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Selbstbauer von neuen Booten und solche die es werden wollen. |
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Themen-Optionen
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#1
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Hallo liebes Forum!
Ich heisse Ole und komme aus dem Raum Ludwigsburg. Vor 4 Wochen habe ich meine Freundin bei einem Unfall verloren. Nun versuche ich mich mit vielen Projekten abzulenken um nicht gänzlich in Trauer zu versinken. In meiner Jugend bin ich viel mit Kajaks unterwegs gewesen. Wir hatte damals ein Wildwasserkajak, was sich aber auch gut auf ruhigen Flüssen und Seen fahren ließ (ohne viel Seitenwind).- Von diesem Kajak gibt es noch eine Negativform, die ich mir zu mir nach Hause geholt habe. Mit Freunden zusammen wollen wir jetzt 10 Stück bauen um mehr oder weniger den Freundeskreis auszustatten. Bei der Menge an Booten ist eine gute Planung unerlässlich. Letzte Woche hatte ich einen Termin bei R&G in Waldenbuch. Dort hat sich ein Mitarbeiter viel Zeit genommen mir verschiedene Möglichkeiten aufzuzeigen. Leider hatte er keine Vergleichswerte was Kajaks angeht. Hier die zwei Varianten, die wir uns ausgedacht haben. Alles mit Epoxi. Variante1: Volllaminat Gelcoat 1x 163er Köpermatte 3x 390er Köpermatte 1x 163er Köpermatte = ca. 20 Kg Variante2: Sandwichbauweise Gelcoat 2x 163er Köpermatte 1x 2mm Airex Stützschaum 2x 163er Köpermatte = ca 12 Kg Der Gewichtsunterschied ist ziemlich extrem. Was mir an der 2. Variante sehr entgegen kommt. Allerdings ist die Sandwichbauweise mit sehr viel mehr Arbeit verbunden (Vakuum,...). Nun zu meinem eigentlichen Anliegen. Ich habe Bedenken, dass die Sandwichbauweise so wie wir es geplant haben an der Aussenhaut zu empfindlich ist. Hat jemand von Euch dort Erfahrungswerte? Ich denke an die Situation, wenn man z.B. die Fussrasten neu einstellen will und schnell mal auf dem Trockenen Probesitzt. wenn da kleine Steinchen unter dem Boot liegen, hat man die ratz fatz in der Stützschicht. Oder sehe ich das zu ängstlich? Habt ihr vielleicht Verbesserungsvorschläge wie ich den Aufbau optimieren kann ohne den Preis extrem hochschnellen zu lassen? Ich freu mich auf Eure Antworten. Gruß Ole Edit: Hier sind noch Bilder von dem kajak aus den 80er Jahren und später werden auch Bilder von unserer Bauaktion dort zu finden sein. http://www.physioflieger.de/index.ph...ajak&Itemid=70 |
#2
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Kann mir keiner mit einem Tipp helfen???
Ich muss nur wissen ober der Wandaufbau so wie ich mir das vorstelle funktioniert oder ob die Druckempfindlichkeit zu hoch ist. |
#3
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Hallo Ole ,
zum Aufbau kann ich leider nichts sagen . Ich habe mir jedoch Deine Seite / die alten Bilder angeschaut und fand diese wirklich gut . Ich wünsche Dir ein gutes Gelingen .
