Mast klettern wenn alleine unterwegs und Stuhlgang

[toelpel]

Hallo,
ich möchte hier mal zwei sehr unterschiedliche Angelegenheiten des Fahrtensegelns ansprechen.
Ich segle selbst gelegentlich auf der Ostsee (zu zweit in kleinem Boot, 5,50m LÜA) und lese natürlich gerne auch Bücher übers segeln.
Zwei Dinge sind mir dabei nicht so ganz klar:

Man liest es oft in Büchern ohne jedoch Details zu erfahren:
Wie klettert man alleine ohne Maststufen in den Mast? Gibt es da Tricks? oder muss man nur schwindelfrei und akrobatisch sein? Kann man sich irgendwie sichern?

und die zweite Frage. Sicher etwas unappetitlich aber auch unvermeidlich (hierzu erfährt man meist nichts in Segelbüchern):
Wie geht man am besten, ökologischsten mit Stuhlgang um, wenn man keine Toilette an Bord hat und das Zeug nicht mit in den nächsten Hafen nehmen will? Eimer, biol. abbaubare Komposttüten und Steine?

Danke und Grüße
T.

[cha cha]

Zitat von toelpel

Wie klettert man alleine ohne Maststufen in den Mast? Gibt es da Tricks? oder muss man nur schwindelfrei und akrobatisch sein? Kann man sich irgendwie sichern?

Da wirst Du bei Bergsteigern fündig. Die haben alle Arten von Kletterhilfen, auch mit Flaschenzügen, und auch Klettersicherungen.

Zitat von toelpel

Wie geht man am besten, ökologischsten mit Stuhlgang um, wenn man keine Toilette an Bord hat und das Zeug nicht mit in den nächsten Hafen nehmen will? Eimer, biol. abbaubare Komposttüten und Steine?
T.

Manchmal muss man es den Leuten extra sagen: auch der Mensch ist Teil der Biosphäre. Pack' die Kacke dort hin, wo auch zig Millionen Fische und Vögel die ihre ablegen ...

Problematisch ist die Kacke nur dort, wo sie solchen Massen anfällt, wie das früher in der Natur nie vorgekommen wäre. Ich erinnere mich noch sehr gut, als ich vor Jahrzehnten das allererste mal mit einem Segelboot in einen Hafen kam, dort über Nacht blieb, und unser Boot zusammen mit den anderen Millionärsyachten dann am Morgen in einer zentimeterdicken Schicht Kacke liegen sah. Wangerooge war das damals, und Fäkalientanks waren noch völlig unbekannt ...

[toelpel]

Danke schonmal. Hat vielleicht jemand noch praktische Erfahrungen mit dem Mastklettern?

[Peter R]

Zitat von toelpel

Danke schonmal. Hat vielleicht jemand noch praktische Erfahrungen mit dem Mastklettern?

bei einem 5,5 met Boot wird das wohl nix mit: "Mastklettern". Da wäre mM eher "Mastlegen" angesagt. Oder der "Kletterschluss"

Bei grösseren Booten wird man einhand an Maststufen wohl nicht vorbeikommen...

Boot ohne WC und einhand: für das grosse Geschäft einen Kübel mit Fäkaliensack ins Cockpit. Für das kleine Geschäft eine abgeschnittene Pet-Flasche.Auf keinen Fall das Geschäft bei einhand über die Reeling erledigen. = eine Hand fürs Schiff, eine Hand für den Mann und da fehlt dir dann die 3. Hand für deinen kleinen Mann.
(Ich hab da irgendwann 1x eine Statistik gelesen, dass mind. 60% der ertrunkenen Segler mit heruntergelassenen Hosen aufgefunden wurden)

LG Peter

[peterhubertus]

Evtl. läßt sich der Stuhlgang gleichzeitig mit dem Mastgang aus großer Höhe erledigen. Anschl. Deckwaschpume betätigen.

[Visara]

Zitat von Peter R

...
Bei grösseren Booten wird man einhand an Maststufen wohl nicht vorbeikommen...

