#26
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Jungs, ihr macht mich nachdenklich und dämpf meine anfängliche Begeisterung.
Ich habe mir einen Plattbodenrumpf ausgesucht gerade um auch hinter den Inseln segeln zu können. Selten, aber durchaus ab und zu eben auch, vor den Inseln. Am wichtigsten sind mir eigentlich die Reviere Ems/Jade, ostfr./fr. Inseln, Ijsselmeer, holl. Seenplatte, holl. Kanäle. Nach Helgoland rüber wollte ich eigentlich nicht mit einem umgebauten Leichter. (By the way: Wieso heissen die bei Childers eigentlich Galeoten?) Hinzu kommt, dass meine Herzallerliebste von einem kleinen Plattboden richtig begeistert wäre und nicht auf eine Rennyacht mit Kränkung zu bewegen wäre bzw. sich dort nicht bewegen wollen würde (mein Gott, was für ein Satzbau - brrrrr). Tobsuchts Vorschlag hat mir mit ca. 90cm Kiel schon fast zuviel Tiefgang. Ich will nicht auf jedem Wattenhoch sitzen oder in jeder Prielkante stecken bleiben - übertrieben, ich weiss. Ich hab mal eine 11m Reinke auf den Schlick gesetzt *shameonme*, weil ich den Kiel vergessen habe und mit dem Revier ja ach so (Mobo-) vertraut bin. So schnell konnte ich gar nicht Ruder legen, wie das Echolot von Einzelpieps auf Dauerton umschlug. Zum Glück war auflaufend Wasser..... Nee, nee, ich brauch schon einen richtigen Schlickrutscher, glaube ich. Helmuts Einwand des Seeschlags von achtern lässt mich allerdings richtig nachdenklich werden. Zwar habe ich jetzt mit meinem Mobo auch eine offene Plicht und keine seeschlagfesten Schotten, aber ich bilde mir ein, einer aufkommenden achterlichen Grundsee durch kräftiges Gasgeben Dank 170PS entwischen zu können. Mit dem doppelten Gewicht und 20-30PS seh ich da natürlich kein Land - außer unten vielleicht. Hmmmm, was würdet ihr an meiner Stelle machen? |
#27
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Na ja Olaf - für diese Reviere sind die Plattbodenschiffe ja eigentlich auch gemacht. Du mußt dann halt die Törnplanung etwas vorsichtiger betreiben und Dich bei drohendem Starkwind rechtzeitig irgendwo verkriechen und die gemütliche Kajüte genießen. Was nützt Dir ein hochseetauglicher Segler, wenn Deine Familie der Seesegelei eher skeptisch gegenübersteht? Dann doch lieber erstmal gemütlich rumbummeln und auch mal binnen bleiben. Wenn sie sich an die Segelei gewöhnt hat, kann der Wunsch nach was rasanterem ja immer noch kommen
Gruß Jürgen |
#28
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Das oben abgebildete Boot hat auch die Holztüren, sogar mit Fensterchen drin.
Bei schwerem Wetter kann man aber mit halben Steckschotts ein Brückendeck ersetzen. Die Lenzrohre im Cockpit haben aber nur ca. 12 mm Durchmesser (2 Stück). Tiefgang hat sie übrigens 0,70 Meter und 2 Tonnen Ballast hat sie unten drin. |
#29
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Tja Olaf,
eine schwere Entscheidung.... Wenn man richtig infiziert ist gibt es eh kein zurück mehr und Gegenargumente schon gar nicht.Ich an Deiner Stelle würde mich nur nicht auf ein so enges Revier,wie hinter den Inseln, festlegen.Die offene See hat auch was!!!Ideale für's Watt wären wohl auch diese Kimmkieler. Die häßlichsten Gegenargumente sind ja nun gefallen.Wenn Du nun dennoch nicht ablassen kannst ....zieh es durch!!!!!!!!!!!!!!! Gruß Tobsucht! |
#30
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In der "Yacht" Ausgabe 11 diesen Jahres findet sich die Beschreibung eines Törns mit der "Amicitia".
