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Allgemeines zum Boot Fragen, Antworten & Diskussionen. Diskussionsforum rund ums Boot. Motor und Segel! |
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#1
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Realitätscheck: Was kostet ein Rigg für einen Kutter?
Hallo, ich bin der Daniel aus Österreich und ich bin dabei mir ein Schiff zu kaufen.
Folgendes habe ich damit vor. In erster Linie möchte ich auf dem Boot leben. Semimobil, also durchaus ein Standortwechsel im Monat und auch über weitere Strecken hinweg. Möglicherweise möchte ich auf dem Schiff in weiterer Zukunft auch Tagesgäste mitnehmen oder sogar Fracht segeln. Mein ganzes leben bin ich schon gesegelt also will ich irgendwie schon ein Segelboot. Ich stehe jetzt vor der Wahl zwischen zwei sehr ähnlichen Boote. Bei sind große ex Berufsschiffe mit einem Steuerhaus. Beide sind Stahl und waren 2019 das letzte mal aus dem Wasser. Beide haben eine Holländische Zulassung die bis 2026 gilt. Beide kosten in etwa das gleiche. Aber: Boot A: Rumpf: 21,50 Meter. Leistung 300 PS. Wurde vor 15-20 Jahren zum Segler Umgebaut und alles was man zum Segeln so braucht ist dabei. Allerdings ist der Innenraum sehr abgewohnt und provisorisch und auch der Rumpf it nicht unbedingt hübsch. Eher ein optischer denn ein technischer Mangel. Des Weiteren hat sich niemand die Mühe gemacht vor den Bildern aufzuräumen. Boot B: Rumpf 23,99 Meter. Leitung 550 PS. Wurde hauptsächlich als mobiles Wohnschiff genutzt. Alles sauber und ordentlich. Rumpf sieht gut aus. Ballast ist "Ponsdoppen" (Schrott?) Der Innenraum wurde ordentlich ausgebaut und sieht hübsch aus. Aber Sie hat eben kein Rigg und auf Dauer sind mir 40-60 Liter doch etwas zu viel. Was kostet ein einfaches Rigg mit Stahlmasten und Vollholzbäumen beispielsweise als Stagsegelschoner mit einem Gaffelgroßsegel? Am schlechtesten kann ich die Kosten für die Masten einschätzen. Einen bestehenden Arbeitsmast könnte man als Bugsprit hernehmen. Segelfläche dürften ca. 230qm-260qm sein. Meine Vorsichtige Schätzung wären ca. 50-70 000€. Wenn man bei Segeln auf der günstigen Seite bleibt und auch eher auf Stagreiter und nicht auf Rollsegel setzt. In einer weiteren Ausbaustufe fände ich eigentlich eine Umtakelung zur Brigantine mit Rollrahen sehr sehr hübsch. Das würde eventuell auf beiden Schiffen gehen. Ich freue mich auf eure Meinungen und Anregungen. |
#2
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Nur mal so gefragt wie weit kommst du den mit 70000€ an Treibstoff, dann würde ich nochmals überlegen ob ein Umbau Sinn macht. Das ist ähnlich wie wenn ich meinen V8 Benziner jetzt gegen einen Diesel tauschen würde der mit rund 40000€ zu buche schlägt. Der braucht zwar nur die Hälfte an Kraftstoff aber es würde ewig brauchen bis sich die Kosten wieder am eingesparten Kraftstoff reingefahren hätte.......
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Gruß Jochen vom Reffenthal |
#3
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Danke Jochen für deine Antwort.
70k sind ganz grob 800 Motorenstunden. Oder 7200 Seemeilen. Ich habe fast das Gefühl, ein Rigg könnte auch für den Buchhalter Sinn ergeben. Unabhängig davon möchte ich auch Segeln und wenn es in eine kommerzielle Richtung geht ist ein Segelschiff für mich auch besser geeignet. Wie gesagt, ich bin schon ein Segler durch und durch. |
#4
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100-150k€ sollten hinkommen - Du musst aber vorher die Glaskugel putzen und von Traum- auf Logikbetrieb umstellen.
und Bilder sind hier gern gesehen !
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#5
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Denke mal um so ein Schiff zu unterhalten brauchst du ein deutlich siebenstelliges Budget. Da ist es dann auch egal ob das Rigg 50 oder 200 K kostet.
