CE Zertifikat für Einzelmotore, Trimmpumpen etc. - boote-forum.de

ivea · #1 29.04.2009, 23:09

Hallo Gemeinde!

Kennt sich jemand aus? Wenn man sich ein Wasserfahrzeug bauen will benötigt man diverse Einbauten, wie z.Bsp. einen Motor, Trimmpumpe und weitere bekannte Teile.

Ein Boots- und Bootszubehörhändler hat mir geschrieben, dass ein neuer "Standard" 5,7 V8 Vergasermotor nicht mehr erhältlich ist, da er keine CE hat. Nun habe auch ich diverse Ersatzteile wie z.Bsp. eine originale Trimmpumpe einzeln gekauft. Das Teil hat weder eine CE Kennzeichnung, noch eine Herstellererklärung dabei. So ist es sicherlich auch bei jeder Lichtmaschine und Anlasser etc.

Gibt es Unternehmen, die eine CE Zertifizierung vergeben können? Wie geht man da eigentlich richtig vor?

Gruß
ivea

PderSkipper · #2 29.04.2009, 23:18

Ich würde den Dampfer komplettieren und dann EINE CE-Abnahme für ca. 1800 Schleifen machen lassen.

Warum sollte der 5,7er auf einmal keine CE bekommen.

bimiob · #3 30.04.2009, 09:30

Hallo,

Welches "CE" meint Ihr ?
Geht es jetzt um die CE-Klassifizierung Binnen/See/was weiß ich was, oder, daß jedes einzelne Gerät ein CE-Kennzeichen für z. B. Elektrik, Einhalten der entsprechenden Grenzwerte benötigt ?
Ich frage, weil im Titel elektrische Bauteile genannt werden, die, jedes für sich genommen ja ein CE-Zeichen bräuchten, da sie z. B. entstört sein müssten, außer, wenn es wieder einzelne, alleine nicht lauffähige Bauteile wären.

Gruß Michael

nav_HH · #4 30.04.2009, 09:51

Der Bootshändler meinte damit wohl, dass der Motor die Abgasemmissionsvorgaben aus der RL 2003/44/EU nicht mehr erfüllt. GGf. könnte man dafür eien Einzelprüfung durchführen, was aber klar mit Kosten verbunden sein wird.

Hintergrund ist, dass seit Einführung der RL 2003/44/EU in 2006 Abgas- und Lärmgrenzen bei der Bewertung eines Bootes mit berücksichtigt werden müssen - demnach kann es mit einem Motor, der dies nicht erfüllt, schwierig bzw. unmöglich werden.

Ansonsten muss man - wenn man Einzelkomponenten - in Verkehr bringen möchte (also nicht ein Boot im ganzen verkauft, sondern nur Teile) laut RL nach Anhang II folgende Komponenten gesondert prüfen lassen und deren Konformität nachweisen:

ANHANG II

BAUTEILE
1. Mit einem Zuendschutz versehene Vorrichtungen für Innenbord- und Heckmotoren,
2. Startschutzvorrichtungen für Aussenbordmotoren,
3. Steuerrad, Lenkvorrichtung und Verkabelung,
4. Kraftstoffbehälter und Kraftstoffleitungen,
5. vorgefertigte Luken und Seitenfenster.

OceanixTS · #5 30.04.2009, 15:30

Zitat:

Gibt es Unternehmen, die eine CE Zertifizierung vergeben können? Wie geht man da eigentlich richtig vor?

Es gibt keine CE Zertifizierung, nur eine CE Konformitätserklärung. Diese ist eine Herstellerbestätigung, gängige EU Normen zu erfüllen. Diese kann auch durch externe Berater erteilt werden (wie z.B. TÜV, BVQI, etc.). Dem beient man sich gerne, um möglichen Haftungen im Bereich Privatkunden aus dem Weg zu gehen. Da diese Firmen zumeist Zertifizierer anderer Normen bspw. ISO 9001 / 14001 sind, spricht man auch von CE Zertifizierern, obgleich es weder den Begriff noch inhaltlich so etwas gibt.

Aber vielleicht sagts Du uns was zu Deinem Vorhaben? Bist zu kommerzieller also gewerblicher Bootsbau, dann interessiert es Dich. Baust Du privat und wilst es ein paar Jahre (formal 5) selbst nutzen, braucht es Dich nicht...

Zitat:

ein neuer "Standard" 5,7 V8 Vergasermotor

ist natürlich auch noch verfügbar aber eben nicht für Neubau sondern als "Austausch-" oder "Ersatzmotor"...

ivea · #6 30.04.2009, 23:06

Zitat:

Zitat von PderSkipper

1) Ich würde den Dampfer komplettieren und dann EINE CE-Abnahme für ca. 1800 Schleifen machen lassen.

2) Warum sollte der 5,7er auf einmal keine CE bekommen.

