#1
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Richtig ankern,aber wie?
Hallo
Wir (also mein dad und ich) waren letzten Sonntag mal wieder mit unserer kleinen Jolle auf dem Dümmer unterwegs(beide mit segelschein),da habe ich mir mal gedacht,probierste mal aus wie das mit dem Ankern geht,an bord ist ein kleiner,ich schätze mal 3 kg Klappanker. Wie macht man das nun?nen Aufschießer in den Wind,anker fallen lassen und rückwärts treiben lassen bis der Anker greift?Und wenn der denn dann vernünftig gehalten hat,man hat seine Tasse kaffe auf,wie löst man ihn dann wieder?Einfach mal so über den Anker fahren ist mit ner kleinen jolle,bei so 2 oder 3 Windstärken gar nich mal so einfach(war zumindest mein gefühl),und ihn dann ausbrechen?oder wie? Ich habs erstmal sein gelassen,denn es war viel los auf dem Wasser,und ich wollt mich erstmal theoretisch schlau machen*gg* Haben zwar beide einen Segelschein binnen,aber niemals das ankern geübt... Mfg Bastian |
#2
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War schon annähernd richtig, das mit dem Aufschießer.
Sinnvollerweise wirft man den Haken aber dann nicht einfach rein, sondern läßt ihn erst Mal kontroliert bis zum Grund runter. Idealerweise sollte sich gerade in diesem Moment das Boot anfangen achteraus zu bewegen, so das man während man nun langsam rückwärts segelt / treibt Stück für Stück die Ankerleine fiert. Nachdem man dann so eine Bootslänge Leine gegeben hat fiert man erst Mal nicht weiter, sondern hält die Leine kurz fest, damit der Anker ein Stück über den Grund gezogen wird und sich damit eingraben kann. Spürt man dann das er anfängt zu greifen gibt man noch etwas mehr Leine und stoppt das Boot dann am Ende der erforderlichen Leinenlänge durch belegen der Leine. Zum ankeraufgehen holst du die Leine einfach kurzstag, wenn der Zug dann direkt nach oben geht dürfte der Anker relativ leicht aus dem Grund kommen. Übersegeln brauchst du da meist nix und schon gar nicht bei so einem Klappdingens.... Gruß, Norbert
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#3
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Jo, hett allns sien Wissenschaft!
Moin ok, Mrba125,
Liebertee hett Dir ja schon fast alles seggt, van de Ankeree und so. Nee, nun mal im Ernst. Liebertee´s Erklärung ist natürlich völlig richtig. Wat ick veelicht noch seggen wull : Richtig Ankern - du liebe Zeit - da könnte man Büchers drüber schreiben... Von der Wahl des richtigen Ankers und der Länge von Kette und Trosse (so heet dat richtig : Ankertrosse. Nicht Ankerleine!!! selbst Dein Bindfaden an Deinem Ankerchen ist eine Ankertrosse. Issas nich heerrlich?) jo, un Verkatten un Grundgewichtens un Ankerbojens un warpen un wat dat all gifft, wat dat Seemannsherz bi´n Ankern erfreut. Ick will dat mol so seggen, Du oole Jollenfritze: Du ankerst so gut wie de Unnergrund is, wo Du ankern willst. Je weicher er ist und je flacher es ist, um so länger die Trosse. Das ist das ganze Geheimnis. Beim Dümmer See, wo der Grund nur Mudd un Schiet is, und um un bei nur andertalb Meter Wassertiefe, da nimmst Du mal locker 10m Ankertrosse und schmeißt das Ding wie eine Wurfleine - also Anker voraus und ´n paar Buchten Trosse dahinter - mit einer Hand gegen den Wind. (Was - zugegeben - auf ´ner Joll manchmal gar nicht so einfach ist wie´s sich anhört). Jo dat wär´s. Lasse dich man nicht von der Regel 2,5 bis 3 mal Wassertiefe verblüffen. Das gilt eigentlich erst für Wassertiefen die - mindestens so groß sind wie die Schiffslänge und gutem (festem) Ankergrund. Hä? Wirst Du jetzt sagen? Wat is dat denn nu schon wedder? Jo Mrba125, dat is nämlich dat, wat keeneen in de Segelschool leernt hett. Dor is´n ganz einfachen Zusammenhang tüssen Schiffslänge un Wotertiefe bi´n Ankern. Du muttst Di dat eenfach mol vörstelln wat passiert wenn Du de goldene Regel Trossenlänge = 3mal Wassertiefe sklavisch anwendest : Beispiel 1 Wotertiefe 1,5 m und Bootslänge 5 m : denn is 4,5m Ankertrosse relativ viel Beispiel 2 Wotertiefe 1,5 m und ein flacher Eisenprahm von 20m Länge : dann is 4,5 m Ankertrosse relativ wenig. Brukt wi nich diskuteern, oder? Wat seggst Du? Lieber´n beten mehr Trosse as Du meenst dat neudig is. Denn büst Du jümmers richtig. Je länger nämlich die Trosse ist, um so weniger kommen die Bootsbewegungen unten am Anker an, der sich schwitzend und stöhnend in den Schiet krallen deiht. Jo. Mok dat man so. Denn kunnst´ ok beruhigt up´n Dümmer Kaffe drinken! Gruß Rolf Ich find´ dat Ankern übrigens wunderschön. Jedesmal wenn wi von See kommend in Travemünde einliefen bin ich in´s Pötenitzer Wiek gelaufen und habe da noch mal ´n Stündchen geankert. Wir haben dann den Fähren zugekuckt, wie sie da einliefen und den annern Seglers wie sie da so längsfuhren (mit stolzen Segeln und vergammelter Wasserlinie) und haben dann den Sonnenuntergang erwartet. Mit Kaffe un Koken (mennigmol manchmal ok met ´n Glas Rotspon). Un denn sünd wi achteran sinnig de Stunde nar Herrenwyk in usen Hoben tuckert. Jo, so wür dat.