__________________
Schöne Grüsse ! |
#4
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Hallo Ole,
ersteinmal mein aufrichtiges Beileid ... Ein Kajak selbst gebaut habe ich nicht, aber früher viele verschiedene Typen gepaddelt. Wenn du dir fertige gute Kajaks ansiehst wirst du da selten Sandwich Konstruktionen sehen. Kanadier haben manchmal Sandwich im Boden drin. Hatte mal so einen, bei dem sich Sandwich und Laminat getrennt hatten, das Ding war dann im Sandwich voll Wasser, schwer und eigentlich Schrottreif, weshalb ich Vollaminat vorziehen würde. Ein Freund von mir hat sich mal ein Wanderkajak selbst laminiert, mit dem Ergebnis, dass das Ding an die 30 kg schwer war. Materialkosten und Ergebnis passten nicht zusammen, jedes halbwegs von Profis gebaute Boot war besser. Jemand der hunderte Boote laminiert hat, wird leichter und gleichzeitig robuster bauen. Vielleicht ein blöder Rat, aber ich würde lieber ein neues oder gutes gebrauchtes Kajak kaufen und statt mit Harz rumpanschen Paddeln gehen. Mach doch einfach mit deinen Freunden schöne Paddeltouren in der Natur, erkunde neue Reviere, .....das hilft Körper und Geist meiner Meinung mehr. Ansonsten frag mal bei Kajakvereinen oder dem DKV nach Selbstbauern. Alls Gute Frank |
#5
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![]() Zitat:
Auch mir hat viel geholfen, mich in die Arbeit (Ablenkung) zu stürzen, obwohl die Trauer bis zu 3 Monaten noch zugenommen hatte! Aber jetzt kann ich dir versichern, daß die Zeit (manchmal langsam, manchmal schneller) tatsächlich alle Wunden heilt! Zu deinen Fragen, die ich als ehem. Kanushop-Besitzer mit jahrelanger Erfahrung im Handlaminieren von Booten möglichst aufrichtig beantworten werde! Wichtig ist natürlich, ob ihr Wander- oder Wildwasserpaddeln wollt? Zu der Form: Vergiß es! Eine uralte Wildwasserform, die weder Fisch noch Fleisch ist. Der enge Süllrand, ein unbequemer Sitz und paßt eigentlich das Volumen für Alle? Also nichts zum Wandern und für Wildwasser schon garnicht! Einer-, Zweierkajak? Canadier? Bei mehreren Personen sind garantiert verschiedene Interessen vorhanden, die mit versch. Bootstypen besser unter einen Hut zu bringen sind! Zum Material: Hier muß ich "moorsegler" völlig recht geben! Vergiß den Selbstbau! Es gibt so viele gebrauchte Boote im Internet (ebay), die dir im Endeffekt sogar billiger kommen werden! Wenn möglich, Polyethylen-Boote bevorzugen - für Wildwasser unerläßlich! Und glaube mir, wenn man zum erstenmal leichte Flüsse paddelt, wird mit großer Wahrscheinlichkeit irgendwann der erste Wildfluß folgen! Beim Handlaminat mit Schaum würdet ihr sowieso mit Sicherheit zumindest in Sachen Gewicht scheitern! Auch der Laminat-Aufbau gefällt mir gar nicht je nach Verwendungszweck. Köpermatte soll doch hoffentlich Köpergewebe heißen? Unterschiff - wo Verstärkungen? Oberdeck - weniger Lagen, dafür mit Versteifungsrippen!? Die modernen Bootsformen haben mittlerweile wesentlich größere Sitzluken und vermitteln auch wesentlich mehr Spaß! Wanderboote müssen bequem sein, Wildwasserboote müssen passen! Jetzt wirkt es ein bischen komisch, wenn ich dich auf meine Internetseite hinweise. http://www.multihull-parts.com/39994.html Aber hier findest du als Beispiel ein Angebot für ein Zweier-Kajak aus PE zu einem Preis, für den es nie selbst hergestellt werden kann! Du findest bestimmt auch in deiner Nähe günstige Angebote, insbesonders da die Saison ja schon fast vorbei ist! Falls noch Fragen sind, bitte gern (auch Forumschreiben lenkt ab!) Heinrich
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#6
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Hier sind mal ein paar Bilder von (m)einem alten "Söhnel Senior": Erneuerungen.
![]() Bevor ich das Holz lackiere werde ich eventuell noch ein paar "Indianische Zeichen" darauf verewigen... Hier der Link: http://www.blueflame-appenweier.de/h...l#Ausbesserung Es grüßt Andreas (aber nicht von der Vogelweide ![]()
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#7
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Hallo Ole!
