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Restaurationen Refits, Lackierungen, GFK-Arbeiten, Reparaturen und Umbauten von Booten aller Art. |
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Restauration Super van Craft / Claassen Werft von 1965
Hallo zusammen,
vorab möchte ich mich für all die vielen Ideen und Ratschläge bedanken, die ich durch Eure Beiträge in den Rubriken hier im Forum bekommen habe. Vielen Dank dafür! Da ich nicht immer nur hier Fragen stellen möchte, sondern auch mal etwas zur Unterhaltung beitragen will, hier nun einige Informationen zum Stand der Komplett-Restauration unserer Super van Craft Baujahr 1965. Pfingsten 2015 haben wir Sie überführt....., unterwegs musste schon die Vorförderpumpe gewechselt werden. Krankheitsbedingt konnte ich dann bis Oktober nicht am Boot arbeiten. Im Oktober 2015 wurde dann in Papenburg /Ems ausgekrannt, und seitdem ist unser Boot im überdachten Winterlager. In den ersten Monaten hatte ich mich ausschliesslich mit den Korrosionsschäden am Rumpf beschäftigt. Wir haben vorab die Teerschicht sowie die Lackschichten am Unterwasserschiff mit der Tercoo-Drillingscheibe komplett bis auf das blanke Blech abgezogen. Mein Dank gebührt hier meinen Club-Kameraden Jochen und meiner Frau die tatkräftig mitgeholfen haben, sowie Wolfgang F.. Vielen Dank Wolfgang, es gibt nichts besseres um ein Unterwasserschiff nackig zu machen!!! Die Teerbrocken flogen nur so weg. Super! Das Unterwasserschiff war übersäät mit kleinen zum Teil 2-3 mm tiefen Kratern, welche durch kathodische Korrosion entstanden sind. Die paar Opferanoden die vorhanden waren, hätten schon vor Jahren gewechselt werden müssen. Leider hatte der letzte Eigner sich zuletzt gar nicht um das Schiff gekümmert, und es nur gelegentlich für Tagestouren aus dem Bootshaus geholt. Mühselig habe ich mit einem großen Schutzgasschweißgerät jeden einzelnen Krater wieder aufgeschweißt und verschliffen. Durch eine undichte Auffangwanne für Duschwasser entstandene Korrosion im Vorschiff, wurde komplett entrostet und neue Bleche aus Schiffbaustahl wurden eingeschweißt. Da die Aufteilung der Räumlichkeiten im Vorschiff geändert wird (die Dinette fällt zu Gunsten eines großen Waschraums weg), wurden alle Holzeinbauten bis auf den stark verkürzten Küchenblock im Vorschiff entfernt, so konnten alle von Korrosion befallenden Stellen bequem bearbeitet werden. Nachdem die Korrosionsschäden innen sowie außen alle beseitigt waren, habe ich angefangen das Ruderblatt zu einem Becker-Ruder umzubauen. Zwischenzeitlich konnte ich noch ein komplett überholtes Bugstrahlruder von Volvo-Penta erwerben und habe direkt ein 180mm Ø Rohr dafür eingeschweißt. Um gegen Treibgut und Eisgang geschützt zu sein, wurde der Bug verstärkt. Direkt an der Bugspitze habe ich ein 12mm Rundstahl beidseitig verschweisst. Stehbolzen für neue Opferanoden, sowie alle Rohre für die Seeventile wurden ebenfalls neu eingeschweisst. Achtern in der Bilge wurde noch eine Konsole für den Hydraulikzylinder der geplanten hydraulische Steueranlage eingesetzt. Die grossen Stangen und Umlenkhebel der alten Ruderanlage welche durchs Schiff gingen sind bereits entsorgt. Da der alte Dieseltank auch voller Rost war, habe ich nun für Kraftstoff und Trinkwasser neue 200 Ltr. Tanks aus Kunststoff besorgt. Die dafür angefertigten Halterungen sind bereits achtern in der Bilge eingeschweisst. Im Spätsommer 2016 haben wir dann das komplette instandgesetzte Unterwasserschiff gesandstrahlt und am selben Abend noch die erste ( eine Schicht Zinkgrundierung ) von 7 Lackschichten aufgetragen. Den Strahlkessel hatten wir geliehen, und den Quarzsand haben wir direkt aus dem Sandwerk geholt. ( Nur 60,00€ für 1 Tonne Sand, lose direkt aus dem Trockner ) Beim Lackaufbau für das Unterwasserschiff haben wir uns für Epoxi 2 K Produkte von epiform entschieden, welche auch in der gewerblichen Seefahrt eingesetzt werden. Das Überwasserschiff wurde mehrfach gespachtelt und geschliffen. Danke dafür an Johann B. für Deine Unterstützung! Hierfür haben wir dann die 2K Polyurethanfarben von Epifanes gewählt. Der Glanzgrad hat mich einfach überzeugt. Nach