Das Gorch Fock Refit soll so um die 135 Mio kosten und das Boot ist auch "nur" 83 m lang. Klar ist da viel schief gelaufen, klar ist das eher ein Denkmal und klar sind 83 m viel mehr. Aber nur 1 % davon sind eben auch schon 1,3 Mio. Und selbst wenn du da bei einer Werft Freundschaftspreise bekommst und viel selbst machst, dann wird das Ganze unglaublich viel Geld kosten. Und wenn du Tagesgäste befördern willst, dann muss das ganze Boot abgenommen werden usw. Wird wieder ziemlich viel kosten und viele Gäste wirst du nicht mitnehmen dürfen (können). Frachtsegler mit 23 m macht auch keinen Sinn. Gibt ja einige Projekte aber die Frachtpreise sind bei denen schon jenseits von gut und böse. Und keiner wird dir einen Haufen Geld bezahlen um ein paar Säcke Mehl von Rostock nach Hamburg zu fahren. Da musst du dann schon irgend was exotisches wie Vanille, Rum oder edlen Pfeffer befördern damit das entsprechend vermarktet werden kann. Aber dann müssen Ozeane befahren werden. Gruß Chris |
#6
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Hallo Daniel,
nur am Rande, die notwendigen Schiffsführerpatente hast Du oder? Weil mit dem SBF wird das bei der Länge nichts mehr....
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Gruß Dirk -------------------------------------------- Elbe km 50,5 re Ufer |
#7
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wenn man jeden Schäkel vom Schrottplatz holt könnte das Budget passen - glaube ich.
Bei einem nennenswerten Anteil an Neuteilen nicht.
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Bootslog und Refitblog Jeanneau Microsail https://microsail.wordpress.com/ |
#8
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Hoi Daniel,
interssantes Projekt - ich denke mal Du wirst Dich mit den Voraussetzungen für kommerzielle Fahrt auseinandergesetzt haben. Ebenso mit den Angeboten Deiner Ex-Frachter im Vergleich zu segelnden Ex-Berufler in NL (die es ja auch zahlreich gibt). Rein Interessehalber - stell doch mal Bilder von Deinen beiden Traumschiffen ein. Was das umrüsten zum Segler kostet..... - denke da gibt es gerad in NL diverse Werften, die darin Erfahrung haben und auch gerne Angebote für Eigner, die sebst Hand anlegen, erstellen - oder mal grob überschlagen. Gruß, Rainer |
#9
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Danke @schwinge für deine Antwort.
Das hier ist Boot A: https://www.amsterdamnautic.nl/boten...KY-ZZJSc_Mwu7k Das hier Boot B: https://www.multiships.nl/nl/schepen...S8nv8vDpS72iHQ Sollte es Boot B werden könnte ich in Holland tatsächlich mal in die Runde fragen. Man könnte natürlich auch Holzmasten Marke Baum nehmen, ich denke aber Stahl wäre unproblematischer und soo teuer wird ein Rohr schon nicht sein. Standing Rigging wird mit ca. 20k zu buchen schlagen, running Rigging mit 5k. Segel reicht ja am Anfang auch eine Basisaustattung. Zu den Fragen: Bis 24 Meter lässt sich ein Schiff als Sportboot zulassen und damit dann auch mit einem österreichischen oder deutschen Segelschein bewegen. Beide Schiffe sind darunter. Bugsprit muss aber zumindestens theoretisch entfernbar sein um auf der sicheren Seite zu sein. Ein ehemaliger Fischkutter ist doch nicht mit der Gorch Fock zu vergleichen. Wären die kosten tatsächlich so hoch, wären die Nordseefischer alles Millionäre und ein Sack Nordseekrabben würde mit Gold aufgewogen werden. Ein Arbeitsboot ist keine Yacht und auch kein Großsegler. Natürlich gibt es auch Reperaturen die ins Geld gehen, dafür muss man Rücklagen haben oder bilden. Was kommerzielle Patente betrifft wird langfristig der britische Master 200 Gt angestrebt. Sollte das Schiff kommerziell betrieben werden ist eine britische Offshoreflagge (Jersey...) am wahrscheinlichsten. Meine Partnerin war allerdings 2 Jahre in der Lehre zur Schiffsmechanikerin, danach allerdings zum Studium Maschinenbau upgegradet. Einige Lehrgänge und Qualifikationen sind also vorhanden. Kleinere Frachtsegler gibt es derzeit die Nordlys und die Greyhound. Entschuldigung wenn die Antwort etwas konfus ist, ich saß 10 Stunden hinterm Steuer. Aber, gut in Amsterdam angekommen. |
#10
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Zitat:
Der SBF Binnen ist beschränkt auf < 20 m. Ob da ein Segel hilft? Oder baust Du den Motor aus? Empfehle, hier eine genaue Recherche. Zitat:
Ausländische Patente haben meines Wissens nach für deutsche Staatsbürger keine Relevanz für das führen von Schiffen in deutschen Gewässer. Auch hier empfehle ich gesichertes Wissen zu erwerben. Wenn ich mich täuschen sollte, nichts für ungut und viel Erfolg bei Deinem Projekt.
