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Allgemeines zum Boot Fragen, Antworten & Diskussionen. Diskussionsforum rund ums Boot. Motor und Segel! |
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#1
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Moin Moin...
ich hab mal eine Frage... undzwar hatten wir gerade in Klassischer Navigation dass Thema "Peilungen". An sich ist das mit den Peilungen ja nicht so schwer zu verstehen... nur eine Sache will nicht so ganz in meinen Kopf... Mein Dozent meinte in der Vorlesung, dass man u.a. mit einer Vier- Strich- Peilung (ist ja eine Art "Verdopplung der Seitenpeilung") z.B. die einem Leuchtturm vorgelagerten Klippen nachts sicher passieren kann. (Klar es gibt andere Methoden (Radar, ECDIS etc. um dieses zu gewährleisten) aber auf die klassische Art und Weise...) Also man soll z.B. die Zeit errechnen können in der man die Peilung erreicht haben muss, um einen gewissen Sicherheitsabstand zu gewährleisten. Zum Beispiel: Ich muss um 1000 an dem bestimmten Ort sein, damit z.B. mein Sicherheitsabstand von 3sm vorhanden ist. Bin ich um 1010 immernoch nicht an diesem bestimmten Ort, dann ist der Abstand zur Küste kleiner als 3sm. Aber irgendwie bekomme ich den Kram nicht aufs Papier... Freue mich über jede Antwort LG André |
#2
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Ich würde mal sagen, wenn Du länger brauchst bis zur 2. Peilung bist Du weiter weg von der Küste. Wenn Du zu nah dran bist geht es schneller. Genau das ist die Gefahr bei der Vier-Strich-Peilung.
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#3
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So seh ich das eigentlich auch. Man merkt es ja quasi erst wenn es eigentlich zu spät ist^^... Also ist eine Vier- Strich- Peilung eher weniger dafür geeignet um z.B. ein Kap zu passieren...
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#4
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Moin,
es fehlt die Komponente "Geschwindigkeit".
__________________
Gruss Vestus |
#5
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Wie meinst Du das? Hab ich doch angegeben "Fahrt: 12kn"...
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#6
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Das Verfahren wird besonders nützlich mit einem kleinen Trick:
Du nimmst die erste (Kompass)peilung, wenn ein markantes Objekt genau 45 Grad seitlich voraus von Deinem Kurs liegt. Jetzt misst Du die Entfernung (Log oder Geschwindigkeit und Zeit), bis dieses Objekt (bei gleichem Kurs des Bootes) genau querab liegt. Wenn Du das auf das Papier malen würdest - würdest Du ein gleichschenkliges Dreieck mit einem rechten Winkel und zwei 45 Grad Winken sehen - Das Objekt ist genau so weit querab entfernt von Dir, wie Du seit der ersten Peilung gefahren bist. (Das ist der Trick bei der 45 Grad - Querab Geschichte ...). Wenn Du vorher auf der Karte geschaut hast, wie weit Du z.B. von einem Leuchtturm entfernt sein mußt, um wenig später eine Untiefe sicher umfahren zu können, kannst Du deinen Abstand zu dem Leuchtturm auf diesem Weg prüfen, ohne überhaupt an die Karte zu müssen. Trockenübung: Konstanter Kurs. Du kommst einem Leuchtturm näher, den Du z.B. an Backbord liegen läßt. Erste Peilung wenn der genau 45 Grad vom Kurs liegt, Tageslogge merken oder notieren - 24 sm. Ein bischen später, zweite Peilung genau querab, Tageslogge 28 sm. Du hast den Leuchtturm 4 sm querab. Wenn keine Tiede geht und Du nicht wie verrückt vertrieben wirst - paßt das ganz gut. Nun rasch runter, eine Peillinie von dem Leuchtturm (die zweite Peilung) auf die Karte, den Abstand mit dem Zirkel antragen und Deinen Standort markieren - nur eine Linie auf der Karte und Du weißt trotzdem ziemlich genau, wo Du bist (wenn da keine Tiede läuft oder der Wind Dich nicht stark vertreibt). Oder einfach im Abstand von 4 sm vom Leuchtturm deine Kurslinie auf die Karte malen, den Ort, wo die am dichtesten am Leuchtturm (halt die 4 sm) vorbeikommen als Standort markieren und schauen, ob die verlängerte Kurslinie von allen Untiefen gut freikommt. Wenn keine Tiede läuft und das Boot nicht wie verrückt vertrieben wird - paßt das. Wenn Du nun länger segelst und immer