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  #1  
Alt 22.09.2004, 13:38
Esmeralda Esmeralda ist offline
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Standard Größte private Segelyacht der Welt sticht in See

... und deshalb gabs heute eine Sonderseite in unserer Zeitung



Zitat:
90-Meter-Segelyacht "Athena" sticht in See


Gigantisch - die wohl größte private Segelyacht der Welt ist soeben in See gestochen: Die 90 Meter lange "Athena" ist zweifellos der spektakulärste Neubau eines Segelschiffs seit langem, ein schwimmender Kaiserpalast in den Abmessungen einer "Gorch Fock".

Wie das deutsche Segelschulschiff ist auch sie ein Dreimaster, die misst ebenfalls 90 Meter über alles. Gebaut wurde die "Athena" in der Royal Huisman Werft nahe dem holländischen Ijsselmeer, jetzt führt die Jungfernfahrt von Amsterdam aus ins Mittelmeer. Noch während dieser Passage finden die allerletzten Erprobungen durch die Baumeister des Wunderwerks statt. Auf der Tour, sozusagen unter vollen Segeln, will der amerikanische Eigner dann auch sein Schiff übernehmen, das er nach der griechischen Göttin der Weisheit benannt hat. Die Firmenpolitik der holländischen Werft und eine neue Attitüde des Schiffbesitzers schreiben vor, dass sein Name nicht genannt wird. Er bleibt Mister X. Der Preis bleibt auch geheim...

Sein letztes Segelschiff, die "Hyperion", stammte ebenso von der Huisman Werft. 62 Baubesprechungen habe es damals gedauert, bis er glücklich war. So wird es jedenfalls überliefert. Und bei der "Athena" waren es wohl noch mehr Termine. Schließlich ist sie ein Gaffelschoner mit einem sehr klassischen Äußeren, das hinter dieser Fassade aber die größtmögliche Hochtechnologie birgt.

Manche seiner Kunden, hat der Werftbesitzer Wolter Huisman einmal gesagt, bauen nicht, um ein Schiff zu besitzen, sondern, um es zu bauen. Zu dieser Sorte gehört der "Athena"-Eigner ganz bestimmt. Er, der Ko-Konstrukteur aus den USA, ist ein Internet-Multimillionär und überhaupt der dickste Brocken, den das 120 Jahre alte Bootsbauunternehmen am Ijsselmeer je hatte. 200 der 300 Huisman-Leute waren über Jahre nur mit diesem Auftrag Nr. 378 befasst, eine eigene Halle musste für die Giga-Yacht gebaut werden.

Der sechzigjährige Mr. X ist segelverrückt und eigentlich wenig scheu. Er hat in den vergangenen Jahren sein gigantisches Bauprojekt nie zu einem Geheimnis machen lassen. Die Werft wurde nicht abgeschottet wie bei manchen Motoryachtbauten für Ölmagnaten. Doch ausgerechnet jetzt wird er, der gewöhnlich in Florida lebt, geradezu zurückhaltend. Eine Woche lang will er seinen Pracht-Schoner ganz für sich haben, ohne Öffentlichkeit. Am 22. September soll die "Athena" dann im Port Hercules in Monte Carlo ihren großen Auftritt haben, als Ehrengast der diesjährigen Monaco Boat Show. Dann darf auch die Werft das größte Schiff, das bei ihr je auf Kiel gelegt wurde, der Öffentlichkeit vorstellen. In Monaco wird es gewiss kein Understatement mehr geben. An Plätzen wie diesen geht es allen anwesenden Schiffseignern um nichts anderes als Länge und Stolz - und an die "Athena" wird ohnehin keine andere Segelyacht heran reichen, das ist sicher. Dafür muss sie mit ihren 90 Metern allerdings auch

draußen ankern - sie ist einfach zu lang für die monegassischen Piers.



100-Millionen-Euro-Klasse

Meilenweit entfernt ist dieser Schoner von anderen Superyachten, mit denen sich die Reichsten der Reichen auf den Weltmeeren, aber insbesondere im Mittelmeer, tummeln. Seit Jahren erleben viele europäische Werften einen regelrechten Boom mit den Schiffen der 100-Millionen-Euro-Klasse. Doch das, was Geschäftsmänner wie der in England tätige Russe Roman Abramovich, der Microsoft-Mitgründer Paul Allen oder diverse Ölscheichs in Auftrag geben, sind meistens Motoryachten, private Kreuzfahrtschiffe mit Schwimmbad-, Kino- und Hubschrauberlandedecks. Nun dringt mit der "Athena" ein Segler in diese Kategorien vor.

