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Umsteiger
Hallo im Forum
ich möchte im kommenden Jahr vom Motor zum Segelsport wechseln. Hab mir auch schon eine Achat Segeljolle zugelegt.Das Boot ist noch ganz gut in Schuß,nur bei der Großschot brauch ich mal eure Hilfe.Hat vielleicht jemand ein paar Bilder worauf ich sehen kann wie die orginal Großschot bei einer Achat Jolle aufgebaut ist, Gruß LOUI
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#2
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Beispiel-Führung der Grossschot auf einem 470 (Roga)
Hallo Loui,
weil ich Deine Frage nicht so alleine rumstehen lassen will, hier mal ein Beispiel von meinem 470er (Bsp.1): Die Grossschot wird mit einem Palstek (*1) am Block (mit Hundsfott) A am Hundsfott befestigt. Dann gehst Du runter auf den Violinblock B (über die Kleine), wieder hoch auf den Block (mit Hundsfott) A. Von Dort wieder zurück auf den Violinblock B (über die Große), weiter auf den einfachen Block C. Jetzt runter zum einfach Block (mit Klemme) D, über den die die Grossschot führst (dichtholen/fieren) und auf der Klemme belegst ... *1: Der Palstek darf nicht zu groß sein, sonst vertüddelt da leicht was. Alternativ geht auch ein gespleisstes Auge mit einem Schäkel. Der letzte Block sollte über einen Wirbel drehbar sein. Nur so hast Du eine vernünftige Führung, wenn Du auf der Bootskante sitzt. Als Beispiel hier ein stehender Block mit Wirbel. Die Schotführung auf vielen anderen Jollen ist etwas einfacher: Bsp.2 : Der Violinblock ist mit einer Klemme ausgestattet, Block C und D fallen da weg, die Führung sonst wie oben. Bsp.3 : Der Violinblock B ist mit einer Klemme und einem Hundsfott ausgestattet, Block A ist ein Violinblock, Block C und D fallen da weg, die Führung beginnt am Hundsfott des unteren Viloionblock B, geht über die Kleine des oberen Vilonblocks A, etc. Im Bsp.3 hast Du eine bessere Übersetzung als im Bsp.2. Bei Bsp.1 ist die Übersetzung der hier aufgeführten Systeme am Besten. Der Vorteil eines Violinblocks (1 große und eine kleine Rolle hintereinander) gegenüber 2-fach Blöcken (2 gleiche Rollen nebeneinander)) ist, daß auf den kurzen Wegen die Schot weniger Reibung am gegenläufigen Stück hat (und nicht so schnell vertüddelt). ______ Sollte Dein Boot eine Traveler haben, wird der Violinblock B auf dem Traveller gefahren (auch bei im Bsp.1). Heute werden jedoch bei Jollen Traveller häufig durch ein endlos-Dreieck abgelöst. Hierfür wären dann seitlich (in Höhe von Block B) kleine Blöcke und Curryklemmen (mit Führung) vorhanden. ______ Bei Gurgel findest Du unter "Großschotsysteme" komplette Systeme, da kannst Du Dir auch Anregungen holen. ______ Für Detailfragen möglichst ein paar Bilder einstellen. Gruß Ralph Geändert von RalphB (14.11.2009 um 12:50 Uhr)
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#4
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Ist doch gut. Und das Grossegel kannst du auch wegrollen.
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mit lieben Grüssen aus Wien - Peter |
#5
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Hallo loui,
na prima, ist ja alles bestens. Da ja nicht jeder in der Seemannsschule mit Flaschenzügen geärgert wurde, hier ´ne lütte Kloogscheeteree: In Bild 1 siehst Du so eine wunderbare Talje (so heet bi de Seefohrt een kompletten Flaschenzug) mit 2 Umlenkblöcken, und zwei Klappläufern. Ein Klappläufer ist die kleinste Talje und besteht aus einer losen Scheibe mit einer festen und einer holenden Part. Die beiden losen Scheiben (die heißen so, weil sich bewegen können, zB hoch und runter) sind am Großbaum gelagert. Die feste Part ist direkt am Bootskörper fest (über den Hundsfott (der Hundsfott, niemals die Hundsfott ) und die holende Part geht vom linken Umlenkblock in Deine Hand. Damit das ein büschen klarer wird, habe ich das herrliche Bild2 gemalt. Da ist die feste Part nicht über den Hundsfott, sondern direkt am Bootsboden befestigt. Kiek an, nu kann man dat beter sehn: Das sind zwei Klappläufer nebeneinander, jeder halbiert die Kraft des Großbaums, sodass Du nur noch ein Viertel der Last an der holenden Part hast. Jo, so is dat woll. Ich habe das mal mit den gebräuchlichen seemännischen Ausdrücken geschrieben. Schließlich hat ja eine Kuh kein Geweih und ein Pferd keinen Schwanz. Na, man tau, loui, mit der Talje büst Du nich ansmeert. Nimm die man. Gruß Rolf
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Gott schütze uns vor Storm un slechten Wind - un Seelüd, de an Land wat worden sind.
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#6
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Hallo Loui,
Bestens Anmerkungen: An den Schotringen (X+Y) auf die Rollen achten. Die dürfen nicht scharfkantig sein. Sonst leidet Dein Segel. Der Wirbel (Z) sollte auch unter Zug leichtgängig sein. Sonst hast Du Tüddelei in der Großschot. Wegen sowas landet man schnell mal im Teich . Am Block D ist manchmal eine Ratschen-Funktion integriert (Hebel auf der Rückseite?). Diese sollte so wirken, daß sie beim Dichtholen (an der Schot ziehen) frei läuft. Bedeutet: Beim Fieren (in einer Böe) sperrt die Ratsche. Darauf achten, daß die Schot (nach unten gedrückt) frei durchläuft. Das kannst Du nur im Boot testen. Bei meinem 470er nutze ich die Ratschenfunktion nur selten, die Klemme jedoch regelmäßig. So hast Du nicht permanent den Zug auf dem Unterarm. Vermutlich würde ich den Block D mal gegen einen mit einer Klemme tauschen. Noch früher, wenn der Wirbel Z nicht gut dreht. _____ Bei ganz wenig Wind scherst Du die Großschot etwas aus. Da gehst Du vom Hundsfott an Block B direkt auf den Block C und dann D. So verminderst Du die Reibung und hast mehr Gefühl für's Segel. Gruß Ralph PS: Sehe gerade - Chippy hat auch schon was geschrieben, werd ich gleich "selbens" lesen ...
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#7
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Hallo Ralph und Chippy ich bedanke mich für eure Beiträge, habt mir super geholfen das ich meinem Ziel einen Schritt näher gekommen bin.
Gruß LOUI |
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