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Restaurationen Refits, Lackierungen, GFK-Arbeiten, Reparaturen und Umbauten von Booten aller Art. |
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Themen-Optionen |
#1
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Frage an alle Holzspezialisten
Hallo miteinander
Hier im Forum tummeln sich ja diverse Holz und Lackspezialisten. Frage: Ich habe eine Holzterrasse, ca 60 m2, aus Thermofichte. Diese wird langsam moosig und bevor sie sich zu spalten beginnt, möchte ich sie mit Owatrol Aquadecks behandeln (von dem ich so viel Gutes hier gelesen habe). Ich habe an einer Stelle versucht, sie mit Schmierseife zu reinigen. Geht tip top ist aber für die Fläche recht anstrengend. Nun zur Frage: Könnte ich das Holz mit einem Hochdruckreiniger reinigen? Ich weiss, dass man dies zb auf Beton nie tun sollte. Wie sieht es mit Holz aus? Ich bin eh am überlegen, ob ich das Holz nachher schleife, um aufstehende Fasern zu glätten. Was denkt ihr? Ich würde wie folgt vorgehen: Kärchern, schleifen, 3 Anstriche nass in nass streichen oder sprühen und mit Pinsel verschlichten. Geht das so?
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Grüsse aus der Schwiiz! Judith |
#2
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Hallo hardegger,
mit dem Hochdruckreiniger geht es, muß man aber sehr vorsichtig machen sonst wird die Oberfläche zerstört besser wäre eine Reiniger der das Moos und anderes Grüne entfernt und dann nur noch abspülen, wenn es Beton oder GFK wäre würde ich das mit Oxalsäure machen, ob Holz Oxalsäure verträgt weis ich nicht, habe ich noch nie versucht
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Es ist ein Jammer, dass die Dummköpfe so selbstsicher sind und die Klugen so voller Zweifel. Bertrand Russell |
#3
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Holzterassen sind toll solange sie neu sind
Je nach Standort werden sie früher oder später zur Strafe
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Gruß 45meilen In meinem Alter noch vernünftig werden ist jetzt auch keine Alternative |
#4
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das Zauberwort heißt "Boracol"
Für Teak - Decks ist das super, keine Algen mehr und auch das entfernen der vorhandenen Algen klappt ganz easy. Telefonier mal mit den Jungs, das funktioniert mit Fichte gewiss auch. http://www.lavtox.com/index.htm
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Gruß Christoph
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#5
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Zitat:
"Gibts da auch was günstiges von Ratiopharm?" "Ja, gibt es! " nimm von Mellerud Grünbelagentferner, gibts in fast jedem Baumarkt für 4,99€/5Liter Ich benutz den jetzt schon im 6 Jahr auf dem Teakdeck, seitdem nie wieder einen Schrubber benutzt, auch an schwer zugänglichen Stellen ist alles sauber. Einfach bei trockenem Wetter mit der mitgelieferten Gießtülle das Deck / die Terasse nassmachen und nach Hause gehen, kein schrubben und nix weiter machen. Beim nächsten Regen geht das Grün dann weg und so nach und nach wird das Deck wieder hell (je nachdem wie lange das Mittel trocken einwirken konnte vor dem nächsten Regen geht es schneller oder langsamer). Grüße Jan
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#6
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Hallo zusammen
vielen Dank für die Antworten soweit. Ich muss vielleicht präzisieren: Es geht hier um eine Vorbehandlung vor dem Ölen. Ich werde sowieso nachher das Deck mit Aquadecks behandeln. Für mich übrigens keine Plage sondern eine Freude: Ich habe Freude an einem natürlichen Belag und an dessen Pflege habe ich ebensoviel Spass. Oxalsäure auf Holz geht übrigens prima. Habe ich schon oft gemacht. Aber ich weiss nicht, ob das die richtige Vorbehandlung für Aquadecks ist. Keiner hier, der schon mal damit gearbeitet hat? Es hat doch immer so viele Berichte über das Produkt hier gehabt. Als nochmals: kann ich Holz bedenkenlos mit einem Hochdruckreiniger reinigen, danach anschleifen und mit Aquadecks streichen? Oder hat der Profi eine andere Vorgehensweise? Danke schon mal.
