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  #1  
Alt 07.11.2004, 11:55
Benutzerbild von Kalle
Kalle Kalle ist offline
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Standard Dorade-Lüfter

Hallo zusammen,

ich will unbedingt die Belüftung an meinem Boot verbessern und hatte mich auf die Dorade-Lüfter von Plastimo oder Vetus gestürzt, da ich finde, dass sie sehr maritim aussehen und ich hoffe, dass sie sich durch das Verstellen der Hutze auch an die unterschiedlichsten Situationen anpassen lassen.

Wenn man sich nun den Mechanismus aber genauer ansieht, muss man fest stellen, dass trotz kapitaler Löcher im Boot (100 oder 120mm) doch nur ein bescheidener Querschnitt zur Lüftung übrig bleibt. Ursache ist die verzwickte Führung des Luft, um das Eindringen von Wasser zu vermeiden.

Ich bin mir unsicher, ob da eine genügende Menge Frischluft einströmen kann. Hat jemand von euch Erfahrung damit? Bringen die Teile das, was man sich so erwartet oder sehen sie schlicht nur gut aus und sind von der Effektivität her anderen Lüftern gleich oder gar unterlegen?

Danke für jeden Tipp und allen einen schönen Sonntag (hier im Revier richtig sonnig)
Kalle
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Gruß an alle
Kalle
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  #2  
Alt 07.11.2004, 12:12
Benutzerbild von Seekreuzer
Seekreuzer Seekreuzer ist offline
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Das ganze basiert auf Druckunterschieden und da klappt es auch mit geringen Querschnitten (kennt jeder, der sich schon mal TesaMoll im Baumarkt besorgen musste).
Daher mußt Du primär für eine ausreichende Funktion auf Zu- und Abluft achten, also z.B. weitere Dorade-Lüfter, die anders herum gedreht sind...
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  #3  
Alt 07.11.2004, 14:04
Bottwartaucher Bottwartaucher ist offline
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Hallo,

hier meine Erfahrungen mit den Lüftern von Vetus und Plastimo in einem Satz zusammengefaßt: Bei Regen und leichtem Wind im Hafen brauchbar, ansonsten Murks.

Beide Hersteller bauen die Lüfter in der Art, daß ein Loch im Deck mit einem Deckel verschließbar gemacht wird. Darüber sitzt eine Art Topf, und darauf ist eine Windhutze drehbar befestigt.

Bei den Vetus-Lüftern wird das in die Windhutze eindringende Wasser durch den Deckel daran gehindert, sofort ins Schiff zu gelangen. Der Deckel sitzt auf einem Rohrstück, das durch den Grundkörper des Lüfters gebildet wird. Dadurch müßte das Wasser eine Höhe von etwa 20 mm erklimmen, um über diesen Rand ins Schiff zu kommen. Vorher fließt es duch Löcher im Topf wieder ab.

Soweit zur Theorie. In der Praxis genügt eine Tasse Wasser, mit Schwung in die Windhutze geworfen, um die darunterliegende Koje unbewohnbar zu machen. Das Wasser im Topf fließt nicht schnell genug ab, und eine Schwelle von 20 mm Höhe ist für Wasser im Seegang gar kein Problem.

Bei Sturm muß man den Deckel verschließen, um ein dichtes Schiff zu haben. Lüftung hat man dann keine mehr...

Zum Verschließen wird eine Gewindespindel gedreht, die mit dem Deckel starr verbunden ist. Der Deckel dreht sich also mit. Wenn man den Deckel mit etwas zuviel Kraft zumacht (und wer wird das angesichts des herinströmenden Wassers nicht tun), bekommt man ihn nur noch mit Mühe auf. Meist nur, indem man den Deckel von außen dreht, denn das dafür vorgesehene kleine Plastikrädchen hat sich bereits beim ersten Zuschrauben von der Spindel gelöst...

Die Windhutzen sind aus Weich-PVC. Das ist ein Vorteil, weil sie nicht so schnell kaputtgehen. Sie sind mit Ringen aus Aluguß auf den Töpfen befestigt. Bei uns sind nach kurzer Zeit diese Ringe geplatzt und das angeblich seewasserfeste Aluminium hat überall angefangen zu blühen.


Die Plastimo-Lüfter bestehen komplett aus Kunststoff. Der Verschlußmechanismus ist anders gebaut. Die Deckel werden durch eine Feder nach oben gedrückt und bleiben so offen. Die Deckel haben einen Rand, in dem sich viel Wasser, das in die Hutze gelangt, sammelt und somit den Deckel nach unten drückt und verschlossen hält, solange, bis das Wasser abgeflossen ist.

