#1
|
||||
|
||||
Segel bestellen
Moin,
habe gerade mal wieder in einem anderen Thread gelesen, daß sich jemand Segel aus dem Ausland bestellt. Da wunder ich (der sich gerade einen schönen neuen Satz Segel untern Baum gelegt hat ) mich immer. Irgendwie finde ich es völlig normal, daß man den Segelmacher das Rigg vermessen läßt (auch bei Serienyachten), um das Segel genau anpassen zu lassen. Auch habe ich es bis jetzt selten erlebt, daß ein Segel sofort zur vollsten Zufriedenheit sitzt. Meistens muß dann doch noch mal der eine oder ander Zuppel und Zippel verändert werden, bis der Skipper grinst. So in Segel kostet ja auch ein paar Taler. Der Segelmacher meines Vertrauens segelt sogar bei Bedarf mal mit, um sich selbst ein Bild zu machen. Wie seht/macht Ihr das denn?
__________________
Gruß, Philip |
#2
|
|||
|
|||
Habe schon mal bei jemand ein zu kleines Großsegel gesehen. Auf die Frage, wie kam es, war es halt ein Kommunikationsproblem.
Beim bekannten Segelmacher sagte der Skipper Bescheid, daß er ein neues Groß benötige. Dabei erwähnte er aber nicht, daß sein neu installierter Baum einen halben Meter länge war. Und weil der Segelmacher das Ausmessen an Bord sparen wollte, kam es dann zu einem gekürzten Großsegel, weil er das Schiff ja "kannte". Also besser ist immer noch ein Termin an Bord. Merke: Dreimal abgeschnitten und immer noch zu kurz. |
#3
|
|||
|
|||
mal abgesehen von dem " mit der globalisierung ...." und so weiter, von der der hiesige segelmacher (=handwerker) nix hat, sollte man schon wert darauf legen, den segelmacher ausmessen zu lassen. bei mir hat ein segelmacher gut 2 stunden zugebracht. alles zeit, die ein ausländischer segelmacher spart. wenn man alles zusammenrechnet und möglichem ärger aus dem weg gehen will, bestellt man lieber bei dem segelmacher seines vertrauens.
im übrigen habe ich meine segel bei co-segel machen lassen. (das wort billig vermeide ich jetzt) die segel sind ihr geld wert. stehen gut, und das schiff läuft wie verrückt... |
#4
|
||||
|
||||
Zitat:
__________________
Gruß, Philip |
#5
|
|||
|
|||
Hallo, zusammen,
kann ich nur voll zustimmen. Segelmacher vor Ort ist durch nichts zu ersetzen. Ausmessen, Lieferung an Bord, Einsegeln, ev. Nachbessern, und das alles völlig (naja, manchmal nicht ganz) stressfrei, geht beim Bestellen über die Distanz einfach nicht. Dieser Service ist mir den Mehrpreis allemal Wert. Habe diverse Erfahrungen (gute und schlechte) hinter mir und bin zufrieden, einen guten Segelmacher vor Ort gefunden zu haben. OK, der hat auch seine Macken, aber gute Segel baut er und wenn was schief gegangen ist, reisst er sich den A... auf, bis es passt. Das ganze lohnt sich auch, wenn Polen nicht wirklich weit weg ist...
__________________
Gruß aus Berlin Achim |
#6
|
||||
|
||||
Dieses Thema hatten wir, glaub´ich, schon mal richtig durchgekaut.
