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Selbstbauer von neuen Booten und solche die es werden wollen. |
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Themen-Optionen |
#1
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Bootssperrholz: AW100 vs. Germanischer Lloyd
Kurz gefasst:
Wo ist der Unterschied zwischen AW100 und Germanischer Lloyd F2? Ich plane ein nested dinghy von 14 feet, dass nur gelegentlich im Salz-Wasser sein wird. Der Plan basiert auf Okume-Platten mit 250x122cm. Georgus bietet an: Festigkeitsgruppe gemäß „Germanischer Lloyd“: F2 Anwendung: Diese Platte ist leichter und weniger hart als Mahagoni (B1/B2) Aufbau: durchgehend Gabun / Okumé Schäldeck Plattengröße: 250 x 125 cm Preis: 20,20 / Quadratmeter Das hat eine Garantie von 20 Jahren auf den Materialwert und ist nach Germanischer Lloyd gefertigt. Hier steht auch was zur Norm http://www.ruegg.de/holz09.htm AW 100 Sperrholz Gabun (Okoume) Stärke Preis/qm 6 mm € 16,10 Ist AW100 eine deutsche Norm oder international? Der Germanische Lloyd ist ja eine Firmenspezifikation, eben vom Germanische Lloyd. Entweder ist die Klassifikation nach GL nur ein Scheinargument? Oder wenn ich dafür mehr Qualität bekommen würde, wäre dann zu befürchten, dass die Platten steifer sind und sich nicht so gut für den Bug biegen lassen? Dass ich mir also sogar Nachteile einhandle. Danke, Wilhelm |
#2
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Ich kann dir auf jeden Fall beantworten das die 4mm Platten von Georgus nicht zu steif sind. Habe mehrere davon verbaut.
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Niemals mit den Händen in den Taschen auf dem Hof stehen, wenn die Frau vorbeikommt! |
#3
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Zertifiziertes Bootsbausperrholz ist (stichprobenartig) von der betreffenden Klassifikationsgesellschaft geprüfte Ware. Hier wird die Beständigkeit der Verleimung in Betracht gezogen, ebenso wird gefordert dass das Material durchgehend im benannten Holz gefertigt und frei von Lagenfehlern (Furnierlücken, Überleimer) ist.
Du kannst gegebenenfalls auch ordentliche Ware ohne Prüfsiegel bekommen, ist dann billiger. Oft wird aber bei billigeren Sperrhölzern minderwertiges Holz, z.B. Pappel, für die Mittellagen verwendet, also gezielt nachfragen.
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When we remember that we are all mad, the mysteries disappear and life stands explained... (Mark Twain)
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#4
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aw100 ist zwar eine wasserfeste verleimung, jedoch nicht für seewasser geprüft. die verleimung von schreinersperrholz ist im feuchtbereich nicht zuverlässig, die einzelnen lagen lösen sich oftmals schon beim genauen hinsehen voneinander. bei aw100 kannst du glück haben - oder heftigst auf die nase fallen. für den innenausbau gut geeignet, für außen würde ich so etwas nicht verwenden.
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everybody ist perfekt - not mi! |
#5
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...für den rumpf nur f2 nach gl kaufen, nix anderes!
viel erfolg, frank
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Glückliche Kartoffeln von freilaufenden Bauern |
#6
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Eine deutsche Norm, die aber von vielen europäischen Herstellern verwendet wird: http://www.schwoerer-holzindustrie.d...rleimungen.pdf
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Gruß Chris24 Never change a running system --> |
#7
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Zitat:
Eine Platte die nach AW100 verleimt ist, ist feuchtigkeitsbesändig. D.h. aber nicht automatisch dass sie wasserfest ist. Holz arbeitet und es kann zu Spannungsrissen zwischen den Funierlagen kommmen wo Wasser eindringen und das Holz verotten lassen kann. Das kann Dir übringens auch bei GL F2 passieren. Sperrholzplatten müssen daher IMMER für den Einsatz auf Wasser mit einem entsprechenden Schutz versehen werden, entweder durch Lacke/Farben oder einem GFK- Überzug. Bootsbauersperrholz muss mMn nicht unbedingt nach GL zertifiziert sein. Kann man machen, kann man sich aber sparen. Nur halt nicht blind auf AW100 schauen, sondern auch auf die Qualität der Lagen. Bei meinem Bootsbau hab ich übriges billiges Industriesperrholz verwendet und mit einem Überzug versehen. Da siehst Du Null Unterschied zu dem besten GL geprüften Platten . |
#8
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Dirk H. hat recht!
