#1
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An alle Schleisegler
Moin Forum - am Sonntag habe ich erlebt, wovon ich bisher nur gehört hatte: Steile kurze Wellen bei ENE-Wind (5-6 Bft) vor Schleimünde, die ausreichten, daß unsere 9-jährige kurzfristig die Segelei quittieren wollte. Die Taktik beim Rausfahren war klar, möglichst schnell Druck ins Segel kriegen, und dann nix wie weg vom Land. Östlich vom Sperrgebiet war dann alles klar, die Tränen getrocknet und unsere Kleine stolz auf das gehabte Abenteuer (auch wenn es ja nur 10 min gedauert hatte, bis das Schlimmste überstanden war). Aber wie haltet Ihr es wenn Ihr rein wollt? Mit Brassfahrt durch oder lieber unter kleinen Segeln mit gebremster Fahrt, damit sich der Bug nicht in die nächste Welle steckt?
Und, sieht es unter diesen Bedingungen vor Damp genauso aus oder kommt man da komfortabler rein und raus? Gruß Ramsey |
#2
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hallo ramsey
ich kenne die welle. muss wohl damit zu tun haben das das wasser in die schlei drückt. wir sind mit raumschot zurück nach schleimünde , das ging gut gruß meinolf |
#3
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Moin Meinolf - meinst Du, daß die kleine einfahrt so viel ausmacht? Ich dachte eher, daß es am steil ansteigenden Grund liegt.
Gruß Ramsey |
#4
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Wahrscheinlich sind da mehrere Faktoren zusammengekommen,
-Wind genau auf die Mündung -flacheres Wasser und -ev. Ebbstrom :?: U. U. reichen bei solchen Bedingungen schon geringe Stromgeschwindigkeiten aus, um ein "Aufstauchen" der Welle zu bewirken. Zu Deiner Frage: "Augen zu und durch!" ist sicher falsch und eine Tortur für Crew und Boot. Ich würde reffen und u.U. das Gross wegnehmen, also versuchen,die Geschwindigkeit in etwa der Wellengeschwindigkeit anzupassen. Wenn das Gross (gerefft?) stehen bleiben soll, auf jeden Fall Bullenstander setzen und einen sicheren Rudergänger ans "Rohr" stellen. Auch wenn eine niedrigere Geschwindigkeit oft für die Crew unangenehmer ist, bleibt doch das Boot erfahrungsgemäss bei solchen Bedingungen besser kontrollierbar.
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Gruss, Helmut DGzRS - Fördermitglied werden! |
#5
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hallo,
was die Geschwindigkeit angeht würde ich eher anders herum argumentieren: so viel Geschwindigkeit wie möglich, denn dann schneidet das Boot durch die Wellen, anstatt von ihnen haltlos umhergeworfen zu werden. Mein Boot (Seamaster 925) fängt bei zu geringer Geschwindigkeit bei Welle von vorn sogar fürchterlich an zu knallen, da dann der Bug von der Welle hochgehoben wird, das Boot zum Stillstand kommt und dann mit Krach in das Wellental fällt. Bei mehr Druck im Segel rollt das Boot außerdem kaum noch, da es quasi eingeklemmt wird zwischen dem Druck im Segel und dem Ballast. Der beschränkende Faktor ist die Schräglage, die natürlich erträglich bleiben sollte. Das soll jetzt übrigens kein Matcho-Beitrag sein nach dem Motto "wer bremst, ist feige!". Ich habe selbst eine sehr ängstliche Gattin und weiß wovon Du sprichst! Seamaster P.S.: Sorry, als ich mir die Beiträge nochmals durchgelesen habe, musste ich feststellen, dass es bei der Frage um einen Raumschot-Kurs ging. Dann kann man in der Tat die Segelfläche reduzieren. Was ich allerdings nicht verstehe: wenn die Crew den Amwindkurs heil übersteht, dann ist doch der Kurs mit Wind und Wellen von hinten eine Erholung! |
#6
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Na ja, Seamaster, mit der Erholung ist das so eine Sache. Unsere Adio hat ein sehr fülliges Heck, das wird von der Welle ziemlich aus dem Kurs gedrückt. In der Regel nehme ich dann das Groß weg um keine Halse zu riskieren und den Kurs zu stabilisieren. Auf der anderen Seite drückt das dann erst recht auf den Bug und so kurz und steil, wie die Wellen da sind, da steigt dann doch das Risiko, daß man die Nase in die nächst Welle steckt. Vielleicht ist es tatsächlich das Beste, sich raumschots von der Seite so eng wie noch vertretbar an die Einfahrt 'ranzupirschen und dann nix wie rein.