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Gott schütze uns vor Storm un slechten Wind - un Seelüd, de an Land wat worden sind.
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#4
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Ankern -aber richtig
Hallo Jungs,
eines sollte man bei aller Freude über das Ankern nicht vergessen - die Ankertrosse vorher am Schiff anklamüsern. Beim ersten Mal (ankern natürlich), hat schon macher den Anker geworfen und die Trosse glitt elegant hinterher. Sonst gibt es aus meiner Sicht nix dazuzufügen Grüsse Udo |
#5
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Doch:
dann den Ankerball heißen! Auf deutschen Gewässern gibt es garantiert irgendwo eine WaschPo oder einen Super-Rechthaber, der Dich dann anzeigt, wenn nicht... Gruß Volker SY JASNA
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Rotwein hat keinen Alkohol! |
#6
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Hey Danke allesamt! werds also nächstes mal aufm teich mal ausprobieren,Ankertrosse is reichlich vorhanden.
War ja auch nur mal zum üben,ich leg eh viel lieber am Steg an und ess nen leckres Fischbrötchen,als auf soner kleinen jolle ums trocken bleiben zu kämpfen. Und ja auch auf dem Dümmer gibt es eine Waschpo,die sind allerdings recht freundlich,bei entsprechendem Umgangston,das durfte ich schon erleben. Mfg Bastian
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#7
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Hallo,
binnen brauchst du keinen Ankerball. Ich hab auch so ein Klappdraggen für meine Jolle, hat bisher immer gehalten, egal, wie ich ihn ins Wasser befördert habe. Bernd
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#8
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das ist mir neu. Der Ankerball muß mW immer gesetzt werden, wenn ein Wasserfahrzeug ankert, ob binnen oder buten
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#9
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Hallo,
*Klugsch.. an* der Ankerball ist wohl binnen je nach Gewässer unterschiedlich geregelt. Auf Dümmer und Steinhuder Meer ist er jedenfalls vorgeschrieben. Schau mal hier (DStMVO). *Klugsch.. aus* Wenn ich mit meinen beiden Jungs (6 und 8 Jahre) in Steinhude unterwegs bin, wirft einer den Anker ins Wasser und der andere zieht den Knödel hoch. Bislang haben wir noch kein Boot bei der Aktion versenkt. Gruß Ralph P.S.: Fischbrötchen bitte für mich, die Jungens nehmen Pommes mit Rot
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#10
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natürlich muß der ankerball oben sein.
und das zu recht es gibt nicht nur mobo´s aufm wasser sondern auch segler "tiefgangbehindert" sollte eigendlich jeder der nen schein hat schonmal gehört haben |
#11
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Zitat:
...einfach machen! - das klappt alles easy - ich erinnere mich noch prima an mein erstes "Ankern". Meine Sorgen ware die gleichen. Alles hat geklappt.
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Niemals mit den Händen in den Taschen auf dem Hof stehen, wenn die Frau vorbeikommt!
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#12
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Hallo.
