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Kein Boot Hier kann man allgemeinen Small Talk halten. Es muß ja nicht immer um Boote gehen.

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  #1  
Alt 19.02.2003, 11:55
Esmeralda Esmeralda ist offline
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Standard Ein Leuchtturm zieht um....

Ein Leuchtturm zieht um

Der Leuchtturm Oberfeuer Eversand, gebaut im Jahre 1886 von der AG Weser, soll in einer aufwändigen Aktion ans Festland nach Dorum-Neufeld versetzt werden. Dort können dann Touristen aufentern und ins Watt gucken. Die Umsetzungskosten betragen 1,8 Millionen Euro !

Der Leuchtturm hat seit 1905 an Ort und Stelle gestanden und mit Petroleumglühlicht über 20 Kilometer in die Dunkelheit gestrahlt. Bei Nebel gaben zwei Männer der Turmbesatzung mit einer Glocke Schallsignale.

1923 wurde das Hauptfahrwasser der Weser verlegt, der Turm wurde für die Schifffahrt bedeutungslos und war bis zum Jahre 2000 in den Seekarten als "Zufluchtsstätte für Schiffbrüchige" verzeichnet.

Vollständiger Text des Weser-Kurier ---->hier



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  #2  
Alt 19.02.2003, 12:00
Miky Miky ist offline
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Interessant. Und wo sollen nun die vielen Schiffbrüchigen hin?

Miky
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Grüße

Miky

Wer? Ich?
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  #3  
Alt 19.02.2003, 13:34
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die dienen dann als natürlichen Damm!

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  #4  
Alt 19.02.2003, 16:44
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Standard Re: Ein Leuchtturm zieht um....

Zitat:
Zitat von Anneke
Ein Leuchtturm zieht um

Der Leuchtturm Oberfeuer Eversand, gebaut im Jahre 1886 von der AG Weser, soll in einer aufwändigen Aktion ans Festland nach Dorum-Neufeld versetzt werden. Dort können dann Touristen aufentern und ins Watt gucken. Die Umsetzungskosten betragen 1,8 Millionen Euro !
Ich verstehe solche Aktionen nicht, wenn die KASSEN leer sind. Aber vielleicht kann mir jemand diese Aktion unter finanziellem Aspekt erklären.Diese 1,8 Mill. ist doch eine sinnlose Ausgabe oder welchen Sinn macht das? Naja - ich versteh die Welt sowieso nicht.
Mari lena
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  #5  
Alt 19.02.2003, 17:58
Esmeralda Esmeralda ist offline
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Ist ja toll daß mal jemand auf die Kosten reagiert, die sind mir nämlich auch aufgefallen. Oder hätte ich das in den "Schwarzen Kanal" schieben müssen?

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  #6  
Alt 19.02.2003, 19:07
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etap4fun etap4fun ist offline
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Standard Re: Ein Leuchtturm zieht um....

Zitat:
Zitat von Marilena
Zitat:
Zitat von Anneke
Ein Leuchtturm zieht um

Der Leuchtturm Oberfeuer Eversand, gebaut im Jahre 1886 von der AG Weser, soll in einer aufwändigen Aktion ans Festland nach Dorum-Neufeld versetzt werden. Dort können dann Touristen aufentern und ins Watt gucken. Die Umsetzungskosten betragen 1,8 Millionen Euro !
Ich verstehe solche Aktionen nicht, wenn die KASSEN leer sind. Aber vielleicht kann mir jemand diese Aktion unter finanziellem Aspekt erklären.Diese 1,8 Mill. ist doch eine sinnlose Ausgabe oder welchen Sinn macht das? Naja - ich versteh die Welt sowieso nicht.
Mari lena
da fallen mir 1000 sinnlosere Sachen ein, liegt wohl an der Blickrichtung
und soooo leer können unsere Kassen ja dann doch nicht sein

Gruß
Jörg
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Jörg



Durch eine Minute Ärger gehen 60 wertvolle Sekunden Freude im Leben verloren
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  #7  
Alt 19.02.2003, 19:21
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Standard Re: Ein Leuchtturm zieht um....