Gruß Ramsey |
#7
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Hallo Ramsey,
ich dachte eigentlich immer, auf Am-Wind-Kursen scheidet sich der Spreu vom Weizen und auf Vor-Wind-Kursen segeln alle Boote gut. Deshalb würde mich ja mal Dein Bootstyp interessieren. Mit dem "von der Seite so eng wie noch vertretbar an die Einfahrt 'ranzupirschen" würde ich es allerdings nicht halten. Ich würde in solch einer Situation den Abstand zur Kai-Mauer immer so groß wie irgend möglich halten. Wenn nämlich vor der Kaimauer etwas unklar kommt, sitzt das Schiff schneller auf Grund als man qucken kann. Und bei auflandigem Wind ist dies (neben Sinken und Feuer an Bord) wohl so ziemlich die einzige Situation, die zum Totalverlust des Schiffes führen kann. Seamaster |
#8
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Hi Ramsey,
ich hatte erst zweimal das "Vergnügen" bei der geschilderten Situation Schleimünde zu passieren. 1x raus gegenan, 1x rein mit. Raus ist einfach, aber nervend. Ordentlich den Jockel anheizen und Gas. Dabei (wie immer) die Flaschen gut stauen ! Ein gleich großes Boot ( 29 Ft.) achteraus zeigte uns dabei seinen Kiel. War bei uns dann wohl auch so. Rein bin ich unter Fock ( bei 6+ habe ich das Groß eher selten oben, unser Boot läuft dann auch nur mit Fock seine V Rumpf !) bei mitlaufender Maschine. Habe damit immer versucht auf einer Welle zu bleiben. Selbst wenn die Welle durchläuft hat man dann mit Maschine die Möglichkeit manövrierfähig zu bleiben. Übrigens hatten wir am Sonntag in der Schlei gut siebzig cm mehr Wasser, zwischen Missunde und Lindaunis ca. 5 bft ( da ist bei Ost immer 1 - 1,5 weniger als vor Schleimünde). Durch den Wind wird also enorm viel Wasser in die Schlei gedrückt - das muss erst mal durch den Flaschenhals Schleimünde durch ! Flach wird´s dazu auch noch. Aber besser so, als tagelang Starkwind aus West. Das Wasser wird dann rausgedrückt, dann steht in Schleimünde Strom bis 4 kn - rein geht´s dann ziemlich langsam ! Und uns in Fleckeby fehlt ein halber Meter Wasser. Da schleift der Kiel schon mal im Schlick - oder das Boot steht wie festgeschraubt ! Aber das Segeln Sonntag war super, super ,super ! gruß Martin |
#9
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Zitat:
Gruß Ramsey |
#10
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@ piccolo - danke, so werde ich es dann wohl machen, falls es wieder dazu kommt. Das mit dem Niedrigwasser bei anhaltendem Westwind erinnere ich noch gut. Ich hatte mal eine Varianta in Stexwig, da bin ich (Gott sei Dank nur 1x) trotz nur 70cm Tiefgang nicht aus dem Hafen rausgekommen, mangels Wasser. Trotzdem ein Super-Revier!
