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Kein Boot Hier kann man allgemeinen Small Talk halten. Es muß ja nicht immer um Boote gehen. |
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Themen-Optionen |
#1
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Austauschfenster am Haus. Profis hier?
Lieben Gruß in die Runde!
Ganz kurz: ich beabsichtige Fenster in einem Fertighaus Bj. 1973 zu erneuern. Hab einige Angebote eingeholt und bei den persönl. Gesprächen einige "Aha-Effekte" gehabt und bin jetzt etwas verunsichert. Ein Fensterbauer meinte, ein Autauschfenster sollte sich vom Dämmwert der bestehenden Außenwand "anpassen". D.h. ich könnte zwar 3-fach-Verglasung für einen geringen Aufpreis bekommen (Ug0.7), aber er würde es nicht empfehlen. Begründung: ist das Fenster besser gedämmt, als die umliegende Aussenwand, würde sich anfallendes Kondensat vom Fenster in die Wände "verziehen". Das mögliche, anstehende Problem wäre dann Schimmelbildung (nicht am Fensterrahmen sondern in/auf der Wand). Kurzum: ich habe 4 Fensterbaufirmen angefragt und nur 1 dieser Firmen vertritt diese Meinung (sie ist preisl. gesehen, im Vgl. mit den anderen auch die Teuerste). Suspekt: der preisspieligste Anbieter rät zu einer billigeren Lösung. Klar, ein Rat: "kauf beim Teuersten, weil er am ehrlichsten ist" bringt nix. Denn mit dem Angebot seiner "Billigvariante" liegt er noch deutlich über den anderen 3 Anbietern, was ich ihm auch gesagt habe Frage an Fenster-Profis: sollte man wirklich keine Niedrig-Energie-Fenster in Altbauten so mir nichts, Dir nichts, einbauen lassen? Sind die Zweifel der evtl. aufkommenden Schimmelbildung in der Wand wirklich begründet? Grüße Arno |
#2
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Hallo Arno,
die Logik, die hinter der Argumentation des Teuersten steht, ist folgende: Altes Haus, alte Fenster: Kein Problem mit Feuchtigkeit. Warum? Weil die alten Fenster so undicht sind, dass durch den ständigen Luftaustausch die Feuchtigkeit nach draußen entschwindet. Altes Haus, neue Fenster: Plötzlich Schimmel. Warum? Die neuen Fenster sind dicht -> die Feuchtigkeit bleibt im Haus. Das Haus ist schlecht gedämmt -> die Wände werden relativ kalt -> Kondenswasser an/in der Wand ->Schimmel entsteht. Sind die Fenster genauso schlecht gedämmt wie die alte Wand, entsteht in der Wand UND am Fenster Kondenswasser. Der Hausbesitzer sieht das und lüftet. Sind die Fenster besser gedämmt, ensteht Kondenwasser nicht am Fenster, wohl aber an/in der Wand, der Hausbewohner sieht das nicht, lüftet nicht -> Schimmel in der Wand. Das anfallende Kondensat "verzieht" sich also nicht in die Wand, sondern es wird einfach zu spät bemerkt. Viele Grüße Gabriel
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#3
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Richtig lüften wird wichtiger.
Deshalb würde ich mich aber bei selbstbewohnten Gebäuden nicht von den Isolierfenstern abhalten lassen.
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#4
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Wir haben uns in unser Haus Bj 1975 auch neue Fenster einbauen lassen .
Das war vor ca 2-3 Jahren . Haben bis jetzt noch keinen Schimmel, obwohl wir auch Isolierte Fenster genommen haben. Ps. Nimm Fenster von einer Firma die´s schon lange gibt. Weil wenn in 10 Jahren mal was Kaputt geht, du auch noch Ersatzteile bekommst. Sonst geht´s dir wie meinen Nachbarn, der bekommt von seinen Fenstern aus der ........ keine Beschläge mehr.
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Gruß Harald Ernsthafter Sport hat mit fair play nichts zu tun. Er ist fest verbunden mit Hass, Eifersucht, Prahlerei, dem ignorieren aller Regel und dem sadistischen Vergnügen, Zeuge von Gewalt zu sein. George Orwell |
#5
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Ich gehe mal davon aus, dass du Kunststofffenster nehmen wirst. Bei meinem Haus (Bj. 78) habe ich vor 5 Jahren komplett ausgewechselt, dabei hatte ich auch 4 Firmen befragt und die unterschiedlichsten Antworten bekommen.
Am wichtigsten erschien mir, daß ich den sogenannten K-Wert Iso 1.1 (war vor 5 Jahren schon sehr gut) bekam, sowie, um Kältebrücken zu vermeiden, 5-Kammer statt 3-Kammer-Rahmungsprofile. Ferner sollten die Fenster Lüftungsschlitze haben zur Zwangsentlüftung und bei den Beschlägen der Terrassentür Mehrfachverriegelungen zur Einbruchssicherung.
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Gruß Heinz, |
#6
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Huhu und guten Morgen.