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Grüße aus Regensburg Holger
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#11
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Zitat:
Zur Abwechslung mal keiner, der auf vier blauen 200Liter Tonnen sein Hausboot bauen will sondern jemand, der direkt Hochsee will "mit alles". Ich glaube, ich will inhaltlich auch nicht mehr antworten. Hat aber hohen Unterhaltungswert, ich bin gespannt...
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Gruss, Dirk |
#12
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Was ist eigentlich aus der ganzen Kriegskutter Flotte geworden? Die meisten wurden doch in der zivil Version zuerst mit Hilfsbeseglung gebaut. Und teilweise nach dem Krieg auch wieder so ausgerüstet. Irgendwie sehen die beiden fast so aus. Die meistens waren auch so in der 24m Klasse. Ich habe mal irgendwo von einem etwas längeren Kriegskutter gelesen der noch als Frachtsegler unterwegs sein soll.
https://de.m.wikipedia.org/wiki/Kriegsfischkutter
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Gruß Jörg |
#13
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Zitat:
Während des Kriegs in Materialmangel mit minderwertigen Rohstoffen gebaut; schlechtes Holz auf Stahlspanten. Mich hat immer gewundert, wie lang die überhaupt noch überlebt haben. Hin und wieder steht nochmal einer für´n Spottpreis im Netz. Warum wohl?
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Gruss, Dirk |
#14
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Zitat:
Zu den Boote.... Kutter 1 kann ich mir optisch gut unter Segel vorstellen Kutter 2 nicht. Ob die beiden Rümpfe zum Segeln geeignet sind..... keine Ahnung, wurden ja beide als Motorkutter konstruiert. Fänd schön wenn Du weiter berichtest. Bis denne, Rainer |
#15
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Bei Kutter 2 müsste man mehr machen. Vor allem auch die "Haube" über dem Bug entfernen.
Einsatzgebiet ist definitiv das Meer oder die See, keinesfalls der See oder der Fluss. Die Scheinfrage ist tatsächlich nicht so leicht zu klären. In Österreich können Sportboote bis zu einer Länge von 24 Metern zugelassen werden. Aber es gibt weder einen kommerziellen Schein noch eine kommerzielle Zulassung. Im Klartext bedeutet das übrigens mit dem Österreichischen FB2 darf ein Segellehrer nicht gewerblich für den FB2 ausbilden. International werden die britischen Scheine anerkannt. Die meisten Kapitäne von Luxusyachten haben entweder einen Yachtmaster Offshore oder den Master 200 mit comercial endorsement. Spontan fällt mir die Eye of the Wind ein die unter britischer Flagge fährt. Was die Scheine betrifft bin ich mir eigentlich relativ sicher, sicher genug jedenfalls. Mehr Klarheit schafft dann nur noch der Anwalt. Steuerrechtlich ist das Kapitel Flagge aber noch eine andere Hausnummer und steht deutlich früher an, als die Frage, kommerziell oder nicht. Der Frachtsegelnde KFK ist die Tres Hombres. Übrigens unter der Flagge Vanuatus. Aber die meisten KFK haben spätestens vor 10 Jahren ihr ende gefunden. In der angestrebten Größe kann man als Privatperson eigentlich nur Stahl nehmen. Das funktioniert in Holland und die verdienen mit 100 Jahre alten Schiffen gutes Geld. Mit Holz, never ever. |
#16
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Cool, Boot A wird ja noch mit Pressluft gestartet.