Zitat:
da fallen mir 1000 sinnlosere Sachen ein, liegt wohl an der Blickrichtung
und soooo leer können unsere Kassen ja dann doch nicht sein

Gruß
Jörg
Sinnloser als Sinnlos *schmunzel*
Naja, Deine Argumentationkette gefällt mir.
Aber vielleicht gibts hier auch Kenner der Szene,die wissen wie diese Kosten bzw. der Umzug sinnvoll begründet wird. Marilena[/quote]
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  #8  
Alt 19.02.2003, 19:23
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In Deutschland wird doch jeder Behörde oder öffentlichen Einrichtung ein bestimmtes Budget zugewiesen, wird das Geld nicht alles ausgegeben gibts im nächsten Jahr eben weniger Geld. und wer will schon weniger Geld zur verfügung haben?

Grüße Jan
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  #9  
Alt 19.02.2003, 20:40
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Volker Volker ist offline
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  #10  
Alt 19.02.2003, 22:35
Ossibaer Ossibaer ist offline
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Standard Leuchttürme gehören an die Küste

Also ich finde den Aufbau eines solchen Leuchtturms im Küstenbereich sehr gut und auch wirkungsvoller als den Ausbau eines weiteren Spassbades irgendwo noch.
Schliesslich sind Leuchttürme auch maritime Zeichen, die auch Seefahrtsgeschichte ausdrücken können. Bekannt ist der Leuchtturm Rote Sand in der Wesermündung mit der Besuchsmöglichkeit im Sommer für Tagesgäste und auch toll die alte Schiffssignalanlage an der Einfahrt zum Alten Hafen in Bremerhaven. Gleich beim deutschen Schiffahrtsmuseum steht auch ein riesiges altes Leuchtfeuer aus Holzbohlen. Und im Fischereihafen steht auch ein umgesetzter Leuchtturm an der Marina Kuhlmann.
Es wäre schade, wenn solche Merkmale deutscher Technikgeschichte einfach nur verschrottet werden.
Und für viele Touristen aus den Binnenländern ist doch ein echter Leuchtturm eine tolle Attraktion.

Also endlich mal eine tolle Idee, die auch den örtlichen Tourismus stärkt. Auch bei renovierten alten Windmühlen fragt ja keiner, ob man dafür lieber eine grosse Tiefgarage hätte bauen können.

Und wahrscheinlich hält der Leuchtturm dann auch noch viel länger als mancher Betonaussichtsturm aus den Siebziger Jahren wie der in Wremen.
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  #11  
Alt 19.02.2003, 22:58
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Cyrus Cyrus ist offline
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Tja, ich weiß nicht wie das in Bremen ist, aber in Hamburg werde in kürze 20 Kindergärten zumachen weil keine Kohle mehr da ist.

Ich würde den Turm sprengen oder einfach stehen lassen und das Geld für wichtigere Dinge ausgeben.
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  #12  
Alt 19.02.2003, 23:17
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TomM TomM ist offline
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Na ja, nicht grad sprengen, aber stehen lassen wär schon ok - er steht da ja auch einig Jährchen
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  #13  
Alt 20.02.2003, 00:37
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ob wir hinter die wahren gründe für solche Aktionen kommen,
oder gar diese verstehen, bleibt ja nur die Frage.........

ich wüßte genau wie Cyrus, und sicher die meisten anderen hier.
einige sinnvollere Aktionen das Geld auszugeben. Oder?

Sagt mal, ob man solchen Leuttrum nicht günstiger als
1,8 Millionen...und dann noch Euro!!! , neu bauen könnte?

Nun was solls, Hamburg hat im letzten Jahr ja auch 11 Millionen
Euro, sinnlos verschleudert.......... (war heut in den Nachrichten)..

Gruß
vom achim
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  #14  
Alt 20.02.2003, 06:57
Miky Miky ist offline
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Wessen Interesse mag da hinterstecken? Der Leuchtturm wird ja nicht auf einmal stören, da, wo er nun schon so lange steht.

Der Lobby-ismus in Deutschland ist stark, irgendjemand wird davon profitieren.

Die Zeche zahlt natürlich der Steuerzahler. Und wenn kein Geld mehr da ist, z.B. für Schulen und Kindergärten, dann werden eben Leistungen eingeschränkt und Gebühren erhöht.

