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Motoren und Antriebstechnik Technikfragen speziell für Motoren und Antriebstechnik. |
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Themen-Optionen |
#1
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VP GSP 3.0 / Motortemperatur vs. Öltemperatur
Hallo an alle,
eine Frage an die Fachleute: Wir haben heute eine Ausfahrt auf der Havel gemacht (ca. 1,5 Std. gemütliche Verdrängerfahrt) und dann eine Pause von ca. 2 Std. eingelegt. In der Zeit haben wir im Flachwasser in einer Ecke geankert, in der einige (nicht allzu viele) Wasserpflanzen schwammen. Vor der Rückfahrt habe ich ein paar davon vom Antrieb (VP SX) abgezogen, schien aber nicht so schlimm zu sein. Wir sind dann gut 5 Minuten gefahren, dann ging am Motor der Warnpieper an. Damit sind wir noch vielleicht 2 Minuten weitergefahren, aus der Fahrrinne raus bis zur nächsten Ankermöglichkeit. Die Anzeigen für Öldruck, Öltemperatur und Ladespannung haben zuvor und auch in diesen zwei Minuten normale Werte angezeigt. Vor Anker wollte ich dann den Motor abstellen, er hat aber eine ziemlich lange Zeit nachgedieselt. Er ging erst richtig aus, als ich den Batteriehauptschalter auf "Aus" geschaltet hatte. Dann habe ich den Motor erstmal optisch inspiziert. An Überhitzung hatte ich allerdings nicht gedacht, weil die Temperaturanzeige bis zum Abstellen gerade mal bis 60 Grad gekommen war. Ich konnte auch nichts Problematisches entdecken. Kühlwasserbehälter war voll, Kühlwasserschläuche waren normal warm/heiß. Bei einem erneuten Versuch ließ sich der Motor zunächst gar nicht mehr starten. Anlasser drehte nach Kräften, Motor sprang aber nicht an. Erst nach weiteren ca. 15 Minuten startete er dann plötzlich wieder, lief dann ohne Warnpiepen und ohne Probleme bis zu Hause. Alle Anzeigen waren wie vorher normal. Meine Frage: Bedeutet die Anzeige von 60 Grad Öltemperatur, dass der Motor definitiv nicht überhitzt sein konnte? Oder wäre es möglich, dass Wasserpflanzen oder etwas anderes die Kühlwassereinlässe blockiert haben, der Motor zu warm wurde, deshalb beim Abstellen nachdieselte und sich erst einmal nicht mehr starten ließ? Oder ist das so ausgeschlossen (warum?) oder gibt es andere, plausiblere Erklärungen für das Problem? Vielen Dank und einen schönen Abend an alle! Helmut |
#2
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bei 60° Anzeige kann der Motor nicht überhitzt gewesen sein,
wenn die Anzeige funktioniert wie sie soll
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Es ist ein Jammer, dass die Dummköpfe so selbstsicher sind und die Klugen so voller Zweifel. Bertrand Russell |
#3
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Okay, danke. Dann stellt sich u. a. die Frage, wie der Motor so nachdieseln kann. Was ist da der Fehler?
Helmut |
#4
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Moin moin,
"Nachdieseln" d.h. Glühzündung tritt auf , wenn nach dem Zündung AUS, der Zylinderraum ( Zündkerze oder Auslassventil) noch sehr heiß ist und vermehrt Kraftstoff in den Brennraum kommt. Das passiert häufig bei erhöhter Standgasdrehzahl und zu fetter Leerlaufkraftstoff Einstellung bzw. undichtem Schwimmernadelventil. Prüfe zunächst mal die Standgasdrehzahl bei Betriebswarmen Motor ( 60+ °C bzw. 140° F.), falls zu hoch , dann Linksdrehung an der Drosselklappenanstellschraube absenken.
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M.f.G. harry Geändert von Lombardini (15.06.2020 um 07:14 Uhr) |
#5
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Danke, aber die Leerlaufdrehzahl ist absolut in Ordnung. Und würde deshalb der Warnpieper angehen? Könnte der Motor auch nachdieseln. wenn er bei korrekter Vergasereinstellung "nur" zu heiß ist?
Helmut |
#6
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Glühzündung (Nachdieseln) bedarf immer zwei Voraussetzungen, zu einem Hitze und zum anderen Kraftstoff.