Na ja, es gibt aber auch noch andere Systeme, z. B. Top Climber, oder eben Muskelkraft . In diesem Zusammenhang erinnere mich gerne an Wilfried Erdmann, als er zum Ende seiner zweiten Nonstop-Weltumsegelung in Cuxhaven mal eben so den Mast seiner Kathena Nui erklommen hat - mit über 60 Lenzen auf dem zu der Zeit leicht unterernährten Buckel.

Visara.

[cha cha]

Zitat von Peter R

Bei grösseren Booten wird man einhand an Maststufen wohl nicht vorbeikommen...

Bei den Open 60 Einhandrennen um die Welt wurde die später geadelte jugendliche Siegerin doch gerade dadurch berühmt, dass sie in den Roaring Fourties in den Mast hoch musste, was über die bordeigene Kamera dann auch publikumswirksam in die Medien kam. Von Maststufen war da nix zu sehen.

[Peter R]

Zitat von Visara

Na ja, es gibt aber auch noch andere Systeme, z. B. Top Climber, oder eben Muskelkraft . In diesem Zusammenhang erinnere mich gerne an Wilfried Erdmann, als er zum Ende seiner zweiten Nonstop-Weltumsegelung in Cuxhaven mal eben so den Mast seiner Kathena Nui erklommen hat - mit über 60 Lenzen auf dem zu der Zeit leicht unterernährten Buckel.

Visara.

Nun, Erdmann ist eine Ausnahmeerscheinung. Hut ab vor ihm

ich persönlich meine aber nicht diese Ausnahmeerscheinungen, sondern uns "Ottonormalsegler", die halt einmal über den grossen Teich wollen. Wenn ich alleine unterwegs wäre, dann würde mein Schiff halt auf meine Bedürfnisse angepasst sein. Und ich bin sicherlich keiner, der mit einer Top Climber-Ausrüstung in den Mast geht bei 4 - 5 met Wellen.

LG Peter

[toelpel]

Danke für die rege Diskussion. Was ich meine ist, ob es irgendwelche einfachen Techniken gibt in den Mast zu kommen. Ich meine eher bei wenig Seegang/Wind um zu gucken ob alles in Ordnung ist oder um ein neues Fall einzufädeln.Wie macht man das? Wo hält man sich fest? Einfach hoch wie an der Kletterstange damals im Schulsport?

[toelpel]

Zitat von cha cha

Bei den Open 60 Einhandrennen um die Welt wurde die später geadelte jugendliche Siegerin doch gerade dadurch berühmt, dass sie in den Roaring Fourties in den Mast hoch musste, was über die bordeigene Kamera dann auch publikumswirksam in die Medien kam. Von Maststufen war da nix zu sehen.

Vielleicht kann man da lernen, wo find ich denn das Video?
Danke & Gruß
T.

[rubberduck]

Bei einem 5,50m Boot solltest Du Dir vorher Gedanken über die Stabilität machen, bevor Du in den Mast kletterst...
LG
Peter

[cha cha]

Zitat von toelpel

Vielleicht kann man da lernen, wo find ich denn das Video?
Danke & Gruß
T.

Vermutlich bei Youtube. Und wenn nicht, dann bei Google

[Giligan]

Wenn du mehr als 20 Kilo wiegst, kippt das Ding um. Einfach so, ....und du liegst im Wasser.

Willy

[toelpel]

Bei einem 5,50m Boot solltest Du Dir vorher Gedanken über die Stabilität machen, bevor Du in den Mast kletterst...

schon klar, auf die Salinge würd ich mich eh nicht stellen. Ist auch eher allgemein gedacht, bzw. für zukünftiges Boot.

Vermutlich bei Youtube. Und wenn nicht, dann bei Google

auch klar... aber um wen gehts denn da eigentlich, damit ich weiß, wonach ich suchen muss.

[EHB]

Hallo,

weiß zwar nicht was und wo du es vorhast aber wenn ich oben am Top was richten muß oder so dann leg ich mein Zahnstocher um und gut würde mir im leben nicht einfallen daran hoch zu kraxzeln. zumal bei 5,5 m oder etwas mehr würde mir der hohe schwerpunkt zu denken geben

gruß Enrico

[Stephan-HB]

Also, wenn du das bei deinem Boot mal ausprobieren willst, sag´bitte bescheid: das will ich sehen! In den Mast gehen, ist Immer die letzte Möglichkeit, wenn man den Mast nicht ohne Aufwand legen kann. Wenn mir eine Fall ausrauschen oder brechen sollte, würde ich einfach bis zum nächsten Hafen warten, um dort den Spargel zu legen (24 Fuß/ 8m Mast)
Für die Größeren Boote gibt es dann den Bootsmannsstuhl.