Das mit dem Unfall tut mir leid, vor allem weil es so urplötzlich ins Leben knallt... Einer Trauer zu entfliehen ist aber vielleicht nicht die beste Möglichkeit. Alles was geschieht, geschieht damit wir daran wachsen können - aber wir müssen straight bleiben. Sie zu verarbeiten bedeutet natürlich auch viel Qual, Fragen ohne Antworten, Erinnerungen und Tränen - da sollte man aber durch-gehen: "Durch die Angst hindurch gehen", ist ein weises Motto. Meinen Vorrednern gebe ich soweit recht, dass ich jetzt eine Art Kanubau vom Band betreiben zu wollen, auch nicht als die Trauer-Lösung bezeichnen würde. Wenn Du mit Ihr gepaddelt bist (das weiss ich ja nicht), würde ich stattdessen ein tolles Boot selber bauen - und zwar immer dann, wenn aus der Trauer und Tränen so etwas wie "Hoffnung" geworden ist, oder schöne Erinnerung. Falls Paddeln nichts mit eurer Gemeinsamkeit zu tun hatte, ist das alles eigentlich egal - ein schönes Boot selber bauen, oder gar ein ganz altes zu restaurieren, in dessen Geschichte abzutauchen (hier ist unserer Fantasie ja keine Grenze gesetzt, und das Boot dankt es uns vielleicht mit tollen Fahrten) kann trotzdem sehr schön sein... Es grüßt dich Andreas, der gerade einen 50 Jahre jungen Holz-Canadier (im Originalzustand) überarbeitet und fährt (der hält vielleicht auch noch 50 Jahre...) |
#8
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![]() Zitat:
ich würde die leichtere Bauweise bevorzugen und empfehlen, allerdings mit mehr und anderem Laminat-Aufbau für ein Wanderboot; unsere Profis nehmen das Wagnis der Reparatur wegen des geringeren Geiwchts in Kauf und arbeiten mit Carbon/Aramid in sehr dünner und leichter Ausführung! Schicke mir doch eine PN, damit ich Dir unsere MAterialien explizierter empfehlen kann! Michael Thon |
#9
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Mein beileid zum verlust deiner Freundin.
Ich würde mich für ein Laminat aufbau entscheiden. Mit Glasmatte und Glasgewebe immer im wechsel. Mit glasmatte anfangen und dann Glasgewebe. (Gelcoat natürlich als erstes) Würde mir auch überlegen ob ich es nicht mit Polyester Hartz machen würde. ![]() |
#10
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Jetzt muss ich mich unbedingt hier noch mal melden und mich für eure Antworten bedanken.
Wir haben noch viel hin und her überlegt. R&G hat uns dann noch zwei Probeplatten mit den zwei von mir vorgeschlagen Aufbauten geschickt. Fazit der Platten: Die Version Sandwichplatte war einfach zu drucklabil! Wir haben uns dann einfach entschieden in Volllaminat zu bauen und bei UP-Vorgelat und Epoxy zu bleiben. Hier ein paar Bilder vom ersten Boot: http://www.physioflieger.de/index.ph...lery&Itemid=61 Man muss ganz ans Ende blättern und dann rückwärts anschauen. Beim zweiten Kajak haben wir jetzt einige Modifikationen vorgenommen. Der Sitzbereich war ein bisschen weich und so haben wir Gewebe aus den Spitzen rausgenommen und im Sitzlochbereich verstärkt. Mal schauen ob das aufgeht. Die Schalen sind schon fertig laminiert. Der Sitz härtet gerade aus. Werde am Mi den Sitz in die Oberschale laminieren und am Wochenende die Schalen zusammen kleben. Hier zwei Bilder von der Jungfernfahrt: |
#11
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So, das zweite Boot ist so gut wie fertig. Heute werden die beiden vorbereiteten Bootsschalen zusammengeklebt. Bilder folgen noch.
Jetzt ist mir beim ersten Boot aufgefallen, dass der Klebestreifen, den wir über die Naht geklebt haben am Bug und am Heck relativ schnell einreissen und abgehen. Die Stoßbelastung ist vorne und hinten selbst bei vorsichtiger Handhabung recht hoch. Meine Idee war jetzt Silikonhutzen herzustellen, die über die Enden geklebt werden. Hat jemand von Euch sowas schon mal gemacht und wenn ja, welches Silikon nimmt man dafür? Gruß Ole |
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