Wär schön, wennman jetzt jemanden mit fundierten Kenntnissen, wie z.B. Uwe Giese / ugies, dazu hören könnte. Aber dem hat ja wohl nicht nur einer aus dem Forum mächtig auf die Füße getreten, sodaß er nix mehr hören lässt. Ich würde mir jedenfalls Gorß, Fock und Genua nicht im Ausland kaufen, sondern wg. vielfach genannter Gründe nur beim Segelmacher vor Ort. Gruß Martin |
#7
|
|||
|
|||
Zitat:
__________________
Gruß aus Berlin Achim |
#8
|
||||
|
||||
Hallo,
ich hab damals mein Großsegel in Hong Kong bestellt, die Qualität war sehr gut und ich war mit dem Stand des Segels auch sehr zufrieden. Bestellung und Lieferung waren total unproblematisch und gingen sehr schnell, von der Bestellung bis zur Lieferung vergingen gerade mal 5 Wochen. Der Preis war sensationell günstig. Die Segelmacherei dort ist eine der Größten in Asien, hat über 50 Jahre Erfahrung mit Yachtsegelnl und iefert Weltweit. Was Ihr über den Service schreibt ist sicherlich richtig, ich habe diesen Weg gewählt weil ich ein sehr einfaches Rigg hatte und das ausmessen selber machen kann, das Segel war ein reines Fahrtensegel und außerdem spielte natürlich der Preis eine große Rolle. Die Ersparnis war schon beachtlich. Bei einem Segel für ein Regattaboot ist das ausmessen aber nicht so einfach und ich würde mich da auch lieber auf den Segelmacher vor Ort verlassen. Im Übrigen werden sehr viele Segel heute entweder in Asien oder in Polen gebaut, nur das messen übernimmt noch ein Segelmacher vor Ort. Grüße Jan |
#9
|
||||
|
||||
In GB z.B. gibt es grosse Segelmacher die fertigen Segel auf Lager.
Gilt nur für Serienboote. Z.B. Bavarias, HR, Beneteau, Moody etc. So eine Massenfertigung ist natürlich billiger als eine Einzelfertigung zumal der Zeitaufwand und die Anfahrtkosten beim vermessen dazukommen. DIE Segel kosten annähernd die Hälfte einer Einzelfertigung. Und das Material ist zumindest so gut wie bei einer Erstausrüstung, wenn man das Boot frisch von der Werft kauft. Das sind dann auch keine Regattasegel!! Nur mal so. Grüsse Sternenkucker |
#10
|
||||
|
||||
Wie gut diese Seriensegel stehen, kannste jedem Test der "großen" Zeitschriften entnehmen !
|
#11
|
|||
|
|||
Hi, Sternengucker,
schau Dir mal "Seriensegel" in Ruhe und aus der Nähe an. In der Regel findest Du da überbreite Tuche, schlechte Profilierung, Falten schon bei neuen Segeln, die eigenartigerweise bei allen Segeln unabhängig von der Größe identisch sind. Dabei ist es völlig egal, welches Segelmacher-Logo auf dem Segel klebt. In der Praxis wirst Du feststellen, dass meist auch noch die Tuche minderwertig sind. Die ohnehin schon schlechten Segel verlieren damit ganz schnell auch noch das letzte bisschen Profil. Das hat dann nichts mehr mit Regatta oderTourensegel zu tun. Sicher werden an Regattasegel andere Ansprüche gestellt als an Tourensegel. Aber auch der Fahrtensegler will gut segeln. Bei wenig Wind will er trotzdem vorankommen und bei viel WInd will er auch fahren und nicht sofort nur auf der Backe liegen und mit den Segeln kämpfen. Zu beidem gehört aber ein gescheites Profil und ein Material, was auch unter Belastung die Form hält. Ein Paradebeispie dafür sind die Elvström-Seriensegel. Aus billigen, überbreiten Tuchen in Asien zusammengenagelt waren (sind?) sie die Standardausrüstung der Dehlers und Bavarias gewesen - abenteuerliche Falten, schwer zu trimmen und als Konsequenz daraus schlechte Segelleistungen der Boote. Rüste ein baugleiches Schiff mit guten Segeln aus, Du erkennst es nicht mehr wieder. Wieso sich eine Firma wie Elvström für so etwas hergibt, begreife ich nicht. Ähnliches gilt übrigens häufig auch für Billiganbieter aus Übersee. Preislich sind sie unschlagbar günstig, aber ich habe bei einem Clubkameraden so ein Segel eines namhaften asiatischen Herstellers (Lee). in der Praxis erlebt. Nagelneu, 3 Wochen Ostsee und der Lappen hatte keinerlei Form mehr. Eigentlich konnte man das Ding nur noch wegschmeißen... Also ich habe soviel Geld nicht! (und auch Lee kann das bessser, aber sicher nicht zu dem Preis) Das Segel ist nun mal der Motor unserer Boote. Beim Auto akzeptiert auch niemand, wenn der Motor nicht rund läuft, kein Gas annimmt und nicht zieht. ... und den Service möchte man auch um die Ecke haben!
