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Restaurationen Refits, Lackierungen, GFK-Arbeiten, Reparaturen und Umbauten von Booten aller Art. |
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#1
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Bilge weist Risse auf... brauche Hilfe bei der Reparatur...
Liebes Forum,
ich bin neu im Forum und hoffe, dass mir jemand helfen kann: In unserer Friendship 22 aus den 70 er Jahren weist die Bilge (Bilgenfarbe oder Epoxydbeschichtung???) an mehreren Stellen die in dem Bild dargestellten Risse auf. Das Holz darunter scheint stabil. Die entsprechenden Stellen wollte ich gerne reparieren. Meine Idee war es, die Stellen mehrere cm weit auszuschneiden und das Holz darunter zu inspizieren (wenn nötig durchtrocknen lassen), dann die schadhaften Stellen mit Epoyid-2-K-Spachtel aufzufülle, zu schleifen und dann mit Bilgenfarbe zu strechen. Kann der Plan aufgehen? Vielen Dank schon im Voraus!! +ludwicht
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#2
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Moin
Da wünsche ich dir mal viel Glück. Die Beschichtungen innen wurden /werden bei fast allen GFK-Booten mit Topcoat gemacht, das ist praktisch Gelcoat per Rollen und Pinseln eingebracht. Holzteile sind aber fast immer nicht nur "übermalt" sondern auch mit einigen Lagen einlaminiert. Da lese dich mal durch die zahlreichen Restobeiträge hier im BF, die Verbindung von Holzteilen und GFK-Rümpfen sind langfristig oft nicht die glücklichsten, das betrifft aber fast immer Motorboote. Reparaturarbeiten, auch umfangreichere, sollten m.E. immer mit Epoxidharzen ausgeführt werden. Der ganz große Fachmann bin ich da allerdings nicht, mein gebiet sind mehr so Boote wo man was gammeliges rauschneiden kann und was neues dann reinschweißen kann und da auch eher Stahl als Aluminium. Gruß Hein
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#3
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Moin,
Holz, dass in was auch immer für einen "Kunststoff" eingepackt ist, neigt dazu zu verrotten, wenn da durch Risse Wasser eindringen konnte. Das Wasser kommt da rein, zieht ins Holz ein, kommt aber nur schlecht wieder raus. Mein Vorschlag wäre, erstmal vorsichtig den Riss zu öffnen und das Material darunter zu inspizieren. Danach ordentlich viele Fotos, damit wir uns einen besseren Eindruck machen können. Mio
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If you want to build a boat, don't think about it, just start it. If you think about it, you won't do it. - Luke Powell Baubericht Morbic 12 von Francois Vivier |
#4
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Ich weiß jetzt nicht, ob das Boot ein Holzboot ist oder ein GFK-Boot. Falls letzteres, dann wäre meine Meinung dazu:
(Falls ersteres, dann kannst meinen Text einfach ignorieren) Normalerweise hast du einen Bootsboden nach dem Sandwichprinzip. Dabei hast du einen Holzkern (meistens Balsa, also leicht), welcher beidseitig mit GFK überlaminiert ist. GFK = Glasfaserverstärkter Kunststoff, also letztendlich Glasfasergewebe (oder auch Kohlefasergewebe usw), welches mit Harz getränkt wird. Die Stabilität wird durch die Glasfäden erreicht, welche ausschliesslich auf Zug belastbar sind (daher auch die versch. Gewebe mit unterschiedlichen bzw. mehreren Faserausrichtungen). Der Holzkern sorgt also nur dafür, daß bei einer Flächenbelastung auf Druck aufgrund des Abstands die obere GFK-Schicht auf Zug belastet wird und somit das Ganze stabil wird. Wenn du dieses Prinzip verstanden (!) hast, dann wirst neu über dein Vorgehen nachdenken. Bei dir ist diese Schicht so wie es aussieht gerissen - Materialermüdung zB im Laufe der Jahrzehnte. Wenn du das nun einfach zuspachtelst, reisst das schnell wieder, da die Stabilität nicht mehr da ist. Du müßtest also überlaminieren. Den Holzkern solltest da zuvor sehr genau prüfen und evtl. ersetzen - austrocknen allein... weiß nicht so recht. Aber auf keinen Fall Feuchtigkeit einschliessen. Ich vermute mal stark, daß da sehr sehr viel Arbeit auf dich zukommt und wahrscheinlich eine Komplettrenovierung wird. Wobei es so ausschaut, als ob bei dir im Kielbereich Gewebe einlaminiert wäre, darüber aber nicht (oder dünner?) und an den Übergängen die Risse entstanden sind. Im Rissbereich sieht man wiederum keine Gewebe, also kein gerissenes Gewebe.