und dann immer schön peilen, ob der Anker hält. gruß Ralf
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#13
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Moin Leute,
ich finde es gut das sich jemand Gedanken darüber macht was für andere vielleicht selbstverständlich und alltäglich ist. Ich dachte bisher auch immer, Anker rein und gut ist, denn schließlich ist ja so ein Anker dafür gemacht "weggeschmissen" zu werden oder? Auch mir ist es damals als Jungendlicher 2 X passiert das ich die Teile schön in der Havel versenkt habe, die müssten heute nach 30 Jahren dort noch liegen. Also auch wenn es sich blod anhören mag es ist wirklich wichtig zu mindest das Ende der Trosse irgendwo gegen das ausrauschen zu sichern. Nun ja, als ich diesen Beitrag las musste ich glatt daran denken wie es mir ergangen ist als ich mit meinem Kielboot das erstemal auf den Anker angewiesen war, vorher niemanden fragte und auch keinen mehr fragen konnte. Weshalb auch, pööh.... tausendmal gemacht "mit ner Jolle und 5 Kg Anker" Jahre lang haben die Teile gehalten. Also was soll ich sagen, Sonnenschein, Havel entlang am Grunewaldturm gesegelt und dann vor der Kanaleinfahrt ein stilles Eckchen in der Bucht gesucht und rein das Eisen. Das Ufer war rings um mich herum mit etwa 500m Abstand nach Lee, wäre gerne etwas Windgeschützter in Ufernähe gewesen aber da war alles besetzt. Außerdem wollte ich "nur" den Mast legen um dann weiter in den Kanal einzufahren und unter den Brücken hindurch zu kommen. Kaum war das Teil im Schlamm gelandet und gab mir das Gefühl das er auch das Bötchen von knapp 2T sicher in der Position hält, zog sich der Himmel schlagartig zu. Der Wind frischte abbruppt auf (in den Spitzten bis zur 7!) rings um uns herum Vielen die zahlreichen Jollen reihenweise um, die Havel war im nu mit Blinklichter der DLRG gespickt und ich .......... was machte ich ?!??... Ich fing fast an zu beten, es goss in Stömen und ich weigerte mich das Deck zuverlassen und hoffte nur das der Anker hält, die Maschiene hatte ich laufenlassen das im Ernstfall ich den Kahn noch irgendwie manövrieren hätte können. Mir ging der Arxx auf Grundeis. Ein Boot der Waschpo kam vorbei um nach dem rechten zu sehen denn die müssen wohl meinen beängstigen Ausdruck wahrgenommen haben, als ich jedoch durch Zeichengebung erkennbar machte das alles soweit O.K. sei, drehten sie ab. Eine Gefühlte Ewigkeit über Stunden, es waren 20 min. in Echtzeit, war alles wieder schön als ob nichts gewesen ist. Ich kann euch sagen, ist schon echt ein blödes Gefühl wenn man Plötzlich auf so ein paar Kg Eisen und einer 18mm Trosse mit 6 M Kettenvorfach angewiesen ist und dem vertrauen muss.
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Gruß Hotte Geändert von Kaptian Sparrow (23.04.2009 um 00:30 Uhr)
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#14
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Eine generelle Pflicht gibt es nicht auf Binnengewässern, außer es gibt eine regionale länder- / revierspezifische ausdrücklich vorgeschriebene Verpflichtung.
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gregor |
#15
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ja, die schwitzen nicht schlecht, die sind immer klitschnass wenn man sie hochholt.
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#16
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Zitat:
wenn es sich um ein boot von weniger als 7m handelt ausserhalb des fahrwassers. egal wie. liegt jemand vor anker und ich fahre durch sein ankertau oder kette, stellte er eine gefährdung da. und wer andere gefährdet ist verpflichtet. aber ok. ist so oder5 so eine sinnlosdiskusion. wer der meinung ist keinen ankerball oder licht nötig zu haben soll bitte bitte auf seinem binnensee(tümpel) bleiben. § 3.42 Tagbezeichnung der Anker, die die Schifffahrt gefährden können Fahrzeuge, Schwimmkörper und schwimmende Anlagen, deren Anker so ausgeworfen sind, dass sie die Schifffahrt gefährden können, müssen jeden dieser Anker bezeichnen durch: eine gelbe Tonne mit Radarreflektor http://www.elwis.de/Schifffahrtsrech...apitel_3/3_26/ http://www.elwis.de/Schifffahrtsrech...eil-C/Regel30/ Regel 30 - Fahrzeuge vor Anker und auf Grund Ein Fahrzeug vor Anker muss dort, wo sie am besten gesehen werden können, führen im vorderen Teil ein weißes Rundumlicht oder einen Ball; an oder nahe dem Heck ein weißes Rundumlicht niedriger als das Licht nach Ziffer i. Ein Fahrzeug vor Anker von weniger als 50 Meter Länge darf an Stelle der unter Buchstabe a vorgeschriebenen Lichter ein weißes Rundumlicht dort führen, wo es am besten gesehen werden kann. Ein Fahrzeug vor Anker darf auch die vorhandenen Deckslichter oder gleichwertige Lichter zur Beleuchtung der Decks einschalten; ist das Fahrzeug 100 und mehr Meter lang, so ist es dazu verpflichtet. Ein Fahrzeug auf Grund muss die unter Buchstabe a oder b vorgeschriebenen Lichter führen und zusätzlich dort, wo sie am besten gesehen werden können, zwei rote Rundumlichter senkrecht übereinander; drei Bälle senkrecht übereinander. Ein Fahrzeug von weniger als 7 Meter Länge vor Anker, das sich nicht in einem engen Fahrwasser, einer Fahrrinne oder auf einer Reede oder in der Nähe davon oder dort befindet, wo andere Fahrzeuge in der Regel fahren, braucht nicht die unter den Buchstaben a und b vorgeschriebenen Lichter oder den dort vorgeschriebenen Signalkörper zu führen. Ein Fahrzeug von weniger als 12 Meter Länge auf Grund braucht nicht die unter Buchstabe d Ziffern i und ii vorgeschriebenen Lichter oder Signalkörper zu führen. |
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