an der gleichen Stelle sitzt und das zig mal gemacht hast - weißt Du vielleicht irgendwann, dass 45 Grad vom Kurs genau dann sind, wenn das Objekt z.B. bei Deinem Boot genau zwischen erster und zweiter Relingstütze zu sehen ist. Genau Querab kannst Du vielleicht auch ganz gut einschätzen. Dann brauchst Du unter Umständen noch nicht einmal mehr den Peilkompass. Das ist dann aber nicht mehr ganz genau, da mußt Du dann schon Sicherheit dazuplanen. Skipper: Hop, geh mal runter und mach einen Standort auf die Karte und schau mal, ob wir mit dem Kurs von der Landzunge freikommen, ich glaub wir sind um die 2 sm vom Leuchtturm weg, das müßte gut reichen. Hop geht runter, 10 Minuten später kommt er wieder hoch: Skipper, 2,1 sm, das paßt, wie machst Du das blos immer? Wie - na, indem man bei jeder besseren Gelegenheit eine 45 Grad - Querab Peilung zu irgendeinem markanten Objekt am Ufer nimmt, dann weiß man den Abstand immer ziemlich gut. Klarer? Geändert von Hesti (11.11.2010 um 22:15 Uhr) |
#7
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Besonders "nützlich" wird das Verfahren wenn Du zwischen der 1. und der 2. Peilung auf das Riff läufst.
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#8
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Und - eine Garantie dafür, dass jeder mit dem Verfahren zurecht kommt und dass das überall das richtige Verfahren ist, gibt es von mir eh nicht. Bei stärkerer Strömung und langsamen Boot - ist das überhaupt nichts. Auf dem Rhein in Verbindung mit dem Bootslog damit nicht zu verwenden. Dort, wo es paßt - gibt es aber sehr einfach einen Standort / eine Entfernung. Letztlich - ist jeder Skipper selber für die Sicherheit seines Boot und seiner Crew verantwortlich. Geändert von Hesti (11.11.2010 um 22:06 Uhr) |
#9
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![]() Zitat:
kommt eher selten vor. Der Skipper kennt seinen Standort schon vorher halbwegs genau und bestätigt mit der Vierstrichpeilung nur, das er weiter richtig steuert. Dazu braucht man allerdings einen Peilkompass, eine Ablenkungstabelle und etwas Erfahrung. Klar, der Plotter läuft weiter mit und die traditionelle Navigation dient hauptsächlich dem Erhalt der Hirnzellen. Und verschafft das Gefühl, es auch ohne High-Tech zu können. Ist doch auch ganz nett. gruesse Hanse |
#10
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Ablenkungstabelle für den Peilkompaß? Das interessiert mich jetzt aber!
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#11
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Früher hatten wir einen Peilaufsatz für den Steuerkompass, das erforderte eine Deviationstabelle.
Für den Handpeilkompass habe ich keine, halte ihn aber möglichst hoch. Dessen Genauigkeit prüfe ich ab und an indem ich eine Kreuzpeilung bastle und die mit dem GPS-Ort vergleiche. PS. Viertelstrichpeilung läuft ja i.d.R. über Peilscheibe 45/90 ° Für genaues Rudergehen und Kursübertragung in die Karte ist dann wieder de Steuerkompoass wichtig bzw. dessen Dev..
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Gruß Kai Geändert von KaiB (12.11.2010 um 11:29 Uhr) |
#12
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So macht sie ja auch Sinn, aber mit einem Peilkompaß?
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#13
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Das geht schon, Steuerkurs minus 45° muss die erste Peilung aufweisen um 45° von der Schiffsachse-> Peilort zu entsprechen.
Steuerkurs minus 90 ° entspricht dann nach Versegelung einer Querabpeilung.
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Gruß Kai |
#14
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Natürlich geht es, aber es macht wenig Sinn.
Der Zweck der Vier-Strich-Peilung war es auf einfache Weise den Standort zu überprüfen wenn nur eine einzige Peilmarke zur Verfügung steht. Es handelt sich um einen vereinfachten Sonderfall der Versegelungspeilung, welcher wegen seiner simplen Struktur auch für weniger gebildete Seeleute umsetzbar war. Eine "normale" Versegelungspeilung ist deutlich flexibler, weil ich den Standort auch mit anderen Seitenpeilungen als 45° und 90° fixen kann. |
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