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Modellbau Das Forum für Modellbauer und Fahrer - Tipps und Spass. |
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Themen-Optionen |
#1
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"Scale" bei Modellbooten
Hallo,
mal eine Anregung/Nachfrage- in einem anderen Thread habe ich gelesen, dass unter "scale" im Modellbau verstanden wird, auch die Geschwindigkeiten und Manöver im Modellmaßstab zu halten. Aber müsste der modellbauerische Anspruch bei Booten/Schiffen nicht vielmehr sein, das gleiche Wellenbild zu erzeugen? Für gleiche Froudezahl, dh (fast) gleiches Wellenbild, braucht man aber die Geschwindigkeit nicht im Modellmaßstab, sondern in der Wurzel des Modellmaßstabs. also zB ein Modell im Maßstab 1:100, muss um das gleiche Wellenbild zu erzeugen, mit einem 1:10, nicht 1:100 der Originalgeschwindigkeit fahren. Rumpfgeschwindigkeit liegt nicht bei einem Hundertstel der Geschwindigkeit, sondern bei einem Zehntel, usw. Also was genau ist "scale" im Bezug auf Geschwindigkeiten? Will man wirklich in gleicher Zeit gleiche (Modell-)Strecke zurücklegen, oder lieber die Form des Wellensystems originalgetreu widergeben und "viel zu schnell" fahren? Simon
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Make it idiot-proof, and they'll make a better idiot. |
#2
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Moin Simon,
wie im wahren Leben wird es ein Mittelding sein. Nahezu alle Modelle sind eigentlich zu schnell und wie du schon sagst, wird eher auf ein ansprechendes Erscheinen inklusive Wellenbild Wert gelegt. So genau habe ich ehrlich gesagt noch nie darüber nachgedacht, mir ist nur aufgefallen, dass viele Boote dadurch aus der "Vorbildtreue" rausfallen, weil sie einfach viel zu schnell unterwegs sind. Teilweise soweit, dass aus einem Verdränger schon fast ein Gleiter wird. Ich glaube, wenn man wirklich immer nur in der maßstäblichen Geschwindigkeit fahren würde, dann würde manch ein Modellbootfahrer an gallopierender Langeweile sterben. Liebe Grüße Jan
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Mitglied der Chaotencrew und das ist gut so!!! Nicht alles, was glänzt ist Gold. Manche glänzen mit grenzenloser Dummheit und sind trotzdem arm dran.
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#3
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Zitat:
*duckundwech*
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Gruß vom Main Oliver .................................................. .................................................. .......... Wer nach allen Seiten offen ist, kann nicht ganz dicht sein... |
#4
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Ooooch....meine kleine RC-Jolle ist sicher kein Rennboot. Aber es ist entspannend und macht Laune, damit über den See zu segeln.
Nebenbei lerne ich dabei noch die Physik des Segelns.
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Mitglied der Chaotencrew und das ist gut so!!! Nicht alles, was glänzt ist Gold. Manche glänzen mit grenzenloser Dummheit und sind trotzdem arm dran. |
#5
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Naja, allein schon Bremsweg und Beschleunigung sind nicht besonders dicht am Original. Wäre aber auch furchtbar. Ich schätze wie auch Jan schon sagte, dass das ein Mittelding sein sollte. Wenn der Narvik-Zerstörer als Modell 10x so schnell wie in echt ist, sieht das nicht nur doof aus, das Ding wird auch unhändelbar sein (riesige Kurven, ggf. sogar dabei umkippen). Für Fotos bestimmt nett, aber im Tagesgebrauch würde ich dann lieber auf das originale Wellenbild verzichten.
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Gruß Nils |
#6
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wieso, ich habe gerade damit angefangen
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[CENTER] Mfg Márcio.