__________________
Gruß aus Berlin Achim |
#12
|
||||
|
||||
Hallo Haegar,
kann so nicht zustimmen. Wenn ich ein Serienboot im Wert von sagen wir mal 200 Tausend Teuros kaufe dann darf ich schon erwarten dass die Seriensegel in Ordnung sind. Nur mal so. Und das ist auch so. Sonst würden die keine Boote mehr verkaufen. Ganz einfach. Schlechte Qualität spricht sich schnell rum. Insbesonders in diesem Preissegment. Und ich habe schon Segel gesehen von örtlichen Segelmachern die waren derart was von verschnitten, da half auch keine Nachbesserung mehr. Alles ist halt relativ. Also lieber so ein Segel von der Stange für den halben Preis als son Pfusch von einem kleinen Segelmacher der doch nur Versprechungen macht die er nicht einhält. Ich selbst fahre Reckmann Segel. Deren Produktion wurde eingestellt weil einfach zu teuer. Und soooo ein grosser Unterschied zu den ursprünglichen Elvström Segel war auch nicht festzustellen. Und die GB Segelfabriken sind international anerkannte Sailmaker. Einer von denen alleine fertigt im Jahr soviel Segel wie 100 Beilken oder Haases zusammen. Für den Preis von einem Reckmann Segel gekommt man bei denen gleich zwei. So war es jedenfalls vor 10 Jahren. Heute sollte das noch günstiger sein Dank Euro Aufwertung. Kuckst du einfach mal in ein GB Segelmagazin. Etwa Yachting Monthly oder Practical Boat Owner. Da findest Du Anzeigen von Sailmakers (mit Preisen!!) ohne Ende. Zur Not kannst du da ja auch mal hinsegeln und es dir ausmessen lassen. Machen die auch. Ist aber bei Serienbooten absolut unnötig. Es sei denn, du hättest Dein Rigg verändert und etwa den Mast um die Hälfte gekürzt Du glaubst, in anderen Ländern könne man keine guten Segel machen?? Schon mal was von Hood Segeln gehört? Gilt alles fürs Fahrtensegeln, Seriensegeln fürs racen gibt es noch nicht Grüsse Sternenkucker |
#13
|
|||
|
|||
Zitat:
Die Einschränkung Deiner Kommentare auf's Fahrtensegeln lasse ich übrigens nicht gelten. Es ist zwar eine weit verbreitete Ansicht, dass die "guten, teuren" Segel nur was für Regatten wären. Stimmt aber nicht. Die Anforderungen sind andere. Ein wirklich gutes Fahrtensegel kostet auch seinen Preis. Ein 0-8-15-Seriensegel für eine Standardsegelyacht aus einer (Groß-)Serie, sei es nun Dehler, Bavaria, Beneteau o.ä. ist selten ein gutes Segel. Im höherpreisigen Sortiment sieht das schon wieder anders aus. Das sind keine echten Serien mehr, da sind dann auch die Segel schon wieder Einzelanfertigungen. Auch diese bekommt man dann nicht mehr für 'nen Appel und 'nen Ei dazu, sondern die kosten richtig Geld. Fällt nur beim Gesamtpreis nicht mehr so auf. Oder anders rum gesagt, wer bei so einem Schiff nach dem Preis fragt, kann sich das nicht leisten. Ist eben alles relativ.
__________________
Gruß aus Berlin Achim |
#14
|
||||
|
||||
Zitat:
Ein Kevlar oder 3D Segel kostet dann nochmal das doppelte wie ein *gutes* Fahrtensegel. Und das z. B. eine HR 42 keine Serienyacht aus einer Grossserie ist war mir bislang auch unbekannt. Und das man bei einem solchen Boot nicht nach dem Preis fragt ist Seglerlatein. Empfehle mal einen Besuch in der HR Lounge auf der BOOT. Du glaubst gar nicht wie selbst (oder gerade!!) bei einem solchen boot um den Preis gefeilscht wird. Geht meist zwar etwas diskret über die Zubehörliste, aber trotzdem! Wer das nicht tut ist Idiot. Oder hat ersatzweise keine Ahnung. Grüsse Sternenkucker |
#15
|
||||
|
||||
Zitat:
Die wirtschaftlichen Aspekt, wie z.B. dem örtlichen Handwerk einen Auftrag zu geben, mal ganz außenvor.