Zusätzlich: - die Platten nach "G.L." sind meist auch schwerer und sind aufgrund ihrer hohen Dichte auch höher belastbar..., man entscheide also selbst, ob das für ein kleineres transportables Boot überhaupt sinnvoll ist! - die Aussage koch- oder seewasserfest bezieht sich nur auf den eingesetzten Kleber, die verwendeten Holzfurniere können aber, je nach Type, trotzdem mehr oder weniger Wasser aufnehmen, entsprechend, wie schon vorher geschreiben UNBEDINGT "einpacken": bei "Dauerwassserliegern" in GFK -mit Faserverstärkungen oder ohne- (ich empfehle Epoxydharz, ansonsten Polyesterharz UNBEDNIGT mit vorhergehender PU-Grundierung ("01S", was auch ein UV-stabiler Klarlack ist oder "LHV" als bräunliches nicht UV-stabiles Material, die beide in etwa dem bekannteren "G4" ähneln), bei Teilzeitliegern kann auch ein mehrschichtiger Lackaufbau (min. 4 Lagen), wenn möglich mit einem abschließenden Klarlack versiegelt - empfehlen kann ich ein mir bekanntes und seit Jahren eingesetztes besseres "industriesperrholz", komplett aus Okumé bestehend mit Format 125 x 250cm, wenn dieses gut bspw. mit Epoxydharzen abgesperrt wird. Bei detaillierteren Fragen oder Bezugsquellen stehe ich gerne zur Verfügung Michael |
#9
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Vielen Dank für die Tips.
Das Gewicht ist ein wesentliches Kriterium damit ein 13 feet split dinghy noch auf den Dachgepackträger von 75 kg (netto 68kg) kann. Beim Preis muss ich selber entscheiden. Mit Glas/Epoxy wasserdicht machen ist ok. Heute ist gerade das Buch von West angekommen. Der Bauplan kommt aus Südafrika, dort wird Sperrholz aus Griechenland und Frankreich eingeführt. GL kennen diese Hersteller nicht. Ärgerlich wäre es, wenn die "besser" verleimten GL F2 Platten sich dann nicht so gut biegen lassen, wie die billigeren. Der Bauplan sieht eine abgewandelte Stich and Glue Technik vor: Im unmittelbarem Bugbereich bleibt die Platte von Kiel bis Oberkannte komplett, erst nach 1/3 der Plattenlänge ermöglichen dann ausgesägte Schlitze die runde Bootsform. Ich will das 13 feet nested dinghy bauen. Durch Mallen und Spanten wird nach meiner Einschätzung die Platte stärker geformt als bei dem klassischem Stitch and Glue mit separaten Teilen die dann irgendwie zusammengerödelt werden. Liege ich da richtig? Als Vorteil von Mallen und Spanten sehe ich, dass die Bootsform präziser vorbestimmt ist und ich weniger Fehler machen kann. Und wahrscheinlich weniger Epoxy brauche, weil die Fugen nicht so breit sind. Gruss Wilhelm |
#10
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Arbeitsplatte
Hoi,
zwar nicht Sperrholz, aber ansonsten dasselbe Thema: Wir haben beim Baumarkt zufälllig eine sehr schöne Arbeitsplatte gefunden (für Bad/WC; Motiv Romeo&Julia, meine bessere Hälfte is ganz weg ) Allerdings: Nicht AW100 verleimt, sondern so aufgebaut http://www.westag-getalit.de/wg-lami...ndex.php?a=227 Kann man das im Innenbereich ohne Risiko verbauen? Servus Hermann PS: Ich dachte dass ALLE Arbeitsplatten AW100 sind |
#11
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Zitat:
Schau doch mal bei mir: http://www.boote-forum.de/showthread.php?t=68159 Ist Stitch and Glue und die Hülle wird über einem Spanten- Stringergerüst gebaut.
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Gruß Holger Meine Baustelle DE23. "Wie sprechen Menschen mit Menschen? Aneinander vorbei!" (Kurt Tucholsky)
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#12
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Zitat:
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Gruß, Jörg! |
#13
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Zitat:
Diese Arbeitsplatten sind fast ausnahmslos Spannplatten und als solche nicht wasserfest. Für den Bootsbau, auch innen eigenen sich Spannplatten generell nicht. Nicht nur wegen der mangelnden Wasserbeständigkeit. Sie sind ausserdem nicht sonderlich stabil und unötig schwer. Lieber Sperrholz mit einem hübschen Funier als Decklage. übrigens hab ich für den Innenausbau teilweise als Verkleidung kein AW100 Sperrholz in Buche verwendet. Für Innen mMn durchaus vertetbar, würde ich aber wirklich nur für nicht-strukturell wichtige Teile verwenden.
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#14
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Erposs schrieb:
Zitat:
War das nur Epoxy/Glas (wieviel Lagen) oder schon mit Farbe; mit Segel? Nun, mein Boot wird kleiner sein, aber es sollte auch für Dachgepäckträger nutzbar sein. Da liegt die Grenze von 75kg bis 100 kg. Wilhelm |
#15
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Zitat:
Was ist das für eine Alternative? Gruß Peter |
#16
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Zitat:
Vor der Beschichtung hab ich das Boot auch allein auf den Dachgepäckträger bekommen, nun hab ich einen Trailer.
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Gruß, Jörg! |
#17
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Vom Konstrukteur habe ich die Aussage, dass pro Quadratmeter die Matte und Epoxy 400 Gramm bringen werden.
Bei 7,6 Quadratmeter für aussen wären das 3,2 bis 4 kg. Man solle sehr dünnflüssiges Epoxy nehmen und warm solle es sein. Damit könnte ich leben. Dann würde das Rumpfgewicht von 62 kg auf 66 kg steigen. Wenn ich innen noch Matte und Epoxy nehme, dann wäre ich bei 70 kg. Also kaum noch Reserve, hoffe nur, dass es klappt. Gruss, Wilhelm |
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