Wer über meine deutsche Rechtschreibung meckert, nur bescheid sagen, dann mach ich weiter auf portugiesisch Modellbau Labertrööt |
#7
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"Scale" - Maßstabstreue im Schiffsmodellbau
Hallo Simon,
ein bisschen ketzerisch - Deine Frage ist ein bisschen so wie "Ist Obst gesund?" Leider setzen sich die Leute zunehmend weinger damit auseinander, welchem Zweck ihr Tun gilt, sonder immer mehr was ihnen als Zweck vorgesetzt, vorgekaut oder sonstwie suggeriert wird. Der Modellbauer muss entscheiden, in welcher Hinsicht sein Modell "scale" -ach so, das bedeutet ja wohl maßstabsgerecht ist. Bei dem Begriff möchte ich auch bleiben, obwohl ich des Englischen ziemlich mächtig bin, was von wenigen Zeitgenossen behauptet werden kann, die mit ... was auch immer um sich werfen. Ich kenne eine ganze Reihe gestandener Schiffsmodellbauer, die in jeder Hinsicht maßstabsgerechte Modell historischer Segelboote bauen. Da stimmen alle Jungfern und die Belegnägel auch - in der äußeren Form zumindest, beim Material sieht es schon ganz anders aus, denn Eichenplanken mit einer Maserung in 1:10 oder 1:25 gibt es nun mal nicht, also muss bei maßstäblicher Maserung eben anderes Material verwendet werden - . Die Segeleigenschaften dieser Kunstwerke auf dem "wirklichen Modellteich" sind schaurig, haben mit den Eigenschaften des Originals absolut nichts zu tun und lassen das Blut in den Adern des Betrachters gefrieren (Gleich säuft es ab - Ohhhhh Gott, nur das nicht!!!). Da Wasser, wie Du schon schreibst, eben immer im Originalmaßstab vorliegt, gleichgültig, wie klein die Pfütze denn tatsächlich ist, wurde festgelegt, dass die Vorbild-Geschwindigkeit eben mit der Wurzel des Baumaßstabes geteilt wird, um ein möglichst vorbildähnliches Wellenbild zu erzielen. Wie gesagt es ist eine, in seriösen Modellbauerkreisen allseits akzeptierte, Festlegung, danach fragen darf man schon - das war es aber auch schon ... Grüße Dietrich dessen Eichendampfer ein vorbildgerechtes Wellenbild hat und der Rumpfgeschwindigkeit (des Modellrumpfes als Verdränger) erreicht
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#8
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Moin Simon. Bei der Geschwindigkeit von Modellbooten ergibt sich "scale" nicht aus dem maßstabsgerechten runterrechnen der Geschwindigkeit, sondern ausschließlich aus dem geschwindigkeitsabhängigen Wellenbild.
Angenähert wird das durch die Froudsche Formel : Modellgeschwindigkeit = Originalgeschwindigkeit / Wurzel aus Maßstab Bei einem 1:100 Frachter, der im Original 30km/h macht, sind es also nicht 30km/h / 100 = 0,3km/h sondern 30km/h / 10 = 3 km/h ! Das gilt übrigens ähnlich auch für viele andere Faktoren im Modellbau, aber auch bei originalen Booten, man denke an die Berechnung der Rumpfgeschwindigkeit, und themenübergreifend trifft man immer wieder auf diese Berechnungsart. Edit : sehe grade, dass auch Dietrich etwas von der Wurzel schrieb, es ist allerdings keinesfalls nur eine Festlegung, sondern einwandfrei physikalisch bedingt. Geändert von xtw (06.02.2011 um 13:33 Uhr) Grund: Edit
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#9
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Ein "vorbildgetreues Fahrbild" wird sowieso nie erreicht werden können.
Das fängt damit an, das selbst bei einem langsamen Verdränger das Schraubenwasser und die Bugwelle regelrecht am Kochen sind und sich weiß färben. Beim Modell wird das nie der Fall sein, und ein "vobildgetreues Wellenbild" sieht in der Regel dann recht langweillig und gar nicht vorbildgetreu aus. Die Praxis sagt (mir und meinen Beobachtungen zumindest) dass man deutlich schneller Fahren muss, um den Gesamteindruck mit fehlender Luftdurchsetzung des Wassers durch meist deutlich höhere als die maßstäblichen Wellen auszugleichen. Das kann man dann aber nicht berechnen, das muss man schlicht ausprobieren. Ausnahme: Großmodelle ab 2-3 Meter, aber das sind ja dann doch eher die wenigsten. |
#10
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Ein Modell, dass in einem bestimmten Maßstab gebaut wurde, steht immer vor der Herausforderung, dass das Medium in dem es fährt, nicht maßstäblich zu verkleinern ist. Das Wasser ist eben immer im Maßstab 1:1. Und somit auch seine Struktur und sein Verhalten.
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Mitglied der Chaotencrew und das ist gut so!!! Nicht alles, was glänzt ist Gold. Manche glänzen mit grenzenloser Dummheit und sind trotzdem arm dran.
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#11
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Genau das wollte ich damit sagen.
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