Kurz...laut Aussage des Skippers verträgt das Boot Windstärke 6 noch ungerefft. Allerdings hat die Lady 2to alte Gehwegplatten im Bauch. Bei Bedarf scanne ich dir mal den Bericht ein und schon hast du was zum lesen. gruß Harry
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#31
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Vielen herzlichen Dank Harry, das wäre echt Klasse!!!!
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#32
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Moin Olaf,
auch ich habe twas gestöbert. Ich habe ein Originalprospekt von 1978. Gruß Uwe
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Gruß Uwe Geändert von ugies (19.11.2007 um 00:12 Uhr) |
#33
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Olaf......du hast Post.
Wenn´s nicht weiterhilft, das ist es wenigstens was zum Schmökern. Harry
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Zitat:
Danke Dir dafür. Anhand Deiner Bilder hab ich jetzt auch endlich verstanden, warum immer nur das Lee-Schwert gesenkt wird. Auf dem Photo sieht man sehr schön, dass die Plattböden eigentlich Dwarslöpper heissen müssten. |
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Zitat:
danke für den Artikel. Man kann in ihm sehr schön das Lebensgefühl auf einem Plattboden nachempfinden. Meine Herzallerliebste wird immer begeisterter.... |
#36
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Zitat:
zu b) Wenn du solch ein Boot segeln kannst - und es nicht mit eienr Regatta gegen Kielyachten vergewaltigst - wirst du damit schnelle Reisen machen können. Du mußt dann einfach nur alle Vorteile die das Konzept miot sich bringt, ausschöpfen. @Ventum: Mit einem Plattboden kann man durchaus über See gehen. Ich würde allerdings Situationen wie Anitas Sturmfahrt zu vermeiden versuchen - aber ich tue das ja auch mit einer Kielyacht, bin deshalb wohl kein Maßstab. Wir erinnern uns: Warmduscher und Kaffesegler. Gruß Uwe
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Gruß Uwe |
#37
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Also nach Helgland würde ich damit auch nicht rübersegeln wollen. Jetzt fahre ich ja auch nicht bis ins Eskofisk-Feld...
Nee, mal im Ernst: ich fahre jetzt überwiegend hinter den Inseln und eben auch NL binnen. Meist bis Wind 4-5 und See 0,5-1,5 und guter bis mittlerer Sicht. Das werde ich auch segelnd nicht anders handhaben. Dafür müsste der Plattboden doch ausreichen. Ich hab mir jetzt mal J. W. Kooijman "Fahren mit Plattbodenschiffen" gekauft. Scheint ein sehr gutes Buch übers Plattbodensegeln zu sein. Was sagt ihr denn zu der Frage ob EB-Diesel auf Welle oder AB im Schacht? Darf ich da auch noch an euren Erfahrungen/Meinungen partizipieren? |
#38
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Moin Olaf - wenn machbar immer den Diesel. AB im Schacht ist eigentlich immer laut und bringt keinen vergleichbaren Schub. Außerdem hast Du so gleich Brennstoff für 'ne Heizung an Bord. Nicht jeder Sommer an der Nordsee ist so wie dieser
Gruß Jürgen |
#39
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In der Zeeschouw oben tut seit über 20 Jahren ein 12PS Yanmar Diesel treu seine Dienste.
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#40
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Zitat:
...und wenn man ihn *liebevoll* pflegt, kann er noch 20 Jahre erleben. Minnigens! |
#41
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Im übrigen hat die Schiffsversuchsanstalt in Wageningen mal platbodem-Schwerter getestet und bestätigt, daß sie kaum weiter zu optimieren sind.
Wer häufiger auf Isselmeer und waddenzee segelt, wird feststellen, daß die mangelnde Höhe nicht so dramatisch ist, wie hier geschildert.
