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Motoren und Antriebstechnik Technikfragen speziell für Motoren und Antriebstechnik. |
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Themen-Optionen |
#1
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Länge der Wellenanlage
Hallo
Ich habe ein Motorboot mit fester Wellenanlage. Seit vergangenem Jahr habe ich bei einer Motor Drehzahl von ca. 1500 1/min ein klappern. Es hat etwas gedauert, aber inzwischen denke ich es schwingt wie Welle an das Stevenrohr. Meine Antriebswelle ist ca. 2,7 Meter lang, 35 mm Durchmesser. 1 x mit Gummilager 1 x fest mit Drucklager. Kann mir jemand sagen wie lange eine Welle, bzw welchen Durchmesser sie haben muss, bei ca. 2,5 Meter Lagerabstand. Alternativ gibt es Wellenanlagen die dreifach gelagert sind. Wenn ja wie? Motordrehzahl max. 4200 1/min. Getriebe 2,7 - 1, maximale Wellendrehzahl ca. 1500 1/min. Danke für eine Rückinfo. |
#2
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Welle
Guten abend,
wie stark ist denn dein motor? Gruß Ralf |
#3
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Hallo
der Motor ist ein OM OM616, 72 PS, 42001/min. |
#4
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Klappern oder brummen?
Zitat:
2. Brummen sind Biegeschwingungen der Propellerwelle. Passiert bei zu großen Lagerabstand. Durch Restunwucht wird die Welle zur Resonanzschwingung angeregt. Ein zusätzliches Stützlager gäbe hier Abhilfe. Ich neige mehr zur 2. Annahme. Grüße, las mal hören. |
#5
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In Deiner Anlage (72 PS, 1555 U/min., 35er Welle) beträgt der maximale Lagerabstand 1.61 m!!!
Also eigentlich ist Dein Abstand zu gross. Da Du aber ein Drucklager (ich nehme an mit Homokinetik-Welle) hast, wird ja die Welle nicht vom Motor zum Schwingen angeregt. So kann das auch mit grösserem Abstand funktionieren, aber nur wenn die Welle sauber gerade ist. Die (alte) Bootsbaunorm spricht von 3/10 mm pro Meter Welle, ich empfinde nur Wellen als okay, welche unter 1/10 prop Meter sind. Bei schnellen Booten kann auch 1/10 noch zu viel sein. Gruss Urs |
#6
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#7
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Zitat:
Bitte auf meine Frage eingehen, da im Frühjahr eine neue Wellendichtung ansteht - im Falle einer eingelaufener Welle evtl. verlängerte Gummimanschette oder aber Gleitringdichtung.
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Gruß Wilfried |
#8
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Moin
Schwimmende Stopfbuchsen lagern in erster Linie die Stopfbuchse Auf der Welle,der Schlauch/Stevenrohrbalg gibt der Welle gelegenheit,wenn keine weiteres Drucklager und/oder Kardan dazwischen,die Schwingungen von Motor/Getriebe ohne Feste oder zu feste Einspannung mit zu machen so das die Stopfbuchsenabdichtungen nicht schnell verschleissen. Dreifach fest gelagerte Wellen gelten eher als überbestimmt,bei der Ausführung und Fertigung müssen die Lager sehr genau fluchten und der gesammte Schlag der Welle muss sehr gering sein(möglichst unter 0,1mm/m),sonst neigt so etwas zum klemmen und reiben ,durch verwendung von Wälzlagern mit Fluchtfehlerausgleich mindestens für das innerste Lager(z.B.Schwenkrollenlager)kann man hier Abhilfe schaffen ist aber alles sehr aufwendig.Wenn die Welle also ohne Brummen und Reiben auch so läuft ALLES so lassen lieber alle Jubeljahr die Stopfbuchse neu verpacken,und immer schön die Schwingelemente der Motor/Getriebefüsse im Auge behalten,den bei Anlagen ohne Wellendrucklager müssen diese auch den Propellerschub auf das Boot übertragen. gruss hein Geändert von hein mk (04.01.2012 um 10:47 Uhr) |
#9
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Zitat:
Da dämpft nichts, außer etwas akustischer Abkopplung durch die Gummimanschette. Zusätzlich schlägt auf Dauer noch die Schwanzlagerung am Propeller aus. Falls Dein Diesel auf Schwingelementen steht (?) und perfekt ausgerichtet ist, klappe mal die Bodenbretter hoch und lasse den Propeller ganz kurz (!) mal im extrem niedrigen Standgas drehen, bitte wirklich nur kurz. Dann wird es Dich gruseln, wie durch das untertourige Geschüttel des Motors die Welle mitsamt Stopfbuchse mitschüttelt Bei solch langen Anlagen wie Deiner würde ich das eh mal prüfen, ggfl. muss das Standgas etwas höhergedreht werden, so das alles schon beim einkuppeln rundläuft. Auf starren Fundamenten schüttelt dann noch zusätzlich der Rest des Bootes. Habe selber etwa 1,90 Welle ohne Stützlager, Schwingfüße am Motor. Bei akkurater Flucht läuft das sehr ruhig. Dieselbe Anordnung hat mir vorher, nachdem eine Unwucht in der Welle war die Plomben gezogen und die schwingend gelagerte Stopfbuchse getötet!
