Gefährliche Fehler auf dem Wasser - was kann man daraus lernen

[seebaer150]

Werftseitig war das Schiff 1972 so ausgerüstet ( ohne Alarm ) und der Vorgang hat so stattgefunden.

Und Deine Erfahrung und Wissen über Verhaltensweisen hatte damals bei uns niemand, wie es auch heute viele Neulinge in dem Bereich geben dürfte, die nicht über den Erfahrungsschatz verfügen, über diese Anekdote so galant hinwegzuschreiten wie Du.

Und ich glaube im Gegensatz zu Dir schon, dass es Leute gibt, die sich über zusätzliche Maßnahmen Gedanken machen, wenn sie dafür sensiblisiert wurden, wozu dieser Threat hier dienen soll.

Im Übrigen gab es Römer und Griechen. Die Sprache war latein und griechisch. Und das Griechische hat das Latein stark beeinflusst, in Kasus und Struktur und in etlichen tausend Wörtern der Umgangssprache.

Gruß Jo

[KaiB]

Zitat von seebaer150

...brach die Welle von der Seewasserpumpe der einen Maschine. Die Abgase wurden nicht mehr gekühlt und die Gummiauspuffschläuche fingen an zu brennen.

...

Erstaunlich,

(die Feststellung ist ernst gemeint
nicht als Beteiligung an etwaigen Zickereien, )

das den Ausfall des Kühlwassers niemand gehört hat.

Sobald das Kühlwasser ausfällt ändert sich i.d.R. das Auspuffgeräusch eklatant Richtung Mopped ohne Schalldämpfer.

Bei mir war der Kühlwasserausfall sofort, einmal Modder einmal toter Fisch, Alarm ist schon lange defekt, zu hören, da der Diesel wie ein sterbender Stier grollte.
Da das auf See geschah, war es nicht so wild, ich musste nicht noch aus irgendwelchen Fahrwassern heraus.

Selbst bei Auspuffauslässen unter Wasser müsste doch eine Änderung im Schalldruck zu vernehmen sein?

Ich habe den defekten Alarm lange ausgebaut. Ich prüfe regelmässig, unter Fahrt, durch Sichtkontrolle den Kühlwasseraustritt und die Temperaturanzeige der Maschine und halte die Ohren auf.
Bin damit immer gut gefahren man darf nur keine Routine aufkommen lassen, dazu gehört auch das regelmäßige checken des Filters.

Seperate Frischluftleitungen sind zwar gut, müssen aber auch widerum gut gegen Wassereintritt, sei es Regen oder Außenbordswasser gesichert sein.
Und was man manchmal erst hinterher merkt, wird der Dieselluftfilter direkt mit der Frischleitung angesteuert und nicht der Motorraum, wie in den meisten Fällen, kann die Hutze des Zulüfters gut laut heulen und pfeifen.
Käme also noch ein Zuluftschalldämpfer dazu.

[oggy]

Ich hatte sowas auch erlebt.
Mit dem hören ist schon richtig, ist aber nicht so einfach.
Bei 2x 7,4l Motoren und über 30 Kn. offen gefahren konnte ich es nur an der Wasser-Temperaturanzeige erkennen.

Gut hören (Schosser ü 50 Jahre) kann ich auch nicht mehr so gut. Hab natürlich gleich das Gas rausgenommen, erst dann konnte ich es hören. Garnix gut,aber grad noch rechtzeitig.
Ich werd mir noch ein zusätlichen Temperaturwächter mit ner groooßen roten Lampe einbauen.

[checki]

Zitat von seebaer150

... brach die Welle von der Seewasserpumpe der einen Maschine. Die Abgase wurden nicht mehr gekühlt und die Gummiauspuffschläuche fingen an zu brennen.

Fazit: Niemals ohne gut sichtbar angebrachte Kühlwasserdruckanzeige den Hafen verlassen. Viele hier im BF wissen das aber...

[oggy]

Das war vor 30 Jahren bestimmt nicht standart.

[checki]

Zitat von oggy

Das war vor 30 Jahren bestimmt nicht standart.

Das soll ein Schmunzler sein, staune dass der seebär das nicht kennt.
Auf Staudruck basierende Kühlwasserdruckanzeigen gab es aber
auch schon vor 30 Jahren in den Zubehörlisten.

[oggy]

Bestimmt.
Bei uns auf der Förde waren damals 2 motorige Motorboote eher die Ausnahme. Ich erinnere mich an eine als so ein Teil mal an uns vorbei rauschte. Ich dachte nur: Raumschiff Enterprise

[jannie]

Zitat von KaiB

Erstaunlich,

(die Feststellung ist ernst gemeint
nicht als Beteiligung an etwaigen Zickereien, )

das den Ausfall des Kühlwassers niemand gehört hat.

Sobald das Kühlwasser ausfällt ändert sich i.d.R. das Auspuffgeräusch eklatant Richtung Mopped ohne Schalldämpfer.