__________________
Gruß, Philip |
#16
|
|||
|
|||
Ich habe mir auch ein neues Groß bestellt, und wenn ich davon ausgehe dass die Qualität des Segels genauso gut ist wie die Qualität des Ausmessens, dann kann ich mich auf den Sommer freuen . im übrigen kann man auch bei Segeln gutes Geld sparen wenn man es im Herbst bestellt und im Frühjahr liefern lässt bei mir hat es gute 10 % ausgemacht.
Ich persönlich habe mich auch damit beschäftigt ein Segel im Ausland zu bestellen, was aber bei meinem Schiffchen nicht so einfach ist da es sehr selten ist. Im übrigen hat mir der Segelmacher versprochen ein paar Schläge zu segeln um eventuell noch was zu ändern, das bekommst du sicher nicht bei einem "billigsegel". Ich habe auch vor das Segel länger als eine Saison zu segeln, was mir die Kaufentscheidung dann doch etwas vereinfachte. schöne Grüsse aus dem leicht winterlichen Allgäu Ronny
__________________
.... |
#17
|
|||
|
|||
Ich habe auf meiner Oceanis 411 vorläufig noch die Originalsegel von Elvström. Sie sind in der Qualität eher bescheiden, haben aber trotzdem bereits 5 1/2 Jahre und gut 13 000 sm ihren Dienst getan. Die Genua ist etwas verzogen, zieht aber in ausgerefftem Zustand immer noch sehr gut. Das Rollgross bildet in gerefftem Zustand Falten, was sich aber bei viel Wind nicht sonderlich auswirkt.
Trotzdem wird meine nächste Segelgarderobe eine höherwertige sein, die sich hoffentlich weniger verzieht und auch gerefft etwas schöner steht. Besonders loben möchte ich die Grossserienmarke Bavaria, die gegen Aufpreis Hochleistungssegel liefert; eine solche Wahl hatte ich bei Beneteau leider nicht! Gruss aus dem Süden Rolando
__________________
Suche immer Mitsegler... |
#18
|
|||
|
|||
Es machen die meisten grossen Firmen so, bei mir ist es auch so dass es vom örtlichen Segelmacher ausmessen lasse und dann das Tuch in einem Billiglohnland verarbeitet wird Dioe Endverarbeitung dann aber allerdings in England stattfindet. Eigentlich schon krass was so n Segel für nen Weg macht, um dann auf einer "Pfütze" ist nicht abfällig gemeint ich liebe ihn, wie dem Bodensee gesegelt zu werden.
__________________
.... |
#19
|
||||
|
||||
tja, da ist es ja wieder , das tolle Thema!!!
Ich (und mittlerweile auch andere) habe die Erfahrung gemacht, das in Polen sehr gute Segel genäht werden und das zu einem Preis, der rd. 30 - 40 % unter denen der preiswerten in Deutschland (z.B. Diekow). Es gibt weder Probleme mit der Sprache, noch mit der Abwicklung. Wer ein Standartsegel zu einem günstigen Preis will, sollte sich auf alle Fälle auch von dort mal ein Angebot machen lassen. Auf den Messen in Hamburg und Berlin sind einige im übrigen auch vertreten.
__________________
__/)__ skipper |
#20
|
||||
|
||||
Ja, die vielen guten Vorschläge mit dem "Segelmacher des Vertrauens" gleich hinter dem nächsten Steg sind prima. Aber was machst Du, wenn Dein Boot (keine Serienyacht) im Ausland liegt und der nächste deutsche Segelmacher 1500 sm entfernt sitzt? Dann bleibt Dir doch nichts anderes übrig, als selbst auszumessen und einen guten und preiswerten Segelmacher im Ausland zu suchen. Deshalb finde ich die Idee mit Polen oder Südostasien ganz passabel.
__________________
Handbreit / Klaus |
#21
|
||||
|
||||
Hallo,
wenn ich ehrlich bin, hatte ich noch gar nicht an diesen Fall gedacht.
__________________
Gruß, Philip |
|
|