Immer schön zusehen, das der Kolben kurz hinter OT ist, sonst muss die Pressluftflasche erst wieder gefüllt werden. Also Motor rechtzeitig starten. Dafür hat es aber ein Zertifikat aus 2019 und ich vermute, dass deshalb genug Ballast fürs Segeln vorhanden ist. Boot B braucht mit Sicherheit mehr Balast um zum Segler umgebaut zu werden. Wie kommt der da rein? Überhaupt genug Platz für Balast vorhanden? Das wären so meine ersten Überlegungen, wenn ich die beiden Schiffe gegeneinander stellen würde. Gruß Rüdiger
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#17
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@Olsalt:
Klar kannst du ein solches Schiff mit der Gorch Fock vergleichen. Es sind beides Schiffe, beide brauchen Reparaturen und Werftaufenthalte. Und nochmal selbst wenn auf dich nur 0,5 % der Kosten der GF auf dich zukommen, dann sind das immer noch 600.000 €. Es hat schon seinen Grund warum die meisten Yachten in der 20 m Klasse von Millionären unterhalten werden. Und da handelt es sich um neuwertige, pflegeleichte GFK Schiffe mit neueren Maschinen. Die von dir verlinkten Schiffe wären was für einen Verein der noch massiv Fördergelder abgreifen kann. So sieht sowas aus: https://www.foerderverein-marlen.de/aktuelles Bei deinem Budget würde ich mich mal erkunden ob hier das Boot noch zu haben ist: https://www.youtube.com/watch?v=ZvsCfuGXLQ4 Das reicht auch für 2 Personen locker zum Leben und Chartergäste könntest du mit dem auch noch mitnehmen. Wenn du damit in einer "normalen" Marina vorfährst, dann hast du sogar noch ne Chance auf einen Liegeplatz Gruß Chris
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#18
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Zitat:
Die Gorch Fock ist 30x so viel Schiff wie die beiden Kutter. Das was ich als Masten brauche ist dort der Klüverbaum. Noch dazu ist die GF ein Vollschiff, was da an Leinen zusammenkommt. Die beiden Schiffe sind typische Stahlfischkutter, die im gewerblichen Leben von drei Mann gewartet und unterhalten werden. Das ist weder mit einer Yacht noch mit einem Schiff zu vergleichen. Holz ist ein anderes Kapitel und ein Schiff gleicher Größe in Holz ist Sache eines Vereins. Darum gibt es ja nur noch ganz wenige Krabbenkutter aus Holz. Aber auch da sind die Betreiber keine Millionäre. Realistisch sind Unterhaltskosten von 10-20 000€ im Jahr. Viele Jahre über sind es nur ein paar Eimer Farbe und dann muss mal was Größeres gemacht werden da sind bei solchen Booten auch schon mal 50 000€ weg. Dafür muss man vorsorgen. Verein Gründen wäre natürlich eine Möglichkeit, da darf man aber kein Geld verdienen. Für die deutsche Tradi Szene ist das Fluch und Segen zu gleich. Einerseits werden die Schiffe so am Leben erhalten, es fehlt aber die Motivation die Schiffe gewinnbringend einzusetzen. NL und GB machen es vor wie es auch gehen kann. |
#19
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Mit zunehmenden Schwierigkeiten und Auflagen - zumindest NL (wobei ich jetzt speziell seegehende Schiffe meine - die meisten Schiffe der braunen Flotte haben Binnenzulassung, da Ijsselmeer, Watt und (fast ganz) Zeeland als Binnengewässer gelten.
Gruß, Rainer |
#20
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Zitat:
Conclusio beim ex Berufsschiff ist aber, wo ein Wille ist, ist auch ein Weg und ganz so teuer wie man es sich vorstellt ist das ganze auch nicht. 20-30 000 von einem privaten Sportboot hin zum Fahrgastschiff sind es aber schon. Inklusive Gutachten etc. |
#21
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Hi!
Ich will Dir nicht Deinen Traum zerstören, aber in die Eigentümerstellung eines solchen Kahnes wächst man nicht herein, weil man weiß, was ein Rigg kostet. Da gibt es vielmehr zu beachten und insbesondere muss man da viele Strippen ziehen können, dass so ein Kahn unterwegs sein kann. Auf der Grundlage des bisherigen Kenntnisstandes ist die Gefahr sehr groß, dass das in einem Fiasko endet. Ich würde erstmal den Kontakt zu Eignern suchen (und sei es als zahlender Gast), um mal rauszukriegen, womit die sich so rumschlagen. P.S.: Ach und noch eines: Wenn Du auf zahlende Gäste zur Finanzierung setzt, dann musst Du auch eine professionelle Zuverlässigkeit bieten (Termine, Routen, usw), ansonsten wird Deine zahlende Klientel sehr ungemütlich und Du kannst auf Deinem Schiff gleich eine Rechtsabteilung einrichten.
