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Brückendeck auf Monohull?
Brückendeck auf Monohull?
Hallo Forum! Hier mal eine Laien-Frage: Was ist bei einem Monohull mit Brückendeck gemeint? Konkreter: In der Yacht 21/2000 auf Seite 56 wird beim Testbericht der Rommel 33 bemängelt, daß sie kein Brückendeck habe. Das hat bei mir ohne Segleschein, Segelerfahrung und segelnde Bekannte mindestens ein großes Fragezeichen auf die Stirn gezaubert. Danke für Eure Antworten. "Jespers" |
#2
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Das Brückendeck ist die "Stufe" zwischen dem Niedergang und der Cockpit-Wanne. Wenn nicht vorhanden läuft Wasser, das ins Cockpit schlägt (ich rede hier nicht von Regen), ins Schiff.
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Zitat:
Danke, so habe ich es verstanden! |
#5
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Wer hat von Vorschriften gesprochen?
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#6
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Vorschrift ist gar nichts.
Es ist nur eine Frage, ob man sein Schiffsinneres bei Seegang gern hin und wieder mal lenzen möchte. Besonders bei geschlossenem Cockpit, das nur über kleine Öffnungen lenzt, ist eine möglichst hohe Stufe (überlebens)wichtig. Es gibt z.B. eine Vorschrift im Admirals Cup, dass das Cockpit in sounsoviel Sekunden gelenzt sein muss. Das sollte natürlich außenbords geschehen und nicht über die Kajüte. Hintergund sind tragische Unfälle, bei denen eine Welle nach der anderen die Cockpits flutete, ohne das es schnell genug ablief. Das Wasser lief ins Schiff und führte zur Katastrophe.
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Sportliche Grüße vom Rhein km 705 Micha
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#7
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Was man bei einer Rommel 33 wohl verneinen kann!
(Hat keinen offenen Spiegel!) Gruß, "J." |
#8
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Man sollte aber ein Brückendeck nicht überbewerten.
Für die, von der Mehrzahl praktizierte Nord- und Ostseesegelei bei moderaten Wetterverhältnissen, wird ein geflutetes Cockpit nie Realität. Zudem gebietet es der gesunde Menschenverstand ab gewissen Windstärken und Wellenverhältnissen, Niedergang und Luken zu verschließen.
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Gruß Karsten "Wenn die Klugen ewig nachgeben, gewinnen irgendwann die Dummen." Geändert von hansenloewe (16.08.2011 um 17:41 Uhr) |
#9
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Hi!
In der Yacht hatten sie mal eine nette Bildreportage (Serienbild). Yacht will in Rostock Warnemünde einlaufen. Schön den Niedergang offen. Grundsee, Yacht gekentert und abgesoffen. Mannschaft gerettet. Das alles bei moderaten Wetterverhältnissen. Man soll also nie nie sagen. Viele Grüße blondini |
#10
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Oooch, ich hab inzwischen die ersten Yachten mit Brückendeck, (Plexi?)Glas-Schiebetür als Niedergangsschott und offenem Spiegel (!) gesehen.
Ist doch alles ganz normal heute. |
#11
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Zitat:
http://picasaweb.google.com/10940795...67246576020722 Nach den Berichten zu urteilen: 6 - 7 Bft Böen bis 8 Bft Wellen ca. 2 Meter an der Hafeneinfahrt Grundseen und brechende Wellen und Niedergang offen. Ein Brückendeck hätte dort auch keinen Schutz geboten. Einfach eine Verkettung von mehreren Faktoren.
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Gruß Karsten "Wenn die Klugen ewig nachgeben, gewinnen irgendwann die Dummen."
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#12
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Zitat:
Es ist eine Unart nur mit der Fock zu segeln (Es sei denn man will vor dem Wind einen Sturm ablaufen, das hätte bei den Bildern aber auch zur Strandung geführt), denn kreuzen nur mit Fock bei Welle geht eher nicht. Daher besser ein max gerefftes Groß und gegenan in so einer Situation. Das ist zwar unangenehmer, aber sicherer.