Miky, nachdenklich
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Miky

Wer? Ich?
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  #15  
Alt 20.02.2003, 10:03
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Holger Holger ist offline
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hallo leute,
seid doch nicht so geizig. schliesslich wird der umzug von menschen durchgeführt, die dadurch geld verdienen, steuern dafür zahlen, in die sozialversicherung zahlen und in die krankenkasse. mit dem was übrig bleibt unterstützen sie unsere darbende wirtschaft. das ist doch viel besser, als dass das geld von irgend einem politiker unterschlagen und auf schweizer konten gelagert wird.

allways look on the bright side of life....
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  #16  
Alt 20.02.2003, 14:17
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Zitat:
Zitat von Miky
Wessen Interesse mag da hinterstecken? Der Leuchtturm wird ja nicht auf einmal stören, da, wo er nun schon so lange steht.

Der Lobby-ismus in Deutschland ist stark, irgendjemand wird davon profitieren.

Die Zeche zahlt natürlich der Steuerzahler. Und wenn kein Geld mehr da ist, z.B. für Schulen und Kindergärten, dann werden eben Leistungen eingeschränkt und Gebühren erhöht.

Miky, nachdenklich

Also mich würde schon interessieren, welche Bruderschaften sich hier bereichern. Wen könnte man da mal löchern? Hat jemand Kontakte, die man/ich da mal nutzen könnte.
Hab grad nix zu tun. *grins*

Mari lena (wird politisch)
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  #17  
Alt 28.02.2003, 20:48
Esmeralda Esmeralda ist offline
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Standard .... und nu isser unterwegs

Der Leuchtturm Oberfeuer Eversand hat erbitterten Widerstand geleistet.... denn leider, leider waren auf den vorhandenen Zeichnungen einige Bolzen nicht eingezeichnet und die mußten nun auch noch alle durchgeschnitten werden. So kam der Zeitplan ins Trudeln und das Wetter wurde auch ungünstig. Aber irgendwie sind sie dann wohl doch losgekommen und Sonntag abend soll das Teil in Dorum ankommen.

Hier noch ein Bericht aus dem Weser-Kurier von heute:

Ein Leuchtturm geht auf Reisen

Oder was war das, da draußen im Nebel?