Bei mir war der Kühlwasserausfall sofort, einmal Modder einmal toter Fisch, Alarm ist schon lange defekt, zu hören, da der Diesel wie ein sterbender Stier grollte.
Da das auf See geschah, war es nicht so wild, ich musste nicht noch aus irgendwelchen Fahrwassern heraus.

Selbst bei Auspuffauslässen unter Wasser müsste doch eine Änderung im Schalldruck zu vernehmen sein?

Ich habe den defekten Alarm lange ausgebaut. Ich prüfe regelmässig, unter Fahrt, durch Sichtkontrolle den Kühlwasseraustritt und die Temperaturanzeige der Maschine und halte die Ohren auf.
Bin damit immer gut gefahren man darf nur keine Routine aufkommen lassen, dazu gehört auch das regelmäßige checken des Filters..........

Moin,
klar hört man auf Verdrängern und Segelbooten mit nassem Auspuff den Total-Ausfall des Kühlwassers am Auspuffgeräusch. Bei schnellen Mobos und evt. offenen Auspuffanlagen kann das schon anders aussehen. Wichtiger ist aber ein weniger werden des Kühlwassers zu bemerken, wenn die oft aus Kunststoff gebauten Wassersammler und Schalldämpfer schmelzen, weil die Abgastemperatur da zu hoch wird, ist der Verdruss schon gross genug. Ist uns mal bei einer Ausfahrt durch ein Riff bei schlechten Sichtbedingungen passiert. Schön langsam mit den GPS-Daten von der Einfahrt rausgeschlichen, dabei wegen halb verstopftem Ölkühler vom Wendegetriebe (die Diagnose kam natürlich erst nach dem Vorfall) zu wenig KW und schon kam der Alarm. Ekelhaft, aber da half nur, die Drehzahl etwas zu erhöhen. Der Alarm ging weg, hinterher war aber die Auspuffleitung gut heiss, gerade noch zum anfassen. Die Maschinen-KW-Temperatur hatte wegen Zweikreiskühlung noch gar nicht reagiert. Nun kommt sowas eher sehr selten vor, aber so ein Alarm macht schon Sinn (und auch ne regelmässige Kontrolle der KW-Menge am Auspuff, bei uns gut sichtbar)
Ansonsten bin ich immer noch der Meinung, das ein Brand an Bord unter allen Umständen verhindert werden muss, was hilft mir denn eine laufende Maschine, wenn die andere brennt und der Brand sich ausbreitet? Besonders, wenn, wie bei uns, nur eine MAschine vorhanden ist.
gruesse
Hanse

[KaiB]

Moin Hanse,
stimmt, praktisch ist solch Kühlwasseralarm durchaus

In meinem speziellen Fall habe ich ihn nur noch nicht vermißt, da mein Prüfprocedere so simpel in der Durchführung ist.

In unmittelbarer Nähe des Steuerstandes muss ich nur eine Klappe öffnen und kann direkt an Wärmetauscher Maschine, WT Getriebe und Abgasleitungen fassen. Die WaPu und die Stopfbuchse kann ich von dort auch sehen, also alles was bei Stress oben auf der Liste steht.

Die WaPu läuft übrigens abgekoppelt, etwas abseits vom Motor.
Was ich nur empfehlen kann seit ich mal woanders sah wie sie, wellengetrieben (ich glaube Volvo) lustig auf die LIMA triefte...

Einen Schritt weiter kann ich auf den Auspuff samt Kühlwasseraustritt linsen.
Der höchste Punkt der KW Zuleitung ist direkt mit seinen transparenten Schläuchen und dem Schwanenhalsventil/Entlüftungsbogen durch eine zweite Klappe sichtbar, sozusagen Deppensicheres Design.

Abgassammler ist aus Metall, Leitungen wie üblich verstärktes Gummi.
In unserem und Lenas (Ex-)Revier ist des starken "Seegrasbefalls" der Griff zum Filter eh fast schon Teil der "Morgengymnastik"

Über die Sensibilität der MotortempAnzeige kann ich nur vermelden das eine geringer Anstieg i.d.R. mit Seegras im Filter korrelierte.
Das haute bislang gut hin.
D.h. ich habe zwar keine Schotts aber dafür alles im Blick

Allerdings ist natürlich zu bedenken das auch das Rauhwasser nicht immer mit derselben Temp. schon hereinkommt, Sommer/Winter und Revierbedingt.

