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Technik-Talk Alles was nicht Bootspezifisch ist! Einbauten, Strom, Heizung, ... Zubehör für Motor und Segel |
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Themen-Optionen |
#1
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Kunststoff-Teile reparieren
Hallo Kunststoff-Spezis,
kann man thermoplastischen Kunststoff - könnte Polycarbonat sein - reparieren? Der Kunststoff ist sehr zäh und mir sind einige Schraubenköpfe (Edelstahl-Blechschrauben) beim Ausdrehen abgerissen, so dass ich die Reste ausbohren musste. Ich möchte die nun größeren Löcher wieder schließen, um wieder neue Schrauben einsetzen zu können. Epoxy ist wohl nicht das ganz richtige. Servus Paul |
#2
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Hallo Paul,
Was für ein Kunststoff ist das denn? PC wäre einfach. Dann wäre Epoxy wirklich richtig. Beide Lochseiten konisch ansenken, eineSeite mit Paketband dichtmachen, mit EP/Baumwollflocke füllen, andere Seite abtapen, fertig. Bei PE hast Du ein Problem... Zubrutzeln unter Zuführung von weiterem PE, Überstände entfernen, schön wirds nicht! |
#3
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Hallo Bernd,
danke für die schnelle Antwort. Ich verstehe von Kunststoffen so gut wie nichts. Wie sich das schwarze Material aber anfühlt und bearbeiten lässt, entspricht es in etwa dem Kunststoff, aus dem z.B. auch Kunststoffklampen (wie z.B. unter dem Handelsnamen Marelon angeboten) und andere Bootsbeschläge gemacht werden. Es könnte demnach wohl auch Nylon oder etwas in dieser Richtung sein. Es sind Verbindungsteile für die Alu-Rollprofile einer Großsegel-Rollanlage von Benmar. Die Teile scheinen in dieser Größe nicht mehr hergestellt zu werden. Das Aussehen der Reparatur spielt keine Rolle, sondern nur die Haltbarkeit. Epoxy hatte ich als letzte Lösung gedacht, wenn nichts besseres möglich ist. Schönes Wochenende und servus Paul |
#4
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könnte es evtl auch ABS sein, der Stoff aus dem u.a. Stoßstangen für Autos gefertigt werden?
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#5
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Guten Morgen nightforce,
ich denke, dass es auch ABS sein könnte. Gibt es irgendwelche Anhaltspunkte, welche die Unterscheidung der Kunststoffe erleichtern? Es sich wohl sicher ein thermoplastischer Kunststoff. Er ist sehr zäh und verformungsstabil. Servus Paul |
#6
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Ich vermute das Stoßstangen nicht aus ABS sind. ABS ist härter und nicht so elastisch und tät im Aufprall splittern. Ein Kratztest auf Stoßstange müßte eine tiefe Furche ohne Spanaufwurf zu tage kommen lassen, schau dir die Parkrempler an. Der Tiefziekunsttsoff ABS würde ein Span zu tage bringen. Für ABS tät ich sowas wie UHU-Plast: Hohe Haftfestigkeit durch Anlösen der Kunststoffoberfläche (Verschweißung auf kaltem Wege), benutzen. Bei dem dir benutzten Kunststoff vermute ich sowas, aus was die Ruderdollen sind. Der Fachbegriff ist mir leider unbekannt.
Zitat:
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#7
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Zitat:
Man kann ABS mit Zusatzstoffen auch schlagzäh oder auch weicher machen und sogar das Abbrennverhalten ändern (flammhemmend). |
#8
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Marelon ist ein glasfaserverstärktes Nylon, bzw. nylonähnliches Material.
Mach mal ein Foto, damit man sich das Problem genauer vorstellen kann. TIP: Nächstes Mal im Zweifel solche Schrauben heiß rausdrehen. Es sollte doch eine sinnvolle Lösung geben. Wenn Du in den Klebstoff hinterher Schrauben eindrehen willst, ist Epoxy allerdings nicht das Wahre! Also, zeig mal her, Dein Problem! Gruß Bernd |
#9
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Zitat:
Wenn es denn Marelon sein sollte: Marelon ist ein Glasfaserverstärkter Kunststoff, vulgo GFK genannt. Da auf Harz basierend, wäre auch dafür eine gute Spachtelmasse, je nach Lochdurchmesser mit Glasfaserbeimischung, angebracht. Wenn es um ein Rohr geht, wäre u.U. noch eine Manschette anzulaminieren. Grüße Matthias. |
#10
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Hallo Paul,
zerstörungsfrei lässt sich das nicht so ohne weiteres ermitteln, was es ist. Einfachste Analyse geht nach Abbrandverhalten und Geruch. Willst Du nicht! Achtung! Marelon ist ein glasfaserverstärkter (Kurzglas-Häcksel 3-5mm) Kunststoffspritzguss mit einer Thermoplast-Matrix. Bitte nicht werkstofftechnisch in einen Topf werfen mit unserem guten Boots-GFK, weil passt nicht wirklich! Sowohl weder verfahrenstechnisch noch von der Werkstoffverträglichkeit. Erst testen, ob Epoxy hier eine gute Haftung erzielt! Dies klappt auf Nylon nicht!!! Nylon lässt sich am ehesten schweißen, d.h. einfach etwas zusätzliches Nylon in die betreffende Stelle einschmelzen (Lötkolben versauen? Ja!) Wenn Du hier mit dem falschen Zeug rangehst, hast Du nur Geschmiere, aber keinen bleibenden Erfolg, was bei einem ggf. sicherheitsrelevanten Teil ein erstklassiges Eigentor wäre! ABS funktioniert mit Stabilit-Express von Henkel (2K-Klebstoff, ich glaube auf Phenolharz-Basis) ganz ordentlich. Das Zeug gibt es in Modellbau-Laden und man kann es mit ein wenig Kohlenstaub oder Graphit-Beigabe auch schwarz abtönen. Ist aber sehr hart/spröde! Also, Paul: erst mal einen kleinen Test! Entfetten (manche Kunststoffe enthalten Weichmacher, die die Anhaftung von EP-Harz verhindern, Z.B. Nylon, Polyethylen), ein Tropfen EP-Harz mit ´nem Glasgewebe-Fetzen draufpappen und nach Aushärtung probieren, ob sich das wieder abreissen lässt! Wenn nicht, dann bestens. (Fetzen runterdremeln, Teil flicken und gut) Wenns nicht hält, dann Stabilit-Express testen. Eventuell lässt sich das erforderliche Gewinde (wenn schon nicht nachträglich reinspaxen) gleich anformen. Dazu gewachste(!) Schraube gleich mit reindrehen und sobald die Klebung zäh-hart ist, raus. Viel Erfolg Bernd P.S.: Wie wäre das denn mit Einschraubgewinden aus Messing(Tischlerkram)? Die Dinger haben aussen ein selbstschneidendes Gewinde und innen ein Gewinde für "richtige" Schrauben. Damit könntest Du doch in die ausgebohrten Löcher einfach Gewindebuchsen einsetzen! |
#11
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Hallo Jungs,
ermal vielen Dank für die guten Tipps. Ich mach heute mal einen ersten Versuch mit Marine-Epoxy, da ich da ohnehin was am Auto damit spachteln muss. Ich melde mich wieder. Servus Paul |
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