|
Technik-Talk Alles was nicht Bootspezifisch ist! Einbauten, Strom, Heizung, ... Zubehör für Motor und Segel |
|
Themen-Optionen |
#1
|
|||
|
|||
Schaltwelle Yamaha 90 PS stark angerostet
Hallo an alle Aussenborder-Fahrer,
nachfolgend mein Bericht zu o. g. Thema. Im Herbst vergangenen Jahres hatte ich mir einen gebrauchten Yamaha 90TR ausserhalb Deutschlands über eine große Internetauktionsplattform gekauft. Grund hierfür war das unschlagbare Preis/Leistungsverhältnis inkl. Versandkosten. Der Motor mit Bj. 1996 (unter 3.000,- €) machte beim Auspacken einen sehr guten Eindruck. Dieses Frühjahr also den Motor ans Boot gebaut und erste Testfahrt mit breitem grinsen absolviert. Motor sprang excellent an und lief tadellos. Schaltung war astrein. Im Urlaub in Kroatien, dann nach dem ersten Tag die Überraschung: Der Gashelbel an der brandneuen 703 Schaltbox war nicht mehr bei senkrecht in neutral sondern quasi erst bei 45° nach hinten. Was konnte das nur sein ??? Also Unterwasserteil abgebaut und nach dem Getriebe geschaut, jedoch Fehlanzeige, das Getriebe lies sicht top schalten. Bei der Gelegenheit gleich den Impeller gecheckt, Ergebnis: Nagelneu (wie vom Verkäufer angegeben). Nach längerem rumrätseln haben wir dann die Schaltwelle im Schaft beäugt und nach intensiver Untersuchung massiven Rost feststellen müssen. Die Welle mit ursprünglich 8 mm Durchmesser, war bis auf wenige mm (geschätzte 4 mm) abgerostet. Dadurch konnte sie kein Drehmoment mehr übertragen und war bei einem der Schaltvorgänge bleibend plastisch verformt worden, was die Verschiebung des Neutralpunktes erklärt. Also mit der Reparaturanleitung zum freundlichen Kroatischen Yamaha Händler und fix das Teil besorgt - Fehlanzeige. 10-15 Arbeitstage Lieferzeit wurden mir freundlich entgegnet. Einen weiteren Händler besucht, mit der gleichen Antwort: Teil nicht in Zagreb vorrätig - muß aus Japan kommen, seit Tsunami sehr lange Lieferzeiten .... Vor dem Hintegrund das mind, 60, 70, 75, 80 u. 90 PS die identische Schaltwelle haben und das Korrosionsthema in allen maritimen Wassersportzentren bekannt sein muss, war diese Antwort für mich sehr ernüchternd. Also in D beim freundlichen Yamaha Händler angerufen und telefonisch angefragt: Kein Problem, Teil liegt in Amsterdam, morgen habe ich es. Na das war doch mal eine Aussage mit der man weiterarbeiten konnte. Also den Herrn Papa zum Händler geschickt, das Teil abholen und zum Bekannten bringen lassen, der (glücklicherweise) eine Woche später auch auf den Campingplatz kommen wollte. Nach drei Tagen kam dann der Kurier und hat das richtige Bauteil dabei. Gößte herausforderung war den Kraftkopf vom Schaft zu lösen. Boot zwischen zwei Bäume geparkt und mittels Stahlabschleppseil und Ratschengrut, provisorische Hebeeinrichtung gebaut. Vorschlaghammer vom Platzwart geborgt und passendes Schalgholz von benachbarter Baustelle "geborgt". Nach 30 min. war die neue Welle eingebaut. Leider hat Yamaha die Wellen nun vereinheitlicht, sie haben jetzt nur noch 6 mm Durchmesser. Damit ist die Haltbarkeit ggb. Korosion noch kürzer und meine hat jetzt etwas viel Spiel in Ihrem Lagerpunkt. Aber alles funktioniert trotzdem wieder tip top. Warum schreibe ich dies: 1. Ich hätte nie gedacht das Korrosion an dieser Stelle eine so gravierende Bedeutung hat. Daher mein Rat an alle Yamaha AB Besitzer mit Salzwasserkontakt, unbedingt bei Impellerwechsel die Schaltwelle auf Korrosion checken, speziell da wo der Staudruckschlauch an der Welle reiben kann. 2. Ich hätte nie gedacht (das hatten wir schon ...) das in einem Wassersportzentrum wie Kroatien der ET-Serice so bescheiden ist. Den Kauf bereue ich übrigens nicht, da ich ein Schrauber bin und mich so ein "Ausfall" im Urlaub nicht stört sondern eher herausfordert ... . Der AB ist jeden Cent wert! Alles Gute Solpat
__________________
Es braucht einen langen Atem Dingen auf den Grund gehen zu können - Sachkenntnis verkürzt den Weg ungemein! Geändert von Solpat (06.07.2011 um 23:35 Uhr) |
#2
|
||||
|
||||
Hallo Solpat,
normal rostet eine Schaltwelle nicht einfach so weg, ich vermute mal, die Schaltwelle ist schon mal gegen eine Eigenbauversion gewechselt worden
__________________
Es ist ein Jammer, dass die Dummköpfe so selbstsicher sind und die Klugen so voller Zweifel. Bertrand Russell |
#3
|
||||
|
||||
Das vermute ich auch. Wenn die Schaltwelle so verrostet gewesen ist hätten auch noch andere Bauteile verrostet sein müssen.
__________________
Gruß, Alex Endlich wird´s warm... |
#4
|
||||
|
||||
Wenn Ihr meint
Yamamoto 55 AE von Sailor ( Detlef) Siehe Bilder Und die Schaltwelle von meinem sah auch nicht besser aus. Da gab es hier aber auch schon einen Beitrag in einem anderen Thread.
__________________
§ 1 jeder macht seins Gruß Andreas |
#5
|
Also, bei allen Motoren die ich hatte waren die Schaltwellen aos rostfreien Stahl.
Grüße
__________________
Marco, Ich bin so wie ich bin, die einen kennen mich und die anderen können mich... |
#6
|
||||
|
||||
Ganz genau so sah meine Welle auch aus. Und aus rostfreiem Material ist die definitiv nicht bei Yamaha, auch wenn in der Literatur steht:" ... dass besonders korosionsgefärdete Teile aus nichtrostenden Materialoen oder rostgeschütz ausgeführt sind..."
Ich habe den Bericht nur geschrieben um darauf aufmerksam zu machen, dass man beim Impellerwechsel auch ein Augenmerk auf den Zustand der Schaltwelle werfen sollte, bevor es einem so wie mir geht ... MfG Solpat
__________________
Es braucht einen langen Atem Dingen auf den Grund gehen zu können - Sachkenntnis verkürzt den Weg ungemein!
|
#7
|
||||
|
||||
Zitat:
__________________
§ 1 jeder macht seins Gruß Andreas |
#8
|
||||
|
||||
Achtung: Mein Yamaha AB ist Bj. 96 also "nur" 15 Jahre alt. Nicht das ich die Yamaha-Qualität in Frage stellen möchte, es geht mir nur um die Sensibilisiering, damit die Bootsbesitzer beim Impellerwechsel einfach mal einen prüfenden Blick auf ihre Schaltwelle werfen sollten.
MfG Solpat
__________________
Es braucht einen langen Atem Dingen auf den Grund gehen zu können - Sachkenntnis verkürzt den Weg ungemein!
|
|
|