[seebaer150]

Zitat von jannie

Moin,
klar hört man auf Verdrängern und Segelbooten mit nassem Auspuff den Total-Ausfall des Kühlwassers am Auspuffgeräusch. Bei schnellen Mobos und evt. offenen Auspuffanlagen kann das schon anders aussehen. Wichtiger ist aber ein weniger werden des Kühlwassers zu bemerken, wenn die oft aus Kunststoff gebauten Wassersammler und Schalldämpfer schmelzen, weil die Abgastemperatur da zu hoch wird, ist der Verdruss schon gross genug. Ist uns mal bei einer Ausfahrt durch ein Riff bei schlechten Sichtbedingungen passiert. Schön langsam mit den GPS-Daten von der Einfahrt rausgeschlichen, dabei wegen halb verstopftem Ölkühler vom Wendegetriebe (die Diagnose kam natürlich erst nach dem Vorfall) zu wenig KW und schon kam der Alarm. Ekelhaft, aber da half nur, die Drehzahl etwas zu erhöhen. Der Alarm ging weg, hinterher war aber die Auspuffleitung gut heiss, gerade noch zum anfassen. Die Maschinen-KW-Temperatur hatte wegen Zweikreiskühlung noch gar nicht reagiert. Nun kommt sowas eher sehr selten vor, aber so ein Alarm macht schon Sinn (und auch ne regelmässige Kontrolle der KW-Menge am Auspuff, bei uns gut sichtbar)
Ansonsten bin ich immer noch der Meinung, das ein Brand an Bord unter allen Umständen verhindert werden muss, was hilft mir denn eine laufende Maschine, wenn die andere brennt und der Brand sich ausbreitet? Besonders, wenn, wie bei uns, nur eine MAschine vorhanden ist.
gruesse
Hanse

Ich habe etwas von Kühlwasserdurchflussmessern gehört, die die Leistungsfähigkeit der Seewasserpumpe messen und ein nachlassen melden, wenn zum Beispiel der Impeller beginnt zu verschleissen. Hat da jemand was Genaueres von gehört?

[seebaer150]

Zitat von KaiB

Erstaunlich,

(die Feststellung ist ernst gemeint
nicht als Beteiligung an etwaigen Zickereien, )

das den Ausfall des Kühlwassers niemand gehört hat.

Sobald das Kühlwasser ausfällt ändert sich i.d.R. das Auspuffgeräusch eklatant Richtung Mopped ohne Schalldämpfer.

Bei mir war der Kühlwasserausfall sofort, einmal Modder einmal toter Fisch, Alarm ist schon lange defekt, zu hören, da der Diesel wie ein sterbender Stier grollte.
Da das auf See geschah, war es nicht so wild, ich musste nicht noch aus irgendwelchen Fahrwassern heraus.

Selbst bei Auspuffauslässen unter Wasser müsste doch eine Änderung im Schalldruck zu vernehmen sein?

Ich habe den defekten Alarm lange ausgebaut. Ich prüfe regelmässig, unter Fahrt, durch Sichtkontrolle den Kühlwasseraustritt und die Temperaturanzeige der Maschine und halte die Ohren auf.
Bin damit immer gut gefahren man darf nur keine Routine aufkommen lassen, dazu gehört auch das regelmäßige checken des Filters.

Seperate Frischluftleitungen sind zwar gut, müssen aber auch widerum gut gegen Wassereintritt, sei es Regen oder Außenbordswasser gesichert sein.
Und was man manchmal erst hinterher merkt, wird der Dieselluftfilter direkt mit der Frischleitung angesteuert und nicht der Motorraum, wie in den meisten Fällen, kann die Hutze des Zulüfters gut laut heulen und pfeifen.
Käme also noch ein Zuluftschalldämpfer dazu.

Das waren 7,2 Liter V8 Benziner mit nur offenen Schalldämpfern über Wasser und mords Lärm. Klar hätte man das hören müssen- mein Vater hörte es aber nicht und für mich mit neun Jahren war das alles sowieso vollkommenes Neuland und so brannte es plötzlich. Der Motorenraum war achtern und gut isoliert. Und wir standen bei dem großen Schiff ziemlich weit weg im geschlossenen Deckshaus. Unter uns kam erst mal die Achterkajüte und dann erst der Maschinenraum.

[jannie]

Zitat von seebaer150

Ich habe etwas von Kühlwasserdurchflussmessern gehört, die die Leistungsfähigkeit der Seewasserpumpe messen und ein nachlassen melden, wenn zum Beispiel der Impeller beginnt zu verschleissen. Hat da jemand was Genaueres von gehört?

Moin,
wenn es denn ein nasser Auspuff sein muss, baut man als richtig zuverlässige Messtechnik vor der Seewasserpumpe eine alarmierte Unterdruckmessung ein und hinter dem Knie eine alarmierte Temperaturmessung. Und die KW-Zuführung gibt es doppelt zum Umschalten, inkl. der Filter und einem Ausblaseanschluss für Pressluft (so hatten wir das) Von Durchflussmessungen halte ich nicht so viel, die sind gegen Dreck meistens empfindlich und müssen auch noch mit der Drehzahl der Seewasserpumpe korrigiert werden werden. Und ausserdem sind die Dinger gut teuer, wenn sie was taugen.
gruesse
Hanse