Von unserem Redakteur
Jürgen Hinrichs

Fedderwardersiel. So ein Leuchtturm, der sollte ja eigentlich zu sehen sein. Dafür ist er ja da, dass man ihn sieht. Doch wo steht er denn nun? Der Kapitän kann in diesem dichten Nebel noch so viel riskieren und seine „Wega“ ganz nah heran bugsieren an den Ort, der auf den Seekarten „Oberfeuer Eversand“ heißt – es nützt nichts, nur dicke Luft hier, und das ist komisch jetzt. Es soll ein Leuchtturm verschwinden, der gar nicht da ist.
Vielleicht hat es ihn ja nie gegeben? Vielleicht wollen die vielen Menschen an Bord nur ihre Geschichten los werden und haben mit Bildern gelockt, die nie wahr werden können? Denn wie anders lässt sich ein Rudel von Journalisten dazu bewegen, in aller Frühe und von überall her nach Fedderwardersiel zu reisen und auf ein schwankendes Schiff zu steigen? Nun sind sie also da, lungern tatenlos unter Deck herum, während die „Wega“ irgendwo vor dem imaginären Leuchtturm im Wasser dümpelt, und die alten Kämpen von der Wurster Küste eine erste Lage „Jägermeister“ ordern.
Da ist doch aber die Einladung. Von einer Behörde. Die machen keinen Schabernack. Die nicht. Das wäre ja mindestens eine Irreführung der Öffentlichkeit, wenn nicht gar: Betrug! In jener Einladung wird behauptet, an diesem Tag das „Oberfeuer Eversand“ aus dem Wattenmeer an das Festland bei Dorum im Landkreis Cuxhaven versetzen zu wollen. Wir wollen das jetzt einfach mal glauben und erzählen, worum es mutmaßlich geht.
Früher, als das Hauptfahrwasser der Weser noch weiter östlich verlief, im so genannten Wurster Arm, konnten die Seefahrer anfangs nur bei Tageslicht die Flussmündung ansteuern. Nach und nach halfen dann Feuerschiffe, auch bei Dunkelheit halbwegs sicher in die Häfen zu gelangen. Und schließlich, so um 1850 herum, wurden die ersten Leuchttürme gebaut. Einer der letzten an dieser Stromrinne war 1886 das „Oberfeuer Eversand“. Vom Norddeutschen Lloyd gefordert, von Bremen bezahlt und von der AG Weser gebaut – so entstand zwölf Kilometer vor der Küste eine 34 Meter hohe und 113 Tonnen schwere Stahlkonstruktion mit zwei Obergeschossen und einem Laternengeschoss.
Ein imposanter Bau war das; Pech nur dass er nicht lange benötigt wurde. Der Weserstrom suchte sich mit den Jahrzehnten einen anderen Weg. 1922 musste das Fahrwasser vom Wurster Arm in den Fedderwarder Arm verlegt werden – und da war es dann auch schon wieder vorbei mit der blinkenden Herrlichkeit. Die alten Leuchttürme dienten fortan als Vogelnistplätze oder, wie das „Oberfeuer Eversand“, als Zufluchtstelle für Schiffbrüchige, was den Turm immerhin vor dem Verfall bewahrte.
So mancher hat in den fast 80 Jahren am Oberfeuer festgemacht – aus nackter Not taten es aber wohl die wenigsten. Die Einheimischen berichten von einer Zuflucht ganz anderer Art. Ein Liebesnest sei der Turm gewesen. Ein wunderbarer Ort zum Feiern und Trinken. Herrliche Aussicht und überhaupt – „ich sage Ihnen!“, raunt einer, der dabei gewesen ist.
Döntjes, lauter Döntjes – dafür ist diese Fahrt durch den Nebel dann doch wieder gut. Einer erzählt von den beiden Leuchtfeuerwächtern. „Stellen Sie sich vor, die haben nie miteinander geredet. Kein einziges Wort!“ Mehr weiß er dann aber leider nicht von den Männern und ihrem einsamen Job hoch über dem Wattenmeer. Keiner weiß mehr darüber, auch die Leute vom „Förderverein Obereversand“ nicht. Das Bauwerk kennen sie dafür in- und auswendig. Der Verein hätte den Leuchtturm gerne gekauft und an Ort und Stelle für seine Zwecke genutzt, aber da war die Nationalparkverwaltung vor.
Also wird der Turm nun mit aufwändiger Technik und für viel Geld an das Festland versetzt. Und zwar in voller Größe und mit voller Montur. Das muss man sich vorstellen: ein Leuchtturm auf Reisen. Gerade gehalten von einer Art Stahlkorsett und getragen von Pontons links und rechts. Der Turm schwimmt an Land, wenn man so will. Mit Führleine natürlich.
Über 1,8 Millionen Euro kostet das Projekt, und so wie Bremen damals den Bau des Oberfeuers finanziert hat, beteiligt sich die Hansestadt auch jetzt wieder. Nicht ganz ohne eigenen Nutzen allerdings. „Bremen Ports“ muss für die Verklappung von Baggergut aus den Häfen in Bremerhaven einen Ausgleich schaffen. Die 450000 Euro für das Umzugsprojekt sind Teil dieses Ablasshandels.
Bis Ende des Jahres soll der Leuchtturm an seinem neuen Platz bei Dorum wieder so weit her gerichtet sein, dass er für Besucher zugänglich ist. Die Nationalparkverwaltung zeigt dort eine Sonderausstellung über das Wattenmeer. Und der Förderverein will demonstrieren, wie auf dem Turm gelebt und gearbeitet wurde. Stühle, Tisch, Bank und Herd, die Deckenbemalung – fast alles ist erhalten geblieben aus der Zeit, als die Leuchtfeuerwärter noch ihren Dienst schoben.
Kann natürlich auch sein, dass es diese Männer nie gegeben hat, so wie ja möglicherweise auch der Leuchtturm nur ein Gespinst ist, auch wenn da neuerdings ein paar Schemen zu erkennen sind für die Menschen an Bord der „Wega', die angestrengt in den Nebel stieren.
Das da, sagen sie alle, kann alles sein. Das, sagen sie, ist noch kein Beweis. Ganz zum Schluss erst, der Kapitän will schon beidrehen – da ist dann doch noch etwas zu sehen, was große Ähnlichkeit mit einem Leuchtturm hat.
Letzte Zweifel bleiben, aber nehmen wir es doch einfach mal an. Glauben wir, dass in Dorum bald ein echter Leuchtturm steht und kein irgendwo zusammen geschweißtes Nachgebilde. Glauben wir, dass „Oberfeuer Eversand“ Wirklichkeit war und keine Erzählung.