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Grüsse aus der Schwiiz! Judith |
#7
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Klar kannst Du das Holz mit dem Hochdruckreiniger bearbeiten. Je nachdem wie vermost und weich die Oberfläche ist und mit wieviel "Power" der Hochdruckreiniger arbeitet wird es das mehr oder weniger gut überstehen.
Was wir mit dem Boracol und auch dem Tip mit Mellerud eigentlich sagen wollten: es geht ohne Hochdruckreiniger schonender, alles grüne wird verschwinden und danach kannst Du schleifen, muss aber nicht. I.d.R. ist nach der dieser Behandlung auch gar keine "Versiegelung" mehr nötig. Das Aquadeck hab ich noch nie verarbeitet, rate auch immer davon ab sowas auf Teakdecks zu verarbeiten, auf Terassenholz hat das sicher eine gewisse Berechtigung. Grüße Jan |
#8
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Boracol ist Borsalz, Borax. Was also für einen alten Dachstuhl optimal funktioniert, funktioniert nicht bei Holz das wechselnder Nässe und Trocknung ausgesetzt wird. Boracol schützt natürlich vor Microorganismen, zerstört aber bei häufiger Anwendung die Holzstruktur. Das Salz aus dem Holz ist nicht hydrophob, daher ist sehr schnell ausgewaschen was sich von selbst erklärt.
Das Owatrol Aquadecks ist ein Holzsättiger auf wässriger Basis ohne Spezifikationen für meiner Meinung schon unmoralischen Preis. Wir reden da über ein Produkt im Cent-Bereich. Ich muss mir eingestehen, ich habe hier auch noch nichts gutes darüber gelesen was nur halbwegs die gewünschten Forderungen erfüllt. Nach der Sättigung erfolgt dann das Ölen mit Textrol?, da handelt es sich um einen sehr guten Holzschutz, auch UV-Schutz aber ohne dauerhaften Bläueschutz. Wir machen seit ca. 6 Monaten eine Test mit Holzschutzmitteln im Freien. Um den Vorgang zu beschleunigen verwenden wir ein Hibachi - Weichholz das schichtenverleimt ist. Die Muster werden nass, trocknen und frierern auch bei Minustemperaturen. Wir testen auch Balkonblenden aus natürlichen Fichtenholz. Der augenblickliche Stand ist, bis auf das Textrol und dem Olassy UV-Schutz sind alle Holzschutzmittel ausgeschieden. Während das Textrol zunehmend heller wird, bleibt beim Olassy die Farbe gleich. Wie es im inneren aussieht, das wissen wir noch nicht. Das Olassy ist eine Alcydharz-Emulsion die trocken wird, keine Basis bildet für Microorganismen und trotz Offenporigkeit hydrophob ist. Durch die Nano-Partikel haben wir noch einen UV-Schutz. Beim Textrol werden Naturöle verwendet, die wie jedes Öl auf Dauer keinen Schutz vor Microorganismen bieten können. Da der Anstrich wie auch beim Olassy öfter wiederholt wird, kommt es beim Öl zu einer Verharzung so dass im Schadensfall ein Holzschutz nicht mehr angewendet werden kann. Was auf Dauer die bessere Lösung sein wird, wissen wir noch nicht. Im Augenblick ist das Erscheinungsbild vom Holz was die Feuchtemessungen ergeben bei Olassy besser. Die Naturölkonservierungen wie das Textrol gibt es gleichwertig auch von anderen Herstellern um mehr als den halben Preis. Viele der zahlreichen Produkte von Owatrol erfüllen bei weiten nicht das was versprochen wird, da sind Firmen wie Brillux, Xyladekor, Clousil, Bondex, Faust, Sadolin nicht nur preiswerter sondern auch min. gleichwertig und zum Teil auch weiter. mfg Geändert von Marian (17.04.2012 um 12:23 Uhr) |
#9
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Hallo Marian
danke für die Ausführungen. Ich habe mich ja schon in einem anderen Beitrag für das Olassy Produkt interessiert. Leider ist es nicht pigmentiert und ich denke, dass ich mein 3 Jahre altes Holz damit nicht wieder schön braun kriege (die Fichte war mit braunem Öl Thermobehandelt ab Werk). Ihr macht die Tests vermutlich mit neuem Holz, oder? Wenn Du anderer Meinung bist, wäre ich sehr daran interessiert. Vielen Dank!