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"Ich kann es dir erklären, aber ich kann es nicht für dich verstehen" Viele Grüße, Markus
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#5
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Moin
Schließe mich den Vorredner an, deine geplante Vorgehensweise wäre nur Kosmetik. Es handelt sich wohl um einen Segler mit GFK Rumpf. Schau mal hier (gegurgelt ): http://friendship22.ning.com/photo/a...enovierung-des Gruß Martin
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#6
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Ich bin da ganz bei den Vorschreibern, ich würde mich fragen wo der Riss herkommt.
Bei Segelbooten ist ja auch ab einem gewissen Alter die Frage wie denn die Kielfuge aussieht und ob der Kiel vielleicht mal einen heftigen Schlag abbekommen hat. Das ist bei einem festen Kiel natürlich wahrscheinlicher, kann aber auch bei Klappkielen vorkommen ... Ich werde beim neuen Boot im nächsten Herbst auch Kiel und Rumpf trennen und die Kielfuge erneuern. Das sieht alles sehr gut aus, aber bei einem Alter von 40 Jahren kann man die auch mal neu machen ...
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Physik gilt auch für Menschen die sie nicht verstehen. |
#7
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Hallo zusammen! Vielen Dank für die Antworten!! Ich wollte nochmal sagen dass der Riss im Topcoat (oder welchem Kunststoff auch immer) in der Bilge nicht rumpfseitig (also dem Rumpf/ der Bordwand) aufliegend ist sondern eine hölzerne Trennwand der Sitzbank betrifft. Ist auch dort die Stabilität so entscheidend? Danke nochmal!
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#8
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Moin
Das müsstest du mal im größerem Zusammenhang fotografieren, wenn möglich. Bei vielen GFK und auch Sperrholzbooten bei denen akribisch auf ein nicht zu hohes Gewicht geachtet wurde/wird, sind Inneneinrichtungsteile als aussteifende Verbände mit einbezogen. Das ist sehr oft bei Kojen oder Cockpitlängswänden der Fall manchmal aber auch bei quer eingebauten "Möbelwänden". Das muss man sich also genauer ansehen. Das ist um es noch mal zu erwähnen (ich weiß ich nerve da mit) bei Metallbooten i.d.R. nicht so, da haben Einrichtungsteile nichts mit der Rumpffestigkeit oder Aussteifung zu tun, bei alten Holzbootkonstruktionen in Vollholzbauweise auch nicht. Die sind dann auch alle etwas schwerer, das ist wenn man so will ein Nachteil. Gruß Hein
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#9
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Moin,
Hein, da bin ich ganz bei Dir, das kann strukturell sein oder auch nicht. Fotos könnten da helfen, wahrscheinlich müsste man das aber vor Ort genauer begutachten, ob das Holz zur Statik beiträgt oder nicht. Ich würde vermuten, dass wenn so ein Holz in was auch immer eingepackt ist, das häufig tragend ist und nicht nur der Schönheit dient. Kann aber auch sein, dass es irgendwann mal mit der Beschichtung überzogen wurde, weil das Holz schon ein bisschen gammelig war und derjenige meinte, dem ganzen damit wieder Stabilität zu verleihen, wird ja auch gerne gemacht. Und sollte es nicht für die Schiffstruktur wichtig sein, dann hat es aber immer noch einen Grund, dass das Teil im Boot eingebaut ist, auch wenn es nur die erwähnte Sitzbank hält. Mio
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#10
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Ok! Danke für die Antworten! Dann werde ich es großzügig ausschneiden und das Holz darunter inspizieren! Und dann den Bereich neu laminieren (natürlich nur wenn das Holz noch ok ist!). Wäre das ok? Nochmals danke und viele Grüße!
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