Hi,
zu 1) OK danke. Wer bietet sowas an?

zu 2) Frag nicht mich, ich war selber von den Socken. Müsste er doch eigentlich haben, da die Motore unverändert seit x Jahren in den Handel gehen

Danke
Gruß
Olli

ivea · #7 30.04.2009, 23:12

Zitat:

Zitat von bimiob

Hallo,

1) Welches "CE" meint Ihr ?
Geht es jetzt um die CE-Klassifizierung Binnen/See/was weiß ich was, oder, daß jedes einzelne Gerät ein CE-Kennzeichen für z. B. Elektrik, Einhalten der entsprechenden Grenzwerte benötigt ?

2) Ich frage, weil im Titel elektrische Bauteile genannt werden, die, jedes für sich genommen ja ein CE-Zeichen bräuchten, da sie z. B. entstört sein müssten, außer, wenn es wieder einzelne, alleine nicht lauffähige Bauteile wären.

Gruß Michael

Hi,

zu 1) wenn ich mir ein "Spaßboot" baue eier ich dann zur Anmeldung. Dort will man für gewöhnlich ne CE Bescheinigung sehen. Da ich es zum großen Teil selber baue und nicht alles auf mich nehmen möchte, würden Einzelzertifikate der eingesetzten Bauteile enorm hefen. Nur sind wohl ja nie welche dabei!

zu 2) Es sind ja genau die elektrischen Bauteile, bei denen nach CE im besonderen geprüft sein- und zumindest eine Herstellererklärung vorliegen sollte.

Gerade bei der Trimmpumpe fiel mir das auf. Die läuft auch sobald mit 12V versorgt- auch ohne dass Sie verbaut ist.

Danke
Gruß
Olli

ivea · #8 30.04.2009, 23:16

Zitat:

Zitat von nav_HH

Der Bootshändler meinte damit wohl, dass der Motor die Abgasemmissionsvorgaben aus der RL 2003/44/EU nicht mehr erfüllt. GGf. könnte man dafür eien Einzelprüfung durchführen, was aber klar mit Kosten verbunden sein wird.

Hintergrund ist, dass seit Einführung der RL 2003/44/EU in 2006 Abgas- und Lärmgrenzen bei der Bewertung eines Bootes mit berücksichtigt werden müssen - demnach kann es mit einem Motor, der dies nicht erfüllt, schwierig bzw. unmöglich werden.

Ansonsten muss man - wenn man Einzelkomponenten - in Verkehr bringen möchte (also nicht ein Boot im ganzen verkauft, sondern nur Teile) laut RL nach Anhang II folgende Komponenten gesondert prüfen lassen und deren Konformität nachweisen:

ANHANG II

BAUTEILE
1. Mit einem Zuendschutz versehene Vorrichtungen für Innenbord- und Heckmotoren,
2. Startschutzvorrichtungen für Aussenbordmotoren,
3. Steuerrad, Lenkvorrichtung und Verkabelung,
4. Kraftstoffbehälter und Kraftstoffleitungen,
5. vorgefertigte Luken und Seitenfenster.

Hi,
Du triffst es auch! All die gelisteten Bauteile kann man kaufen bzw. werden angeboten (werden daher in den Verkehr gebracht bzw. für das in den Verkehr bringen angeboten)

Jemand schon jemals eine CE Konformitätserklärung oder einen Herstellernachweis für solche Bauteile gesehen?

Danke
Gruß
Olli

ivea · #9 30.04.2009, 23:23

Zitat:

Zitat von OceanixTS

Es gibt keine CE Zertifizierung, nur eine CE Konformitätserklärung. Diese ist eine Herstellerbestätigung, gängige EU Normen zu erfüllen. Diese kann auch durch externe Berater erteilt werden (wie z.B. TÜV, BVQI, etc.). Dem beient man sich gerne, um möglichen Haftungen im Bereich Privatkunden aus dem Weg zu gehen. Da diese Firmen zumeist Zertifizierer anderer Normen bspw. ISO 9001 / 14001 sind, spricht man auch von CE Zertifizierern, obgleich es weder den Begriff noch inhaltlich so etwas gibt.

Aber vielleicht sagts Du uns was zu Deinem Vorhaben? Bist zu kommerzieller also gewerblicher Bootsbau, dann interessiert es Dich. Baust Du privat und wilst es ein paar Jahre (formal 5) selbst nutzen, braucht es Dich nicht...

ist natürlich auch noch verfügbar aber eben nicht für Neubau sondern als "Austausch-" oder "Ersatzmotor"...

Hi,
ich bin ein rein privater "Schraubär" Nur das Zusammengeschraubte wird ja nicht irgenwann weggeworfen. Auch (noch) nicht nach 5 Jahren. Wenn man das Spaßmobil verkaufen würde und wenn es nur an den Nachbarn ist

hat der "Hocker" keine CE Zertifizierung. Und eine Herstellererklärung würde ich OHNE die Einzelkomponenten abgesichert zu haben nicht selber ausstellen wollen.

Da ist das Problemchen versteckt.... Warum kann ich Pumpengedöns kaufen ohne CE Kennzeichnung oder Herstellererklärungen?

