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Restaurationen Refits, Lackierungen, GFK-Arbeiten, Reparaturen und Umbauten von Booten aller Art. |
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Themen-Optionen |
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Hallo Peter,
Du hast das schon richtig verstanden. Epoxyde werden im Über - Unterwasserbereich mit PU-PUR-PU Acryl-Alcyd-Lacken versiegelt. Da meist im Unterwasserbereich Antifoulings verwendet werden und ein Antifouling auf einem Epoxyd nicht besonders gut haftet, werden Sealer wie PVC-Vinyl verwendet und die PU-Lackierung kann sich einer sparen. Diese Sealer sind ein Haftgrund und haben eine Sperrwirkung zwischen AF und Gelacoat, oder Schwermetallantifouling und Aluminium usw. und sind nur einmal in den nächsten 20 oder mehr Jahren erforderlich. Auch wenn das Unterwasserschiff mit PU lackiert wurde, ist ein Sealer erforderlich wenn ein AF verwendet wird und auch bei einem ungeschützten Gelcoat wird niemals ein AF aufgetragen. Auch bei Deinem Boot sollte bei entsprechender *Auslastung der Gelcoat versiegelt werden damit er seine Eigenschaften behält. Da der Sealer ein Haftgrund zwischen Polyester - Epoxyd und Antifouling ist, reduziert er auch das schleifen was einem Gelcoat der nur 0,6 mm dick ist nicht besonders gut tut. Grundsätzlich ist es immer das Ziel, die Eigenschaften einer Schutzbeschichtung zu bewahren und so weit wie möglich ohne schleifen auszukommen. Da mag ja bei einem 6 m Boot kaum von Bedeutung sein, aber wer mal von so einer 15 m Kiste das Unterwasserschiff schleift, weiß das zu schätzen. Oder erzähle mal den lt. Ing. bei der Meyer-Werft er soll das Unterwasserschiff von so einen 300 m langen Containerfrachter anschleifen? Der Luxus ist im Grunde nur den Sportbootskippern vorbehalten. Das gleiche gilt auch für die Antifoulings. Bei hochwertigen Antifoulings ist es nicht erforderlich, die Altbeschichtung anzuschleifen. Da gibt es auch keine Schichtstärkenanreicherungen und kein Ablösen. Besonders das mit der Opferschicht wird meist falsch verstanden. Eine Yacht die in der Nordsee trocken fällt, bekommt eine Oferschicht wie z.B. 2 dünne Lagen Gelshield, damit der Gelcoat nicht beschädigt wird. Da überwiegen die Vorteile, gegenüber den Nachteilen wenn ein Gelcoat unnütz verstärkt und angeschliffen wird. Das gleiche gilt auch für ein Trailerboot, das ständig mechanisch belastet wird. Da sind 1-2 dünne Lagen Gelschhield (gibt inzwischen Epoxyde die kein anschleifen erfordern) ein zusätzlicher mechanischer Schutz. Da manche aber meinen das viel auch viel hilft, streichen die dann 6 Lagen. Die Feuchtedichte kann auch mit 20 lagen nicht erhöht werden, die ist immer konstant. Auch das wird falsch verstanden. Dabei wird die Beschichtung viel zu dick, der Gelcoat hat nicht mehr die Elastizität und beginnt darunter zu reissen. Da ein ungeschütztes Epoxyd Feuchte aufnimmt, dringt die Feuchte in das Laminat ein und es hat einer das Gegenteil von dem was er erzielen wollte erreicht. Daher auch der Hinweis der Yacht-Hersteller: ....die osmotischen Schäden an Booten und Yachten sind in der Regel nicht Herstellerbedingt sondern selbst verschuldet. Das Thema ist bücherfüllend, über das Zusammenwirkung unterschiedlicher Beschichtungen, Vor und Nachteile, warum zu hohe Schichtstärken mehr schaden als nützen, dass Osmose keine Krankheit ist sondern ein nicht vermeidbares Übel bei Polymeren ist, dass Osmose keine Blasen oder Bläschen sind wie oft hier vorgetragen, Osmose riecht auch nicht, wer dazu mehr wissen möchte kann das bei mir im Antifouling-Forum Fragen & Antworten etwas ausführlicher nachlesen. Friedrich * Auslastung Unter Auslastung verstehe ich immer die Verhältnismässigkeit. Ein Trailerboot das nur mal in den Urlaubzeiten benützt wird, braucht keine Opferschicht, auch kein Antifouling. Eine Yacht in der Adria ist auf Grund der Wassertemperaturen, Jahreswasserliegeplatz, anders zu behandeln als ein Boot in der Nordsee mit Winterlager. Ein Gleiter bedarf ein Af das sich immer reduziert, denn sonst kommt es beim 2-3 Anstrich zu großflächigen Ablösungen, mit Ausnahme es schleift einer usw. Geändert von Moreno (17.10.2010 um 14:05 Uhr) |
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@Friedrich
