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Restaurationen Refits, Lackierungen, GFK-Arbeiten, Reparaturen und Umbauten von Booten aller Art. |
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Holzboot in Schuss halten
Hallo liebe Community!
Ich bin neu hier im Forum, mein Name ist Stefanie, ich bin 32 und Tochter eines Bootsbaumeisters. Leider ist mein Papa vor ein paar Wochen plötzlich verstorben. Er hinterlässt meiner Mutter, meiner Schwester und mir unser Familienboot, welches er liebevoll Anfang der 80er Jahre in der damaligen DDR gebaut und seitdem sehr aufwendig gepflegt hat. Bei dem Boot handelt es sich um ein 9,5m langes Motorboot mit Vorder- und Achterkajüte. Meine Mutter weiß was theoretisch zu erledigen ist, allerdings hat er praktisch immer alles alleine gemacht. Zum Glück habe ich selber seit zwei Jahren einen Bootsführerschein und mein Papa hat mir noch gezeigt, wie man das Boot selber fährt. Wir hängen emotional sehr dran und daher stand für uns außer Frage, dass wir das Boot dieses Jahr wieder zum schwimmen bringen. Nein, wir sind alle drei keine ausgebildeten Handwerkerinnen. Dieses Forum hat mir schon jetzt geholfen: die erste Aufgabe wird nämlich sein, die Bilgen zu Ölen. Dazu konnte ich schon einige Tipps nachlesen. Das Boot liegt aktuell an seinem gewohnten Winterliegeplatz und soll im April schwimmen, das „Revier“ ist Greifswalder Bodden/Hiddensee und Stettiner Haff. Mit dem Ölen habe ich heute begonnen, meine Mutter war sich nicht ganz sicher, aber sie meinte er habe auch immer von Halböl gesprochen. 😅 Außerdem muss das Boot von außen einmal dünn lackiert werden und natürlich der Antifouling-Anstrich erneuert werden. Jetzt meine eigentlich erste konkrete Frage: Wie dick trägt man das Halböl auf? Mehrere Schichten? Ich habe ein bisschen Respekt vor dem Gemisch, weil überall stand das es selbstentzündlich ist. Der Pinsel wurde heute mit Terpentinerstaz gereinigt, dann kann hoffentlich nichts passieren. 😅 Anbei das Boot schwimmend und ein Bild von mir heute mit dem Anstrich der Bilge vorne…
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#2
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Zunächst einmal: mein herzliches Beileid. Das Leben ist wohl nicht immer fair. Aber sein Boot zu erhalten hält die Erinnerung wach. Und das Boot scheint positiv besetzt zu sein. Ein weiterer Grund, das Boot zu erhalten.
In den 70er Jahren hatte ich im Rahmen eines Vereins eine Reihe von Holzbooten zu unterhalten. (Baujahre 1920 bis 1950 (ca.)). Unsere Erhaltungsmaßnahmen waren wie folgt: Grundlegend: Überprüfung der einzelnen Holzteile auf Rott etc. Wenn notwendig: Austausch mit Hilfe eines Schiffbauers. Innen: Wir hatten mit Xylamon (einem Gift und Konservierungsmittel) allen Bakterien von innen den Garaus gemacht. Zwei Anstriche mit breitem Pinsel pro Saison. Außen: Wir hatten jedes Jahr alle Holzflächen mit feinem Schleifpapier und Schwingschleifer angeschliffen und dann einmal mit verdünntem und ein zweites Mal mit unverdünntem Bootslack gestrichen. Die Boote hielten ziemlich lange. Es wünscht Euch eine erfolgreiche Erhaltung der Familientradition: edjm. |
#3
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Schön dass Euch daran liegt Erinnerungen wach zu halten........
Ihr habt also vor das Boot ganz tradiditionell "in Schuss" zu halten. Zumindest riecht Leinöl mit Terpentin (oder eben Ersatz) gemischt echt lekker. Vielleicht findest Du hier was: https://www.fky.org/pflege+erhalt/anstriche11.htm Gruß, Rainer
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#4
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Hallo Stefanie,
mein herzliches Beileid für Dich und Deine Familie. Ich finde es super, dass ihr das Boot in Eurer Familie behalten wollt. Es hängen garantiert unendlich viele schöne Erinnerungen daran. Ich, bzw. wir haben das Boot meiner Großeltern auch übernommen und fahren es heute immer noch mit Begeisterung. Wenn wir uns andere Boote ansehen, kommen wir zwar immer mal wieder ins Grübeln aber dann überwiegt doch ständig die Freude an UNSEREM Boot Wir fahren übrigens ein alstes geklinkertes Rettungsboot, welches von meinem Opa mit Polyester überzogen wurde. Trotz aller bedenken von vielen Seiten ist das Boot bis Heute staubtrocken von innen. Zu Deiner Frage bezüglich der Behandlung von innen kann ich mitteilen, dass ich vor viielen Jahren auch mit Terpentin verdünntes Leinöl benutzt habe. Riecht eigentlich gar nicht so schlimm, aber sehr lange Ich habe dann irgendwann auf Weißöl umgestellt und bin damit sehr zufrieden. Es zieht schnell ein, hinterlässt keinen Film und riecht überhaupt nicht. Von außen ist unser Boot farbig lackiert. Bei Naturholz benutze ich ansonsten immer Decksolje D1 und D2 Ist sehr leicht zu verarbeiten und sieht auch sehr gut aus. Vile Grüße aus dem verregneten Emden "YOGI" und Klaus
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#5
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Öle kann man (gerade zum Konservieren) mehrfach dünn auftragen, bis das Holz nichts mehr aufsaugt. Das ist dann in der Regel so, dass einige Stellen schon gut sind und andere noch ein paar Anstriche mehr brauchen.
Das Risiko von Selbstentzündung besteht bei dünnen Filmen eher nicht. Wenn sich irgendwo dicke Pfützen sammeln, könnte das vielleicht schon kritischer werden, richtig kritisch sind nasse zusammengeknüllte Lappen (oder nasses zusammengeknülltes Zeitungspapier vom Abdecken) und wohl auch nasse Pinsel. Pinsel mit Terpentin auswaschen ist gut, anschließend wenn möglich auch noch mit warmen Wasser und Spüli und danach gut ausspülen. Nasse Lappen auf keinen Fall zusammengeknüllt irgendwo liegen lassen und schon gar nicht auf einem brennbaren Untergrund.
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#6
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Vielen Dank für eure Rückmeldungen! Davon werde ich noch einiges berücksichtigen. 😃
Gestern bin ich vorne fertig geworden und heute ist die Achterkajüte und der Maschinenraum fällig. 😎 Das Halböl scheint ganz gut einzuziehen und braucht wohl auch 4 Wochen bis es komplett eingezogen ist. Das Holz sieht von innen gut aus, die größten Spalten zwischen den Planken die ich im unteren Bereich entdecken konnte waren ca 0,5-1,5mm breit. Das müsste mit nassen Lappen und 1 Tag Lage in den Kranseilen zuquellen.
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#7
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kurz mein Beitrag .....bin noch alte Schule und großer Firnis Freund .
Geheimtipp : Firnis richtig schön heiß machen ( Topf auf E -Herdplatte ) dann wird des wie Wasser und kommt überall hin . und ......da hat sich was geändert ....es riecht -heutzutage- milder Wobei ich rieche Firnis gern -das hat was ... schiff ahoi paule vom Müggelsee |
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