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Allgemeines zum Boot Fragen, Antworten & Diskussionen. Diskussionsforum rund ums Boot. Motor und Segel! |
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Katamaran - Manöviereigenschaften
Liebe Bootsfreunde,
ich bin eigentlich Motorbootfahrer, chartere jedoch hier und da auch mal eine Segelyacht. Bin kein guter Segler - komme jedoch mit Yachten um die 10 Meter zusammen mit meiner Frau klar. Aufgrund des guten Platzangebotes haben wir uns überlegt einen Katamaran 10m zu chartern. Laut vercharterer ist das Segeln damit einfach und leichter als mit einem normalen Segler. Außerdem ist es bequemer, weil kaum Krängung beim segeln und somit für meine Kinder besser. Gibt es jemanden mit Kat Erfahrung, der diese Einschätzung bestätigen kann? Schwieriger seien laut Vercharterer dagegen die Havenmanöver, weil das Boot sehr breit ist und 2 Motoren hat und damit für Leute die einmotorige Segler gewohnt sind ungewohnt. Da ich jedoch Erfahrung mit zweimotorigen Motoryachten habe, schätze ich das vom manövrierverhalten unter Motor ähnlich ein, wie bei einer Motoryacht. Kann da jemand von Euch etwas zu sagen? Bin gespannt auf Eure Antworten. Viele Grüße Hacky
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Man gönnt sich ja sonst nix ! |
#2
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Hallo Hacky!
Vor Jahren bin ich Jollen und später Kats gefahren; zwanzig Jahre später konnte ich in einem Buch nachlesen, warum ich mit dem Kat so oft gekentert bin: Beim Kat darfst Du bei einer Bö nicht anluven, weil sich dadurch der leeseitige Rumpf eingräbt - stattdessen: bei Bö fieren! Andersherum ist die Halse etwas angenehmer, die kann man mit Schwung fahren. Meine Erfahrung reicht hier aber nur bis zum Hobie 18. Vielleicht kommt noch ein Beitrag von jemandem, der sich in Deiner Größenordnung genau auskennt.
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Gruß, Micha. "Kennen Sie Schnipp-Schnapp?" (Loriot) |
#3
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wir reden von >10m Katamaranen, also größeren Yachten
bei denen ist das Segelverhalten, wie beschrieben, allerdings fällt eher der Mast um, als daß ein Rumpf eines Großkatamarans sich in die Welle gräbt und der umfällt. (selbst wenn der umfällt, geht er aber nicht unter... immerhin was *smile*) Als Segler hat man am Anfang seine liebe Not mit den Reffvorschriften, die strikt einzuhalten sind, die man aber erstmal viiiel restriktiver beachtet, weil man es kaum glauben kann, daß bei "dem" Wind man noch nicht reffen muß... dazu kommt: der Kat macht seinen eigenen Wind, das ist ein wenig das Problem, wenn man es nicht gewohnt ist. Literatur dazu Katamarane und Trimarane von Per Asmuß (PaidLink)und Multihull Seamanship (PaidLink) beide erhältlich bei Amazon (Links führen direkt zum Buch) Im Hafen muß man nur bei Seitenwind etwas aufpassen, die hochbordigen Kats treiben halt leicht, daher immer eingekuppelt und mit beiden Propellern lenken, geht wie von selbst. Es gibt allerdings diverse Manövertricks, die man sich am besten von einem erfahrenen Nachbarlieger erklären lässt, teils sind die auch in den beiden Büchern erwähnt. Insgesamt kann man sagen: wer Segeln kann, kann Katamaran fahren, es würde sich aber sicherlich 1-3 Tage ein Skipper zur Einführung empfehlen. Das sind gut investierte paar Hundert Euro- zumal mehr und mehr Charterfirmen dazu übergehen, Erfahrung zu verlangen, nachdem es zuviel Bruch gab (eben nicht gerefft oder angeluvt statt abgefallen, Segel dicht statt aufzufieren usw.!) Besonders in Böengebieten und Starkwindrevieren daher besser defensiv agieren. Gut trainieren kannst Du beim Catamarans Cup im Saronischen Golf - ca. 20 internationale Katamaran Crews, moderate Verhältnisse und viel lerneffekt (abgesehen vom Spaß bei der eher nicht so verbissen gefahrenen "Regatta") Bei Fragen kannste mich gerne per PN oder mail oddr auch telefonisch kontakten, um den teilweise leider auch hier üblichen Streitereien zu entgehen. Gruß Hans