Die Schiffslänge seines letzten High-Tech-Einmasters "Hyperion" hat der Internet-Millionär X beim neuen Projekt glattweg verdoppelt. "Hyperion" war seinerzeit noch nicht einmal im Wasser, da bekam ihr Besitzer wieder Lust auf Neues. Ein Bild im Werftbüro soll es ihm angetan haben, das zeigte den Schoner "Borkumriff III". Sogleich wollte der Besessene auch einen Klassiker. Den Konstrukteuren Pieter Beeldsnijder und Gerard Dijkstra diente dann die legendäre Schoneryacht "Creole" von 1927 als Vorbild - die "Athena" wird dieser übrigens im Mittelmeer leicht begegnen können. Die "Creole" gehört den Gucci-Erben. Sie misst 63 Meter und ist einer der weltgrößten Oldtimer zu Wasser. Einst war auch sie ein absoluter Höhepunkt ihrer Zeit. Seit dem Ende des 19. Jahrhunderts waren Schoner ein beliebtes Spielzeug der Königshäuser und Industriekapitäne. In dieser goldenen Ära wurde eifrig um die Wette gebaut, um sich gegenseitig an Eleganz und Luxus zu überbieten.

Die "Athena" hat, ihren Vorgängern gleich, einen langen Klipperbug und ein weit über das Wasser hinaus kragendes Heck. Das ist sehr elegant, dazu kommen klassische Aufbauten in drei Stockwerken. Wie bei einer kaiserlichen Vergnügungsyacht. Aber diese hier hat es in sich. Ein schnelles Unterwasserschiff mit einem modernen Kiel haben die niederländischen Designer entworfen. Jedes Baudetail an Bord musste besonders edel und gleichzeitig leicht sein. Das ist üblicherweise das Diktat der Gewichtsersparnis bei Rennbooten. So sind bei der Athena alle Marmorflächen, Mahagoni-Vertäfelungen und Granitarbeitsplatten in den Kombüsen nur sehr dünn ausgefallen, darunter steckt immer Aluminium, Balsaholz oder Kohlefaser. Aus Alustar ist auch der ganze Rumpf gefertigt. Einen schwimmenden Palast mit den Segeleigenschaften einer Rennmaschine zu schaffen: Das war das Ziel. Das Ergebnis kann sich sehen lassen. Bis zu 20 Knoten schnell, also über 35 Kilometer in der Stunde, wird die "Athena" segeln können

und in nur fünfundvierzig Sekunden ein Wendemanöver schaffen. Das ist enorm sportlich und entspricht den großen Ambitionen des Auftraggebers. Eine Halse, bei der das Heck durch den Wind dreht, darf demnach auch nur eine Minute dauern. Ob es klappt, kann der Tycoon jetzt selbst erproben. An der Seite des britischen Kapitäns freilich, der für die "Athena" angeheuert wurde und der wohl die meiste Zeit das Schiff befehligen wird. Zwei Mann braucht man bei jedem Manöver pro Mast, insgesamt wird die Yacht eine 20-köpfige Besatzung haben. Deren Aufgabe ist vor allem das Controlling. Alles an Bord arbeitet hydraulisch, elektronisch, es wird sensorisch gesteuert. Das gilt für das Krähennest, also den Ausguckkorb, der am ersten Mast empor gleitet, ebenso für die Segel, Winden, Winschen und bis hin zur Ruderanlage.

Ganz konservativ dagegen wurde ein altes Prinzip der Seefahrt gewahrt: Mannschaft vorm Mast. Sie wohnt im Vorschiff. Das tut sie aber offenbar sehr edel, an Material und Ausstattung wurde selbst dort nicht gespart. Nur der Platz ist eben begrenzt. Hinten wiederum logieren der Eigner und seine Entourage, es gibt große Salons. Neben der Luxussuite des Besitzers gibt es vier Gästekabinen, zusammen macht das 427 Quadratmeter Wohnfläche. Das ist auf See nicht eben wenig. Und an noch einer althergebrachten Vorgabe hält die "Athena" fest. Die drei Masten des Gaffelschoners sind genau 60 Meter hoch, das ist das Brückenmaß am Panamakanal. Die "Athena" wird gerade noch hindurch passen.
Zitat:
Yachtenbau - traditionell auch an der Weser


Auch an der Weser werden und wurden für Superreiche riesige Luxus-Schiffe gebaut. Der Vorteil der Branche: Die Auftragslage hängt nicht von der Konjunktur ab - wer so reich ist, bestellt ein Schiff, wann er möchte.

