Was geht mich das an, wenn ich Brasilien besuche oder was hat das mit der Gefahr für Segler zu tun? Ich stelle einfach eine Gegenfrage zur Erklärung: Wo in der Welt hat man es sonst mit einer so extremen und gewaltbereiten, aber unpolitischen Bevölkerung zu tun? Am Anfang dieses threads kam eben auch die Frage auf, inwieweit es gefährlich sein könnte, Südamerikas Küsten zu besegeln. Wer jetzt am Ende rät, wegzubleiben, dient eigentlich der Sache nicht. Es wird weiterhin Segeltouristen geben, die sich nicht abschrecken lassen werden, weil sie die Nischen besuchen werden und hoffen, in Frieden leben zu dürfen. Die Sache ist aber die, daß man auf jeden Fall vorsorgen sollte und sich auf alles mögliche an Erlebnissen einstellen muß. Ich denke, Sprachkenntnisse sind gut, um eine Situation besser einschätzen zu können. Das stimmt. Nur nutzt es einem wenig, wenn der an Bord steigende Amazonas-Siedler, der Dich 30 Sekunden zuvor freundlich um Trinkwasser bittet, die Machete zückt und Dich damit massakriert. (Beispiel: Heiko von der HEIKON kam so ums Leben). Ich behaupte nicht, daß Leute bei jeder Kleinigkeit die Waffe zücken und anlegen sollen, aber hätte ich mein eigens Leben und das Leben anderer zu schützen, würde ich mich bei einer solchen Situation nur mir Gewehr in der Armbeuge im Cockpit sehen lassen und keinesfalls die Erlaubnis geben, an Bord aufentern zu dürfen. Trinkwasser würde gereicht werden, aber von einem anderen Crewmitglied und auf eine Weise, daß ich jederzeit freies Schußfeld hätte. Wenn Peter Blake sich überraschen ließ, ist das traurig für ihn. Fragen wir doch mal danach, wie es gelaufen wäre, wenn er rechtzeitig zum Schuß gekommen wäre. Möglicherweise wäre er dann noch am Leben. Ich finde es auch nicht besonders verantwortungsvoll, die Bedenken, die hier einige hatten, mit der Bemerkung "lasst Euch nicht verrückt machen" wegwischen zu wollen. Es ist etwa so, als wenn Du einen Soldaten als Vorhut durch ein Minenfeld schickst, und ihm vorher auf die Schulter klopfst und im versicherst, daß schon nichts passieren wird. |
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