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#13
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Zitat:
Das Bild ist Teil einer Serie über die (abgebrochene) Pfingstregatta 2009 Warnemünde-Kühlungsborn, und zeigt die Eingahrt nach Kühlungsborn. Wurde, glaube ich, seinerzeit auch hier diskutiert. Man geht davon aus, daß der Fehler darin bestand, in der Brandungs-/ Grundseenzone quer zur See zu segeln,, und nicht, wie alle anderen, bereits weiter draußen sich mit der See "auszurichten". Es wird seitens der Regattateilnehmer von einer entspannten Raumschotsfahrt bei ca 6 bft berichtet.
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#14
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Wie schon geschrieben: Nur unter Fock ist es schwierig hoch anzulufen um sich aus einer kritischen Situation zu befreien. Alternative ist Motor an
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#15
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moin
Wenn man wie im Video zu sehen in den Bereich der Grundsee geraten ist,ist jedes quer zur anrollenden See fahren super gefährlich,weil der Kiel hier nicht mehr zur Stabilisierung sondernt als zusätzlicher Hebel für die flach unter dem Boot zurück rotierenden Wassermassen dient und somit das Boot durchrollt, die einzige Möglichkeit währe gewesen den Motor zu starten um die "Nase" durch die Brecher zu stecken um tieferes Wasser zu erreichen,allerdings ist die Wirksamkeit eines Propellers unter solchen Umständen stark herabgesetzt.Tragische aber vermeidbare Geschichte,beim anlaufen von Leegerwallhäfen muss man eben sehr sorgfältig vorplanen und wenn man sich verpeilt hat rechtzeitig umdrehen und einen neuen Anlauf nehmen,mit einem gereftem Grosssegel ist man da sicher manöverrierfähiger als mit einem Vorsegel.Um noch mal auf den Beginn des Trööts zurück zu kommen:Ein Brückendeck und geschlossene Steckschotten sowie ein geschlossenes Schiebeluk hätten in diesem Fall ein unmitelbares Sinken nach dem Durchroller sicher verhindert,den Mastbruch und die folgende Strandung wohl aber nicht,auf hoher See wo durch eklige Kreutzseen bei ordentlich Schietwetter so ein Durchroller auch mal vorkommen kann,hätte man zumindest einen ledierten aber schwimmfähigen Untersatz behalten,was besser ist als jede Rettungsinsel. gruss hein Geändert von hein mk (21.08.2011 um 13:15 Uhr)
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#16
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Meiner bescheidenen Meinung nach ist genau DAS der Fehler, nicht das Weglassen des Groß auf einem starkwindigen Raumkurs.
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Dem möchte ich nicht widersprechen. Der Kurs hätte sehr rechtzeitig geändert werden müssen um problemlos in den Hafen einlaufen zu können.
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#18
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moin
Habe ich glatt vergessen zu erwähnen,"die besten Kapitäne stehen immer an Land" Wir wissen nicht wie der Kamerad in diese Lage gekommen ist ,immerhin hatte er ja nur eine kleine "Kaffemühle"von Motor achtern dran sitzen und die Dinger bringen bei Seegang nur die hälfte ihrer ohnehin begrenzten Leistung in das Wasser. gruss hein(der ähnliche Fehler auch mal macht) |
#19
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Zitat:
Ich wollte nur erwähnen, daß ich es nicht für eine Unart halte, nur mit Vorsegel zu segeln, und daß das wohl auch nicht unbedingt ursächlich für das Malheur war. |
#20
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Wenn man alle Bilder schaut, sieht man, dass der Wind genau von achtern kommt. Manche Boote fahren mit dem Baum vom Groß Steuerbord, manche mit dem Baum auf Backbord, ein. Ein Boot fährt soagr nur unter Segel ein.
Der Havarist hatte die Fock auf und fuhr quer zum Wind. So hat die Welle das Boot stark gekränkt und der Wind hat den Rest erledigt. Ein anderes Boot gleicher Größe fuhr ohne Segel und hat es geschafft. Ich wäre aber bestimmt genau so hilflos gewesen und hätte mir in die Hose gemacht...
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Sportliche Grüße vom Rhein km 705 Micha |
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