Wenn man dieser komischen Ansicht Glauben schenken würde, hätten wir schon länger ein massives Schimmelproblem, denn wir haben vor 3 Jahren eine komplette Festerfront aus dem Jahre 1970 gegen eine bodentiefe Fensterfront, inklusibe 3.-Fachverglasung ausgetausch. Dabei haben wir nicht nur an die Energieersparnis, sondern auch an den Einbruchschutz, gedacht. 3.-Fachverglasung, im Zusammenhang mit funktgesteuerten, hochschubgesicherten Alu-Rolladen und einem Fenster mit der Widerstandsklasse >2. sind schon recht sicher. (wenn man davon überhaubt reden kann!?) Wenn man schon einmal dabei ist neue Fenster/Türen einzubauen, sollte man auf jeden Fall auf die Widerstandsklassen achten ! Wir haben uns nach langer Suche für Fnester der Fa. WERU entschieden. Die sind nicht die preiswertesten, sind aber sehr stabil und Qualitätsmäßig auf hohem Niveau. http://de.wikipedia.org/wiki/Einbruc....BCren_EN_1627
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Grüße Richard |
#7
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Genau so bin ich die ersten Besuche bei den Fensterbaufirmen auch angegangen. Vergleich der Preise u. der Dämmeffizienz (Marken habe ich nicht ausser acht gelassen. Sind sogar nicht viel kostenspieliger und wären darum durchaus eine Überlegung wert).
Als dann aber der Hinweis kam, daß man nicht nur auf Niedrigenergie sondern auch auf die Gegebenheiten blicken sollte, wurde ich wirklich stutzig. Darum mein Posting. Danke für den Hinweis auf die Zwangsentlüftung. Das werd ich nochmal beim Freundlichen ansprechen! Zitat:
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#8
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Hallo Richard,
sieht fein aus, was da bei Euch gemacht wurde. Gefällt mir sehr! Allerdings weiß ich nicht, ob ein Fertighaus aus 1973 (Wände in Holzständerbauweise) etwas andere "Ansprüche" hat, als ein solide gemauertes Heim. Über Fertighäuser aus den 80-igern ließe sich sicherlich ein interessanter neuer Trööt aufmachen, da die Schäden dort in's Unermeßliche gehen (können). Grüße Arno Zitat:
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#9
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Zitat:
Der U-Wert beschreibt den Wärmedurchgang durch ein Bauteil von 1 m² Fläche bei einem gegebenen Temperaturgefälle. Ein höherer Wärmedurchgang bedeutet deshalb, dass die Innenseite des Bauteils in der Heizperiode niedriger ist als die Innenseite eines Bauteils mit niedrigerem U-Wert. Mit anderen Worten: baust Du in eine Wand mit einem U-Wert von 1,0 [W/m²K] ein Fenster mit U-Wert von 0,7 ein, dann wird im Winter die Innenseite der Wand kälter sein als die Innenseite des Fensters. Tauwasser bildet sich, wenn die Dampfsättigung der Luft überschritten wird. Die Dampfsättigung hängt extrem von der Temperatur ab - bei niedriger Temperatur nimmt die Luft viel weniger Dampf auf, wenn sich warme Luft mit normalem Dampfgehalt abkühlt, dann kann nasses Wasser (Dampf ist trocken!) ausfallen. An einer kalten Wand- oder Fensteroberfläche kühlt sich die Luft ohne weiteres so weit ab, dass Tauwasser anfällt. Der Fensterbauer hat also recht, wenn er behauptet, dass bei niedrigerem U-wert der Fenster als der Wand mehr Tauwasser an der Wand ausfällt als am Fenster. Der Fensterbauer hat aber unrecht, denn es fällt an der Wand nicht mehr Tauwasser aus, als wenn Du Fenster mit schlechtem U-wert einbaust. Wie viel Tauwasser an der Wand ausfällt, hängt alleine vom U-Wert der Wand ab. Das Fenster daneben hat keinen Einfluss. Allerdings sind die neuen Fenster auch dichter als die alten. Das bedeutet, dass auch ohne Fensteraufreissen mit den alten Fenstern immer eine Art "Zwangslüftung" stattgefunden hat, die Feuchtigkeit aus Deiner Wohnung raustransportierte. Diesen Verlust an Luftaustausch musst Du nun durch mehr Lüften ausgleichen. |
#10
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moin, wir haben auch grade neue Fenster einbauen lassen, die letzten Feinarbeiten werden Anfang der Woche fertig sein, die FEnster sind nun drin
Den K-Wert von 1,1 erreichst Du ohne weiteres mit ´ner zweifach-Verglasung, 3-fach kostet nur mehr und dient allenfalls der Schalldämmung, wenn du bspw. in ´ner Einflugschneise wohnen solltest. Uns haben mehrere davon abgeraten, und zwar sowohl "der teuere" als auch derjenige, den wir beauftragt haben, aber nicht, weil er der "billigste" war, sondern weil die Chemie stimmte und er ehrlich ´rüberkam, und so war auch die Leistung: "ehrlich". gruss Lars
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Keine Zukunft vermag gutzumachen, was Du in der Gegenwart versäumst. (Albert Schweitzer)
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#11
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Zitat:
Die Frage ist nicht, ob das was bringt (das gibt der U-Wert an), sondern ob sich ein Mehrpreis rechnet. da aber mittlerweile Zweifachfenster so gut wie gar nicht mehr nachgefragt werden, sind sie auch nicht billiger als Dreifachfenster. Und deshalb sind die Dreifachfenster ökonomischer und ökologischer. Was will man mehr? |
#12
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Zitat:
Allerdings gibt es viele Fensterbauer, die dabei etwas schummeln und für unterschiedlich große Fenster bei gleichem konstruktivem Aufbau denselben U-Wert angeben. Ein größeres Fenster (also mit relativ größerem Glasanteil) hat bei gleicher Konstruktion normalerweise einen etwas schlechteren U-Wert als ein kleineres. |
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