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Selbstbauer von neuen Booten und solche die es werden wollen.

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  #1  
Alt 03.05.2010, 11:10
Käptn Fred Käptn Fred ist offline
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In vielen Bootsbauplänen wird Okoume-Sperrholz als Material der Wahl empfohlen. Auch viele Selbstbauer in diesem Forum haben dieses Sperrholz für ihr Projekt verwendet.

Wenn ich aber die Fachliteratur konsultiere, so steht da z.B.

Holz, Peter Bishop, ISBN 978-1-4075-5270-5: Okoume ist ein leichts und nicht haltbares Holz

Wikipedia: Die Verwendung des Holzes ist auf Innenräume beschränkt, da es nicht sehr haltbar ist.

Auch in anderen Büchern und Internet Fach-Sites findet man immer das gleiche: Okoume gehört definitiv nicht zu den haltbaren Hölzern.

Kann mir daher jemand sagen, warum Okoume-Sperrholz im Bootsbau trotzdem so weit verbreitet ist??

Und wenn Okoume schon kein beständiges Holz ist, warum könnte man dann nicht auch z.B. Birken-Sperrholz (natürlich AW100 verleimt), das in diversen Qualitäten bei uns sehr gut verfügbar ist, nehmen?
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  #2  
Alt 03.05.2010, 11:22
Sealine Hippe Sealine Hippe ist offline
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Moin,

zu Okoume kann ich nichts sagen.

Zu Birkensperrholz hat mir Tischler folgendes geschrieben:

Zitat:
Von der Qualität ist Birke dem Mahagonni gleichzusetzen beim einsatz in trockenen Räumen. Da Birken sperrholz meistens aus Schälfurnier
Hergestellt wird neigt es zum reißen was der Oberfläche nicht gut bekommt. 2. Ist es von Hause aus schwerer als bootsbausperrholz und neigt zum Stockig werden.
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  #3  
Alt 03.05.2010, 11:26
Käptn Fred Käptn Fred ist offline
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Die Frage nach dem Birken-Sperrholz ist damit geklärt.

Bleibt noch die Frage, warum wird Okoume so oft empfohlen, obwohl das Holz selber, gemäss Holzfachliteratur offenbar überhaupt nicht beständig ist.
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  #4  
Alt 03.05.2010, 11:47
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Ölfinger Ölfinger ist offline
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Ich bekomme Okoume hier in 3 Klassen,
mit "Clase 3" exterieur habe ich im laufe der Jahre schon sehr gute Erfahrungen gemacht.

Das mit dem "nicht Haltbar" und "nur für Innen" liegt wohl an der Aufbereitung des Furniers.

vgl.:http://www.sperrag.ch/src/download/d...c1b866c17c.pdf
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Gruss Konny

Das schwierige daran zu tun was man will,
ist es erstmal zu wissen was man will.
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  #5  
Alt 03.05.2010, 12:59
Tischler Tischler ist offline
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Okoume ist zwar als massivholz nicht ressistend gegen Feuchtigkeitseinflüsse so die Fachliteratur, aber es wir in fast jeder Boots- Garantiesperrholzplatte als Trägermaterial verwendet
Dort ist in dem Sinne die Funierlage mit meistens Phenolharzleim getränkt.
Natur belassen ohne Holzschutz verwittert und wird faul. mit geeigneten Holzschutz ist es genauso gut wie andere Hölzer.
2 Punkt es ist leichter als Birke - Rotholzmultiplex
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Gruß Volker
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  #6  
Alt 03.05.2010, 14:08
Käptn Fred Käptn Fred ist offline
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Kann man also sagen, solange man das Sperrholz richtig einpackt, z.B. mit Epoxi beschichtet, spielt die Holzart keine Rolle, resp. andere Faktoren, wie Gewicht, Verarbeitbarkeit, Festigkeit, PREIS..... sind einzig relevant.
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  #7  
Alt 03.05.2010, 15:51
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Okoume wird aus Gewichtsgründen gewählt und mit Epoxy versiegelt haben gute Qualitäten auch ausreichende Festigkeitswerte.