Den Film zu diesem Bericht könnt Ihr Euch hier ansehen - Der Bericht heißt: "Siebzig Menschen suchen einen Leuchtturm" ...

Anneke
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  #18  
Alt 01.03.2003, 19:27
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Moin,
bin ich froh das ich in Berlin wohne ,
wir haben 18 Mrd Schulden und keine Leuchtürme nur bekloppte die jetzt anfangen alle Brücken Richtung Westhafen hochzusatteln, die Kanäle tiefer und breiter zu bauen , Spundwände in die Havel rammen die Fließgeschwindigkeit erhöhen und die Pfaueninsel wegbaggern, damit die niemand braucht sie und hat sie Europaschiffe durchfahren können.
was hab ich ein Glück !

wer denkt sich sowas eigentlich aus ?
Muß ich denn wirklich revolutionieren und König von Deutschland werden ?
Und die Kids können noch nicht mal richtig lesen und schreiben .......
Hmmmm das gibt mir zu denken.



Gruß




König Klotzfisch
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  #19  
Alt 03.03.2003, 11:11
Esmeralda Esmeralda ist offline
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Glaubwürdigen Berichten zufolge soll sich Oberfeuer Eversand inzwischen in ca. 1 km Entfernung vor Dorum-Neufeld befinden. Weiter kommt er erstmal auch nicht, weil der Ostwind das Watt leerfegt und zu wenig Wasser da ist.
Die erwartungsfroh angereisten Schaulustigen an Land und auf See haben nix gesehen - wegen Nebel

Anke
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  #20  
Alt 04.03.2003, 21:27
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Flamingo Flamingo ist offline
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Hi , werde ich mir dieses Jahr sicher mal ansehen . Finde ich gut , besser als wenn sie das alte Oberfeuer nach all den Jahren einfach abgerissen hätten . So bleibt es wenigstens noch länger erhalten . Ich mag die ganzen alten Türme da draussen einfach
Mal sehen ob sie Langlütjennordsteert auch noch an Land schaffen , sollte ja auch mal abgerissen werden .
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  #21  
Alt 30.04.2004, 10:19
Esmeralda Esmeralda ist offline
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Nun ist er zu besichtigen:


Leuchtturm leuchtet wieder
Der Leuchtturm Eversand, der Anfang des Jahres an den Dorumer Deich versetzt worden war, bekommt wieder Licht. Der Förderverein des Turms bekommt vom Wasser- und Schiffahrtsamt Bremerhaven eine Leuchtvorrichtung, die allerdings nicht den Schiffen zur Orientierung, sondern nur als Schmuck dienen wird. Ab März nächsten Jahres soll der Leuchtturm wieder für Besucher offen sein.


Zitat:
Zwei Männer auf einsamer Wacht
Vor 100 Jahren, weit draußen im Watt: Die Leuchtturmwärter von Obereversand


Dorum. Zwei Männer im Watt, steif, unsicher, wie Soldaten haben sie ihre Hände an die Hosennaht gelegt. Der eine trägt einen Hut, die Sonne scheint, vielleicht deshalb. Im Hintergrund ragt ein Leuchtturm auf, schwarz und auf Stelzen, dort arbeiten die beiden. Sie mögen sich nicht, wird von den Einheimischen erzählt. Sie reden nicht miteinander. Auf dem Foto steht der eine weit links und der andere weit rechts. Der Wärter und sein Gehilfe, lang ist das her.

Die Aufnahme hängt in der Schlafküche, gleich neben dem Fenster. Sie ist bestimmt hundert Jahre alt und schon ein wenig vergilbt. Wer die Männer genau waren, ihre Namen, woher sie kamen, weiß heute niemand mehr. Nur dass sie hier ihren Dienst taten, auf Obereversand, und den Schiffen den rechten Weg wiesen. Irgendwann zwischen 1887 und 1923, als die Außenweser noch im Wurster Arm zu Hause war.