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Hans SY Flexen Hex´n www.buchtenbummler.de meine Charteragentursite www.yachtango.de Neu: was man als Gelegenheitsskipper gerne mal wieder auffrischt: www.skippertricks.de |
#4
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Moin,
im Frühjahr von Michael vom spanischen Festland über Ibiza nach Mallorca überführt, das durfte ich mir natürlich nicht entgehen lassen. Hier das "Schwesterschiff" vor Ibiza ... Platz ist reichlich: Mir fiel auf ... - Auf raumen Kursen mit Welle von schräg achtern war reichlich Gegensteuern angesagt. - Patenthalsen nicht so gefährlich wie bei Monohulls, da der Radius der Großschot im Vgl. gering ist ( -> Groß wird mehr über den Traveller gefahren als über die Schot) - Dreht wg. zwei Maschinen auch auf engem Raum. Wo willst Du damit fahren? Häufig vor Anker in Buchten oder lieber nachts in den Hafen? Haben Deine Kinder keinen Spaß daran, wenn das Boot mal etwas Lage schiebt? Meine jauchzen dann immer ... Gruß Ralph
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#5
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OT
Zitat:
das hier ist ein Forum und keine Kontaktbörse. Sachlich geführte Diskussionen und öffentlicher Erfahrungsautausch sind der Antrieb vom . Egal ob Schlauchboot, Segler, MoBo, Multi- oder Monohull. An dieser Stelle wünsche ich Dir, das Forum auch so kennen- und schätzenzulernen . Gruß Ralph
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#6
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[themenfremdes entfernt - GrunAIR]
Es gibt gravierende Unterschiede zwischen Einrumpf- und Mehrrumpfsegeln, und die sollte man sich zu Herzen nehmen. Da wo ich gekentert war, bestand nie Gefahr für Leib, Leben oder Augenlicht. Hans hat meinen Beitrag zum Thema sehr gut ergänzt, indem er aus Erfahrung von Segeleigenschaften größerer Kats berichten konnte. Ist doch nicht so schwer.
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Gruß, Micha. "Kennen Sie Schnipp-Schnapp?" (Loriot) Geändert von GrunAIR (19.07.2011 um 07:58 Uhr) Grund: s.o. |
#7
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Vielen Dank Jungs, das sind doch schon mal sehr wertvolle Informationen.
Zu den mir gestellten Rückfragen: Ich möchte gerne im Ionischen Meer (Lefkas) - Griechenland segeln. Ehrlich gesagt geht es mir dabei mehr ums Bootfahren generell, als ums Segeln. Ich bin, wie in meinem Thread erwähnt, eher ein Motorbootfahrer, aber in diesem Revier habe ich bisher keine vernünftigen oder bezahlbaren Motoryachten zum chartern gefunden. Deswegen bin ich in diesem, unseren Liebelingsrevier, bisher nur mit eigenem Boot (6m Daycruiser+Appartment) oder mit gecharterten Segelyachten (monohull) unterwegs gewesen. Die Winde in diesem Revier sind vergleichsweise regelmäßig am morgen 2-3 und nachmittags 4-5 evtl auch mal 6Bft. Mein bisheriger Stamm-Vercharterer hat nun auch einen Kat im Angebot (siehe : http://www.skorpioscharter.com/ger/yachten/mahe36.html) und als ich gelesen habe, das ein Kat 2 Motoren hat, dachte ich mir, super, den kann man im Hafen manövrieren wie eine Motoryacht, denn er hat ja 2 gegenläufige Schrauben. Von zweimotorigen Motoryachten bin ich gewohnt, dass man Hafanmannöver nur mit den Motoren fährt, das Ruder also stets in Mittelposition ist und gar nicht verwendet wird. Ich habe vor, bei optimalen Winden auch mal zu segeln, weils einfach Laune macht, aber ansonsten unter Motor zu fahren. Daher meine Frage nach den Manöviereigenschaften unter Motor. (Ich weiß, dass bricht einem eingefleischten Segler das Herz, wenn da einer ne Segelyacht mietet und dann viel unter Motor fährt, aber die Idee ist eben aus Mangel and Motoryachten geboren und ich bin jetzt