Aus den selben Gewichtsgründen wird meist auf Birkenmultiplex verzichtet, obwohl gut eingepackt, mit Glasfaser und Epoxy, es im Bodenbereich eines Rumpfes sicher Sinn machen könnte.
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Shanty
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  #8  
Alt 03.05.2010, 18:12
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Okume hat einen weiteren kleinen Vorteil, es lächt sich relatv gut und schön biegen, was je nach Plattenstärke und Rumpfform natürlich sehr angenehm sein kann.
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Gruß
Tobias
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  #9  
Alt 07.05.2010, 09:08
Simpelboot Simpelboot ist offline
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Hallo Käptn Fred,
schau Dir doch mal den Bericht von Monk " Selbstbau Dinghi Stich and Glue" und dann den Beitrag Nr. 219 an.
Für Kajaks und Kleinboote, die nach Gebrauch aus dem Wasser genommen werden, ist Gabun oder Okoume wegen des Gewichtes, der sauberen
rissfreien Oberfläche und der leichten Bearbeitung, für den Hobbybootsbauer empfehlenswert.
Für Boote, die ständig im Wasser verbleiben, ist das Holz nicht zu verwenden. Außerdem ist das Holz etwas druckempfindlich.
Aus diesem Grunde werden Boote aus Gabun/Okoume mit Glasgewebe/ Epoxid beschichtet.
Selbst Vollholzboote aus Mahagoni oder Sipo, vor allen Dingen die, mit Doppelboden, oder abgeschotteten Sicherheitsräumen, verwandeln sich an diesen Stellen häufig in Torf.
Deshalb soll man, wenn empfindliche Hölzer verwendet werden, auf Abschottungen verzichten, oder die Sperrhölzer mit Glasgewebe/Epoxid versiegeln.
Ganz besonders empfindlich in abgeschotteten Bereichen ist Esche, die im Bootsbau auch nur offen verwendet wird und zwar für Spanten in offenen Ruderbooten, oder für Rundhölzer (Ruder, Paddel, Scheuerleisten usw.)

Gruß simpel-BOOT
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  #10  
Alt 07.05.2010, 10:28
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NIS20 NIS20 ist offline
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Das hier beschriebene Boot war zum Zeitpunkt der Überfahrt ca. 20 Jahre alt und wurde aus Oukume Sperrholz, Epoxy und Glasfaser gebaut.
Ich glaube da bleiben keine Fragen mehr bezüglich der Tauglichkeit von Okoumesperrholz, allerdings in Marinequalität.
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Geändert von NIS20 (07.05.2010 um 11:51 Uhr) Grund: Jetzt aber ;-)
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  #11  
Alt 07.05.2010, 11:16
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  #12  
Alt 07.05.2010, 11:46
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Ich glaube der ist gemeint.

http://www.nisboats.com/pdfs/Charlie...Strait%201.pdf
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Gruß Holger


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  #13  
Alt 07.05.2010, 11:53
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NIS20 NIS20 ist offline
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  #14  
Alt 07.05.2010, 14:14
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Auch mir ist bekannt, dass sich Okoume-Sperrholz bei richtiger Anwendung seit vielen Jahren bewährt hat und auch von namhaften Profi-Bootsbauer eingesetzt und empfohlen wird. In diesem Sinne habe ich nicht grundsätzliche Bedenken.

Interessant dünkt mich aber der Aspekt, dass es offenbar nicht auf die Beständigkeit des Holzes selber drauf ankommt.

Worin unterscheidet sich Okoume denn gegenüber Fichte/Spruce oder Seekiefer? Beide wären billiger und Fichte/Spruce sogar noch etwas leichter als Okoume
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  #15  
Alt 07.05.2010, 19:28
Tischler Tischler ist offline
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Fichte - seekiefer ( Überseeprodukt ) sind von ihrem wachstum zum Teil mit Drehwuchs bzw mit vielen keinen Äste - Harzgallen ausgestattet.
Um eine einwandfreie Platte zubekommen muss schon eine feinjährig gewachsener Baum hinhalten damit die Qualität stimmt.
Schau dir mal die Seekieferplatten an wie grobfaserig bzw Astlochhaltig diese sind, Gabun- Okoume sind durchgängig feinjährig da die Bäume einige
Tage alt sind.
Die Menge an 1a Ware im Nadelholzbereich ist rar gesät bzw in der Produktion - Verkauf kostspielig.
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Gruß Volker
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