Das ist Geschichte, so wie der Leuchtturm und seine Männer, die sich nicht mochten. Alles längst vergangen - und plötzlich wieder da. Obereversand war abgeschrieben, ein Niemands-Turm. Die Schiffe weit weg und die Menschen auch. Ein Überbleibsel. Nutzlos. Bis jetzt.

Denn nun steht er da, in neuer Pracht, so wie damals, nur woanders. Der Leuchtturm ist umgezogen. Vom Wurster Watt, zwölf Kilometer vor der Küste, nach Dorum ans Festland, wo die Touristen sind. Sie sollen staunen und tun das auch.

Von außen, das imponiert schon sehr, gute 37 Meter hoch das Ding, wie ein Fingerzeig, pechschwarz, und der Himmel ist blau. Innen drin alles so, wie es mal war. Hier leben zwei Männer, stellt man sich vor. Sie kochen, schlafen, verrichten ihren Dienst - und schweigen sich an. Da ist der alte Herd, Tisch und Stuhl, die Kojen, drei immerhin, verteilt auf zwei Geschosse, so dass wenigstens in der Nacht jeder für sich bleiben kann. Da sind die Dienstbücher, Fernglas und Fernrohr, ein paar Bilder und der Schrank mit den Signalflaggen. Vieles davon im Original, anderes wurde aus Antiquariaten besorgt oder bei Museen ausgeliehen. Ein kompletter Leuchtturm eben, mit der Laterne ganz oben, die schon bald wieder Signal geben soll für die Einfahrt in den Hafen von Dorum.

Das Licht, eine kümmerliche Energiesparlampe, die hinter Prismenglas trotzdem kilometerweit zu sehen ist, geht automatisch an, wenn es dunkel wird. Niemand muss mehr die Stiegen hoch - abends an, morgens aus, und immer darauf achten, dass die Lampe genügend Petroleum hat. Das war die erste der Pflichten eines Leuchtturmwärters. Dazu die vielen Protokolle. Über Wind und Wetter, die Wasserstände, und den Mond, wo er gerade steht. Fest im Blick auch die Leuchtfeuer ringsum, alles in Ordnung dort, brennt das Licht?

Dann kommt ein Schiff, vielleicht aus Amerika, und es wird schwierig. Was sagen die Flaggen am Mast? Das übliche nur, dass sie nach Bremerhaven einlaufen wollen oder hängt da nicht doch noch ein anderer Lappen? "Krankheit an Bord" zum Beispiel, das wird der Wärter sicher nicht kennen, er muss im Buch nachschauen. Dann setzt er sich an das Morsegerät und kabelt die Nachricht zum Festland. Die Antwort vom Amt, wieder schwierig, muss in Flaggen-Signale übersetzt dem Kapitän des Schiffes übermittelt werden. "Bleiben Sie, wo Sie sind!", wäre so eine Antwort, entnommen aus dem Signal-Buch. Am Ende pustet der Leuchtturmwärter: Geschafft!

Das ist ja keine Kleinigkeit, was er da macht. Die Verantwortung allein, dass die Schiffe sicher in den Hafen gelangen. Wenn etwas schief geht, hängt der Wärter mit drin. "Der erste Wärter haftet vermögensrechtlich für jeden durch mangelhafte Wahrnehmung des Dienstes entstehenden Schaden", legt die Dienstanweisung von 1885 fest. Da passt man natürlich besonders auf und lässt sich auch vom störrischen Gehilfen nichts kaputt machen.

Sechs Wochen sind die beiden Männer auf Obereversand ununterbrochen zusammen. So lange dauert der Dienst, bis endlich Ablösung kommt. Sechs Wochen nur Watt und Wasser vor der Tür. Selten mal, dass ein Fischer vorbei kommt oder das Versorgungsboot vom Tonnen- und Bakenamt in Bremerhaven. Dann werden sie in der Küche gesessen haben, mit dem Butt in der Pfanne und der Flasche Köm auf dem Tisch. So stellt man sich das alles vor, in diesem Leuchtturm, der jetzt in Dorum steht und von früher erzählt, von Schiffen, dem Meer und von Männern, die zu zweit und doch einsam ihren Posten schoben. Der Wärter und sein Gehilfe, man kennt sie jetzt fast.
Film: http://demand.radiobremen.de/bb/redi...ntent&media=rm

Anneke
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