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viele Grüße Blondini (Blondini, der berühmte Seiltänzer, stürzte während einer Vorstellung in Manchester und fiel in den Löwenkäfig, der bereits in der Manege stand. Die erschreckten Tiere sprangen auseinander und blieben grollend am Gitter. Blondini wurde vom Dompteur aus dem Käfig gezogen und trat schon am Abend wieder auf.) Geändert von blondini (20.04.2021 um 07:09 Uhr) |
#22
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Moin,
ich versteh` ja überhaupt nichts vom segeln, aber interessehalber dazu mal drei Fragen : 1. wenn wir von den hier aufgerufenen Summen für ein Rigg zum Umbau eines Motor-Kutters in der +20m Klasse reden, beinhalten die Zahlen dann Masten, Segel, Zubehör in Plastikfolie eingewickelt am Kai abgelegt oder ist da auch der Einbau bis hin zur fahrfertigen Benutzung mit dabei ? 2. gehört zu einem Umbau von Motor- auf Segelschiff nicht noch wesentlich mehr dazu als nur das reine Rigg ? Wie gesagt, ich versteh` davon nix, aber selbst mir fallen dann Punkte ein wie Decksdurchbrüche für die Masten, Anschlagpunkte für die Verstagung, Mastfundamente, ein Konzept für die veränderte Kräfteeinleitung, eine passende Ballastierung, die mögliche Anpassung der Motorisierung, vielleicht eine andere Instumentierung usw. 3. Ist die Annahme richtig, daß man ein solches Schiff dann nur noch mit Besatzung segeln kann ? Ich würde mal sagen mindestens mit drei Mann ? Liebe Grüße Thomas
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Die Methode, mit einem Holzboot ein kleines Vermögen zu machen, setzt voraus, daß man vorher ein Großes hatte ...
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#23
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Ich denke wenn es vorher kein Segelboot war, kannst du den Umbau komplett vergessen. Boot B wiegt 71 Tonnen. Da reichen 20, 30 oder 100 qm Segel nicht um ohne Motor vorwärts zu kommen. Die ganzen Gulets die man so sieht haben 2 Masten und mehrere Vorsegel. Denke mal bei so einem Boot brauchst du Masten die an die 20 m hoch sind und davon 2. Wenn da das Boot nicht für gebaut wurde, dann sind die reinen Materialkosten dein kleinstes Problem.
Und welche Gäste sollen bei so einem Boot mit fahren? Ich sehe da überhaupt keine Zielgruppe. Eltern wollen es eher günstig und sicher haben, Rentner warm und bequem. Segler auf einem richtig alten Traditionssegler segeln und nicht auf einem umgebauten Fischkutter. Viele Personen bekommst du da eh nicht unter. Von dem Gedanken mit dem Boot Geld zu verdienen würde ich mich ganz schnell verabschieden. Man könnte sich vielleicht ein kleines Zubrot verdienen wenn man das ganze als Event Schiff für Geburtstagsfeiern etc. vermietet. Aber auch da wird jeder Kunde wert darauf legen dass man bei Schlechtwetter auch drinnen feiern kann. Und das sehe ich bei diesem Boot nicht. Gruß Chris |
#24
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Die Methode, mit einem Holzboot ein kleines Vermögen zu machen, setzt voraus, daß man vorher ein Großes hatte ...
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#25
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Danke für die weiteren Informationen. Insbesondere der Unfallbericht liefert wichtige Hinweise. Ganz fair war die Untersuchung aber meiner Meinung nach nicht und der Eigner hat auch vieles richtig gemacht. Aber wenn etwas passiert, dann wird alles gegen einen verwendet.
Bei Boot A bin ich mir nicht ganz sicher ob das nicht ziemlich ähnlich wenn nicht sogar noch russischer abgelaufen ist. Zitat:
2. Das Schiff hat ja bereits Arbeitsmasten, Decksdurchbrüche etc. Weiters kann man ein Stahlschiff auch relativ einfach verstärken. Was man zusätzlich noch braucht ist eine Stabilitäsberechnug und eventuell mehr Ballast. 3. Das Schiff soll zu zweit bewegt werden können. Auf längeren Etappen sollte man also auch die Segel zu zweit setzen können. Für wirkliches Segeln braucht man aber mehr Hände. Der Großteil der Traditionsschiffe, vor allem die kleineren, wurden mal als Motorschiffe gebaut. Alternativ waren es mal Segler, die dann zum Fischkutter wurden und dann irgendwann aus dem Schlamm gezogen wurden und wieder zum Segler wurden. Beispielsweise waren die ganzen Haikutter, die einen guten Teil der deutschen Flotte stellen, auch keine reinen Segelschiffe mehr. Ein Segelschiff lebt vom Rigg und man kann nicht aus einem Schleppboot einen Segler machen. Aber die Rümpfe der beiden Schiffe sind alt genug um noch als Segler durchzugehen.
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