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Motoren und Antriebstechnik Technikfragen speziell für Motoren und Antriebstechnik.

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  #1  
Alt 04.10.2009, 19:31
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vanderalm vanderalm ist offline
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Standard Hilfe! Suzuki 15PS AB qualmt weiß

Moin.

Eigentlich wollten wir heute über den Landwehrkanal auf die Spree tuckern und den Riesenmarionetten auf ihrem Schiff folgen. Pustekuchen.

Irgendwann habe ich festgestellt, dass der Außenborder recht starken weißen Qualm verströmt und zudem praktisch kein Kühlwasser mehr austrat.
Kurz ausgemacht und abkühlen lassen, wieder an, Kühlwasser kam (wenn auch nicht besonders viel) und der Qualm war auch wieder da:-(
Ich hatte auch das Gefühl, dass die Leistung irgendwie abgenommen hatte, kann aber auch am Wind gelegen haben.
Ich habe gelesen, dass weißer Qualm meist Wasser in der Brennkammer bedeutet. Und das wiederum bedeutet einen undichten Zylinderkopf, richtig? Und jetzt frage ich mich, was machen? Der Motor ist schon etwas älter (Zweitakter) und hat mich 900€ in der Anschaffung gekostet, da frage ich mich, ob der Versuch einer Reparatur überhaupt wirtschaftlich ist. Weiß jemand, was so eine Reparatur am Zylinderkopf kostet?

Alternative: Ein neue Motor mit mehr Schub, da der Suzuki eh leicht überfordert war (Kajütboot kompl. Stahl 7,6x2,5m, ca. 3,5t) - hat jemand Tipps?

Ich kann leider nicht lange überlegen, da das Boot an einem öffentlichen 24h-Liegeplatz liegt, dh. ich muss eigentlich schon morgen weg sein...

Grüße
Matthias
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  #2  
Alt 04.10.2009, 22:51
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Zitat:
Zitat von vanderalm Beitrag anzeigen
Moin.

Eigentlich wollten wir heute über den Landwehrkanal auf die Spree tuckern und den Riesenmarionetten auf ihrem Schiff folgen. Pustekuchen.

Irgendwann habe ich festgestellt, dass der Außenborder recht starken weißen Qualm verströmt und zudem praktisch kein Kühlwasser mehr austrat.
Kurz ausgemacht und abkühlen lassen, wieder an, Kühlwasser kam (wenn auch nicht besonders viel) und der Qualm war auch wieder da:-(
Ich hatte auch das Gefühl, dass die Leistung irgendwie abgenommen hatte, kann aber auch am Wind gelegen haben.
Ich habe gelesen, dass weißer Qualm meist Wasser in der Brennkammer bedeutet. Und das wiederum bedeutet einen undichten Zylinderkopf, richtig? Und jetzt frage ich mich, was machen? Der Motor ist schon etwas älter (Zweitakter) und hat mich 900€ in der Anschaffung gekostet, da frage ich mich, ob der Versuch einer Reparatur überhaupt wirtschaftlich ist. Weiß jemand, was so eine Reparatur am Zylinderkopf kostet?

Alternative: Ein neue Motor mit mehr Schub, da der Suzuki eh leicht überfordert war (Kajütboot kompl. Stahl 7,6x2,5m, ca. 3,5t) - hat jemand Tipps?

Ich kann leider nicht lange überlegen, da das Boot an einem öffentlichen 24h-Liegeplatz liegt, dh. ich muss eigentlich schon morgen weg sein...

Grüße
Matthias
Hallo Matthias!

Wenn Du 25 Ps an das Boot tust, wird es auch nicht schneller, weil die Geschwindigkeit Deines Bootes durch die Rumpfgeschwindigkeit begrenzt wird.

Bei der Rumpfgeschwindigkeit zählt die benetzte Länge des Unterwasserteils.

Ich schätze jetzt einfach einmal, dass diese benetzte Länge, auch Konstruktionswasserlinie genannt, bei etwa 6,8 m liegt.

Dann ergibt sich die Höchstgeschwindigkeit in Verdrängerfahrt nach der Formel 4,5 x die Wurzel aus der Konstruktionswasserlänge.

In Zahlen

Wurzel aus 6,8 ist 2,61 x 4,5 = 7,1 km/h an Rumpfgeschwindigkeit.

Zum Erreichen der Rumpfgeschwindigkeit brauchst Du 2 Ps pro Tonne. Das wären bei 3,5 Tonnen 7 Ps. Du hast 15 Ps. Wenn Du die Rumpfgeschwindigkeit um 25 % erhöhen willst, brauchst Du die 4-fache Leistung von 2 Ps pro Tonne, also 8 Ps pro Tonne.

Bei 3,5 Tonnen wären das 3,5 x 8 = 28 Ps. Dann würdest Du eine Geschwindigkeit von 7,1 plus 25 % gleich 8,88 km/h erreichen.

Das macht den Braten nicht fett.