Der Motor wurde nur als Komplettmotor angefragt. Der Händler wird von "Ersatz" oder ausgehen müssen und nicht von einem Selbstbau! Ein 5,0 MPI würde gehen schreibt er.....

Danke
Gruß
Olli

ivea · #10 30.04.2009, 23:26

Versteckt der eine oder andere sich hinter dem CE Nebel? Das Geschäft mit der Angst?
Die 5 ist bei mir auch öfters mal gearde, aber was müsste man tuen um theoretisch alles richtig zu machen? Und WER könnte den Einbaudriss offiziell prüfen und legalisieren?

Gruß
Olli

ralfschmidt · #11 30.04.2009, 23:37

Zitat:

Zitat von nav_HH

BAUTEILE
1. Mit einem Zuendschutz versehene Vorrichtungen für Innenbord- und Heckmotoren,
2. Startschutzvorrichtungen für Aussenbordmotoren,
3. Steuerrad, Lenkvorrichtung und Verkabelung,
4. Kraftstoffbehälter und Kraftstoffleitungen,
5. vorgefertigte Luken und Seitenfenster.

das ist doch kein Problem, wenn du solche Sachen kaufst,
dann hat sie doch der Verkäufer in Verkehr gebracht und nicht du, also muß er auch mit der CE rüberkommen

nav_HH · #12 01.05.2009, 10:23

alle marktüblichen und bekannten hersteller leifern zu den oben genannten bauteilen eine erklärung mit... die gibt es, im zweifel muss man sie anfordern. schau mal bei gebo, lewmar, jefa - dort findet man sie zum download.
andernfals müsste man selbst mit einer benannten Stelle die Konformität bewerten - kostet aber ;)

OceanixTS · #13 01.05.2009, 10:40

Zitat:

Du triffst es auch! All die gelisteten Bauteile kann man kaufen bzw. werden angeboten (werden daher in den Verkehr gebracht bzw. für das in den Verkehr bringen angeboten)

Jemand schon jemals eine CE Konformitätserklärung oder einen Herstellernachweis für solche Bauteile gesehen?

In aller Regel ist das irgendwo in der Bedienungsanleitung mit abgedruckt, zumeist mit der FCC Funkentstörung für USA und Kanada. Wenn ein Aufkleber / Prägestempel auf dem Gerät ist, MUSS der Hersteller es auf Nachfrage kostenlos zur Verfügung stellen.

Zitat:

Da ist das Problemchen versteckt.... Warum kann ich Pumpengedöns kaufen ohne CE Kennzeichnung oder Herstellererklärungen?

Ich denke das wird zu heiß gekocht. Geräte mit Niederspannungsversorgung werden soweit nicht "sicherheitsrelevant" von weitgehenden Ausnahmeregelungen erfaßt...

Wenn Du es als handwerklich gut gemachten Eigenbau angibst wird das den einen oder anderen mehr beeindrucken als ein Ordner voller chinesischer CE Kopien. Eine HERSTELLERkonformitätserklärung ist nur soviel wer wie der Hersteller oder Importeur, der sie ausstellt. Und gerade bei den Importeuren (die sitzen hier in Hamburg Billbrook, Peute, ... zu Hauf) wird nicht nur die edle Teemischung im Zementmischer "zusammengestellt und homogenisiert" sondern auch die endlosrolle CE Aufkleber auf einzelne Gerätschaften geklebt....

the_outlaw · #14 03.05.2009, 21:18

Hallo,
ich habe das CE- Zeichen schon beim Mercruiser auf dem Luftfilter gesehen (dort, wo die Angaben zum Zündzeitpunkt usw. abgedruckt sind). Das sollte doch ein Ansatz sein- Mercruiser sollte es doch wohl vorweisen können. Wo du es findest, kann ich leider nicht sagen. Bestimmt kann Cyrus helfen!??? MfG

ivea · #15 04.05.2009, 09:55

@ Cyrus,

wo bekommt man CE Konformitätserklärungen von Mercruiser-Teilen? Bieten die das zum Download?

Gruß
Olli

the_outlaw · #16 07.05.2009, 23:29

Ich bin auch interessiert, ob es diese Zertifikate gibt. Oder fahren wir alle illegal mit unseren Booten herum??? WER KANN LICHT INS DUNKEL BRINGEN ?

nav_HH · #17 08.05.2009, 00:21

nochmal: du brauchst sie nicht ;) - beim Motor muss einzig und allein der Hersteller bei der bewertung des Motors gegenüber der benannten Stelle den Nachweis erbringen...

Emotion · #18 08.05.2009, 08:11

Schlagt mich nicht wenn es nicht so ist, aber mein letzter Kenntnisstand lautet:

Zur Anmeldung eines Eigenbaubootes, welches nur für die private Nutzung vorgesehen ist, benötigt man keine CE- Zertifizierung!
Lediglich die Rechnungen über die verwendeten Materialien (und die bezahlte Mwst.) müssen mit eingereicht werden.

nav_HH · #19 09.05.2009, 09:35

Hendrik, deine Rechnungen haben nichts mit CE zu tun.