Gruß Ramsey |
#11
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Schleimünde bei starkem Ost-oder Westwind
Hallo Ramsey,
Jeder sollte seine eigene Taktik entwickeln. Es muß zum Boot, zur Crew und natürlich zum Wetter passen. Am ungemütlichsten finde ich starken Ostwind (ehrliche 6-7 Bft) in Schleimünde. Da scheidet sich die "Spreu vom Weizen, wie Seamaster schreibt". Hohe und sehr steile Welle: Rausfahren: Ich hab´s mit H-Booten, ohne Motor erlebt: Hier mußt du die Segel dichtknallen und mit Höchstfahrt durch. Etwas Reserve an den Kanten halten, falls mal eine Wende daneben geht und rückwärts anfahren angesagt ist. Crewgewicht auf die Kante, alles geben. Sonst klappt es nicht. Nichts für Tourensegler. Mit einem größeren Boot segel ich auch hart am Wind, habe aber den Motor zur Unterstützung, Hand am Hebel wg durchdrehen der Welle im Wellental. Ehrlich das passiert und ist richtig sch.... Nur mit Motor würde ich das nicht wagen und aufgepasst: Ich erwarte da etwas Verständnis für den kreuzenden Segler von den anderen Teilnehmern mit Riesenbratzen oder Kuttern oder Ausflugschiffen. Zumindest suche ich mir eine Lücke wo es passt. Mit meiner Bull 7000 würd ich das wahrscheinlich nicht schaffen. Eine Wende daneben und man treibt einfach seitlich ab. Der schmale Kiel, das schmale Ruder brauchen Fahrt um zu funktionieren. Die 1 Tonne Bootsgewicht wird einfach von den Brechern abgestoppt. Der Motor ist mehr in der Luft als im Wasser. Reinfahren bei starkem Ostwind: Volle Fahrt. denn nur mit Fahrt kannst Du sicher manövrieren, eine Halse immer mit Höchstfahrt machen. Ich habe schon Kiele von anderen Booten gesehen, die mit Spi da reingeheizt sind. Schade, daß niemand meinen Kiel fotografiert hat. Kaum drin wird´s doch ganz toll glatt und man fragt sich, was da eigentlich los war. Bei starkem Westwind wird man beim reinfahren sicher bald die Segel streichen, weil immer mehr Leute "Unverständnis" für kreuzende Yachten zeigen und erbarmungslos mit dem Kopf schütteln oder einen Vogel zeigen oder auf einem dubiosem Wegerecht bestehen! Das ist aber ein anderes Thema. Viel Spass noch beim segeln Manfred _/) _/) |
#12
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nur vorsegel (@piccolo)
Kenne Dein Boot nicht, aber bei vielen Riggs bedeutet das eine wesentlich erhoete Belastung auf den Mast.
Hast Du das beruecksichtigt ? (nur so ne Idee) gruss chris |
#13
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Moin und Hallöle,
habe einige Jahre auf dem Zeltplatz in Olpenitz verbracht und mein Boot lag auch dort. War immer interessant wenn die Boote bei Ostwind bis zur Ansteuerungstonne gegen die Wellen gebolzt sind. Ich bin meistens (Windrichtungsabhängig) gleich nach den Molenköpfen aus dem Fahrwasser gefahren. Wenn ich raus gesegelt bin, habe ich mich in der Lee-Seite der Molen nach vorn gemogelt und dann mit Motorunterstützung schnell durch die Dünungszone. Meine Kinder fanden dieses geschaukel nicht gerade prickelnd. |
#14
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Hallo Ramsey,
hab zwar nur einen 20iger(6m Jeanneau/Flirt) und E/NE 4-5 reichen mir beim Rausfahren Schleimünde auch schon.Hab bei allen ähnlichen Situationen die Erfahrung gemacht,dass zuviel Motorpower nur vom Übel ist,Boot knallt mächtig in die Wellen.Besser ist Fahrt zurücknehmen soweit,dass Boot natürlich gut manövrierfähig bleibt.Die Ausfahrt aus Damp ist übrigens ähnlich. Du hast bei Damp allerdings den Vorteil,dass vor der Ausfahrt ein Vorbecken ist,wo Du Segel schon hissen kannst und somit nach der Ausfahrt schnellstens auf Kurs gehen kannst.
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Werner |
#15
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Schleimünde
Hi Sailors,
Bin zwar kein, oder noch nicht Segler, habe aber das gleiche Problem mit meinem Motorbötchen(4,9m 30 PS) bei der Durchfahrt. Daher kann ich das Leid der Tochter verstehen, es baut sich eine manchmal wirklich eine unangenehme Welle auf, die ich dann immer mit einem mülmigen Gefühl in der Magengegend zu meistern habe.(mein Freiboard ist besimmt niedriger) Aber wenn mann erstmal durch ist ... als wenn nicht gewesen ist. Habe schon mal versucht mit Gleiten durch zu kommen.. aber was macht mein Kahn, steckt die Nase in die nächste Welle(man hab ich mir den kopf gestoßen. Seit dem nur noch schön langsam und blos keiner vor und hinter mir. Grüße Didi |
#16
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Moin - heute morgen hatte ich da ein anderes nettes Phänomen. Der starke Westwind am Sa. hatte offenbar so viel Wasser aus der Schlei rausgedrückt, daß heute ein Strom mit ca. 3kn in die Schlei reinlief und das bei NW-Wind. Das gab ganz nette Strudel und man brauchte schon gute Fahrt, um da nur mit Seger rauszukommen. Aber mal wieder ein Super-Segel-WE
Gruß Ramsey |
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