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Grüsse aus der Schwiiz! Judith |
#10
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Wenn man sich die "Olassy" Werbung ansieht, sollte man, abgesehen von Marians Testreihen, ganz eifach das Zeug im Garten lassen. Fürs Boot ist das nichts.
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#11
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Tip Top, ist ja auch für den Garten...
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Grüsse aus der Schwiiz! Judith |
#12
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Zitat:
Zu Hardegger, Holzschutz für den Aussenbereich ist seit dem Verbot von Lindan - Diuron - Kupfersulfaten ein schon beinahe unlösbares Problem. Haben wir es mit Nässe und Trocknung zu tun, scheiden alle Salze aus. Bei den Tropenhölzern wie Gabun, Mahagoni, Framere, Klititschia usw. tendiere ich mehr zu der Öllösung, da die natürlichen Holzöle die ausgewaschen werden ergänzt werden. Daher habe ich mich bei meinen Wintergarten für das Textrol von Owatrol entschieden. Nur ein Framere ist keine Fichte, bei Fichte habe ich auch kaum natürliche Holzöle die ersetzt werden müssen. Das mit dem braun ist nicht das Problem. Der Olassy UV-Nanoschutz ist die Grundierung für den Olassy UV-Protect. Schau Dir mal das Datenblatt an unter OLASSY PROTECT Das System wird in der Industrie - Brückenbau z.B. die längste Holbrücke über den Altmühlkanal verwendet. Da wurden heimische Hölzer verwendet und kein Ölprodukt von Owatrol. Warum wohl? Der vorherige Anstrich hatte nicht die Anforderungen erfüllt, so dass nach ca. 15 Jahren auch tragende Leim-Binder mit den Massen 30 x 60 ausgetauscht werden mussten. Ich muss mir auch eingestehen, vor 23 Jahren hatte ich auch eine Holzterrasse mit 30 mm Bohlen gebaut. Das sah super aus und ich habe dann jedes Jahr das Holz mit den aus der Zeit erhältlichen Holzschutz eingestrichen. Nach 10 Jahren bin ich dann durchgebrochen. Bei meinen Schwimmbad im Freien ist das Becken rundum mit einer druckimpregnierten Fichtenbohle eingefasst. Da wurde bereits mit Textrol von Owatrol gestrichen. Aber auch da habe ich bereits nach 10 Jahren vereinzelt eine Verrottung besonders im Bereich der Badeleiter, wo einer mit den Daumen die Bohlen eindrücken kann. Das ist einer der Gründe warum ich das Textrol nicht mehr als optimal halte, bei Fichtenholz. Ob jetzt das Olassy die bessere Lösung ist weiß ich noch nicht. Da läuft der Versuch noch nicht lange genug. Da vertraue ich im Augenblick dem Hersteller BASF und weil es eine Neuentwicklung und ein Industrieprodukt ist, wo immer entsprechende Spezifikationen eingefordert werden. Eine wasserlösliche Acrylharzkombination ist natürlich etwas besonderes und für mich als Beschichtungsguru, der sich da sogar begeistern kann. Wie gesagt, bei EP - Stahl - GFK und Antifouling da habe ich mehr als 35 Jahre, bei Holz fehlt einfach die Erfahrung, da es durch die ständige BIUZID-Änderungen kaum noch ein Überblick gibt, was gut oder schlecht ist. Daher im Augenblick das Vertrauen an BASF. Da wir das Problem mit den Teak haben in südlichen Breiten, haben wir auch Kontakt zu Holz-Technikern und Ing. Im Augenblick geht die Meinung in Richtung Alcyd-Emulsionen und Acryl-Harz-Emulsionen. In 10 Jahren wissen wir dann ob es funktioniert oder es was ein Mist. mfg |
#13
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Herzlichen Dank Marian!
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Grüsse aus der Schwiiz! Judith |
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