Vielen Dank, für die Geduld und die Erklärungen. ... Auch wenn das Unterwasserschiff mit PU lackiert wurde, ist ein Sealer erforderlich wenn ein AF verwendet wird ... Das könnte die Erklärung sein, warum der Rumpf aussah wie eine Kraterlanschaft. Ich werde jetzt also wie geplant vorgehen: - Epoxy, Grundierung, Lack. Und sollte ich mal Verlangen nach einem AF bekommen, werde ich in den Bereich, auch, oder weil, er lackiert ist, erst mit einem Sealer (PVC-Vinyl) versehen. @Matthias Als ich das Boot gekauft habe, habe ich ganz einfach gedacht: Anschleifen, füllern, lackieren. Doch dann kam die "Osmoseangst". Viel gelesen, für Epoxy entschieden, weiter gelesen und verwirrt. Da ich noch mitten im Aufbau stecke, habe ich noch die Gelegenheit, weitere Informationen zu sammeln. Auf eine Schicht mehr, oder weniger, kommt es bei den Abmessungen nicht an. Wenn er Lack aber drauf ist, wäre es sehr ärgerlich, etwas wichtiges unterlassen zu haben. Geändert von KäptnChaos (18.10.2010 um 02:12 Uhr) Grund: Verdammtes "D" |
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Kann ich verstehen, dass Du Dich da erst einmal informierst. Gut so - dafür ist das BF ja da
Ich baue inzwischen so drei Jahre an meinem Dampfer (zuerst wollte ich nur den gammligen Himmel entfernen, jetzt ist alles entkernt weil er rott war) deshalb sehe ich inzwischen vieles entspannter *g* Viel Spaß bei der Restaurierung!
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Gruß Matthias Ich will auch eine Signatur! |
#54
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Zitat:
nach all den Jahren (mittlerweile doch schon runde 30...) kann ich Deinen positiven Erfahrungen hinsichtlich der Epoxid-SYsteme nur beipflichten, obwohl, das muss man auch immer berücksichtigen: nicht alle Epoxydharze oder -Systeme sind gleich und soomit auch immer miteinander vergleichbar! Wir vertreiben mehr als 50 verschiedene Systeme..., das wichtige ist das richtige Harz für den jeweiligen Anwendungsfall und die Verarbeitungssituation (Feuchtigkeit, Temperatur, Viskosität der Materialien etc.). Grundsätzlich gilt für mich: Polyester-Systeme härten unter Aufbau von Schrumpfspannungen härter / spröder aus, Epoxydsysteme beinahe spannungsfrei, zäh-elastisch und dauerhaft dynamisch belastbar (darum werden diese Materialien bspw. in den großen Rotoren der Windkraftanlagen oder den neuen Carbon-Fliegern der großen Flugzeugbauer eingesetzt). Für manche Massen-Artikel, für die diese Kriterien neben dem Gewicht aber keine Rolle spielen, ist Polyester durchaus empfehlenswert, u.a. wg. der einfacheren und schnelleren Verarbeitungsweise gerade im Zusammenhang mit der fertig entformten Oberfläche aus Negativformen. Wichtig sind aber auch die Fragen nach a) der insgesamt in einem "Komposit" verwendeten Materialien und b) der allgemeinen Einsetz- und Modifizierbarkeit (Füll- und Zuschlagstoffe, lange [bspw. bis zu 16 Stunden - Mischung basierend auf 500g und 20°C] bzw. verschiedene zur Auswahl stehende Härter). Hier sind die Epoxydsysteme gerade für den nicht-seriellen Einsatz und insbesondere für Selbstbauer deutlich interessanter. Gruß Michael
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Für LEICHT-, YACHT- & BOOTSBAU, RESTAURATION & UNTERHALT: Harze / Fasern / Lacke / Antifoulings Technik - Beratung - Material https://www.timeout.de/ service@timeout.de
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#55
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Leute bitte! Nach 15 Jahren versch. Projekte Eigenbauten, Restaurationen, Modellbau, Reparaturen am Boot am Auto am Motorrad und und und...Kann ich sagen, mit Polyester kann man nicht arbeiten! Hat mit Polyester kein Spass gemacht, war heilfroh als es aufgebraucht war. Zeitdruck, Gestank ob´s hält, vor allem lange, und auf allem Materialien so wie Epoxy, bestimmt nicht. Finger weg, bei Qualitätsarbeiten und auch sonst: immerEpoxy verwenden! Wer behaubtet Polyester wäre besser, hat beides noch nicht verarbeitet. Mehr gibt´s dazu nicht zu sagen. Wer es nicht laubt, brauch beides nur testen...
Das Zeug ist alles giftig! Immer mit Absaugung arbeiten! Achja, ich bin kein Händler.
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Grüsse Alex Stahlboot, was sonst! Geändert von DAB (26.10.2010 um 19:18 Uhr)
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