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guet goahn berth |
#42
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Moin Olaf,
bin gerade beim Ebay stöbern auf eine Grundel gestossen schau Sie dir doch mal an unter: http://cgi.ebay.de/ws/eBayISAPI.dll?...category=36622 (PaidLink) Hat zwar einen kleinen defekt aber jedem das was er mag Bernd P.S. Mit dem Anbieter weder verwandt noch verschwägert |
#43
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Moin Olaf
Also ich habe jetzt mal die beiden grundel / Zees gefragt die bei uns im Hafen liegen. Weil ich kenne nur die großen Schooner getakelten die ich eine ganze Zeit gesegelt bin . Und die unterscheiden sich dann schon ein bischen von Grundel oder Tjalk zum Thema Sturm: Sicherlich Segeln die Plattböden bei 8 - 12 Bft nicht wirklich mehr ( kenne keinen der dann noch rausfährt ) . Es sind numal Island hopper nix um über den Teich damit zu segeln :-D ) Was ist denn Dein Revier ? Nordsee zwischen den Inseln und Watt veileicht noch I Meer und nen bischen NL Watt na bitte passt doch . Es ist unglaublich schön sich im Watt mit ruhigem Gewissen trockenfallen lassen zu können und das dort zu geniessen . Platttboden segeln ist mehr eine Philosophie und hat mit dem heutigen Segeln nicht wirklich viel gemeinsam. ( ausser das dort auch Segel vorhanden sind ) Die beiden Grundel die bei uns liegen gehen regelmäßig damit auf See und sind bisher immer wieder gekommen. ( Ostsee wie auch Nordsee ) Mastlegen ist kein Problem und geht einfacher als mit manchem anderem Segelboot ( auch alleine gut zu handeln und vor allem relativ schnell so dass es sich sogar lohnt wegen mehr Komfort den Mast bei längeren Kanalfahrten wieder zu stellen ) Die Sache mit den Schwertern ist auch relativ simpel und eine Sache der richtigen Winsch und des richtigen Blocks und untersetzung und Du treibst nicht gleich meilenweit ab weil Du das Lee Schwert noch nicht gefiert hast . .Die die hier auf der Havel zu sehen sind ( schätze so knapp sieben Stk ) brauchen immer relativ viel Wind weil Stahl will bewegt werden. Also wenigstens drei Bft damit sie überhaupt Segeln weil sie sind nicht wirklich leichtgewichte :-D Segeln aber für Gaffeltakelung ganz ordentlich. Allerdings gibt das Rigg schon so ein bischen die Routeplanung vor ( Gegenanbolzen macht keinen Spaß bei den Booten gibt auch nicht wirklich der Segelplan her. ) Das die meisten im Keller Ballast haben liegt auch oft an Ihrem ursprünglicher Herkunft . Aber daran denken der Ballast liegt meist über die ges Kielbreite und stellt nur begrenzt einen aufrichtenden Moment dar .Aber allles eine Sache des Einsatzes wann und unter welchen Bedingungen Du das Ding fahren willst Seegängig kann ich nur für die großen reden die wir auch bei mehr als sechs Bft gesegelt sind ( Meist auf Rücktouren zur nächsten Charter Crew und meist zu zweit geht also auch wenn man gut im Futter steht . Das Verhalten bei einer rauhen See ( mehr al 2,5 m Welle ist dann schon wie von Thilo beschrieben. Also eher bockig . Ich würde wenn ich mir so ein schiffchen zulege in jedem Fall mit EBD Machine nehmen, macht einfach mehr Sinn wenn die Welle von Achtern kommt und das Heck hebt. Und EBD sind wie oben geschriebn einfach ruhiger und son schöner Bukh langsamläufer gibt dann noch den richtigen Sound :-D Etwas Seitenwind empfindlich sinnd schon. Aber so manches "neues" Segelboot auch insofern auch kein Problem. Aber leiht euch vorher mal so ein böötchen für eine Woche oder so aus und schaut ob Ihr damit leben könntet. Weil es halt alles etwas anders ist als auf einem