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Gruß Kai
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#10
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Wenn die Welle irgendwann mal tadellos gelaufen ist und jetzt "plötzlich " Radau macht, tippe ich auf irgendeine geometrische Veränderung im System.
J. |
#11
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Zitat:
Oh Mann, wat ist son Forum doch lehrreich! Klar steht der Motor auf Schwingelementen und eingekuppelt habe ich auch schon bei noch etwas schütteligem Motorlauf - ohne dabei einen Gedanken an die Stopfbuchse zu verschwenden. Ich beobachte auch öfter, dass Steg-Nachbarn nicht immer erst dann losfahren, sobald der Motor rund läuft - nach längeren Standzeiten dauert das ja auch. Erhöhtes Standgas brauche ich nur für den Erststart nach der Winterpause, ansonsten starte ich aus der normalen Leerlaufposition und habe sofort einen guten Rundlauf. Also Hein und Kai: So gut wie keine Lagerwirkung ist klar. Darf ich aus euren Ausführungen auch folgern, dass ich trotz der langen Welle statt einer wieder schwimmenden Stopfbuchse auch eine Gleitringdichtung verwenden könnte? Nun bitte ich den TE noch um Vergebung für das Zumüllen seines Freds.
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Gruß Wilfried |
#12
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Moin Kielholer
Nee darfst du nicht folgern,weil selbst schwimmend gelagerte Gleitringdichtungen auf Gerüttel sehr viel sensiebler reagieren als die gute alte fettgeschmierte Stopfbuchse. Gleitringdichtungen gibt es recht unterschiedlich aufgebaute,die sich dann auch deutlich in Preis und Funktionssicherheit unterscheiden,ein Thema ist z.B.die Wintertauglichkeit,meiner Ansicht nach funktioniere auch die teuren außenbelasteten Sonderbronzeteile,nur bei einer gründlichen entkoppelung der Propellerwelle von den Motorschwingungen durch eine Drucklager/Gelenkwellenkobination,wirklich dauerhaft. Mein Tipp:Stopfbuchse aufarbeiten,neue Packungen,schönes umwelfreundliches Fett mit Viel Tefflonanteil fertig.Muss man auch mal in die Schmierstofftabellen von z.B.SKF schauen. gruss hein |
#13
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@Wilfried
In "Molly" ist die PSS-Wellendichtung Shaftseal verbaut. Da hast Du eine große Dichtfläche und auch bei unrundem Lauf eine sichere Abdichtung. Ich bin von dem System seit 16 Jahren begeistert. Praktisch verschleisslos, vollkommen wartungsfrei und dicht. http://www.shaftseal.com/about/installation_videos
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Gruß Karl-Heinz Die Bücher über meine Traumreise 2008 , 2010 und 2012 können jetzt per PN oder Mail bei mir bestellt werden. Für Details Jahreszahl anklicken. Auch als E-Book verfügbar. __________________ Geändert von nordic (04.01.2012 um 19:06 Uhr) |
#14
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Irgendwie hat sich das Thema verselbstständigt. Es ging doch drum ob das von "theidy 111" wargenommene "Klappergeräusch" auf die frei schwebene Propellerwelle (2,5m Lagerabstand; 35 D Welle) zurück zuführen ist. Die Warnehmung und damit die Beschreibung des Geräusches ist subjektiv.
