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Alt 24.08.2010, 09:30
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Standard Der Traum eines Politikers

Artikel vom 24.08.2010

"Man muss auch in Visionen denken"

An Bord des Flusskreuzfahrtschiffes "Saxonia" kam dem CDU-Abgeordneten Marc Reinhardt die Idee: Warum von der Peene aus nicht auf dem Wasserweg gleich bis zur Müritz durchfahren können?FOTO: thoralf plath Große Kanalprojekte gab es in Norddeutschland schon viele. So sollte in den 1960er Jahren der Rostocker Überseehafen mit mehreren Kanälen über Peene, Trebel und Recknitz mit dem Binnenwasserstraßennetz der DDR und dem Oderhaff verbunden werden. Erste Planungen für den "Küstenkanal" begannen 1957, und ein Teilstück, 15 Kilometer lang, wurde auch tatsächlich fertig, ehe das Mammutprojekt 1963 aus Kostengründen eingestellt wurde.Aktuelles Beispiel für kanalisierte Großvisionen ist der "Wallensteinkanal". Die 20 Kilometer lange Wasserstraße soll den Schweriner See mit der Ostsee verbinden, 37 Höhenmeter überwindend. Sein Name geht auf den 400 Jahre alten Wallensteingraben zurück. Geschätzte Kosten des erneuten Versuchs: 100 Millionen Euro.

Von Thoralf PlathMalchin/Waren. Es klingt wie ein verspäteter Aprilscherz, doch Marc Reinhardt meint es ernst: Ein Kanal vom Malchiner See zur Müritz ist für den CDU-Landtagsabgeordneten aus Neukalen mehr als nur Fantasie. Eine schiffbare Verbindung zwischen dem größten innerdeutschen See mit seinem verzweigten Wasserstraßensystem und der Peene-Region mit Anschluss an die Ostsee. Sie würde dem Tourismus in Mecklenburg- Vorpommern einen beispiellosen Schub geben, meint er. Und nicht nur dem Tourismus: "Ein solcher Wasserweg hätte positive Effekte für die gesamte Regionalentwicklung."Sicher klinge ein solches Unterfangen zunächst einmal utopisch, das räumt Reinhardt ein. "Aber Länder wie Holland oder Frankreich haben mit ihren großen Kanal- und Wasserbauprojekten vorgemacht, dass auch aus vermeintlichen Utopien Realität werden kann. Warum soll das nicht auch bei uns gehen? Man muss bereit sein, in Visionen zu denken."Darum regt Reinhardt als ersten Schritt auf dem Weg zur "Müritz-Peene-Wasserstraße" eine Machbarkeitsstudie an und hat in dieser Angelegenheit auch schon Wirtschaftsminister Jürgen Seidel (CDU) und dessen Kollegen für das Ressort Verkehr, Bau und Landesentwicklung, Volker Schlotmann (SPD), kontaktiert. Zumindest von seinem Parteifreund erhofft der Abgeordnete Zustimmung: "Ich weiß, dass Minister Seidel sich zu diesen Überlegungen schon einmal offen und interessiert geäußert hat."Denn so ganz neu ist Reinhardts Kanal-Vision nicht. Überlegungen, Müritz und Peeneland haarscharf an der Nordsee-Ostsee-Wasserscheide entlang durch eine künstliche Wasserstraße miteinander zu verbinden, reichen bis in die zweite Hälfte des 19. Jahrhunderts zurück. Damals begann die aufblühende Binnenfrachtschifffahrt große Kanalbauten lukrativ zu machen. Doch das größte Problem eines solchen überregionalen Wasserweges ist ein hydrologisches: Die Müritz liegt rund 60 Meter höher als der nahezu auf Meerespiegelhöhe gelegene Malchiner See. Zum Vergleich: Die Peene weist einschließlich ihrer Quellflüsse auf 142 Kilometern Länge nur 28 Meter Höhendifferenz auf. Das Gefälle zur Müritz technisch in den Griff zu bekommen, gelänge nur durch eine Schleusentreppe oder aufwändige Anlagen. Als in der Euphorie der Nachwendezeit in den frühen 1990ern auch die Idee eines Müritz-Peene-Kanals wieder aufkam, urteilten Fachleute in einer Studie daher auch umgehend: Technisch machbar, aber unrealistisch. Das sei ihm alles klar, sagt Reinhardt dazu. Er sei kein Träumer und sehe so einen Wasserweg als sehr langfristiges Projekt: "Ich gehe davon aus, dass es Jahrzehnte dauern würde, es umzusetzen. Und letztlich müssen sowohl die Region dahinterstehen als auch die Wirtschaftlichkeit gegeben sein." Die Idee kam Marc Reinhardt übrigens kürzlich während der Fahrt mit dem Flusskreuzfahrtsschiff "Saxonia" - auf der Peene. Der Dampfer war wegen des Hochwassers auf den Amazonas des Nordens ausgewichen, und der Kapitän erzählte von der Kanälen Frankreichs. "Da dachte ich, warum blicken wir eigentlich nicht über den Tellerrand", sagt Reinhardt. Eine Seefahrt ist eben nicht nur lustig. Sie bildet manchmal sogar. Und sei es nur die Fantasie.

"Ein solcher Wasserweg würde dem Tourismus einen Schub geben."

Wäre das nicht schön.
Gruß
Henrik
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