Segelboot. Aber schön sind sie schon Und anschl kannste auf Anita dann Geschwindigkeit Erfahren vor allem weil Du den Umgang mit Backstagen dann im Schlaf drauf hast kicher kicher . Das Rigg ist etwas aufwenidger zu bedienen als auf einem Segler mit Bermuda Rigg aber auch das ist schnell zu erlernen und mit zwei Leuten sicher zu handeln . Und die Sache mit dem Seeschlag in s Heck haben alle durch Steckschoten gelöst ( die bei uns zumindest liegen die Schooner hatten Stahlschoten und sind nicht zu vergleichen ) die dann wenns rauh wird zum dichtmachen nutzen. Ich find die Idee schön und urig sind sie auch . Und wenn Du Spaß an der langsamkeit hast dann mach das. ( Also ich nehm die Grundel immer gerne als Markboote bei Regatten die werden wenigstens nicht übersehen :-D Gruß der Klotzfisch |
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Moin Olaf,
falls Deine Fragen hinsichtlich Seetüchtigkeit einer Grundel noch unbeantwortet sind: Heimathafen meiner Grundel ( 8,5 m ) ist Hooksiel. Mit 25.000 Seemeilen auf dem Salzbuckel, denke ich zu wissen, was man dem Boot und sich selbst zumuten darf. Meine Erfahrungen gebe ich gerne weiter. Melde Dich, falls noch Informationsbedarf besteht. Gruss, Peter
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#45
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Moin Peter,
Danke für Dein Angebot. Dieses Thema ist aus 2003 und für (erstmal) nicht mehr aktuell. Wir haben uns für einen kleinen Langkieler entschieden, den wir bereits seit einigen Jahren im Wattenmeer segeln. |
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Tjalken sind Jollen, wenn auch 15 Tonnen schwer. Die sind schon steif. Normalerweise trinke ich mein Bier auf der Skutsje auch noch bei 5 Nummern aus der Tulpe.
In Holland gibt es die Skutsjerennen. Das sind 19,5 m lange einheitliche Tjalken ohne Motor, die von Verrückten gesegelt werden, um dem Teufel ein Ohr abzusegeln. Ihr glaubt nicht, wie die laufen... Aber da die nicht gerne reffen, schmeißen sie schon mal eine um. Die wird dann auf der Seite liegend in den nächsten Hafen geschleppt und mit dem Kran wieder aufgerichtet. Übrigens: Kapitän auf so einer Rennskutsje kann nur werden, wer "darauf geboren" wurde. Kommt mal zur Sneeker Woche Skutsjerennen gucken Mast und Schotbruch Manfred |
#47
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Hallo Olaf.
Habe gerade mal diesen Trööt durchstöbert weil ich über 20 Jahre Plattboden gesegelt habe. Eine Deiner Fragen ist ja noch unbeantwortet: Eine Galeote (meist: Galiote) ist eine Galeasse (oder Galeaßschiff) mit rundem Heck. Ein Galeaßschiff (also mit Spiegelheck) muß jedoch keine Galeasstakelung haben (kann auch Schonertakelage haben..). Vor den 30er Jahren des letzten Jhdts gehen die Begriffe aber alle verquer. So gibt es haufenweise Ewer die als Tjalken im Seeschiffsregister standen. Einmal bezeichnet man den Rumpf - ein anderes Mal das Rigg. Ach, und ugies: Man fiert das Schwert natürlich IN DER WENDE, wenn am wenigsten Fahrt im Schiff ist. Nicht vor der Wende. Wenn man das beherrscht, kann man alle Manöver auch alleine fahren (in Ruhe alles Notwendige nacheinander machen. Manöver gehen halt etwas langsamer). In früheren Zeiten waren diese Schiffe notorisch unterbesetzt! Da MUSSTE alles alleine gehen: vor allem bei den Lotsen (das Boot wurde von einem Mann zurückgesegelt). Zum ende der Frachtfahrt unter Segeln gab es dann zuhauf sog "Einfahrer", die mit nur einem Mann besetzt mit Mühe ihren Kapitän ernährten. Viele Grüße Nasi Goreng
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