Allein jedoch aus demTatbestand, daß der Lagerabstand 2500 mm beträgt, ergibt sich rechnerisch eine Wellen-Eigenfrequenz von ca. 560 1/min. Bei der Getriebe-Untersetzung von 2,7 und einer Motordrehzahl von 1500 1/min ergibt sich hiermit die Erregergröße 1. Ordnung. Diese kann sich aus immer bestehende Restunwuchten bzw. aus der Zündunregelmäßigkeit des Motors ergeben. Hoffe mit diesen Beitrag zur "Erdung" des ursprünglichen Themas beigetragen zu haben. Herzliche Grüße |
#15
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@ Karl-Heinz, das ist ja mal ein jeckes Ding. D.H. also bei Unwucht taumelt der Rotor über die Dichtfläche des Balges, der Balg selber bleibt ruhig?
Und Dein Balg hat über 16 Jahre keine Ermüdung gezeigt und den Anpressdruck gehalten? Dann wäre das m.E. wirklich eine super Alternative.
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Gruß Kai |
#16
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Zitat:
Übrigens: Klasse Montage-Video der PSS-Gleitringdichtung. Hoffentlich lässt sich meine Welle auch so leicht ziehen.
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Gruß Wilfried
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#17
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@ KaiB: Ich habe auch eine Wellenbalgabdichtung auf einem Segelboot.
Bin auch sehr zufrieden. Vorher hatte ich auch eine Packung. Immer das Fettgemansche und die Farbe in Wellennähe hielt trotz entfetten auch nicht richtig. Die erste hat von 1991 bis 2009 gehalten. Wartung beschränkt sich auf reinigen und Vorspannung kontrollieren. Für die Vorspannung ist eine Lehre dabei, mit der wird die Vorspannung eingestellt. zum Thema: Ich denke das Klappern kommt vom Getriebe, Drehschwingungen. Gruss Andreas |
#18
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Na 18 Jahre sind doch in Relation zum Preis `ne beachtliche Hausnummer.
Habe selber auf Mosegler, erst 2 Jahre, die Fettstopfbuchse in eine Gummibuchse Typ Volvo getauscht. Wenn die so weiter macht wie bisher bin ich damit gut bedient, zumal der Motor doch wesentlich weniger als auf einem Mopped läuft.
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Gruß Kai |
#19
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Ich hoffe, meine Volvobuchse hält auch noch ein bisschen. Ich fahre sie erst seit 11 Jahren, und dazu noch eine zeitlang beim Vorbesitzer.
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Gruß Ewald |
#20
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@Kai
Das System arbeitet bei mir wirklich vollkommen wartungsfrei. Abgesehen von Sicht-und Fühlkontrollen musste ich noch nie etwas daran tun. Der Balg sieht noch aus wie neu und auch die Vorspannung ist unverändert. Das Material der Gleitfläche auf dem Rotor ist so dick, dass ich noch keinen Verschleiss feststellen konnte. Bin immer wieder von dem System begeistert. Wenn ich da an die großen Talgpackungen in meiner Berufzeit zurückdenke, wünsche ich mir heute noch, dass es sowas damals schon gegeben hätte. Wir hatten ja immerhin drei Wellen. Später hatten wir Ostermann Gleitdichtungen die auch sehr gut waren, aber einen sehr präzisen Einbau verlangten. Die waren mit Öl geschmiert.
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Gruß Karl-Heinz Die Bücher über meine Traumreise 2008 , 2010 und 2012 können jetzt per PN oder Mail bei mir bestellt werden. Für Details Jahreszahl anklicken. Auch als E-Book verfügbar. __________________ |
#21
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[QUOTE=nordic;2495559]@Kai
Das System arbeitet bei mir wirklich vollkommen wartungsfrei. Abgesehen von Sicht-und Fühlkontrollen musste ich noch nie etwas daran tun. Der Balg sieht noch aus wie neu und auch die Vorspannung ist unverändert. Das Material der Gleitfläche auf dem Rotor ist so dick, dass ich noch keinen Verschleiss feststellen konnte. Moin Jezt habt ihr mich fast schon überzeugt,war bei jemanden so ein Gleitringteil schon mal eingefroren? gruss hein |
#22
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Zitat:
Ich stell meine Bedenken auch allmählich zurück. Wenn es im Unterwasserbereich mal friert, dann doch nur schwach. Dann müsste doch der Wasserfilm zwischen Rotor und Festteil gemeint sein, der sich beim Gefrieren ausdehnt. Weil es aber lediglich ein Wasserfilm ist, kann ich mir allenfalls ein bisschen Getropfe während des Auftauens vorstellen. Und an so was hat mich die gute alte Stopfbuchse gewöhnt.
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Gruß Wilfried |
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