Auf deiner Schüssel ist ja wohl Platz für ein Potta Porti oder?

[toelpel]

Ja, soviel Physik hab ich noch aus der schule mitgenommen, das ich nicht bei dem 5,50m Boot auf den Mast will. Die Länge hab ich eher angegeben um zu verdeutlichen warum dort kein Klo ist.
Was das Mast klettern angeht, interessiert mich das einfach, u.a. für den Fall, das ich mal auf einem größeren Boot bin. Auch war ich -wie jemand anderes auch schon- beeindruckt von Erdmann, der auf seiner Saling stehend empfangen wurde. Ohne Maststufen.

Grüße
T.

[Pusteblume]

Zitat von toelpel

Hallo,
ich möchte hier mal zwei sehr unterschiedliche Angelegenheiten des Fahrtensegelns ansprechen.
Ich segle selbst gelegentlich auf der Ostsee (zu zweit in kleinem Boot, 5,50m LÜA) und lese natürlich gerne auch Bücher übers segeln.
Zwei Dinge sind mir dabei nicht so ganz klar:

Man liest es oft in Büchern ohne jedoch Details zu erfahren:
Wie klettert man alleine ohne Maststufen in den Mast? Gibt es da Tricks? oder muss man nur schwindelfrei und akrobatisch sein? Kann man sich irgendwie sichern?

und die zweite Frage. Sicher etwas unappetitlich aber auch unvermeidlich (hierzu erfährt man meist nichts in Segelbüchern):
Wie geht man am besten, ökologischsten mit Stuhlgang um, wenn man keine Toilette an Bord hat und das Zeug nicht mit in den nächsten Hafen nehmen will? Eimer, biol. abbaubare Komposttüten und Steine?

Danke und Grüße
T.

In den Mast (bei Kielbooten >> 5,50): allein ist es unüblich, aber mit Techniken aus dem Bergsport machbar. Aufstieg an enem (gesicherten!) Fall mit Steigklemme (Jümars) oder 2 Prusikschlingen.
Scheißen: Porta-Potti-Chemie-Klo, Pütz oder Hafenklo.

[Rebell25R]

Zitat von Stephan-HB

Also, wenn du das bei deinem Boot mal ausprobieren willst, sag´bitte bescheid: das will ich sehen! In den Mast gehen, ist Immer die letzte Möglichkeit, wenn man den Mast nicht ohne Aufwand legen kann. Wenn mir eine Fall ausrauschen oder brechen sollte, würde ich einfach bis zum nächsten Hafen warten, um dort den Spargel zu legen (24 Fuß/ 8m Mast)
Für die Größeren Boote gibt es dann den Bootsmannsstuhl.

Auf deiner Schüssel ist ja wohl Platz für ein Potta Porti oder?

Bootsmannsstuhl ist Bullsh*t... ich geh nur äußerst ungern ohne einen richtigen Klettergurt in nen Mast,...

[feivel]

hi toelpel,

wenn du keinen platz fürn porta potti hast zieh pampers an oder schraub dir ne klobrille ans heck. das mit dem mast würde ich besser lassen.

gruß feivel

[skip]

Selbst bei grösseren Booten ist es m.E. sinnvoller, in eine Mastlegevorrichtung zu investieren als Maststufen anzubringen.
Natürlich nur im normalen Mass (bis max. 9 m)

[Thomas_B]

Moin,

die Themenkombination find ich gut...würde die Sonne nicht scheinen würde ich das noch für Winterkoller halten

Also: Wenn du es schaffts, deinen Hintern auf geeignete Weise am Masttop zu befestigen, dann brauchst du keine Maststufen und das mit dem Kacken hat sich dann auch für eine ganze Weile erledigt.

*binjaschonweg*