sowieso nicht der Schnellfaher sondern genieße das Getucker mit 5Kn sehr. / Bitte um Nachsicht , dass ich das nicht in der unter Segler gewohnten Sportlichkeit sehe ) Meine Kinder sind 8 Monate und 3 Jahre alt, daher ist mir Platz wichtig und möglichst Krängung zu vermeiden, weil ich das in diesem Alter einfach sicherer finde. Wenn 3-4 Jahre älter sind, juchszen die bestimmt auch bei Krängung Wir ankern sowohl in Buchten, übernachten auch in Häfen. Meist abwechselnd. So weit zu den Rückfragen. Beruhigt nehme ich erstmal zur Kenntnis, dass ein 10m FahrtenKat nicht so einfach kentert, das war mir nämlich von den Jollen her auch bekannt. Das muss man schon viel Wind haben und eben wollustig anluven Ich denke auch, dass ich mit auf jeden Fall eine gründliche Einwiesung und mind einen Tag einen Skipper nehme. Man wills ja lernen, gelle. Die Büchtertipps sehe ich mir an, auch dafür herzlichen Dank. Sollte noch jemand Erfahrung und vor allem Vergleichsmaßstäbe haben zwischen den Mannövriereigenchaften unter Motor von Motoryachten und Kat, freue ich mich davon zu hören. Nochmals Danke für die bisgerigen Antworten. Hacky
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Man gönnt sich ja sonst nix ! |
#8
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Katamarane mit Doppelmotorenanlage manövrieren sich unter Motor eigentlich sogar noch besser als Motoryachten, da bei einem Kat normalerweise die Propeller noch weiter auseinanderliegen.
Also nur mit den Maschinen zu rangieren ist im Hafen normal, ich mach das überall anders wo es eng ist übrigens auch so. Dem ganzen sind allerdings Grenzen gesetzt....... Viele Fahrtenkats sind gern aus Gewichts-und Kostengründen eine Nummer zu klein motorisiert. Das macht normalerweise wenig aus, merken tut man das allerdings stark wenns mal ein wenig windiger wird. Bei schönem Wetter oder bei mäßig Wind kann ich einen Kat im Hafen tatsächlich auf dem Teller drehen, pustet es dann aber mal aus einer ungünstigen Richtung oder doch mal ziemlich knackig kann es passieren, daß ich das Boot ohne Fahrt nur mit den Motoren allein nicht mehr durch den Wind gedreht bekomme. Da macht sich dann die vergleichsweise große seitliche Windangriffsfläche bemerkbar. Das kann übrigens auch dazu führen das ich bei starkem seitlichen Wind manchmal irgendwelche Hilfsmaßnamen zum ablegen brauche. Ist nun aber nicht so das man da ständig Schwierigkeiten hätte, unter normalen Wetterbedingungen fahren sich Kats problemlos. Man sollte aber die Eigenarten von so einem Boot, nämlich wenig Lateralfläche, wenig Gewicht, vergleichsweise schwache Motorisierung für die Bootsgröße und große Windangriffsfläche immer im Hinterkopf behalten......
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#9
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Hallo Hacky,
du kennst ja dieses schöne Revier... Ich kenne dort nicht alle Häfen, aber ich habe in Erinnerung, daß in den Häfen nicht gerade üppig Platz ist. Nur mal so als Gedankenanstoß. |
#10
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Herzlichen Dank Libertee, das waren genau die Infos die ich brauchte. Ich denke durch die geringe Motorisierung (2x18PS), das geringe Gewicht und nicht zu vergessen der geringe Tiefgang ist der Kat sehr windanfällig bei Havenmanövern, er schwimmt ja nur auf 2 kleineren Hulls, in Vergleich zur gesamten Größe des Bootes. Aber ich denke das kann ich hinbekommen.
Alles Gute Hacky
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#11
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Zitat:
das ist richtig, die kleinen Häfen sind ja das schöne an dem Revier mit so einem großen Boot solte man dann eben am frühen Nachmittag einlaufen, wenn man einen Hafen anlaufen möchte. Dann geht es nach meiner Erfahrung gut. Trotzdem Danke für den Hinweis. Viele grüße hacky
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