Yachten von 115 oder gar 126 Metern Länge - bei der Friedrich Lürssen Werft entstanden allein zwei dieses Ausmaßes im vorigen Jahr, eine mit 58 Metern Länge. Freilich waren es Motor-Yachten, aber die machen ja auch was her.

In diesem Jahr hat die Werft zwei Motor-Yachten abgeliefert: eine mit 72 und eine mit 61 Metern Länge. Gut in Erinnerung sind die Umbauten der Segler "Phocea" und der "Achanti IV of Vegesack" vor ein paar Jahren. In Millionärskreisen erfreut sich auch die Werft Abeking & Rasmussen eines hervorragenden Rufes.

Dort wurde vor zwei Jahren die "Alithia" gebaut, ein beeindruckender einmastiger Segler von rund 40 Metern Länge. Der Mast ragt immerhin 50 Meter in den Himmel. Die Werft Abeking & Rasmussen wurde 1907 gegründet, konzentrierte sich wie Lürssen auf Spezialschiffbau, und hat sich, was Wind betrifft, ein neues Bein geschaffen: Die Produktion von Windflügeln für Japan und die USA.

Zitat:
Die Göttin der Weisheit führt die Top Ten an


"Boote exklusiv", ein Fachblatt, hat soeben in seiner Septemberausgabe die "Top 200 der Segelyachten" veröffentlicht. Auf Platz eins steht die "Athena" mit 90 Metern Länge über alles. Ihre Rumpflänge im Wasser beträgt 79,25 Meter. Das Privatschiff geht gerade von der Werft an den amerikanischen Besitzer über. Vorbild war ein klassischer Gaffelschoner. Die drei Masten sind je 60 Meter hoch, die Segelfläche beträgt fast 2500 Quadratmeter.

Ein Schonerrigg gilt als sehr seetüchtig, aber nicht ganz perfekt bei der Fahrt hoch am Wind. Am schnellsten wird die "Athena" wohl mit achterlichen Winden sein, nämlich bis zu 20 Knoten. Zum Vergleich: Die "Gorch Fock" der deutschen Bundesmarine ist ebenfalls 90 Meter lang und schafft maximal zwölf Knoten.

Platz zwei der Bestenliste belegt "Mirabella V" mit 75,20 Metern Länge. Das soeben in Southampton fertig gestellte Schiff ist der größte Einmaster der Welt mit einem 90-Meter-Mast. Der frühere Chef der Avis-Autovermietung Joseph Vittoria ließ sie bauen. Die Yacht ist auch für Luxus-Charterfahrten ausgelegt. Auf Platz drei rangiert der französische Viermaster "Phocea" mit 75,13 Meter. Die "Phoeca" wurde übrigens in der Friedrich- Lürssen-Werft in Bremen umgebaut (siehe nebenstehenden Kasten).

Motoryachten sind indes oft größer, viele überschreiten die Einhundert-Meter Grenze. Hier herrscht unter Multimillionären und Milliardären seit langem eine Gigantomanie, sie vergeben immer wieder Aufträge.

Zu den marktführenden deutschen Werften gehören Lürssen sowie Abeking und Rasmussen in Bremen oder HDW in Kiel. Alle haben früher vorrangig Marineschiffe gebaut, nun profitieren sie davon im Geschäft mit den "Mega"- und "Giga"-Yachten.
Anneke
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  #2  
Alt 22.09.2004, 14:08
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  #3  
Alt 17.05.2010, 03:48
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  #4  
Alt 17.05.2010, 05:19
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Segelfilmer Segelfilmer ist offline
Cadet
 
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Faszinierend - allein schon der Anblick auf dem Foto.

An der Adria hab ich letztes Jahr ebenfalls beobachtet: größere Segelschiffe sind oft zum Ankern "verdammt", müssen also ihre Passagiere ausbooten. - Für diese ist das dann sicher ein umso echteres Segelabenteuer.

Liebe Grüße - Thomas

PS: Mit so einem Schiff möchte ich auch einmal mitfahren, wow!

www.segelfilmer.de
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