Wenn der Motor in seinem Betriebstemperaturbereich bleibt, ( evtl. mittels infrarot Thermometer prüfen) dann könnten ein zu niedriger Zündkerzenwärmewert (BR5FS (EFS) statt BR6FS (EFS) die Ursache der zu heißen Quelle sein Auch die Leerlaufgemisch Einstellung wäre zu prüfen, d.h. nach dem der Motor warm ist, diese Einstellschraube vorsichtig um bis zu einer Drehung rein oder raus, um diese Einstellung zu optimieren ( ist eher was für fachlich bewanderte) Wenn aber der Temperatur "Pieper" sich meldet, dann tut der das nicht ohne Grund und es wird höchste Zeit den Impeller zu inspizieren.
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M.f.G. harry |
#7
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Den Impeller werde ich mir dann mal anschauen, auch wenn man bei laufendem Motor das Kühlwasser im Kühlwasserfilter mächtig sprudeln sieht. Aber: Sollte der Impeller hinüber sein, müsste dann nicht lange bevor der Warnpieper angeht, die Temperaturanzeige hoch gehen?
Helmut |
#8
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Prüfe auch wann der Fühler vom Warnpieper schaltet.
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Gruß Klaus Schöne Grüße an den August |
#9
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Danke, Klaus. Prüfen, wann der Fühler vom Warnpieper schaltet, heißt in diesem Fall, darauf warten, dass der Pieper wieder losgeht und dann mit Infrarot-Thermometer die Motortemperatur messen?
Idealerweise würde ich natürlich den Fehler vor der nächsten Ausfahrt finden und beheben wollen. Gestern hat der Pieper nur einmal angeschlagen. Als der Motor dann wieder lief, gabs auf der anschließenden Rückfahrt (>1 Std.) kein Piepen mehr. Da denke ich mir, bringt es nicht viel, den Motor am Liegeplatz im Stand laufen zu lassen und zu warten, ob der Pieper irgendwann losgeht. Oder habe ich dich falsch verstanden? Helmut |
#10
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Bau den Fühler aus, schließe ein Ohmmeter an und mache ihn im Wasserbad warm.
Die Anschlüsse nicht ins Wasser. Wenn der Fühler schaltet Temperatur ablesen. ein Thermometer muss auch mit ins Wasser.
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Gruß Klaus Schöne Grüße an den August |
#11
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Alles klar. Bei welcher Temperatur sollte der Fühler schalten, wenn er korrekt funktioniert?
Helmut |
#12
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Sollte/könnte auf dem Fühler/Gehäuse draufstehen. Ansonsten -> Handbuch
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Gruß Klaus Schöne Grüße an den August |
#13
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Dann seh ich mal zu, wie weit ich komme. Danke.
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#14
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So, hat etwas gedauert, aber ich wollte mal eine Zwischeninfo geben. Ich habe heute den Impeller erneuert. Der wird aber nicht die Ursache des Problems gewesen sein, der "alte" war wie neu. Ich habe ihn trotzdem ausgetauscht.
Für einen Test des Temperatursensors hatte ich noch keine Zeit. Allerdings glaube ich nach nochmaliger Überlegung nicht, dass der Sensor falsch misst und der Warnpieper sich ohne Grund gemeldet hat. Das starke Nachdieseln des Motors weist m. E. eindeutig auf ein Hitzeproblem hin. Für mich bleibt momentan nur die Theorie übrig, dass irgendetwas kurzzeitig die Kühlwassereinlässe blockiert hat. Dann könnte der Motor heiß geworden sein, das Kühlwasser blieb aber kühl. Oder habt ihr noch eine andere Idee? An welcher Stelle am Motor kann ich am Besten von außen mit einem Infrarotthermometer die tatsächliche Motortemperatur messen? Danke! Helmut |
#15
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am Thermostat Gehäuse
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Es ist ein Jammer, dass die Dummköpfe so selbstsicher sind und die Klugen so voller Zweifel. Bertrand Russell |
#16
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Werde ich machen, danke. Und hat noch irgendjemand eine Idee, was außer blockierten Kühlwassereinlässen die Ursache gewesen sein könnte?
Helmut |
#17
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das wäre schon am wahrscheinlichsten
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Es ist ein Jammer, dass die Dummköpfe so selbstsicher sind und die Klugen so voller Zweifel. Bertrand Russell |
#18
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So, hier nochmal ein Update. Haben gestern eine mehrstündige Ausfahrt ohne Zwischenfälle gemacht. Die Kühlwassertemperatur war konstant bei 60 Grad, die Motortemperatur am Thermostat-Gehäuse nach dem Anlegen bei 70 Grad. Ich werde jetzt mal nichts weiter unternehmen und hoffe, dass das Problem nicht wieder auftritt.
Helmut |
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