dem grundieren, wurde bereits die erste von drei Lackschichten aufgetragen und wieder zwischen geschliffen. Im Augenblick ist es noch zu kalt um weitere Lackierarbeiten vorzunehmen. Darum arbeite ich aktuell an der Propellerwelle, diese wird gegen eine Nirowelle ausgetauscht und neu gelagert. Achtern ist die Bilge bereits komplett fertig. Grundiert habe ich die Bilge 2 x mit Intershield von International ( 2K ) , und dann 2x mit Bilgenfarbe von Epifanes. Mit etwas Zugabe von Sikkativ ( Bosche ) trocknen 1K Lacke auch bei niedrigeren Temperaturen. Es geht voran, so soll dann auch später einmal der Maschinenraum und das Vorschiff aussehen. Die Elektroinstallation ist bereits komplett entfernt, und eine neue Instrumententafel wurde angefertigt und wartet auf die Bestückung. Alle Instrumente u. Schalter werden ausgetauscht. Auch einige Holzarbeiten konnten bereits erledigt werden. Morsche Fußleisten achtern in der Plicht wurden von einer Tischlerei aus Mahagonie gefertigt. Geplant ist, dass das Boot soweit fertig wird um im April 2017 wieder ins Wasser zu kommen. Der Innenausbau mit Isolierung, Elektroinstallation sowie den Holzarbeiten u.s.w. soll dann am Steg erfolgen. Mal sehen.... Anbei einige Bilder der verschiedenen Restaurationsphasen...... Leider nicht in chronologischer Reihenfolge.
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und noch einige Bilder
Sandstrahl und Lackarbeiten Spätsommer 2016:
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und noch mehr Bilder....
Rumpf Spachtelarbeiten und aktuelle Bilder von der Bilge achtern:
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Moin,
toll was ihr da macht ! Ist die "Riesentrimmklappe " original ? Das sieht so nach einem schönen Bremswirbel darunter aus.. Torsten
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manche Boote fahren elektrisch..... |
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Ich denke die "Riesentrimmklappe " ist original. Dient wohl nur zur Stablisation, gleichzeitig verlängert sie ja auch noch das Schiff. Die alte alte Lady kommt jedenfalls
erstaunlich schnell aus dem Quark und läuft auch prima. Wie sagt man? "Länge läuft". Gruß Mitch |
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Eine Mordsleistung! Respekt!!
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Watt de een sien Uul, is de anner sien Nachtigall! Es grüßt Euch: Olaf |
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Ups, ich habe nicht gewusst, dass es Super van Craft mit einer Schraube gab..
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Watt de een sien Uul, is de anner sien Nachtigall! Es grüßt Euch: Olaf |
#9
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Schön, so eine Restauration mitverfolgen zu dürfen.
Ich hätte mir vor fast 2 Jahren auch eine Super van Craft (10.5, auch mit nur einer Schraube) von der Claassen Werft gekauft. War/ist eigentlich ein wunderschönes Boot, wenn der wirklich nette Eigner nur nicht so überzeugt gewesen wäre, dass das Boot zu dem von Ihm aufgerufenen Preis zu verkaufen wäre. Er ist stur geblieben und hat genau auf dem ausgeschriebenen Preis beharrt. Trotzt gutem Zustand hätte so viel gemacht werden müssen, dass ich ihm, nach der Besichtigung und Probefahrt 50 % des Kaufpreises geboten habe. Das war dann immer noch ein hoher 5-stelliger Betrag. Für mich war das damals der Preis den ich unter grossen Schmerzen bezahlt hätte, eingedenk aller zu machenden Investitionen..... Es kam natürlich wie es kommen musste, der Eigner hat abgelehnt. Ungefähr 1 Jahr später wurde das Boot wieder ausgeschrieben, zu den von mir vorgeschlagenen 50 % und dann auch tatsächlich verkauft.... Ich wurde dann wieder angeschrieben und habe dankend abgelehnt, da ich nun Eigner einer Nidelv war . Kannst Du bitte ein paar technische Daten zu deiner Super Van Craft veröffentlichen? Mein Dank würde Dir auf ewig hinterherschleichen .
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Beste Grüsse aus der Schweiz Tom https://www.boote-forum.de/album.php?albumid=7315 Geändert von xenix (12.02.2017 um 12:15 Uhr)
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