Mein Tipp: Bleibe bei 15 Ps und spare Dir die Anschaffung für einen neuen Motor. Der bringt Dir nur bessere Beschleunigungs- und Aufstoppwerte.

Zu Deinem eigentlichen Problem "weißer Wasserdampf". Wie Du schon richtig erkannt hast, wird es die Kopfdichtung sein.

"Weißer Wasserdampf" in geringen Maßen weist auf einen schadhaften Impeller oder auf eine leichte Undichtigkeit an der Kopfdichtung hin.

Wasserdampf in größeren Maßen weist auf einen grundsätzlichen Schaden an der Kopfdichtung hin, der bisweilen seine Ursache darin hat, dass die Zylinderkopfschrauben nicht mit dem nötigen Drehmoment angezogen sind.

Besorge Dir einen Drehmomentschlüssel und ziehe die M8 Zylinderkopfschrauben auf ein Drehmoment von 2 bis 2,6 kg/m nach.

Wenn dann kein weißer Wasserdampf mehr kommt, war Deine Reparatur erfolgreich, und Du musst nichts weiter tun.

Wenn nicht, brauchst Du eine neue Kopfdichtung. Das ist nicht die Welt. Die hast Du innerhalb von einer Stunde gewechselt.

Gruß Walter
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  #3  
Alt 05.10.2009, 00:58
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Hallo Walter,
herzlichen Dank für Deine ausführliche Antwort. Sehr aufschlussreich auch Deine Erläuterung zur Rumpfgeschwindigkeit (ich versteh das immer noch nur so halb, muss mir da echt mal nen kopf machen). Wir hatten vorher einen alten "Forellen"DDR-2Takter dran mit 8 PS und mal davon abgesehen, daß das Teil wahnsinnig laut, anstrengend und unsicher war, waren wir mit der Forelle deutlich schneller als mit dem 15 PS Suzuki. Ich habe dann herausgefunden, dass man deshalb bei unserer Bootsklasse vor allem auf Schubstarke Motoren achten sollte, die schon bei wenigen Umdrehungen/min das volle Drehmoment erreichen. Yamaha hat dafür Motoren mit spezieller Getriebeübersetzung (und wahrscheinlich war die bei der Forelle auch besser) und man sagte mir, dass auch die Hondas das schaffen. Naja, beides sehr kostspielig, aber ich frage mich gerade ernsthaft, ob ich nicht investieren sollte, damit ich mich endlich sicherer auf dem Wasser fühle (war nicht die erste Panne dieses Jahr...).
Das Grundproblem mit dem Suzuki ist einfach der zu geringe Schub, heute war sehr starker Gegenwind und ich konnte plötzlich keine Fahrt mehr machen – auf der Spree wohlgemerkt, praktisch kaum Strömung - da wird einem schnell Bange.

Naja, mal drüber schlafen und dann werde ich weiter sehen.
Wenn ich am Motor die Zylinderkopfschrauben finde, dann werde ich das auch mal testen, Drehmomentschlüssel hab ich.

Ist denn weiterfahren noch eine gute Idee oder sollte ich das Problem dringend sofort beheben?

Grüße
Matthias
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  #4  
Alt 05.10.2009, 11:28
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Zitat:
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Hallo Walter,
herzlichen Dank für Deine ausführliche Antwort. Sehr aufschlussreich auch Deine Erläuterung zur Rumpfgeschwindigkeit (ich versteh das immer noch nur so halb, muss mir da echt mal nen kopf machen). Wir hatten vorher einen alten "Forellen"DDR-2Takter dran mit 8 PS und mal davon abgesehen, daß das Teil wahnsinnig laut, anstrengend und unsicher war, waren wir mit der Forelle deutlich schneller als mit dem 15 PS Suzuki. Ich habe dann herausgefunden, dass man deshalb bei unserer Bootsklasse vor allem auf Schubstarke Motoren achten sollte, die schon bei wenigen Umdrehungen/min das volle Drehmoment erreichen. Yamaha hat dafür Motoren mit spezieller Getriebeübersetzung (und wahrscheinlich war die bei der Forelle auch besser) und man sagte mir, dass auch die Hondas das schaffen. Naja, beides sehr kostspielig, aber ich frage mich gerade ernsthaft, ob ich nicht investieren sollte, damit ich mich endlich sicherer auf dem Wasser fühle (war nicht die erste Panne dieses Jahr...).
Das Grundproblem mit dem Suzuki ist einfach der zu geringe Schub, heute war sehr starker Gegenwind und ich konnte plötzlich keine Fahrt mehr machen – auf der Spree wohlgemerkt, praktisch kaum Strömung - da wird einem schnell Bange.

Naja, mal drüber schlafen und dann werde ich weiter sehen.
Wenn ich am Motor die Zylinderkopfschrauben finde, dann werde ich das auch mal testen, Drehmomentschlüssel hab ich.