Wenigstens in der Theorie - die Praxis sieht anders aus. Die Führung des Deckels verschmutzt nach kurzer Zeit durch das, was mitsamt der Luft aus dem Schiff transportiert wird, nämlich Fusseln, Kochdämpfe, Salz, Schmieral, und das macht die Führung schwergängig. Man muß die Führungen regelmäßig warten, damit der Deckel leicht läuft und das Prinzip funktioniert.

Aber selbst dann kann man nicht sicher sein, das Schiffsinnere trocken zu halten. Angenommen, es steigt eine Welle in den Lüfter ein und der Lüfter hat zugemacht. Dann ist er zu, solange Gewicht auf dem Deckel lastet. Diese Gewichtskraft ist aber weg, wenn das Schiff eine ruckartige Bewegung nach unten macht. Dann öffnet der Deckel, ob Wasser draufsteht oder nicht.

Also kann man auch diese Lüfter nicht bei Sturm gebrauchen.

Zudem sind für beide Lüfter zum Befestigen Schräubchen einer Größe vorgesehen, mit denen ich nicht mal meine Buchstaben am Bug anschrauben würde...

Weshalb diese beiden Konstruktionen den Namen "Doradelüfter" haben, kann ich nicht nachvollziehen. Bei richtigen Doradelüftern sind die Hutze und das Loch im Deck mindestens einen halben Meter voneinander entfernt und durch den Doradekasten miteinander verbunden. In diesem Kasten sind Hindernisse in Form von waagerecht stehenden Brettchen eingebaut, über die das Wasser klettern muß. Am unteren Rand des Kastens sind Ablauflöcher angeordnet, und deren Gesamtquerschnitt ist fast halb so groß wie der Querschnitt der Hutze. Diese Lüfter kann man immer offen fahren.

„Dorade“ hieß übrigens das Schiff, in dem die Firma Sparkmann & Stevens zum ersten Mal solche Kästen einbauten, um Lüfter seetauglich zu machen.
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  #4  
Alt 08.11.2004, 17:39
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Holger Holger ist offline
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hier die daten der werft sparkmans&stephen, immerhin eine der renommiertesten werften.

holger
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  #5  
Alt 13.12.2004, 00:40
Hendryk Hendryk ist offline
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Und was heißt das jetzt?

Die Dinger von Plastimo und Vetus sind nix. Wie ist denn die Alternative.
Danke
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  #6  
Alt 13.12.2004, 00:52
avivendi avivendi ist offline
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siehe oben: du holst dir (evtl. fertig) einen dorade aufsatz und baust selbst!
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  #7  
Alt 13.12.2004, 06:30
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apiroma apiroma ist offline
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Such hier mal bei diversen technischen Ausrüstern (SVB, Toplicht,....).
Die Klamottenversender (Comp.,.... und wie sie alle heißen) kennen nur Plastimo und Vetus.
Es gibt die Kästen einzeln, ebenso die Hutze, z.B. aus Messing.
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Karl-Heinz
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  #8  
Alt 13.12.2004, 10:35
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Zitat:
Zitat von Holger
hier die daten der werft sparkmans&stephen, immerhin eine der renommiertesten werften.

holger
Geht ja 'runter wie Öl':

Meine JASNA ist von Sparkman und Stephens designed - übrigens zeichnen die auch die SWAN

Volker
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  #9  
Alt 13.12.2004, 13:35
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Paul Petersik Paul Petersik ist offline
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Hallo,
wir haben auf unserem Boot 3 Doradelüfter. Die Doradekästen wurden direkt von der Werft ins Deck laminiert, die Trichter sind aus Weichplastik mit Metallgewinde. Die Bauweise scheint der S&S-Konstruktion zu entsprechen. Die Belüftungsleistung ist auch bei 20 kn Wind vor Anker nicht toll. Wir belüften daher das Schiff hauptsächlich über 3 achtern angeschlagene, fast senkrecht aufgestellte Deckluken. Während der Fahrt und bei schlechtem Wetter werden die Trichter nach Achtern gedreht. Probleme mit Wasser im Schiff haben wir nicht. Beim Einwintern werden die Trichter ab- und Messingdeckel aufgeschraubt.
Gruß
Paul
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  #10  
Alt 14.12.2004, 02:17
Hendryk Hendryk ist offline
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Gibt es noch andere Anbieter neben Vetus und Platimo. Evtl auch welche die zu empfehlen sind?
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  #11  
Alt 14.12.2004, 06:42
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Hatte ich weiter oben schon gepostet.
Aber nochmal:
Schau auf die Toplicht-Homepage. Dort gibt es Kästen sowie die Lüfter.
Alles andere mußt du selbst zusammenstellen, da nur du die genauen Platzverhältnisse kennst.
Schnell-geil-billig-Lösungen gibt es allerdings nicht dort, diese würden auf lange Sicht auch nichts taugen (zumindest für den, der Segeln auch bei etwas härterem Wetter betreibt).
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