Ist denn weiterfahren noch eine gute Idee oder sollte ich das Problem dringend sofort beheben?

Grüße
Matthias
Hallo Mathias!

Da Problem solltest Du dringend beheben, weil Kühlwassereintritt den Ölfilm auf der Zylinderlauffläche unterbrechen kann. Das Nächste was dann kommt ist ein Kolbenfresser.

Wenn Du hier den Schub anspricht und den Umstand, dass ein 8 Ps praktisch kraftvoller war, kann ich Dur nur sagen, dass Du auf dem 8 Ps wohl einen angepassten Propeller hattest, auf dem 15 Ps Suzuki auf jeden Fall einen falschen mit einer zu großen Steigung.

Es läge außerhalb jeder Vernunft, dass ein 8 Ps stärker sein sollte als ein 15 Ps-Motor. Montiere einen Propeller mit der flachsten Steigung, weil Du nämlich die Motorendrehzahl erreichen musst, bei der der Hersteller die Leistung von 15 Ps abgibt.

Im Zweifelsfall schließe einen Drehzahlmesser an und überzeuge Dich selbst von meinen Ausführungen.

Gruß Walter
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  #5  
Alt 05.10.2009, 13:31
bootohnenamen bootohnenamen ist offline
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Das liegt - der Vor-Poster hat es schon geschrieben - an einem falschen Propeller. Für langsame Boote ist eine flache Steigung nötig, sonst erreicht der Motor nicht sein erforderliche Drehzahl. Eigentlich einfach, bei Vollgas soll die vom Motorhersteller angegebene Maximaldrehzahl gerade erreicht werden. Je Zoll Steigungsänderung kann man mit etwa 200 U/min Unterschied rechnen. Ein 15er ist klar dem 8er überlegen, aber nur mit dem richtigen Prop.

BON
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  #6  
Alt 08.10.2009, 13:27
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Das letzte Urteil ist gefällt. Gestern war der Mechaniker am Boot und wir haben beschlossen, keine Reparatur mehr durchführen zu lassen, da die bereits den Wiederverkaufswert übersteigen würde. Da hat uns der Händler leider über's Ohr gehauen...

Jetzt stehe ich vor der Wahl: Honda BF20 oder Yamaha FT9.9 und werde dazu mal gleichen einen neuen Thread eröffnen.

Grüße
Matthias
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  #7  
Alt 08.10.2009, 13:35
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Für reine Verdrängerfahrt wird der 9,9er reichen, wenn man so ein Trumm tragen muss, dann bestimmt auch. Mit 20 PS läuft die Maschine praktisch immer nur bei geringer Last, das schont die Ohren und die Maschine. Man(n) muss sie nur (er)tragen.


BON
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  #8  
Alt 08.10.2009, 13:50
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Generelle leistungsreserve kann nicht schaden.

und wie oben gesagt, Ein größerer Motor löft mit geringerer Drehzahl viel schöner und ist dadurch meist sogar noch sparsamer als ein kleiner Motor der permanent mit vollgas gequält.
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Alt 08.10.2009, 14:58
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Zitat:
Zitat von Picton16ft Beitrag anzeigen
Generelle leistungsreserve kann nicht schaden.

und wie oben gesagt, Ein größerer Motor löft mit geringerer Drehzahl viel schöner und ist dadurch meist sogar noch sparsamer als ein kleiner Motor der permanent mit vollgas gequält.
Der Yamaha FT 9,9 ist das Schubmodell. Der kommt mit seinem Schiffchen schon klar
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  #10  
Alt 08.10.2009, 15:24
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sieben einhalb meter und 3.5 to

na ich weiß nicht ich kenne ähnliche Boote die haben ein 40PS Mercury Schhubmotor (bzw getriebe) dran.

also 9.9 halte ich für definitiv untermotorisiert für dieses Boot. Wenn man bedenkt, daß man vllt doch mal aprupt aufstoppen muss oder rangieren oder gegen den wind oder strom fahren, das hat jetz auch nix mit pictonisch zu tun oder so. Aber eine Leistungsreserve hat noch nie geschadet
zumal der kollege sagt, daß beide motoren fast gleich teuer seien

aber jedem das seine, habe auch schon größere Schiffe mit 5PS gesehen
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Alt 08.10.2009, 16:35
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Hallo Jan,

die Yamaha Schub-Modelle haben ein kräftigeres Getriebe und Propeller mit 11 3/4 Durchmesser und 5 1/4 Steigung und spezieller Auspuffdichtung, die im Rückwärtsgang die Abgase nicht über den Propeller strömen lässt, sondern zwischen Getriebe und Propeller austreten lässt bzw. über den Nebenauspuff zwingt.

Beim Honda konnte ich nur auf die Schnelle einen Schubpropeller mit 4x 10 x 7 finden.

Welcher nun mehr Schub erzeugt, kann ich nicht ausrechnen. Aber zum Aufstoppen ist m. M. nach der Yamaha-Propeller besser.
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